Zoofenster [realisiert]

  • Etwas hitzeverflimmert ist dieses Foto von letzter Woche, aufgenommen vom Dach des St. Gertrauden Krankenhauses.


  • Das Zoofenster gehört wohl zu den meistfotografierten Neubauprojekten hier im Forum. Ich bin immer noch etwas unschlüssig, wie ich es denn nun finden soll. Hab es mir am WE noch einmal in Ruhe vor Ort angeschaut: Je nach Perspektive wirkt es auf mich mal klobig und viel zu niedrig, dann wieder durchaus hoch... mal eher langweilig und monoton, dann wieder ganz interessant... Spreesurfers Bilder geben da noch mal einen guten Überblick. Wobei ich sagen muss, dass es auf seinen Bildern durchweg besser aussieht als ich es in Natura empfunden habe. Wahrscheinlich ist das beste an dem Hochhaus, dass es von allen Seiten unterschiedlich wirkt.


    Von mir auch noch mal zwei Bilder dazu, wenn auch sicher keine neuen Perspektiven:



    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

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    Bin da ganz bei Dir, Backstein.


    Sehr gespannt bin ich auf die Beleuchtung abends, wenn das Zoofenster fertig ist. Eine Verbesserung gegenüber der vorherigen Situation ist es allemal, ich glaube da können wir fast alle einig sein.

  • Erstmal danke für die vielen Foto-Updates. Ich finde das Zoofenster nach wie vor besser als auf den Renderings und sehe gewisse Reize, aber mein Traum-Hochhaus ist es leider nicht geworden. Trotzdem: Irgendwie hat es so Charakter und Wiedererkennungswert. Das ist doch auch schon mal was wert.


    Eine Frage habe ich aber noch (auch wenn es die irgendwann sicher schon mal gab): Was ist mit der Rückseite von der markanten Fensterfront, dem namensgebenden großen "Fenster", sehr gut zu sehen auf Backsteins letztem Bild? Kommt da noch was oder bleibt die so kahl?

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Beim Tapete verkleben soll es ein Malheur gegeben haben.Nach dem verkleben zeigte sich,dass man aus bestimmten Blickwinkeln die Stösse zwischen den einzelnen Bahnen deutlich sehen kann.
    Die dazugerufenen Fachleute haben dann festgestellt,dass es sich nicht um einen handwerklichen,sondern einen strukturellen Fehler handelt.Das heisst,dass man bei der am Rechner kreierten Tapete die einzelnen Bahnen sehen wird,es also kein Fehler der beteiligten Handwerker ist.
    Die speziell entwurfene Tapete,wahrscheinlich Textiltapete,kostet angeblich über 800 € /Rolle.


    Quelle: ein im Bau involvierter Freund

  • Bald ist es soweit, im Frühjahr wird das Hotel eröffnet (der genaue Termin wurde noch nicht verkündet). Hier noch ein paar frische Eindrücke von heute, auch wenn nicht jede Ansicht neu ist.


    Hier nochmal der Eingang an der Hardenbergstraße:



    Die Arkaden an der Hardenbergstraße:






    Eine der säulenförmigen Lampen im Detail:



    Die Seite zur Joachimstaler Straße:




    Und noch drei Gesamtansichten des Hochhauses, das sich inzwischen komplett ohne Gerüste, Kräne, Bauaufzüge usw. präsentiert:




  • Das Warten hat sich gelohnt!

    Vielen Dank Backstein für die guten Fotos ^


    Gerne schreibe ich als 100. Beitrag in diesem Forum eine kleine Rezension über dieses Bauwerk.


    Nach dem zunächst teilweisen Abriss an diesem Bauplatz war hier viele Jahre ein wahrer Schandfleck in Berlin. Schlimmer noch als die Brache, war die Ruine mit Laden, die wegen Rechtsstreitigkeiten übrig war und den Eindruck vermittelte, dass die Kriegstrümmer hier immer noch nicht beseitigt seien.


    In diesem Fall hat sich das lange Warten gelohnt und nach durchaus ansehnlichen Neubauten an der Joachimstaler Straße, erhält die Gegend um Kudamm und Tauentziehn nun ein in jeder Beziehung herausragendes Bauwerk. C. Mäckler hat diesen dreieckigen Bauplatz genial in Szene gesetzt und ich bin überzeugt, dass wir es hier mit einem Bauwerk zu tun haben, welches später einmal als Denkmal genau so erhalten wird (und das kann man anteilig leider nicht für sehr viele Bauwerke der letzten Dekade sagen und zwar weltweit). Der Bau, der in beeindruckender Geschwindigkeit und Reibungslosigkeit errichtet wurde, hat eine harmonische und gleichzeitig unglaublich abwechslungsreiche Gestalt. Material, Gliederung und Ausführung sind hochwertig und klassisch. Aber durch seine Form ist der Bau unverwechselbar und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Das räumliche Verhältnis von Sockel und Turm erzeugt eine Spannung, die diesen Bau zum echten Architekturkunstwerk macht, ohne auch nur im geringsten maniriert zu wirken. Das Gebäude fügt sich zudem sehr gut in den städtebaulichen Kontext ein, obwohl es sich über die Traufhöhe weit hinwegsetzt.
    Angesichts solcher Bauten (die ja leider seltene Ausnahmen sind) verblasst die Debatte zwischen Anhängern der Moderne und des alten Berliner Städtebaus kurz zur Nebensache.


    Ein Glück, dass hier auch noch das legendäre New Yorker Hotel einzieht und damit die Initialzündung für die Zukunft der westlichen Innenstadt perfekt ist.


    Natürlich freue ich mich über jedes Gebäude von C. Mäckler in Berlin aber mein Wunsch wäre, dass man ihn am Alexanderplatz ein Hochhaus bauen lässt und dass dort der Sprung in 1. Liga der Architektur auch geschafft wird.

  • @RR: Auch wenn das Projekt sicher Fragen aufwirft, von denen Du einige ansprichst (Volumetrie insgesamt, Frage nach dem Ausbalancieren von Kontextualität und Solitärcharakter eines solch großen Gebäudes, Zusammenhang von formalen Einzelelementen mit dem Gebäudekonzept und der Gesamtwirkung, Materialqualität im Allgemeinen) erscheint es mir doch etwas überzogen, das Zoofenster mit solchem Spott zu übergießen. Gegenüber dem, was in den letzten Jahren im Osten der Stadt entstanden ist - von Ozwo-Arena bis Alexa - muss sich das Projekt durchaus nicht verstecken.

  • Diese Eloge ist doch nicht etwa ernst gemeint, oder? In ihrer drastischen Übertreibung kann das nur ironisch gemeint sein, stimmt´s, Rotes Rathaus?

  • Ich denke nicht, dass "Rotes Rathaus" das ironisch gemeint hat. Ich finde das Zoofenster" ist phatastisch geworden, Rotes Rathaus spricht mir da aus dem Herzen.

  • Ich sehe da auch keine Ironie.
    Die Fassade sieht aus der Nähe sehr hochwertig aus und erinnert mich ob gewollt oder nicht an Bauten des Neoklassizismus wie das Detlev Rohwedder Haus. Einzig die Vollverglasung der Spitze finde ich etwas eigentümlich und stilbrechend.

  • Ich schließe mich den positiven Bewertungen weitgehend an. Mäckler hat es irgendwie raus, stilistisch reinste Klassik zu bauen und gleichzeitig immer seinen unverkennbaren Fingerabdruck zu hinterlassen. Man könnte, finde ich, inzwischen von so etwas wie einer "Mäckler-Klassik" sprechen.


    Das Zoofenster ist sicher nicht sein gelungenstes Haus, aber wenn man es mit den grausig-knallgelben Renderings vergleicht, die vor Baubeginn im Umlauf waren, dann kann man sich doch nur freuen. Beim Zoofenster sind die Proportionen von (dreieckigem) Sockel und (rechteckigem) Turm nicht optimal - die sind Mäckler zum Beispiel beim Opernturm in Frankfurt viel besser gelungen. Aber die klassische Formensprache, das hochwertige Material und schöne Details wie die leicht erhabenen Fenster der Hauptfassade oder die Stableuchten in den Arkaden führen doch zu einem hochklassigen Gesamteindruck.


    Anders als das, was in den letzten zehn Jahren am Alexanderplatz hochgezogen wurde, kann man hier doch sagen: Spitzenarchitektur. Wenn es mit dem nächsten Hochhausprojekt gegenüber so weitergeht, dann läuft die City West der City East architektonisch noch den Rang ab - zumindest, was die "Profanbauten" angeht. Hier hat man ein Beispiel, dass es selbst in Zeiten der Krise nicht notwendigerweise der 08/15-Investorenscheiß sein muss, der gebaut wird. Schön.

  • Grundsätzlich ein schöner Bau, nur kommt er mir immer noch kahl oder irgendwie unfertig vor. Ob es an den noch fehlenden Hinweisen auf Bewohntheit liegt weiß ich nicht, aber dem Bau fehlt momentan noch die Lebendigkeit.