S21-A1, Bibliothek 21 (fertig)

  • Prämierte Entwürfe werden halt gern kopiert. Jetzt muss schon New York in Stuttgart wildern... Alle wollen so geil sein wie Stuttgart :lach: ;) Ehrlich gesagt sehe ich aber nur mit viel Fantasie eine Ähnlichkeit...

  • Stadtbibliothek Stuttgart

    Hallo!
    Wo könnte ich hier im Forum genau Fotos vom Bau der Stadtbibliothek Stuttgart einsehen?Danke für den evtl. Tip.


    Gruß


    Walton


    Der Tipp ist hier. Suchfunktion verwenden!

  • Habe ich heute auch gesehen, die "Quelle des Wissens" (auch: "Quelle des unfreiwilligen Stapfens") ist wohl - wie auch anders - defekt. Das mit der Wanne scheint wohl so etwas wie Selbstironie zu sein (ohne Gewähr). Nicht bekannt ist, ob das Wasser täglich erneuert wird und die Wanne unter Badeaufsicht steht.

  • Ich weiß nicht ob sich die Stadt Stuttgart einen weiteren Bademeister leisten kann (bei der knappen Finanzlage) :D


    ...es könnte jedoch auch eine Hommage auf Beuys’ Badewanne sein!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pajula ()

  • Das ist bestimmt die Wanne des Archimedes. Denn welche Bibliothek würde es sich nicht wünschen, wenn Nutzer "Heureka!" rufend aus der Bücherei herausliefen.

  • ?


    Ist ein klassischer Baumangel.


    Hier kann der BB ausnahmsweise mal nix für.


    Wenn ich mir zB das hier durchlese, auf Anhieb ergoogled, dann scheint es einfacher zu sein, aufzulisten welche bautechnischen Aspekte bei diesem Gebäude nicht mangelhaft sind:


    http://www.stuttgarter-nachric…27-9b68-c451c1fefaf6.html


    ...und das immer auf den hohen Besucherzahlen "herumgetanzt" wird, jede neue Bibliothek, an einem zentralen Standort, kriegt von den Menschen die Türen eingerannt. Überall immer wieder zu beobachten, wo immer eine neue Bibliothek eröffnet wird (was auch die Meinung mancher Leute stets widerlegt, dass im Zeitalter von Internet und Ebook eine Präsenzbibliothek mit "echten Büchern" ohnehin obsolet sei). Das kausal auf eine besonders gelungene Architektur / besonders tolles Bauwerk zurück zu führen ist zwar verständlich, weil man die hohen Kosten und die zweifelhafte Ästhetik ja irgendwie dem Wähler und Steuerzahler "verkaufen" muss, inhaltlich aber auf gar keinen Fall überzeugend. Wie mangelhaft der Entwurf im Detail eigentlich ist merkt man ja gerade an solchen erst im Betrieb auftauchenden Problemen - mit etwas Liebe zum Detail muss ein Architekt in meinen Augen eigentlich erkennen, wo er Zugluftschneisen in seinem Gebäude erzeugt, solche Fehlplanungen wie zB jene mit den Türen darf es daher einfach nicht geben. Architektonisch verdient das Gebäude für mich eine glatte 5, als Schulnote.


    Auch bautechnisch ist dieses Projekt für mich ein abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte und ich war ehrlich gesagt erstaunt, dass im 21. Jh. solch ein Entwurf, der bzgl. Ästhetik und Bautechnik direkt aus dem Zeitalter des Brutalismus der 50er und 60er zu stammen scheint (Sichtbeton! Glasbausteine! Mehr Brutalismus geht nicht), überhaupt noch eine Chance hatte. Trotz aller negativen Erfahrungen bzgl. Akzeptanz (der Architektur!) sowie Haltbarkeit/Bauschäden mit dieser Art des Bauens, schließlich muss an keinen öffentlichen Bauten laufend soviel herumsaniert werden, wie an brutalistischem Sichtbeton mit Flachdach - ein perfektes Konjunkturprogramm für Handwerker aller Gewerke, da die denkbar schlechteste Bauweise bei unserer mitteleuropäischen Witterung. Darauf nahm man in den 50ern und 60er, wo der Brutalismus seine Hochzeit hatte, natürlich keinerlei Rücksicht; man war ja schließlich von technischem Fortschrittsglaube und technischer Allmacht ("einzig unsere Fantasie ist die Grenze") beselt und hatte umgekehrt noch keine Sensibilität für Nachhaltigkeit beim Bauen. Nichts ist schließlich baulich so wenig nachhaltig, wie extrem wartungsintensive Entwürfe, die enorme Pflege brauchen, damit der "cleane Look" des Originalentwurfs dauerhaft erhalten werden kann (alternativ: Instandhaltung einsparen und zusehen, die das Gebäude binnen wenigen Jahren zur maroden Bauruine wird).


    Damit haben wir in Westdeutschland dermaßen flächendeckend Erfahrung gemacht, gerade bei öffentlichen Bauten (das typische Oberstufenzentrum wurde ja ebenso mit brutalistischen Fassaden und Flachdach ausgeführt, wie der typische Hochschulneubau), dass ich einfach nicht fassen kann, dass man daraus in Stuttgart nicht lernte. Und nun überrascht ist, dass das Gebäude ein Fass ohne Boden ist. Und alle Stuttgarter, die neugierig sind, wie Stichtbeton altert, sollte man die Mängel durch entsprechende Instandhaltung im Griff behalten, die können sich zB dieses bekannte Werk des Brutalismus anschauen, welches in einem Landstrich Frankreichs steht, wo eine ähnliche Witterung wie in BaWü herrscht:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…te-_arq._Le_Corbusier.jpg


    Altert Sichtbeton nicht wunderschön? Besonders wenn es sich um ein witterungsmäßig exponiertes Gebäude, also einen Solitär wie zB die Bibliothek, handelt.

  • Altert Sichtbeton nicht wunderschön?


    Wenn ich das richtig beobachtet habe, wurde die Bibliothek von außen hellgrau angemalt, weil die Bauteile mit Sichtbeton nicht den Ansprüchen an Gleichmäßigkeit entsprachen. Jetzt kann man natürlich auch wieder nörgeln, weil man alle 10 Jahre neu streichen muss.

  • Wenn ich das richtig gelesen habe, gilt die Bib mittlerweile als eine der 20 schönsten Bibliotheken der Welt, hiervon einzige deutsche Bib :D


    Quelle: StN-Online


    Hier auch noch einmal die spektakulärsten Bibs (Innenansichten) der Welt... mit dabei - ja, richtig - wieder Klein-Stuggi, man ist erstaunt ;)


  • Trotz aller negativen Erfahrungen bzgl. Akzeptanz (der Architektur!) sowie Haltbarkeit/Bauschäden mit dieser Art des Bauens, schließlich muss an keinen öffentlichen Bauten laufend soviel herumsaniert werden, wie an brutalistischem Sichtbeton mit Flachdach - ein perfektes Konjunkturprogramm für Handwerker aller Gewerke, da die denkbar schlechteste Bauweise bei unserer mitteleuropäischen Witterung.


    Allerdings finde ich in dem Artikel den du verlinkst keine Hinweise auf Baumängel oder ein undichtes Dach. Einige Planungsfehler scheint es aber in der Tat zu geben (Aufzug, Türen, ...)

  • ^ Richtig, daher sind die erwähnten Probleme auch inzwischen (zumindest teilweise) behoben. Hätte ich erwähnen sollen, ja.
    Schiebetüren gibt es aber wohl immer noch keinen - hat man das anders gelöst?

  • @Pumpernickel


    Es ist alles richtig, was du in deinem Beitrag zur Problematik von Sichtbeton und Flachdach gesagt hast.


    Wäre ich Architekt, hätte ich niemals ein solches Gebäude entworfen. Wäre ich Mitglied der Jury, hätte ich niemals einen solchen Entwurf ausgewählt. Man kann diese Bibliothek in der Luft zerreisen und als „Bücherknast“ oder „Hochbunker“ abqualifizieren.


    Und dennoch: diese Bibliothek ist kein bloßes Gebäude, es ist ein Monument! Diese Bibliothek hat das Potenzial, sich zu einem Stuttgarter Wahrzeichen zu entwickeln. Wenn ich im Europaviertel unterwegs bin, wird mein Blick jedes Mal - fast schon zwanghaft - von diesem Gebäude eingefangen. Ich bin jedes Mal fasziniert vom Fassadenmuster, das streng und elegant zugleich ist. Dieses Gebäude umgibt die Aura des Besonderen!


    Pumpernickel, deine Argumentation mag in der Sache richtig sein, greift aber zu kurz.

  • Zum 5-jährigen Jubiläum des Millionenrenners gibt´s seitens der Stadt dann erwartungsgemäß nur so ein billig zusammengeschnipseltes Filmchen mit verwaltungsberichtähnlichem Charme. Und Fritzle taucht wieder einmal unter, mit der Vorgeschichte natürlich wie auch bei S21 vielleicht persönlich folgerichtig, aber für einen OB wieder sauschwach. Ein Armutszeugnis auch, dass hier die StZ ureigenste städtische Aufgaben anstatt erfüllen muss. Wenigsten schickt aber Fritzle laut Programm die wohlverdienten Füenf vor.


    Wäre wirklich an der Zeit, dass Fritzle und PP ihre kafkaesken Irrtümer endlich revidieren und sich ab jetzt mit voller Kraft positiv einbringen und auch das ihrige beitragen, das Europaviertel für die Bürger weiter zu entwickeln. Selbst, wenn es Schusters Projekt war, das ganz offensichtlich ein Riesenerfolg wurde - man kann doch nicht für ewig schmollen.