Bauprojekte in Washington, D.C.

  • Ach naja, Trump stellt ganz andere, viel gespenstischere Sachen an, da kann ich seinen architektonischen Ambitionen noch am ehesten etwas abgewinnen. Dass das Weiße Haus bisher nur einen Saal für 200 Personen hat und Trump die Zelt-Provisorien beenden will, warum nicht. Zumal dafür private Spender auftreten, sicherlich durch den Trumpismus genötigt, anderseits imponiert mir das in den USA übliche Engagement bei solchen Fragen auch. 214 Millionen Euro für einen Saal ist sehr viel Geld, aber immerhin wird man das der Architektur auch ansehen. Wird wahrscheinlich ganz gut zum Klassizismus des Gebäudekomplexes passen.


    Der Triumphbogen könnte städtebaulich durchaus reizvoll sein. Man mag sich an der imperialen Symbolik stoßen, aber die USA sind nun einmal ein modernes Imperium. Anlass für den Bau ist das 250. Jubiläum der Unabhängigkeit, das ist schon ein Monument wert.


    Bei uns herrscht das andere Extrem vor. Die deutsche Einheit wird mit Denkmälern gefeiert, die kindischer und unfeierlicher kaum sein könnten und überdies nie fertig werden. Teures Understanding auch bei der Kanzleramtserweiterung für fast 800 Millionen Euro. Ich finde nicht, dass es uns zusteht, in dieser Frage verachtungsvoll auf die USA zu schauen.

  • Ballsaal im Westflügel des Weißen Hauses


    Das weiße Haus hat den Bau eines neuen Westflügels zur Nutzungs als Ballsaal angekündigt. Verantwortlich für den Entwurf sei das Büro McCrery Architects.


    Ich stell die Bilder mal hier ein, auch wenn es eigentlich ein Foto-Strang ist. Zuletzt ging es ja auch um ein anderes zukünftiges Projekts der US-amerikanischen Regierung.



    Quelle: Weißes Haus Briefings & Statements


    Das ist auch ein interessanter Beitrag zu den vielen Diskussionen hier im Forum zu Thema "klassische contra moderne Architektur".

  • Eine groteske Entstellung des altehrwürdigen, weißen Hauses. Der Neubau ist größer als das weiße Haus selbst. Unfassbar das alles. Mich würde nicht wundern, wenn der Kriminelle als Nächstes das weiße Haus komplett abreißt und sich einen Diktatorenpalast erbaut.

  • Bisher hat das Weiße Haus immer souverän auf Understatement gesetzt. Das war Teil der amerikanischen Seele.

    Stattdessen jetzt dieser Mar-a-Largo Kitsch, der das Weiße Haus zum niedlichen Anhängsel degradiert. In den USA wird die Demokratie im wahrsten Sinne des Wortes totgeblödel. Da passt diese Geschmacklosigkeit doch gut ins Bild. Fragt sich nur wie zukünftige Präsidenten zu Trumps baulichen Hinterlassenschaften stehen werden. Falls es dann überhaupt noch Präsidenten gibt ...

  • Ich find's gut. Mit der Formulierung "größer als das weiße Haus selbst" kann ich nichts anfangen, denn der neue Flügel ist, ebenso wie der alte, Teil des Weißen Hauses. Höher als der Altbau ist es nicht, hält ausreichend Abstand und passt sich durch die Gestaltung an, sodass kein auffälliger Kontrast entsteht.


    Das Weiße Haus wurde ab 1792 errichtet, es dürfte jedem klar sein, dass sich die USA und damit die Bedürfnisse an den Präsidentensitz seither geändert haben. Ich kann das Thema unabhängig von der Person Donald Trump betrachten.


    In den USA gibt es zudem eine viel größere Tradition des klassischen Gestaltens und Bauens, somit auch viel mehr Architekturbüros, die das können und vor allem sehr gut können. Das zeigen die vorliegenden Skizzen meines Erachtens auch. Die Proportionen wirken auf mich harmonisch.


    Mar-A-Lago, ein Gebäude des Jahres 1927, gilt übrigens als Denkmal nationaler Bedeutung, davon gibt es in ganz Florida nur 47 Gebäude. Man kann Trumps Einrichtung oder auch das Haus selbst kitschig finden, aber das kann man zu Neuschwanstein auch sagen und das ist seit kurzem Welterbe.

  • Man kann zwischen den architektonischen und - wie du es offenbar tust - den städtebaulichen Proportionen unterscheiden. Ersteres empfinde ich als harmonisch, aber letztlich ist das immer auch subjektiv. Die Zonierung, Geschosshöhen und Detaillierung überzeugt mich jedenfalls. Die Skizzen, mehr ist es ja bisher nicht, sehen für mich eher klassisch als retro aus, also so, dass sie mit Gebäuden früherer Zeiten ebenbürtig sind.


    Städtebaulich sind für mich weniger Vogelperspektiven entscheidend, sondern die Einbindung aus Fußgängerperspektive. Die eingeschossigen Seitenflügel waren sicherlich keine städtebauliche Kostbarkeit, der man groß hinterhertrauern muss.


    Ein großer Saal für eintausend Personen benötigt nun einmal einen gewissen Platz. Die große Kubatur ist durch die vorgelagerten Kolonnaden, die Treppenanlagen, Vor- und Rücksprünge und straßenseitig durch den Portikus gegliedert. Die Gestaltungselemente nehmen jene des Mittelbaus auf, bringen aber auch eigene Motive, etwa die großen Bogenfenster, die klassisch für einen Saal sind, schon im 18. Jh.


    Wenn Obama den Ostflügel hätte abreißen lassen und stattdessen einen Stahl-Glas-Saal für tausend Personen hätte bauen lassen, hätte es niemanden gejuckt, hier in Deutschland wäre womöglich nicht einmal groß Notiz davon genommen worden. Ich finde, die Empörung sollte man sich für die Dinge aufheben, für die es sich lohnt, dafür gibt es nämlich genug geeignetere Anlässe.

  • Ziegel


    Deine Herleitung überzeugt mich nicht. Die vermeintlich "harmonischen“ Proportionen existieren schlicht nicht, das zeigen sowohl die Volumenverhältnisse als auch die Maßstäblichkeit zum historischen Baukörper sehr deutlich. Von klassischer Balance kann keine Rede sein, auch nicht unter wohlwollender Betrachtung. Der Neubau erschlägt den Altbau. Das Ergebnis ist keine Weiterentwicklung, sondern eine Verzerrung der historischen Anlage und wirkt eher wie ein gestalterischer Übergriff als wie eine logische Erweiterung.


    Und dein letzter Satz ist bemerkenswert gönnerhaft. Die Idee, man solle seine Empörung gefälligst für "Wichtigeres“ aufsparen, klingt nach moralischer Oberaufsicht über den Meinungshaushalt anderer. Architektur ist immer Ausdruck von Macht und Haltung, genau deshalb ist Kritik hier nicht übertrieben, sondern sogar notwendig, gerade in Anbetracht der sehr unguten aktuellen politischen Entwicklungen in den USA, die Du offensichtlich nicht für problematisch erachtest.


    Damit ist für mich alles gesagt. Ich bin raus aus der Diskussion.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • In den USA gibt es zudem eine viel größere Tradition des klassischen Gestaltens und Bauens, somit auch viel mehr Architekturbüros, die das können und vor allem sehr gut können.


    Das ist sicherlich richtig. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass hier so mancher Fan klassischen Bauens ins Schwärmen gerät.

    Dennoch hätte man einen Ballsaal (wenn man denn meint einen zu brauchen) auch an anderer Stelle in Washington bauen können. Das war aber ganz offensichtlich nicht gewollt. Ganz im Gegenteil: Dieser Anbau, welcher größer wird als das Weiße Haus selbst, ist nichts anderes als ein politisches Statement. Hier will ein Präsident und verurteilter Straftäter dem amerikanischen Staat, in seinem innersten Kern, seinen höchst zweifelhaften Stempel aufdrücken. Um nichts anderes geht es hier.

    Meiner Meinung nach sollte man da auch als Fan klassischer Architektur mal tief durchatmen und hinterfragen was hier eigentlich passiert.

  • Die Idee, man solle seine Empörung gefälligst für "Wichtigeres“ aufsparen, klingt nach moralischer Oberaufsicht über den Meinungshaushalt anderer.

    Gefälligst habe ich nicht geschrieben. Mein Eindruck ist, dass es einen Unwillen gibt, hier über die Architektur zu schreiben, weil lieber moralisch über Trump vom Leder gezogen wird. Ich möchte hier in erster Linie über Architektur schreiben (und lesen), daraus abzuleiten, dass ich Trumps Regierung "offensichtlich" unproblematisch fände, ist lachhaft.


    Und wenn ich mich schon auf die Moraldiskussion einließe: Diktatoren lassen schreckliche und schöne Gebäude bauen, Demokraten ebenso. Für mich generell keine taugliche Einteilung, um Architektur zu bewerten.


    Es genügt mir nicht, wenn nur behauptet wird, der ebenso hohe und abgerückte Flügel erschlage den älteren Mittelteil, nur weil er mehr Volumen hat. Die ikonischen Ansichten von Norden und Süden sind völlig unbeeinträchtigt. Der neue Flügel wird auf diesen weltberühmten Bildansichten genauso wenig sichtbar sein wie der alte. Und den Blick, wie er auf den perspektivischen Visualisierungen dargestellt ist, finde ich keineswegs gestört. Durch die genannten Gestaltungsmerkmale fügt es sich gut ein, könnte so auch vor 200 Jahren gebaut worden sein.


    Bisher wurden größere Konferenzen in Zelten auf dem Gelände abgehalten. Natürlich könnte man auch "an anderer Stelle in Washington" einen Saal bauen, man könnte überhaupt einen ganz neuen Regierungssitz bauen. Ich finde es aber aus Gründen von staatlicher Repräsentation und auch funktional plausibel, den angestammten Sitz weiterzuentwickeln.

  • Und wenn ich mich schon auf die Moraldiskussion einließe: Diktatoren lassen schreckliche und schöne Gebäude bauen, Demokraten ebenso. Für mich generell keine taugliche Einteilung, um Architektur zu bewerten.


    Momit du dich ja tatsächlich auf eine Moraldiskussion einlässt. Wir sind uns sicher einig, dass Bauten von Diktatoren generell immer unter einer höchst zweifelhaften moralischen Gesinnung entstehen.

    Und hier sind wir bei dem kleinen aber feinen Unterschied zu allen anderen Bauten von (möchtegern) Diktatoren auf der Welt: dieser steht noch nicht. Meiner Meinung nach ist man deshalb durchaus moralisch dazu verpflichtet diesen zu verurteilen, selbst dann wenn er einem architektonisch gefällt. Zumindest wenn einem Demokratie und Meschenrechte wichtig sind. Allein die Tatsache der bisherigen Nichtrealisierung ist also eine taugliche Einteilung um diesen Bau und dessen Architektur zu bewerten. Und damit beende auch ich diese Diskussion, denn jedes Gegenargument empfände ich als höchst seltsam.

  • Müßig, über diese Monströsität speerschen Ausmaßes überlegte Worte zu finden. Schockierender als der Bau ist das komplette Aushebeln rechtsstaatlicher Prozesse durch den Präsidenten. In diesem Fall den Denkmalschutz betreffend, aber adaptierbar auf so ziemlich jedes Gebiet, wo dieser Mann seinen wirren Willen durchzusetzen versucht.

  • Nein. Der "Historic Preservation Act" von 1966, der in den USA den Denkmalschutz regelt, gilt für wenige Ausnahmefälle ausdrücklich nicht. Das sind das Capitol, das Supreme Court Building und das Weiße Haus.

  • Wenn Obama den Ostflügel hätte abreißen lassen und stattdessen einen Stahl-Glas-Saal für tausend Personen hätte bauen lassen, hätte es niemanden gejuckt, hier in Deutschland wäre womöglich nicht einmal groß Notiz davon genommen worden.

    Warum hätte Obama das tun sollen? Er ist vielleicht eitel, aber kein größenwahnsinniger Narzisst, der meint, sich durch Bauten in die Geschichte einschreiben zu müssen. Mit diesem Schein-Vergleich stellst Du letztlich Trump als Opfer einer missgünstigen, ungerechten Öffentlichkeit hin. Warum?


    Ich kenne Dich hier im Forum als einen kenntnisreichen Liebhaber klassischer und historischer Architektur – ich bin nicht immer Deiner Meinung, aber ich schätze Deinen Blick, Dein Wissen und Deine Beiträge. Gerade deshalb macht mich die Verteidigung dieses Kitsch-Monstrums einigermaßen fassungslos. Angefangen bei der unkritischen Übernahme der Behauptung, es bestünde halt Raumbedarf, bis hin zu diesem absurden Vergleich mit Obama (der nicht im Traum auf die Idee gekommen wäre, den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen zu lassen).


    Die These: "Diktatur oder Demokratie – es geht um Schönheit" finde ich weder moralisch noch ästhetisch haltbar. Hier geht es um die Machtdemonstration eines Auto- und Kleptokraten, der sich von Techmilliardären die Zerstörung historischer, öffentlicher Bausubstanz finanzieren lässt. Das ist pure Korruption – man stelle sich vor, Steinmeier ließe sich von DAX-CEOs die Verwandlung Bellevues in ein Disney-Schloss finanzieren. Undenkbar.


    Bislang war der Ostflügel der Eingang für die Öffentlichkeit ins Weiße Haus. Nun entsteht dort eine Art Pseudo-Versailles, die mich an Ceausescus "Palast des Volkes" denken lässt. Fetter kann der Stinkefinger gar nicht sein, der hier der demokratischen Tradition gezeigt wird. Oben habe ich gescherzt, Trump könne auch den Westflügel abreißen lassen – aber für ausgeschlossen halte ich das nicht. Einer wie er findet das Oval Office sicher ziemlich unterwältigend. Noch begnügt er sich damit, überall Gold dranzukleben, aber auf Dauer hat er sicher größere Pläne...

  • Ich möchte hier in erster Linie über Architektur schreiben (und lesen), daraus abzuleiten, dass ich Trumps Regierung "offensichtlich" unproblematisch fände, ist lachhaft.

    Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass man die Politik und das Handeln von Donald Trump bei der Auseinandersetzung mit diesem egomanen Bauvorhaben einfach ignoriert. Das ist doch keine lästige "Moraldiskussion" über Meinungen und Gefühlslagen.


    In den USA werden zur Zeit Menschen ohne rechtliche Grundlage von der Straße weggeschnappt und verschleppt, die Armee marschiert unter fadenscheinigen Gründen in demokratisch dominierten Ballungsräumen auf, vor der venezolanischen Küste werden Menschen im Zuge eines politischen Power-Plays einfach vom US-Militär ermordet, demokratische Institutionen und rechtsstaatliche Prinzipien werden ignoriert oder ausgehebelt und man muss sich ernsthaft Sorgen machen, ob in 2028 überhaupt noch demokratische Wahlen stattfinden werden.


    Stell dir mal vor, was für ein beängstigend bizarres Schauspiel es wäre, wenn wir das hier einfach ausblenden würden.

  • Ach Leute, ich versteh ja, dass es gut tun kann, mal ein Ventil zu haben, um sich über Trump so richtig aufzuregen. Gibt ja auch gute Gründe dafür, wie ich selbst schon schrieb und es zuletzt (unnötigerweise) auch noch mal alles detailliert aufgeführt wurde.


    Ich persönlich mag historische und - wenn sie gut gemacht ist - auch historisch orientierte Architektur und ebenso zeitgenössische, experimentelle Entwürfe. Und Diktatoren mögen auch beides und auch Trump, der übrigens - man mag es mitunter vergessen - autokratisch regiert, aber kein Diktator ist, hat schon genug modernistische Glaspaläste bauen lassen. Und ebenso bauen auch Vorzeige-Demokratien historisierend, dafür gibt es auch in Deutschland sehr bekannte Beispiele. Die These, dass es eine Art "bösen Stil" gibt, wie es auch in dieser Diskussion wieder durchklingt, ist in all den Jahren nie mehr als eine These geblieben.


    Ich finde es wunderbar, dass überall in Europa Schlösser stehen, was ohne einen selbstherrlichen Wettbewerb kruder Potentaten gar nicht möglich gewesen wäre. Ich bin gespannt auf das Obama Presidential Center, das für eine halbe Milliarde Dollar in einer geschützten Grünanlage gebaut wird und von Sitzstreiks, Klagen und Gentrifizierungsangst begleitet wird. Ich mag die New Yorker Wolkenkratzer, die Ausdruck von sozialer Ungleichheit und einem ausbeuterischen Umgang mit der Natur sind. Architektur unter architektonischen Gesichtspunkten zu betrachten heißt ja nicht, die Zusammenhänge der Entstehung auszublenden, und diese Zusammenhänge sind komplex und widersprüchlich. So hat die Ständeordnung zu einer Organisation von Volksgruppen geführt, was ein Faktor für ein immer höheres Maß an Mitbestimmung war, die meisten Schlösser sind heute Volkseigentum. Das Obama Presidential Center wird auch ein wirtschaftlicher Impuls für Chicago und eine Bildungsstätte sein. Und der Wolkenkratzer-Kapitalismus symbolisiert auch Wohlstand und weltweite Vernetzung.


    Wer es "beängstigend" findet, gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Architektur "auszublenden", hat dann aber bei jedem Gebäude, das wir hier diskutieren, einen riesigen Rattenschwanz am Hals. Solche Aspekte können mitunter auch interessant sein, etwa wenn es um einen Museumsneubau als Energieschleuder geht, wie beim "berlin modern" debattiert, aber diese Debatte hatte architektonischen Bezug und gleichzeitig einen gewissen Seltenheitswert. Dass Trump doof ist, höre ich jeden Tag in den Nachrichten, dafür brauche ich das DAF nicht. Wer sich hier näher z. B. mit dem Denkmalschutz in den USA oder dem Raumbedarf des Weißen Hauses auskennt, findet bei mir ein offenes Ohr.


    Nebenbei bemerkt finde es auch etwas befremdlich, dass wir hier in Deutschland Richtung Washington Selbstherrlichkeit, Machtdemonstration und Protzerei diagnostizieren und spekulieren, ob das Weiße Haus überhaupt einen größeren Saal als für 200 Personen benötigt oder es die bisher üblichen Zelte nicht auch weiterhin tun würden - während das Bundeskanzleramt der größte Regierungssitz der Welt ist und für bald eine Milliarde Euro (aktuell: 777 Millionen) nochmal erweitert wird. Allein die "Skylobby" des Kanzlers dürfte schon größer sein als der bisher größte Saal im Weißen Haus. Insbesondere wir brauchen niemandem Bescheidenheit predigen. Die deutsche Vorliebe für speziellen Protz, den "Quiet luxury", finde ich sogar ganz besonders dekadent. Ich muss auch sagen, ich hätte nichts dagegen, wenn SAP, BMW und Friedrich Merz dem Bundesamt für Bauwesen ein paar Millionen überweisen würden. Parteienspenden stören mich weit mehr.

  • während das Bundeskanzleramt der größte Regierungssitz der Welt ist und für bald eine Milliarde Euro (aktuell: 777 Millionen) nochmal erweitert wird. Allein die "Skylobby" des Kanzlers dürfte schon größer sein als der bisher größte Saal im Weißen Haus. Insbesondere wir brauchen niemandem Bescheidenheit predigen.

    Das Weiße Haus und das Bundeskanzleramt sind in ihrer Funktion überhaupt nicht zu vergleichen. Ersteres ist ein Wohnsitz mit Repräsentationsräumen und Büros für den Chef und seinen Stab im Seitenflügel, letzteres ist eine Behörde mit 900 Mitarbeitern, die für die Koordination der gesamten Exekutive zuständig ist. Wenn man unbedingt ein US-Pendant dafür finden wollte (was wegen der unterschiedlichen Systeme schwierig ist), könnte man vielleicht das Executive Office Buildingnennen.