Unter den Linden

  • Für mich nicht mehr ernst zu nehmen.


    Wenn man es irgendwie schafft, an den endlos erscheinenden hysterischen Übertreibungen und Falschaussagen in ihrem Beitrag vorbei zu navigieren, ohne die Lust zu verlieren, bleibt am Ende trotzdem nicht viel übrig. Von einem nachvollziehbaren fachlichen Urteil über die grüne Verkehrspolitik, welches Sie sich anzumaßen scheinen, sind wir jedenfalls meilenweit entfernt.


    Zu UdL: Niemand redet hier von Autofreiheit. Ich weiß nicht, wo Sie das aufgeschnappt haben. Mitnichten raubt man UdL die Urbanität oder ihren Charakter als "Verkehrsort". Beides wird durch Belebung und Diversität nur gefördert. Und ein begrünter Trennstreifen (sollte er denn kommen) mach UdL nicht zum Naherholungsraum. Ich bitte Sie...

  • Grundsätzlich finde ich die Planungen UDL diskutabel. So sehr ich es mag zwischen grünen Bäumchen zu fahren, so frage ich mich doch, ob eine dritte Baumreihe hier unbedingt sein muss, evtl. hätten hier auch Büsche o.Ä. gereicht. Das ist in der Summe evtl. doch etwas viel blickfangendes Blattwerk, immerhin ist UDL ja eine Boulevard-Straße und entfaltet seine Wirkung über Architektur, Weite und Sichtachsen. Auch ob der Fahrradweg dermaßen breit sein muss, bzw. ob man hier nicht eher einen Teil auf Kosten des sowieso überbreiten Mittelstreifens "opfern" sollte, statt eine Fahrspur zu tilgen, da bin ich auch nicht sicher. In der Realität dürften es Polizei und Krankenwagen schwer haben dort bei nur einem Fahrstreifen überhaupt noch durch/vorbei zu kommen. Vor allem wenn der Randstreifen wild mit E-Scootern und Bikes vollgestellt wird, die -wie die Realität leider oft zeigt- so schludrig abgestellt und hingeworfen werden, dass sie in den Fahrbereich hineinragen.

    Aber die räumlich/bauliche Trennung des Verkehrs zw. motoriert und nicht-motorisiert ist grundsätzlich ein Segen. Für beide Teilnehmer.

  • ^^Tatsächlich. Wobei das noch in weiter ferne liegt und fragwürdig ist, ob es in dem Umfang jemals realisiert wird. Wenn die Rahmenbedingungen dann stimmen (Ausbau ÖPNV und Fahrradinfrastruktur, Reduktion des PKW-Verkehrs) - wieso nicht? Aber bis dahin wird noch viel gestritten.


    Meine Kritik an Ihrem letzten Beitrag bleibt jedenfalls in Gänze bestehen. Vielleicht können sie Ihre Energie im UdL-Beteiligungsprozess produktiver investieren.

  • Ich bin sehr, sehr positiv überrascht!


    Die Zwischenlösung ist in Ordnung und wird sowieso länger bleiben als gedacht.

    Die Vorschläge für die langfristige Lösung sehen erstmal gut aus. Die Idee mit den beiden Nussbaumreihen und dem Radweg anstelle des alten Reitweges ist durchaus bestechend und ja nur einer von drei Vorschlägen.


    Ein hanebüchenes Provisorium wie in der Friedrichstraße bleibt uns erspart.


    Um Erfolg zu haben, müssen im Vorfeld halt nur alle Erwartungen zerstört werden.

  • Grundsätzlich finde ich die Planungen UDL diskutabel. So sehr ich es mag zwischen grünen Bäumchen zu fahren, so frage ich mich doch, ob eine dritte Baumreihe hier unbedingt sein muss, evtl. hätten hier auch Büsche o.Ä. gereicht. Das ist in der Summe evtl. doch etwas viel blickfangendes Blattwerk, immerhin ist UDL ja eine Boulevard-Straße und entfaltet seine Wirkung über Architektur, Weite und Sichtachsen. Auch ob der Fahrradweg dermaßen breit sein muss, bzw. ob man hier nicht eher einen Teil auf Kosten des sowieso überbreiten Mittelstreifens "opfern" sollte, statt eine Fahrspur zu tilgen, da bin ich auch nicht sicher. In der Realität dürften es Polizei und Krankenwagen schwer haben dort bei nur einem Fahrstreifen überhaupt noch durch/vorbei zu kommen. Vor allem wenn der Randstreifen wild mit E-Scootern und Bikes vollgestellt wird, die -wie die Realität leider oft zeigt- so schludrig abgestellt und hingeworfen werden, dass sie in den Fahrbereich hineinragen.

    Aber die räumlich/bauliche Trennung des Verkehrs zw. motoriert und nicht-motorisiert ist grundsätzlich ein Segen. Für beide Teilnehmer.

    Sehe ich nicht so. Alles entwickelt sich, so auch UDL. Muss man alles in Berlin immer in einem Konservierungsprozess belassen? Nein. Ich glaube, wenn die dritte Baumallee gepflegt und gewartet wird, dann bleibt auch das städtebauliche Gesamtkonzept erhalten. Zumal in Zeiten von Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine dritte Baumreihe absolut Begrüßenswert ist, Stichwörter wie "innere Aufheizung" oder Abkühlung ... Überall wird's angepasst, aber in Berlin gibt's wieder Diskussionen darüber. 🤔

  • Zumal in Zeiten von Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine dritte Baumreihe absolut Begrüßenswert ist, Stichwörter wie "innere Aufheizung" oder Abkühlung

    zum Thema "innere Aufheizung":

    Bevor man an den Linden eine dritte Baumreihe pflanzt, sollte man lieber in den Seitenstraßen die erste Baumreihe pflanzen. Was bringt die dritte Baumreihe an den Linden, wenn in anderen Straßenzügen gar keine Bäume stehen?

  • ^^ Es wird tatsächlich überall diskutiert. Wenn man in den Foren unterwegs ist, weiß man das. Im Übrigen auch im so schönen Köln. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal Berlins.

  • Ich glaube, wenn die dritte Baumallee gepflegt und gewartet wird, dann bleibt auch das städtebauliche Gesamtkonzept erhalten.

    Darum geht es nicht. Ich hab nichts gegen die Bäumchen an für sich oder befürchte mangelnde Pflege. Es geht darum, ob die Sichtachsen dadurch beeinträchtigt werden. Ich würde schon gerne auch im Sommer und Herbst noch z.B. die Schlosskuppel aus der Ferne erblicken können vom Bürgersteig aus. Oder die Architektur auf der anderen Straßenseite. Fallen sie zu niedrig aus, verperren sie den Fußgängern zu viele Blicke. Fallen sie zu hoch aus, werden sie mit den anderen hohen Baumreihen zu dominant und verschatten zu sehr. Deswegen plädiere ich für: Büsche! (oder Bambushaine).. Ja, warum eigtl. nicht Bambushaine. Einfach mal ausbrechen aus der deutschen Spießigkeit.

  • Wenn Unter den Linden in Zukunft zugepflanzt wird, sieht man auch die repräsentativen Fassaden nicht mehr. Klimaschutz in allen Ehren! Aber man sollte nicht vergessen, daß Unter den Linden auch eine repräsentative Funktion besitzt.

  • ... aber von zugepflanzt kann keine Rede sein, auch wenn das schon eher der Historie entsprechen würde. Die Bäume sind jetzt so klein und die dritte Reihe befindet sich in der Mitte der Strasse. Und repräsententativ... nunja in Forumsnähe vielleicht. Aber da stehen auch keine Bäume in Reihe ... und nichts wäre mir lieber als wenn möglichst viele Bäume diese unglaubliche Banalität von einem Bud Spencer Museum verdecken würde.


    https://www.berlin.de/museum/6…4-bud-spencer-museum.html

  • So wie Unter den Linden jetzt gestaltet ist, wenn die letzten Arbeiten dieser jahrelangen Baustelle endlich zu Ende gehen, ist der Boulevard doch recht vorzeigbar geworden. Warum können wir jetzt nicht einfach mal inne halten ... und nichts tun? Was sollen diese ständigen Veränderungen bringen? NEU ist nicht automatisch BESSER. Diese ständige "Umgestalteritis" ist ein Krankheit.


    Wenn es wirklich um den Klimaschutz gehen sollte, können wir mit diesem Anliegen an anderen Orten dieser Stadt beginnen.


    Den gleichen Eindruck habe ich auch beim Schlossumfeld gewonnen. Es gibt Spezialisten, die so lange den öffentlichen Raum "umgestalten" wollen, bis es irgendwann verpfuscht ist. Und genau diese Spezialisten verlieren dann ganz schnell das Interesse an ihrem Spielzeug ... und suchen sich dann das nächste Experimentierfeld, wo sie reinpfuschen können.


    WENIGER IST MEHR ... dieses Motto verstehen so viele Leute nicht.

  • ... aber das sind Planungen die über die letzten Jahre entstanden sind und Fakt ist, dass 60% der Linden sehr krank sind also ersetzt werden müssen. So rede doch bitte nicht von Jahre lang mal Nichtstun. Erst erkundigen, dann gerne kritisieren.

  • ... Fakt ist, dass 60% der Linden sehr krank sind also ersetzt werden müssen. So rede doch bitte nicht von Jahre lang mal Nichtstun.

    Ja, aber hier ging's zuletzt nicht bloß um das Ersetzen kranker Linden, sondern um das Pflanzen weiterer Bäume auf einem zusätzlichen Grünstreifen.


    Guckst du nochmal den Link in Beitrag #716 an. ;)

  • Vor 2028 soll ja eh nix passieren. Wer weiß schon, wie die politische Landschaft bis dahin aussieht und wer dann überhaupt was zu entscheiden hat.

  • Grauenvoll, noch mehr Bäume, als ob dieser schreckliche Lindenwald nicht schon genug wäre.


    Es handelt sich um einen Boulevard und nicht um einen Forstweg. Gerade jetzt kann man endlich mal die Architektur sehen nachdem die Linden abgeholzt wurden.

    Die Fahrbahnaufteilung ist in Ordnung und die Gestaltung des Mittelstreifens absolut gelungen und dort sollen ja auch die mächtigen Linden stehen.

    Aber warum muss man diese Baumreihen auch noch auf den Trottoirs pflanzen? Und warum muss man noch zusätzliche Nussbäume pflanzen?


    Es wäre wesentlich besser, niedrigeres Grünzeug zu verwenden, das würde meines Erachtens wesentlich geeigneter sein. Die Architektur mag ja oft geschmäht werden, aber trotzdem würde ich gerne die Staatsbibliothek, das alte Palais, russische Botschaft oder was auch immer mal auch sehen wollen und nicht hinter einer Baumreihe die Fassaden nur erahnen.

  • ^ Das dürfte im Winter kein Problem sein.


    Aus meiner Sicht kann man gar nicht genug Bäume vor einem Bud Spencer Museum stellen. Dieser und ähnlicher Bullshit ist das Manko des Boulevards, nicht irgendwelche Bäume.

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  • Meiner Kritik von #720 möchte ich noch ergänzen. UdL ist vom Zeughaus bis zum alten Fritz schön gemacht, warum muss das dann nach Norden beginnende grüne UdL neu erfunden werden?

    Was ich für infaltil halte ich nicht hauptsächlich eine weitere Baumreihe aus vorgeschobenen Klimagründen und zugleich die Beibehaltung der überbreiten Berliner Straßen (Gertraudenstraße, Lietzenburger, Urania, etc.) - sondern die unnötigen und stadtbildverunstaltenden Fahrrad- und Rollerbügel.

    Ein Auto braucht nicht UdL parken - gut so. Warum kann ich jedoch mit meinem Fahrrad oder Roller nicht in einer Seitenstraße parken. Warum muss dies auch wieder direkt UdL sein?

  • Ich bin sehr für Baumpflanzungen in der Stadt und schöne Alleen. Dies wird ja leider immer schwieriger, da überall Leitungen aller Art im Boden liegen.

    Die Idee hier eine zusätzliche Baumreihe zu pflanzen halte ich jedoch auch für völlig unangebracht. Klimawandel mit Hitzeinseln hin oder her, aber bestimmte historische Anlagen, und dazu zählen auch Alleen sind zu schützen.

    Man legt ja auch keine Dachbegrünung auf dem Brandenburger Tor an.