Hochhausentwicklungsplan: Fortschreibung 2024

  • Allerdings ist es äußerst müßig, eine Reihenfolge aufstellen zu wollen, welches Hochhaus erst gebaut werden sollte, bevor ein anderes an der Reihe ist. Die Sache ist kein Wunschkonzert, und die DZ-Bank besitzt nun einmal das bewusste Grundstück und nicht eines an der Neue Mainzer Straße. Im Bankenviertel sind die paar verbliebenen Claims ohnedies längst abgesteckt, jeder der Eigentümer dort verfolgt seine eigenen Interessen. Zum Verkauf steht hier nichts.


    Der Rahmenplan soll Möglichkeiten aufzeigen, gewissermaßen ein Angebot machen. Natürlich ist eine Verabschiedung des HRP überfällig, keine Frage. Doch geraten deswegen nicht sämtliche Bauinvestitionen ins Stocken, das kleine Hochhaus auf dem Société-Générale-Grundstück sollte auch ohne neuen HRP genehmigt werden. Offenbar wurde hier bisher kein Antrag auf Baugenehmigung gestellt. Entsprechendes gilt für die Matthäuskirche, hier ist ja noch einmal das Grundstück im Besitz des nach wie vor unbekannten Möchtegern-Investors. "Weit gediehene Gespräche" sind regelmäßig eine Umschreibung dafür, dass man sich nicht einig werden kann.

  • Stimme Schmittchen hier insbesondere bezüglich des DZ-Grundstücks absolut zu - ich wüsste auch nicht, was an der "Perlenschnur" nun so negativ sein sollte, dass man einem potentiellen Investor gar ohne Not die Baugenehmigung verweigern müsste. Zumal am Standort zwischen(!) Selmi- und Kronenhochaus Hochhausschatten nun wirklich nichts neues mehr sind.

  • ^^Genau das meine ich! Auch wenn's nicht in die Tiefe eines großen Clusters geht, würde ein solcher Lückenschluss der Skyline helfen.
    Was auch oft vergessen wird: Die Stadt kann durch das Zulassen von mehr Höhe außerdem positive Deals für das Straßenlevel heraushandeln oder sogar etwas Wohnraum durchsetzen. Wichtig dabei ist, dass es sich für den Investor noch lohnt. Ich könnte mir da sogar eine feste Satzung vorstellen, nachdem der Investor sich z.B. für ein paar Wohnungen, eine öffentliche Nutzung oder der gleichen "Höhenmeter" kaufen kann. Das muss natürlich einerseits für den Investor rentabel, andererseits für die Stadt/Skyline in sinnvollen Maßstäben bleiben...


    Zumindest ist die aktuelle Diskussion über den Hochhausrahmenplan mal wieder weder der Stadt, noch den Investoren zuträglich.
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass Frankfurt seine Qualitäten, seinen Mut und seine Kreativität nur hatte, so lange es Krankfurt war. Also so lange man einfach nach vorne schauen musste, weil Stillstand oder zurück einfach nicht mehr möglich war! So bald es halbwegs erträglich ist, hat man soviel Angst vor Fehlern, dass man jetzt lieber einen international betrachtet äußerst ärmlichen Stillstand bevorzugt.
    Diese Kritik richtete sich jetzt eher weniger gegen die Befürworter einzelner Kritiken am Hochhausrahmenplan, sondern lässt sich ja auch auf den Unmut der Stadt zu Rekonstruktionen und ganz allgemein, klaren, stadtteilbezogenen Bekenntnissen erweitern.
    Weder als Architekturfan noch als Investor weis man im Moment woran man ist.:nono:

  • Manchmal frage ich mich wie denn die Argumente lauten sollen ein Hochhaus abzulehnen und ein anderes zuzulassen. Kann mir zum Beispiel mal jemand erklären, welche Rolle es spielt, ob der Campanile am Hauptbahnhof 100m oder 150m hoch ist? Ok, da wäre eventuell das Stadtbild, welches irgendjemand, der mehr zusagen hat als wiederum andere nach seinen subjektiven Maßstäben gestalten will. Da wäre eventuell noch der Umstand, daß mit einer höheren Nutzfläche auch der An- und Abfahrtverkehr erhöht wird. Aber auch das sollte bei so einer verkehrsgünstigen Lage zu Hbf, U- und Straßenbahn, Autobahnanschluß West und riesiges Parkhaus Behördenzentrum kein Hinderungsgrund sein. Was spricht also gegen eine maximale Höhe? Verschattung, sollte kein Thema sein, da hier nach Himmelsrichtung zur Mittagszeit maximal das Behördenzentrum und abends der Hauptbahnhof und Vorfeld verschattet werden. Die Mainanwohner haben sich eh für Balkon Richtung Main und damit Abendsonne entschieden. Also Verschattung auch kein Thema. Weiß jemand, was damals beim ersten Versuch den Campanile zu bauen die Argumente der Gegner waren? War der Widerstand eventuell aus dem aufgeheizten Klima gegen Spekulanten und Hochhäuser im Allgemeinen zur damaligen Zeit geboren?

  • Torsten


    Ich habe irgendwo gelesen, dass der Campanile wegen einer Einwendung eines Nachbarn nicht gebaut wurde. Wer dies nun war, und ob dies bedeutet, dass die Politik hier tatsaechlich nicht verantwortlich war, ist mir nicht so ganz klar.


    Ansonsten habe ich aber die gleiche Frage wie Du: aufgrund welcher Kriterien wird eigentlich entschieden wie hoch ein HH werden darf?

  • Ja das stimmt was mik sagt...


    frueher war es mal ein Krankfurt oder Bankfurt, inzwischen laeuft es ja wieder besser, die Stadt wird wieder schoener und die finanzielle Situation hat sich auch verbessert. Vielleicht zu sehr, denn jetzt ist es ein Zankfurt und Schwankfurt zwischen Investoreninteressen und dem Status-Quo-Befuerwortern.


    Da sag ich nur dem Magistrat und den restlichen Beteiligten: Dankfurt! :D

  • vondraussen:
    Der Campanile wurde seinerzeit tatsächlich von einer einzigen Frau namens Hannelore Kraus, die eine Pension im Gutleutviertel besitzt, verhindert. Die Bauherren hatten Ihr damals für Ihre Zustimmung 8 Millionen DM angeboten, doch Sie lehnte ab! Damals galt in der restriktiven Hessischen Bauordnung noch, das alle betroffenen Nachbarn dem Projekt hätten zustimmen müssen. Das tat Sie aber nicht. Es soll damals sogar von der CDU-Regierung noch kurz vor deren Abwahl eine Teilbaugenehmigung erteilt worden sein. Nach Übernahme der Regierung durch rot-grün und der weiterhin nicht erfolgten Zustimmung von Frau Kraus war das Projekt gestorben. Die Bauherren gingen sogar vor Gericht, konnten sich dort aber nicht durchsetzen. Es ging wohl zumindest um Schadensersatzforderungen (ich denke gegen die Stadt) wegen bereits hohen Planungskosten etc. Eins ist klar. Auf kurz oder lang wird dort ein Hochhaus stehen! Nur auf die Höhe darf man gespannt sein...Es wurde vor über 10 Jahren bereits einmal gemunkelt, wenn das Hochhaus nur 15 m versetzt würde, wäre Hannelore Kraus keine betroffene Nachbarin mehr...
    (S)TURMSPITZEN; Societäts-Verlag, 1996, ISBN 3-7973-0618-0)

  • Das Haus der Dame befindet sich im übrigen auf der Gutleutstraße, zwischen Baseler- und Stuttgarter Straße, also direkt am Baseler Platz.

  • Danke, skyliner.


    Das ist ja eine skurrile Geschichte. Ich finde schade, dass es damals nicht geklappt hat. Die architektonische Idee, einen italienischen Glockenturm als Wolkenkratzer neben einer 'Bahnhofskathedrale' zu bauen und ihn auch noch 'Campanile' zu nennen, hielt ich fuer ziemlich genial.

  • Es ist ärgerlich zu sehen, dass offenbar gerade bei den wenigen neuen "echten" Hochhausstandorten kaum Einigkeit zu erzielen ist bzw. die Gebäude nur verkürzt eine Chance auf eine Genehmigung haben.


    Marieninsel: Vom Investor 250 m hoch geplant, im Rahmenplan-Entwurf dann mit ca. 220 m aufgenommen, jetzt heißt es 210 m. Positiv: Bisher hat man noch nix gehört, dass der Standort als solcher abgelehnt wird.


    DZ Bank: Hier verhält es sich mit der Höhe komischerweise umgekehrt. Angekündigt mit 180 m werden jetzt wohl 200-210 m diskutiert. Umstritten ist der Turm wegen möglicher Verschattung des Westends.


    Campanile: Vorgeschlagen 170 m. Möglichweise wesentlich kleiner (ca. 100 m) oder gar nicht, angeblich sind die Grünen gegen den Standort.


    Hochhaus Poseidon-Areal: 170 m vorgeschlagen. Positiv: Anscheinend ist der Standort kein Streitthema.

    Allianz-Hochhaus:
    160-180 m. Wird wohl nur mit einer wesentlich geringeren Höhe (max. 90 m) überhaupt eine Chance auf eine Genehmigung haben wegen Verschattung des Opernplatzes.


    Hochhaus Matthäuskirche: 130 m. Wird wohl genehmigt.


    Kein Streitthema sind anscheinend die ganzen "kleinen" Hochhäuser mit einer Höhe zwischen ca. 40-90 m, die, entgegen der angeblich verfolgen Pulkbildung, quer über die Stadt verteilt (Europaviertel, Ratswegkreisel) werden soll und denen von der Immobilienbranche kaum Chancen auf eine Realisierung eingeräumt werden.


    Sollte es also ganz dicke kommen bekommen wir einen Hochhausrahmenplan, der diesen Namen nicht mehr verdient, weil abgesehen von 2-3 Ausnahmen alle Gebäude max. 90 m hoch werden. Das wäre, aus meiner Sicht, ziemlich blamabel für die Hochhausstadt Frankfurt.
    Aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, vielleicht spricht Petra Roth ja endlich mal ein Machtwort und mischt sich ein ...

  • Hochhausrahmenplan kurz vor Veröffentlichung

    Nach Informationen der FAZ steht die Veröffentlichung des neuen Hochhausrahmenplans kurz bevor, und der beinhaltet nichts Gutes:


    AUS FÜR ALLIANZ-TURM AM OPERNPLATZ, KEIN 3. DZ-BANK-HOCHHAUS, CAMPANILE MAX. 100 METER!!!

    Bescheidene Neuigkeiten... :Nieder: :Nieder: :Nieder: :Nieder: :Nieder:


    Details:


    Der Campanile wird maximal 100 Meter hoch werden dürfen; der Turm der Allianz am Opernplatz darf wegen Verschattungsbefürchtungen (!!!) überhaupt nicht gebaut werden (nicht einmal die 90-Meter-Version), und auch die DZ Bank darf keinen 3. Turm auf ihrem Gelände bauen. (DAS ist ja wohl völlig unverständlich???)


    Am Eschenheimer Tor darf nur ein Wohnhochhaus gebaut werden.


    Der Rest wird wohl so verabschiedet wie in Jourdans Plan vorgesehen, mit einer einzigen Überarbeitung: ein 60-Meter-Turm wird hinzukommen, und da vermute ich, dass es sich um das Mini-Hochhäuschen neben dem FBC handeln wird.


    Jetzt haben die so lange dafür gebraucht, und dann sowas. :nono:

  • Keine Genehmigung für die Allianz, nicht mehr als ein Hochhaus an der Stiftstraße/Katzenpforte und nur 100 Meter für den Hbf-Campanile halte ich für vertretbar. Die Versagung der DZ-Bank gegenüber erstaunt allerdings. Wenn auch über die dahinter steckenden Gründe nur spekuliert werden kann: An dieser Stelle wäre ungeachtet der Verschattung die vorgeschlagene Höhe von rund 200 Metern durchaus verträglich.


    Anderseits würde dies grünes Licht für Marieninsel, neues Poseidon-Hochhaus, Matthäuskirche und sogar für ein Hotelhochhaus auf der Osthafenmole bedeuten. Auch für die Pläne auf dem Campus Bockenheim. Außerdem für 160 Meter am Güterplatz. Und einiges mehr.

  • Außer dem nicht genehmigten Allianz HH ( nicht mal mehr 90 m :nono: ) finde ich die News nicht schlimm, neben dem Hbf reichen 100m ( wenn überhaupt ), den DZ-Turm fand ich entgegen der hier mehrheitlichen Meinung deplaziert und die Wohnhochhäuser, ob eins, zwei oder drei, sind mir ziemlich egal.


    Allerdings geht einem die Begründung mit der Beschattung langsam extrem auf den Zeiger, in 10 Jahren sind wir wahrscheinlich dann soweit, daß nur noch 20-stöckige Bunker genehmigt werden.....


    Ich bin mal gespannt, ob bzw. die Marieninsel noch zurechtgestutzt wird, die ursprünglichen 250m, gegen die an der Stelle wahrlich nichts spricht, sind ja bisher schon ziemlich geschrumpft. Na ja, man soll die Hoffnung nicht vollends begraben...

  • Ein Allianz-Hochhaus, mit welcher Höhe auch immer, würde den Abriss des großen Gründerzeit-Gebäudes zwischen dem "Grünen Hügel" im Innenhof des mainBuilding und dem Kettenhofweg bedeuten. Fotos im entsprechenden Strang. Ich bin mir nicht sicher, ob dies allgemein bekannt ist.

  • gibt es irgendein Alternativareal für die Allianz oder sind alle Hotel/Hochhausambitionen damit tot ??
    Es gibt noch so vergammelte Bestandsgebäude an der Taunusanlage, da sollten die mal zuschlagen.
    Ähnliche Frage gilt für die DZ: sind die Pläne damit ad acta oder könnte man das Hochhaus eventuell gegenüber (da ist ja wohl so einiges geplant) bauen ?

  • Die Absage des DZ Bank Hochhauses ist völlig unverständlich. Mit allen anderen Entscheidungen kann ich leben, ich bin sogar positiv überrascht über das mögliche Osthafen-Molen Hochhaus.


    Natürlich finde ich auch die Begrenzung des Campanile schade, es wäre so schön gewesen.

  • hhmm,


    also:
    Was die Allianz betrifft würde ich mir als Allianz ziemlich verarscht vorkommen, nachdem man mir zumindest einen 90m Turm seit jahren in aussicht gestellt hat, jetzt plötzlich heisst es gar kein Turm mehr.
    Mir geht es da ähnlich wie den Vorrednern, ich kann dieses Zurechtstutzen von einst tollen Vorentwürfen und diese Verschattungsquengeleien nicht mehr hören.


    DZ-Bank, absolut unverständlich, auch hier würden mich die Gründe besonders interessieren.


    "Campanile", naja hauptsache der neue Busbahnhof kommt mal, denn die jetzige Situation ist geradezu unerträglich und dieser unsagbar hässliche Platz sollte mal verschwinden.


    Was das Osthafen Molenhotel angeht, mal abwarten, ich denke nicht das wir hier über 60m liegen, das hat ja der Edwin schon vor ein paar Monaten verlautbaren lassen, die EZB soll ja als Solitär stehen, was ich auch nicht verstehen kann.


    Und wieso kommt ein 60m Türmchen auf der Mainzer in den Plan, wo doch nicht fernwirksame Türmchen gar nicht Ihren platz finden sollen im Plan, laut dem Edwin?


    Frankfurt tut sich hier keinen Gefallen, es wird was die Höhe angeht nur noch einen Einheitsbrei geben und mal ehrlich würde ich in dieser Stadt die so feindlich gegenüber neuen Projekten eingestellt ist, nicht mal einen Cent mehr investieren.


    Alles in allem unfassbar was sich da diese Truppe die sich Stadtregierung nennt wieder mal leistet.

  • Und noch eine Meinung:
    find das meiste auch nicht so schlimm. Mit dem Zurechtstutzen das Campanile kann ich leben, ebenso mit dem Wegfall der DZ-Bank und (wenn dafür wirklich der Altbau abgerissen werden müsste) zur Not auch mit der Allianz.
    Von mir aus könnte man auch die Hochhäuser am Uni-Campus Bockenheim komplett streichen.
    Dass an Katzenpforte/Stiftstraße aber nur noch ein Hochhaus gebaut werden soll ist für mich völlig unverständlich. Mindestens 2 solltens schon sein um aus den dort existierenden/im Bau befindlichen Hochhäusern einen eigenen Cluster zu formen.
    Unterm Strich find ich aber hat sich die Stadt mit dem Projekt "Hochhausrahmenplan 2008" einfach nur noch lächerlich gemacht. Was ein hin und her, ständige Terminverschiebungen und außer Zurechtstutzen und Streichen kam nicht wirklich viel bei rum.
    Nächstes Mal sollte man echt darauf verzichten konkrete Parzellen zu bewerten sondern ganz einfach Bereiche ausweisen wo Hochhäuser verträglich sind, und vielleicht noch die maximale Höhe spezifizieren und ansonsten einfach den Lauf der Dinge abwarten.

  • Wieso hat man in einer Hochhausstadt Angst vor hohen Hochhäusern? Was soll das? Immer dieses zurecht stutzen.


    Wieso geht man mit Investoren so schäbig um, braucht man etwa in Frankfurt keine Arbeitsplätze oder Steuereinnahmen.


    Wenn der Allianz Turm den Opernplatz verschatten soll, wieso hat man dann den Opernturm genehmigt?


    DZ Bank :confused:


    Campanile und 100 Meter ist absolut Lachhaft, das wahr so ein grandioser Entwurf. Dieser Turm kann nur mit einer Höhe ab 200 Meter wirken und am jetzt geplanten Standort währe diese höhe locker drin.


    Und wieso werden Gebäude unter 150 Meter in Deutschland noch als Hochhäuser eingestuft. :)