Friedrichswerder | Townhouses und kleinere Projekte

  • err... Townhouses SIND Reihenhäuser. Es ist doch ein klassisches DENGLISCH. Natürlich gibt es innerstädtisch gewisse Vorgaben, was Geschosszahl bzw. Traufhöhe und architektonische Vielfalt betrifft, aber natürlich entsprechen sowohl Klientel als auch Anspruch dieser 'Townhouses' dem eines typischen Reihenhauses. Nach Parzellen getrennte Vorgärten gibt es (meist hofseitig), ebenso wie individuelle Stellplätze (manchmal platzbedingt Tiefgarage) und eine Ladenzone im EG Bereich sucht man im Regelfall vergeblich.

  • Ich gebe tel33 recht. Townhouses sind Reihenhäuser. Es sind zwar (für die Stadt) modifizierte Reihenhäuschen, aber ihr grundsätzlicher Grundcharakter ist das RH (Privatgärtchen, nur eine Wohnung pro Aufgang, kein Treppenhaus, niedrige Bauhöhe, keine öffentliche Bewirtschaftung im EG). Die Umsetzung variiert allerdings von Ort zu Ort. Die RH auf dem Friedrichswerder sind städtischer als die meisten Neubau-Projekte dieser Art. Das kann man aber auch erwarten bei der Lage. Im Allgemeinen finde ich diesen Trend aber bedenklich, da gute Innenstadtlagen mit Vortortsiedlungen "enturbanisiert" werden. Ich beobachte diesen Trend in etwa seit Stimmann weg ist. Gibt es einen Zusammenhang?
    Wir sollten vielleicht einen Townhouse Thread aufmachen. Das Thema hat Potenzial.

  • Geschmackssache

    Bei mir erwecken die Townhouses rund ums Auswärtige Amt den Eindruck der gepflegten Langeweile.Stilistisch sind sie kaum zuzuordnen,vielleicht wird man in 30 Jahren von typischen Stadthäusern der späten nuller und 10er Jahre sprechen.
    Zur Urbanität.An diesem Ort muss nicht der Bär steppen.
    @kauziger Preuss. das ist eine wahrlich gute Begründung.Allerdings habe ich die Häuser nicht als sinnlos gebranntmarkt.Nein,das sind nicht.Ich finde sie allerdings von aussen rein gestalterisch belanglos.Haben die wenigstens ein Fahrstuhl ? Man wird ja mal alt.


    Nochmal zur halb zugebauten Ansicht auf die Friedrichwerdersche Kirche.Auch wenn das historisch untermauert ist,hätte man an dieser Stelle,die stadtplanerische Geschichte abändern können.

  • ^ Wenn ich als Allmächtiger Stadtplaner Schrägstrich Gott den B-Plan völlig frei erstellen würde, hätte ich Sicht auf die ganze Kirchenfassade belassen. Wenn es nicht getan wurde, ist es dennoch keine Lächerlichkeit, sondern aus einem halbwegs plausiblen Grund. Bessere Flächenausnutzung war wahrscheinlich der zweite.


    Stilistisch sind die meisten Häuser (Überraschung?) der Moderne zuzurechnen. Sie haben nur schmalere Fassaden als Moderne-Fassaden, die von unseren Moderne-Anhängern begeistert verteidigt werden. Theoretisch können sie nicht nur Treppenhäuser, sondern auch Fahrstühle haben, wenn man danach erst fragen muss, kann es nicht als Einwand gelten.


    Warum sollten sie weniger Urbanität erzeugen als die schmalen Häuser in Amsterdam, die an vielen Straßen der Innenstadt ebenfalls keine Läden im EG haben? Wenn bei konstanter Kaufkraft immer wieder Einkaufszentren gebaut werden, können nicht alle innenstädtische Straßen EG-Läden haben. Wären die Fassaden breiter, hätten die meisten Häuser wahrscheinlich ebenfalls keine EG-Läden. Das AA-Gebäude hat ja auch keine oder irre ich mich da?

  • Wenn Ihr meint... 900 Quadratmeter große Reihenhäuschen. Tss.Tss. Tss.


    Ja und? Glaubst du denn es handelt sich hier tatsächlich nur um interessant gestaltete Mehrfamilienhäuser? Das ist nicht der Fall!
    Ich zitiere mal Sen.Stadtentw.: "Für die beiden Blöcke zwischen Jägerstraße und Alter Leipziger Straße ist eine kleinteilige, individuell bebaubare Parzellierung vorgesehen, mit der der Senat ein besonderes Anliegen verfolgt:
    Hier sollen Stadtbürger sich ihr individuelles Haus mit Garten bauen können."


    Ansonsten, einfach mal durchklicken: http://www.stadtentwicklung.be…ownhouses/typologie.shtml

  • In #593 und einigen folgenden Beiträgen wurde bemängelt, dass man keine vollständig freie Sichtachse auf die Friedrichwerdersche Kirche hat.
    Alte Strukturen hin, historischer Blockrand her, ich denke, man hätte den Blick durchaus freihalten sollen. Eine einfache Fotomontage zeigt, wie sehr das die Perspektive verbessert hätte:



    Die Realität sieht bekanntlich leider so aus:


    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Wenn Du die Kirche freistellst kannst Du ihr gleich noch die beiden Seitenschiffe verpassen, die Schinekl nicht bauen konnte, weil er nur eine Baulücke zur Verfügung hatte. Die Kirche aber wird an beiden Seiten noch eng eingebaut. Deshalb kann alles ruhig so bleiben, wie es ist...

  • Das sehe ich auch so. Die Kirche steht doch nur durch Krieg und Abriss so frei. Und dieser Zustand wird sich wohl irgendwann wieder ändern, so zumindest die Planung...

  • Was hat denn die alte/(hoffentlich baldige) neue Nachbarbebauung der Kirche mit der Sichtachse zu tun? Es ist schon schade drum, dass man nur 2/3 dieses tollen Gebäudes (meine Lieblingskirche) sieht, auch wenns schon immer so war. Die Vorkriegsbebauung hatte jedoch sicher nen Schrägdach, sodass man den zweiten Turm etwas besser sehen konnte, als mans jetzt tut. Das hätte man jetzt durch eine Fensterreihe im obersten OG auch erreichen können. Dann würde auch dieser Kasten weniger quadratisch-praktisch-langweilig wirken.

  • Ich würde die (historisch bereits) verstellte Sichtachse jetzt nicht so überbewerten. Ich finde, daß manche Sichtachsen auch garnicht unbedingt "benötigt" werden (bestes Beispiel meiner Meinung nach die Sichtachse vom Humboldtforum bis Fernsehturm, die garnicht richtig wirkt und erst ab der Spandauer gut zur Geltung kommt.)

  • ^^natürlich kann diese Diskussion um Sichtachsen auch auf andere Bereiche im Umfeld der Kirche ausgedehnt werden. Schließlich steht sie jetzt frei und auch dies mag dem ein oder anderen mehr zusagen als der Vorkriegszustand. Aber so wird es eben nicht bleiben.

  • Hausvogteiplatz 14

    Das Living-Bauhaus-Projekt am Hausvogteiplatz kommt voran. Inzwischen ist der Rohbau fertig und die ersten Fassadenteile werden angebracht. Es sind vertikale, schräg gestellte Elemente aus hellem Ziegel, die Fugen werden ganz oder teilweise verschlämmt:






    Der Übergang zur marokkanischen Botschaft ist m. E. gut gelöst worden - die Lücke wird von dem Baukörper seitlich "überkragt", so dass im EG die Durchfahrt frei bleibt und auch darüber eine schmale Lücke verbleibt:




    Und hier noch eine Update der Hotelfachschule in der Niederwallstraße wenige Meter weiter südlich. Auch dieser (Roh-)Bau hat seine Endhöhe erreicht:


    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Hausvogteiplatz 14

    Am Hausvogteiplatz 14 war heute Abend ein großer Kran (und viele Leute) im Einsatz und ein Fassadenelement hatte drei interessante vertikale Lichtleisten zu bieten. Wenn das von Dauer wäre...





  • Gar nicht schlecht!
    Wenn solche Leuchtelemente über die Fassade verteilt (aber hoffentlich nicht flächendeckend!) angebracht würden, dann wäre es eine Bereicherung.
    Insgesamt tritt dieser Bau besser in Erscheinung, als ich es aufgrund der Renderings erwartet habe; das liegt wohl an der Tiefe der Fassadenstruktur. :daumen:

  • ^

    (aber hoffentlich nicht flächendeckend!)


    Laut Projektbeschreibung könnte genau das der Fall sein. So soll das dann aussehen:



    Bildquelle: Nägeliarchitekten | cic group Immobilienprojektentwicklungsgesellschaft mbH


    Ist für meinen Geschmack eigentlich auch des Guten zu viel. Zudem frage ich mich ob es nicht eventuell Lichtemissionen gibt die von außen nach innen dringen und von den künftigen Bewohnern als störend empfunden werden könnten.