S21-A1, Bibliothek 21 (fertig)

  • Nach anfänglicher Skepsis bin ich von der neuen Bibliothek begeistert. Einige Bilder von heute abend, 21.02.14.
    Alle Bilder stammen von Architektur-Fan









  • Die Raumwirkung im unteren Bereich ist ebenfalls gelungen

    Etwas ratlos war ich dann im "Herz", so wirklich erschlossen hat sich mir der Sinn nicht so ganz. Schade, dass (laut Wiki) dort eigentlich Naturstein geplant war, aus Kostengründen aber nur weißer Putz (der schon recht fleckig wirkt) realisiert wurde. Richtig Klasse ist dann die Raumwirkung der Stockwerke 4-8, superb!


    Die Tatsache, dass im unteren Foyer („Herz“) anstatt Naturstein nur weißer Putz verwendet wurde, wirkt sich m.E. nicht negativ aus. Viel wichtiger ist doch die räumliche Wirkung des unteren Foyers. Du hast die Raumwirkung selbst angesprochen, beziehst dich dabei aber auf die Stockwerke 4-8. Ich denke, dass auch die Raumwirkung des unteren Bereichs gelungen ist. Das untere Foyer vermittelt eine puristische Atmosphäre. Man fühlt sich, also ob man im Heiligtum einer antiken Tempelhalle stehen würde.


    Bilder: Architektur-Fan
    Unterer Bereich, die "antiken Tempelhalle":






    Oberer Bereich:





  • Max BGF


    die Bilder stammen von Juni/Juli 2012.



    Ich hab nochmal in meinem Bilderarchiv gestöbert und 3 weitere Aufnahmen von der Bib21 gefunden. Ebenfalls von Juni 2012.


    Wie ein Monolith steht die Bibliothek21 im noch unbebauten S21-Areal. Was der Ayers Rock für Australien darstellt, ist die Bibliothek21 für das Stuttgarter Europaviertel. :D



  • Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, die Assoziation die mir aber unwillkürlich bzgl. Form, Material und Farbgebung eingefallen ist war "kalt". Eine Bibliothek ist ja doch mehr als "offen begehbares Bücherlager mit Ausleihtheke". Ich mag Bibliotheken die eine Art "öffentliches Wohnzimmer" sind, da ich mich generell gerne dort aufhalte und durch Bücher schmökere. Das heißt viel indirekte Beleuchtung und nur Spotbeleuchtung an Leseplätzen und gemütlichen Sofas, warme Materialien, geräuschdämpfende Teppichböden, zahlreiche halboffene Nischen. Also wenn man so will funktionelle Vorgaben, die man meinetwegen ebenso klassizistisch wie supermodern erfüllen kann, denn gestalterisch kann man diese Vorgaben ja auf verschiedene Weise umsetzen - mir geht es nur darum DASS sie umgesetzt werden. Und hier tritt mir Gestaltung als Selbstzweck zu sehr in den Vordergrund (was ja streng genommen auch dem Credo "form follows function" der Moderne widerspricht) und die beschriebenen funktionellen Anforderungen zB von mir als intensivem Bibliotheksnutzer sind damit einfach nicht erfüllt. Als ich kürzlich dort auch mal persönlich vorbeigeschaut habe, bei einem Stuttgart Besuch, hat sich mein Eindruck verstärkt (so wie ich generell auch nicht sicher bin, dass die Neubebauung auf dem S21 Areal wirklich die Innenstadt Stuttgarts vergrößert und belebt, mein Eindruck war viel mehr dass dort "Gewerbegebiet-City" mitten im Zentrum entsteht).

  • Stimmt, wenigstens das mit der Geschmacksache.


    Spotbeleuchtung an Leseplätzen und gemütlichen Sofas, warme Materialien, geräuschdämpfende Teppichböden, zahlreiche halboffene Nischen.
    Das war wohl zu Zeiten meiner Oma mal cool. Teppich geht jedenfalls gar nicht! ;)


    Dass sich die Menschen in der Bib nicht wirklich unwohl fühlen und diese auch alle Funktionsanforderungen und mehr gut erfüllt, dürften allein die 3 Mio. Besuche nach knapp über zwei Jahren nach Eröffnung nahelegen. Ja, ich bin auch Bib-Intensivnutzer und halte mich durchaus hin und wieder gerne länger dort auf.


    mein Eindruck war viel mehr dass dort "Gewerbegebiet-City" mitten im Zentrum entsteht.
    Kann ich nicht nachvollziehen. Wohnungen inkl. Wohnhochhaus, Bibliothek, Shopping, Gastro... alles sehr gewerbegebiets-untypisch, sondern im Gegenteil geradezu klassisch für Innenstadt-Kerngebiete. Gibt es denn auch so etwas wie eine Begründung?

  • ^ zum Thema Gewerbegebiet-City


    Das Problem ist das Verbindungsstück zwischen Europaviertel und bisheriger City. Das Verbindungsstück ist das LBBW-Gebäude, das im Erdgeschoss keine Einzelhandelsflächen besitzt.

  • Nicht ganz. Nach Bebauungsplan soll die Athener Straße (rechts) als natürliche Verlängerung der Königstraße dienen, mit Einzelhandel, sobald die Gleise verschwunden sind. Da Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden ist, wäre es einiger Maßen absurd, beim früheren Güterbahnhof heute bereits einen ausgereiften, integrierten Innenstadtteil zu verlangen ("Gewerbegebiet"), nachdem hier vor Kurzem so gut wie Nichts stand. Nein, definitiv kein Problem, sondern nur ein Misch- und Kerngebiet, ganz normal, im Werden. Lieber auch nicht überhastet entwickeln, sonst haben wir eine öde Ansammlung von Monokulturen wie am Potsdamer Platz, ohne jede gewachsene Kommunikation mit der Umgebung.

  • Interessant wäre, zu erfahren, welcher Ort dem Herrn Oberbürgermeister angemessen erschiene.

  • Tatsächlich ein Trauerspiel! Verantwortlich sind ein selbstgefälliger, ignoranter und arroganter Architekt, sowie ein unfähiger Baubürgermeister samt Konsorten! :Nieder:

  • Nun ja, der verehrte BB kann dahingehend etwas dafür, als dass man sich vom Architekten hat einlullen lassen. Ich habe damals für die Agentur gearbeitet die einen Grossteil der Innengestaltung übernommen hat und kann aus erster Hand vom Chaos erzählen das dort geherrscht hat. Baumangel hin, Baumangel her, viele haben auch schon damals vor Problemen mit dem Beton gewarnt. Auch die anderen Probleme waren schon vor, oder spätestens beim Bau bekannt! Die Stadt hat hier mit Kopf in den Sand stecken reagiert, sämtliche Probleme wurden ignoriert oder auf Sub-Unternehmer abgewälzt. Was mich allerdings erstaunt ist das man in Berlin, beim Holocaust-Denkmal, auch massive Probleme mit dem Baustoff Beton hat. Die Frage ist natürlich schon was da schief läuft?

  • Die Stuttgarter Stadtbibliothek wird geklont !

    Man versende 10x unsere Stadtbibliothek nach New York, stelle alle diese Würfel aufeinander und heraus kommt:


    Das höchste Wohnhaus der Welt (426 m):
    spiegel.de 12.01.15
    :daumen:


    (naja fast: Seitenlänge Bibliothek: 44 Meter - New Yorker Wohnhaus: 56 Meter)