Dresden: Carolabrücke, St. Petersburger Straße, Carolaplatz

  • Naja, vielleicht war Ziegel ja mit dabei, bzw ein Kollege, und kann noch detaillierter berichten.

    Ja, ich war dabei. Wie zu erwarten, war die Veranstaltung, die man für verschiedene Verbände und Vereine abhielt, wenig aufschlussreich für jene, welche das Thema schon intensiv verfolgen. Neu, aber nicht überraschend waren Überlegungen, warum die Stadtverwaltung zu einer Kfz-Dreispurigkeit der neuen Brücke rät. Inzwischen hat sich jedoch die CDU deutlich auf Vierspurigkeit wie bisher festgelegt, Team Zastrow schlägt in die selbe Kerbe. Die AfD will eine Spurreduzierung nur mittragen, wenn die St. Petersburger auch entsprechend rückgebaut und der Äußere Stadtring vollendet wird. Die St. Petersburger wollen wiederum CDU und BSW erstmal nicht anfassen. Die Grünen wollen genau das und auf der Brücke Zweispurigkeit. Es wird also munter Uneinigkeit zelebriert. Eigentlich ein guter Grund, erstmal eine Übergangsbrücke hinzustellen, denn acht Monate sind schon vertrödelt und ähnlich dürfte es weitergehen.


    Eines der Probleme an Baubürgermeister Kühns Idee eines Ersatzneubaus ist, dass ein Planfeststellungsverfahren immer unvermeidlicher wird, je mehr Änderungen im Vergleich zum Vorzustand man vornehmen möchte. Naheliegenderweise muss oder möchte man aber fast alles verändern: Konstruktion und Bautechnologie, Anordnung der Spuren, Querschnittsbreite, Auffächerung der Auffahrten, Bau zusätzlicher Radrampen...


    Das Gesetz für beschleunigte Ersatzneubauten wurde vor allem mit Blick auf Autobahnbrücken geschrieben. Für eine hochsensible, komplexe, gesellschaftlich aufgeladene Angelegenheit wie hier ist das Gesetz überhaupt nicht gedacht. Noch dazu ist es neu und mit vielen Rechtsunsicherheiten belegt.


    Man setzt jedoch darauf, die Landesdirektion von der Genehmigungsfähigkeit überzeugen zu können. Das beauftragte Rechtsgutachten und der gesellschaftliche Druck, schnell zu einer Lösung kommen zu müssen, soll der Genehmigungsbehörde wohl nahelegen, keine Scherereien zu machen. Stephan Kühn hat auch schon gesagt, die anliegenden Grundstücke gehörten Stadt und Land, mit Klagen sei also nicht zu rechnen.


    Doch egal, welches Genehmigungsverfahren gewählt wird, die Belange z. B. des Umwelt- oder Denkmalschutzes bleiben die gleichen, auch die Klagemöglichkeiten. Gut denkbar z. B. dass der Stadtrat einen Ersatzneubau mit vier Spuren beschließt, die Brücke dadurch sieben Meter breiter wird, Umweltverbände dagegen klagen und es dann doch in ein Planfeststellungsverfahren rutscht.


    Das Rechtsgutachten verweist zwar darauf, dass Anpassungen an heutige Normen und Standards genehmigungsfrei sind. So könnte man sagen, die sieben Meter mehr seien nur modernen Sicherheitsabständen geschuldet. Aber andererseits machen "erhebliche" bauliche Änderungen oder Kapazitätserweiterungen für Kfz ein Planverfahren nötig. Ob eine sieben Meter breitere Brücke auch breitere Pfeiler braucht oder großere Abstände auch die Kapazität erhöhen, ist ungeklärt. Es gibt überdies wohl ein Gerichtsurteil, dass +20% Breite nicht mehr als Ersatzneubau durchgeht, das würde bei sieben Metern knapp zutreffen.


    Anderer Fallstrick: die von der Stadt beauftragten Juristen schreiben deutlich, dass sie eine Minderheitsmeinung vertreten, wenn sie sagen, dass Kapazitätserweiterungen für Radverkehr kein Planfeststellungsverfahren benötigen, die Mehrheit sieht das wohl anders. Gerade diese Erweiterung will die Stadt aber haben.


    Ich trete vehement für eine "erhebliche bauliche Umgestaltung" ein und will einen Wiedergänger der eingestürzten DDR-Brücke unbedingt verhindern. Aber selbst, wenn mir die Architektur egal wäre, hielte ich es für eine schlechte Idee, das Verfahren eines Ersatzneubaus zu wählen. Es gibt einfach zu viele Risiken, dass man damit Zeit und Geld verliert, weil dann doch ein Planfeststellungsverfahren nötig wird. Und ich finde auch: selbst, wenn Kühns Plan aufginge, rechtfertigt die mögliche Zeitersparnis nicht, die Beteiligung der Öffentlichkeit zu umgehen. Denn darum - und nur darum - geht es beim Ersatzneubau.


    Das wird sich meiner Einschätzung nach rächen. Man kennt das doch: in der Hektik macht man Fehler und dann dauert alles viel länger. Den Wunsch vieler Dresdner nach einem schöneren Dresden zu unterschätzen, könnte so ein Fehler sein.

  • Na also, da haben wir es doch. Der BUND will nur zwei Kfz-Spuren auf der Brücke sehen.


    Wenn die CDU eine Mehrheit für vier Spuren per Ersatzneubau zusammenkriegt, gehe ich von einer Klage der Umweltverbände aus. Und schwupps, wird der vermeintlich schnellste Weg zum langwierigsten. Auch drei Spuren werden abgelehnt, denn auch diese verbreitern die Brücke. Sie soll aber schmaler werden.


    Die Umweltverbände können immer klagen, aber bei einem Ersatzneubau können sie zusätzlich dagegen klagen, dass es kein reguläres Planverfahren gibt. Sie haben eine Klagemöglichkeit mehr. Daher verwundert es nicht, dass sich der BUND für einen Ersatzneubau ausspricht.


    https://www.t-online.de/region…inter-bund-forderung.html

  • ^ Und sie haben diesmal nicht nur das "vage" Umweltargument auf ihrer Seite, sondern ganz handfeste Fakten (die auch die Stadtverwaltung den lieben Stadträten seit einiger Zeit beizubringen versucht - bislang offenbar ohne Erfolg). Ein solcher Fakt ist der abnehmende Verkehrstrend auf der Brücke - sie wird einfach nicht mehr so häufig befahren wie noch vor einigen Jahren. Das müsste bei jeder ernsthaften Neuplanung zwingend beachtet werden:


    V0339-25-Vorlage-Gremien-Aenderung-1-page05.png


    Quelle

  • ^ Es ist geradezu grotesk, dass derzeit im Zentrum für Baukultur eine Ausstellung über den Umbau der St. Petersburger Straße läuft und es ebenso schon grobe Pläne zum Umbau / zur Verschmälerung der Großen Meißner Straße gibt – und CDU + Team Zastrow dennoch rein auto-ideologisch auf vier Spuren beharren. Wozu sollen die nötig sein, wenn mit der Großen Meißner, der St. Petersburger und der Albertstraße perspektivisch sämtliche angeschlossenen Straßen nur noch zwei (bzw. die Albertstraße drei) Spuren haben? Ich mag es selbst kaum glauben, das zu schreiben – aber da ist ja selbst die Dresdner AfD weniger ideologisch und stellt die Vierspurigkeit infrage. Und das macht mir Hoffnung mit Blick auf eine Abstimmung im Stadtrat.


    Es gibt kaum ein rationales Argument, bei der Carolabrücke auf vier Spuren zu beharren. Die Autonutzung und Kfz-Zahlen in Dresden sinken seit Jahren und werden das auch weiterhin, vor allem wenn künftig mit der Umverlegung der Bundesstraße zusätzlicher Durchgangsverkehr um das Zentrum geleitet wird. Eine schmalere Brücke fügt sich – unabhängig vom tatsächlichen Aussehen – harmonischer ins Elbtal ein und wird weniger kosten. Und schließlich hat man während der Sanierung der Brückenzüge A und B bereits gesehen, dass der Verkehr auch nur mit einer Spur je Richtung füssig rollte. Es ist daher gut und wichtig, dass zunehmend Druck aus der Stadtgesellschaft und von Verbänden kommt – nicht nur vom BUND, sondern auch z.B. von der Neumarkt Gesellschaft und der Initiative Carolabrücke. Es kann und darf bei einer so gravierenden Entscheidung, die auf Jahrzehnte das Stadtbild prägt, keinen Stadtrats-Schnellschuss mit irgendwelchen Zufallsmehrheiten geben.

  • Meine persönliche Meinung: ich vermute, dass die vier Spuren - außer bei Zastrow - eine Taktik sind, um Zeit zu schinden und die Diskussion in die Länge zu ziehen. Vielleicht auch als Verhandlungsmasse. Bei der AfD heißt es ja ganz offen, dass man weniger Spuren haben will, aber das nur mitmacht, wenn dann auch die St. Petersburger angegangen und der Äußere Stadtring endlich geschlossen wird. Susanne Krause von den Grünen hat kürzlich im Stadtrat selbst gestaunt, dass die AfD-Position da recht nah an jener der Grünen ist.


    Die CDU scheint in ihrem Meinungsbild zur Brücke noch disparat. "Vielleicht geht was Modernes, vielleicht geht was Historisches, das wird sich zeigen", sagte Böhm im Stadtrat sinngemäß. Die Sitzung vom 22.05 ist wirklich sehenswert. Ab Stunde 3:24 geht es um die (mit hanebüchenen Argumenten) abgelehnte Hilfsbrücke und eigentlich um die Carolabrücke:


    https://www.dresden.de/de/rath…hortcut&pk_kwd=livestream


    Meine Prognose ist, dass im Juni keine Grundsatzentscheidung mehr getroffen wird und das wäre auch gut so. Eine solche Entscheidung ins Blaue wäre ein Freifahrtsschein für die Verwaltung und ein undefinierbares Wagnis.


    Am zweitwahrscheinlichsten scheint mir, dass man etwas beschließt, was sich nicht umsetzen lässt und das man dann später halbwegs gesichtswahrend abräumen kann. Das wäre zum Beispiel ein Ersatzneubau mit vier Kfz-Spuren.


    Variante Drei wäre der Beschluss der Verwaltungsvorlage. Aber auch dann ist noch gar nichts besiegelt, denn erst danach geht es in die Details. Und bei der Befassung mit Konkretem kann man durchaus noch zu der Erkenntnis kommen, dass man doch lieber eine Brücke möchte, für die man ein Planverfahren braucht.

  • Die Gesellschaft Historischer Neumarkt (GHND) hat im Übrigen heute Morgen eine Pressemitteilung verschickt und führt noch ein ganz anderes Argument gegen eine vierspurige und damit noch breitere Brücke an: den möglichen Wiederaufbau des Venezianischen Hauses am Terrassenufer.

    Das ursprünglich von Heinrich Hermann Bothen entworfene und gebaute Gebäude wäre am ehemaligen Originalstandort nicht mehr möglich. Als einziges ehemaliges Grundstück ist das Grundstück in der Nähe der Carolabrücke noch mit der Grundstücksnummer 1008 im Grundstückskataster ausgewiesen.

    Die GHND plädiert daher dafür, dass die künftige Brücke die Breite der bisherigen Carolabrücke von 32 Metern nicht überschreiten dürfe. Die neue Brücke müsse "die städtebaulichen Entwicklungen berücksichtigen, um nicht zukünftige Entwicklungsperspektiven der Stadt vorzeitig zu verhindern". Weiter heißt es: "Gemäß den Prognosen der Verkehrsentwicklung ergibt sich keine Notwendigkeit einer breiteren Brücke."


    Dass die GHND sich klar gegen eine vierspurige und damit noch breitere Brücke ausspricht, dürfte hoffentlich auch der CDU zu denken geben, die mit der GHND nach meiner Erinnerung recht eng verbunden ist.

  • Die Stadtratssitzung (empfehlenswert für alle politischen Positionen und Infos - Stand jetzt) ist auch bei u-tube 1 zu sehen,

    ebenso wie die Bürgerinfoveranstaltung gestern auf u-tube 2 (auch empfehlenswert). Bei youtube läuft es besser und man kann schneller zappen oder Einstellungen ändern. Mit diesen beiden Filmen als Grundlage hat jede(r) Interessierte alle aktuellen Sachstände und Meinungen.

    Frau Prüfer erwähnte für die Verwaltung auch, daß man in jetziger Eile noch "die Bürgerschaft mitnehmen wolle", was mit der reinen Info- und Frageveranstaltung gestern allerdings als "Bürgerbeteiligung" bereits abgegolten sei. Einen Bürgerentscheid oder ein solches Votum strebe man nicht an.


    Heute nun gibt die Verwaltung die Eckpunkte preis, welche in die Aufgabenstellung des Brückenwettbewerbs einfließen bzw diese ausmachen - PM der Stadt.

    • eine möglichst kurze Bauzeit
    • sichere und bedarfsgerechte Verkehrsanlagen für Kfz-, Rad-, Fußverkehr und ÖPNV gemäß den Prognosezahlen
    • Anbindung des Elberadwegs
    • Beibehaltung wichtiger Blickbeziehungen
    • Sicherung der Anforderungen der Schifffahrt durch keine weiteren Pfeiler
    • Integration Fernwärmeleitung
    • robuste, wartungsarme, langlebige und widerstandsfähige Konstruktion

    In der SäZ paywall sind allerdings etliche weitere Eckpunkte gelistet - unklar woher die Listung stammt bzw warum die PM der Stadt verkürzt ist (??).

    komplette Liste aus der SäZ zitiert, aber die Worte aus rechtlichen Gründen abgewandelt

    • so schnell wie möglich
    • ein Ersatzneubau, ohne PF-Verfahren
    • für künftige Verkehrslösungen flexibel
    • robust, wartungsarm sowie ressourcenschonend, wie auch widerstandsfähig und langlebig gebaut
    • Pfeiler und Unterbaupositionen ganz oder tlw. erhalten, müssen aber erneuert werden. Widerlager auf Erhalt prüfen.
    • sichere und bedarfsgerechte Anlagen für MIV, Rad- & Fußverkehr sowie für Straßenbahn
    • Anbindung Elberadweg sowie die Haltestelle an Synagoge von Radweg trennen
    • die Anbindungen an Rathenau- und Carolaplatz möglichst schmaler gestalten
    • Einbindung in Stadtraum inklusive technischer Aufbaudetails wie Beleuchtung (ist wohl gestalterisch gemeint??)
    • geringe Auswirkungen auf FFH- und Landschaftsschutzgebiet Elbwiesen, Hochwasserparameter beachten
    • Blickbeziehungen so wenig wie möglich einschränken, keine Pylone o.dgl. (das ist Auflage des Denkmalschutzes: keine Aufbauten wie Pylone oder Bögen nach oben)
    • bessere Stadtraumqualität unter der Brücke (na da bin ich mal gespannt... wo kommen die Busse hin?)
    • zeitgemäßes Design (äh, WAS SOLL DAS DENN?? Das ist eine unlautere Einflußnahme. Das muß raus und soll dem Entwurf überlassen sein)
    • keine übermäßige Verbreiterung der Gesamtbrückenbreite (bis +20% Breite sind ohne PFV ja drin)
    • zwingender Freihalt der Elbe für die Schifffahrt
    • Verkehrsdimensionierung (Auslastung) unter 80 Prozent, um Überlastung zu vermeiden und Notfallpuffer zu haben
    • Fernwärmeleitung integrieren sowie die Möglichkeit, die Brücke von innen zu prüfen


    Es wird ein Begleitgremium geben, welches die Planung bis zum Baubeschluß beratend flankiert, wo neben Verwaltung und Stadträten die Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltverbände eingeladen sind.

  • Der Bauausschuss konnte sich - für die SZ übberraschend - "nicht auf vier Autospuren einigen" (Bezahlschranke) und hat eine Entscheidung dazu vertagt. Wenn man sich die Zusammensetzung des Ausschusses anschaut, kann das nur bedeuten, dass sich die AfD dagegen ausgesprochen hat, um sich weiterhin die Option auf eine historisierende Variante offenzuhalten (und wohl auch, um den Prozess zu verschleppen oder sich für die Behelfsbrücken-Ablehung zu rächen, aber an dieser Stelle liegt die AfD - teilweise auch aus den richtigen Gründen - richtig).


    Dass sich die CDU für die vier Spuren stark macht ist eine politische Dummheit, die Sie noch für Jahrzehnte teuer zu stehen kommen wird. Sie stellt sich damit gegen die gesamte Breite der Dresdner Bürgerschaft, nicht nur gegen die organisierten Umwelt-, oder Fahrradverbände, sondern auch gegen tratditionelle Verbündete wie die GHND, Stadtbild Deutschland, den Denkmalschutz usw.


    Hat jemand mehr Informationen dazu oder weiß, wie es jetzt weitergeht? Ich würde jetzt annehmen, dass die Drei-Spuren-Variante am ehesten mehrheitsfähig wäre. Man könnte aber auch voll auf die zwei-Spur-Variante drängen, wenn die AfD mittzieht. Das wärs doch! Eine gemeinsame Position von SPD, Grünen, AfD, BSW und Linken - gegen die kleingeistigen Autofahrer und Handwerker von CDU/FDP/Zastrow.

  • Autofahrer (so wie ich) können durchaus lern- und anpassungsfähig sein. Vom Heller kommend (Hansastraße) bin ich früher immer über die Carolabrücke, Pirnaischer Platz und Grunaer Straße zum Straßburger Platz gefahren. Nach dem Einsturz des Brückenzuges C war es zugegebenermaßen etwas chaotisch. Mittlerweile hat sich die Verkehrssituation und der Verkehrsfluss m.E. verbessert, auch wenn ich etwas mehr Zeit benötige, weil ich durch Wohngebiete fahre, durch die ich mit Carolabrücke nicht fahren müsste. Ich nutze nun die Albertbrücke. Zunächst auch hier Chaos, aber mit dem Wegfall der Linksabbiegerspur in die Glacisstraße geht es flüssiger. Und auch der Wegfall jeweils einer Fahrspur zugunsten von Radwegen waren anfangs problematisch. Mittlerweile funktioniert das Einfädeln ziemlich gut und führt zu keinem Chaos mehr.


    Ebenso funktioniert auch die Verkehrsänderung auf der Hainstraße sehr gut. Vielleicht könnte man auch bereits stadteinwärts die rechte Fahrspur unterhalb der Gleisbrücke als Rechtsabbiegerspur deklarieren und die linke Spur als reine Geradeausspur auf die Hainstraße. Hier dann mit Hilfe einer Verkehrsinsel eine extra Abbiegespur nach links in die Theresienstraße machen.


    Bevor ich detailverliebt abschweife: Der Wegfall der Carolabrücke ist natürlich ein Desaster. Dennoch ist das absolute Verkehrschaos ausgeblieben. Verkehrstechnisch besteht somit kein Zwang, dass die Carolabrücke entsprechend groß geplant werden muss. Zumal bereits auf Neustädter Seite die Albertstraße eine Spur verloren hat. Und auch hier ist das angekündigte Verkehrschaos bzw. der prophezeite Verkehrskollaps ausgeblieben.


    Obwohl ich zur Autofahrerfraktion gehöre, wünsche ich mir für die Dresdner Altstadt ein großes autofreies Gebiet, in dem die Menschen im Mittelpunkt stehen. Hierzu gibt es bereits tolle Ideen. Und manche bisherigen Phantasien der Stadtplanung könnten nun Realität werden. Vorher sind sie immer an dem Argument "Carolabrücke und Sankt Petersburger Straße" gescheitert. Endlich funktioniert dieses Argument nicht mehr und man sollte hier wirklich die Gelegenheit am Schopfe packen und zukunftsweisend planen. Auch wenn es länger dauern sollte. Ich als Autofahrer (individueller Eindruck und Einzelerfahrung) habe mich entsprechend angepasst und erlebe kaum bzw. selten Chaos.


    Die Dresdner Altstadt sollte kein Durchfahrtzentrum sein, sondern ein Aufenthaltszentrum für Menschen. Mehr Grün und Menschen.

    Der 26er-Ring müsste mal neu definiert werden und als Hauptstraße um das Zentrum auch optimiert werden. Gleichzeiutig sollten die altstadtdurchschneidenden Verkehrsachsen Wilsdruffer Straße und der Verkehrszug Dr.-Külz-Ring/Waisenhausstraße unterbrochen bzw. stark zurückgebaut werden. Sie sollten als Zufahrtsstraßen und nicht als Durchquerungsstraßen fungieren.


    Damit würden sich ganz neue stadtplanerische Möglichkeiten ergeben.


    Als verkehrstechnischen Ausgleich sollte hierbei aber eine "Pieschener Brücke" geplant werden, die vom Alexander-Puschkin-Platz über die Elbe auf die Pieschener Allee im Ostragehege führt und von dort auf die Weißeritzstraße. Hierbei muss natürlich eine Straßenbahntrasse mitgebaut werden. Zunächst könnte die Linie 10 ab Messering geteilt werden. Zu Messeveranstaltungen wird die Endstation Messe angefahren. Ansonsten führt die Linie weiter über die Pieschener Brücke zur Haltestelle Marina Garden und dann zum Alexander-Puschkin-Platz. Von hier aus geht es weiter bis zum Riegelplatz (Kaditz) --> Taktverdichtung und verbesserter Anschluss an die Messe und das Ostragehege/Sportpark Ostra.


    Langfristig könnte hier dann eine neue Straßenbahnlinie entstehen, die nach dem Messering (von Kaditz aus kommend) über den verlängerten Rudolf-Harbig-Weg (Haltestelle Sportpark Ostra), Yenidze und Bahnhof Mitte weiter führt.

  • Eine gemeinsame Position von SPD, Grünen, AfD, BSW und Linken - gegen die kleingeistigen Autofahrer und Handwerker von CDU/FDP/Zastrow.

    Da sprichst du schon die Richtigen an: die großen Wirtschaftsverbände, die ihre Mitglieder zwangsweise rekrutieren, haben sich deutlichst für vier Spuren ausgesprochen. Die CDU und Konsorten hecheln dem einfach nur hinterher, das sind die deutlich wichtigeren "traditionellen Verbündeten" für sie.


    Ein solcher Move der AfD wäre brillant, scheitert aber wohl eher an den linken Parteien. Gedankenspiele: AfD, SPD, Grüne und Linke würde reichen. Statt den Linken mit PVP oder BSW bräuchte man nur noch einen einzigen Überläufer. 36 Stimmen braucht man für eine Mehrheit:

    Fraktionen des Stadtrates | Landeshauptstadt Dresden


    Die Initiative Carolabrücke greift mit eigenen Vorschlägen in die Diskussion ein und zeigt, wie ein Ersatzneubau mit historisch inspirierter Optik aussehen könnte.


    Ziel ist, folgendes zu erreichen:


    • die Planungsbüros zu verpflichten, je zwei Gestaltungsvarianten zu entwerfen: darunter eine, die sich an die Ästhetik der originalen Carolabrücke von 1895 anlehnt
    • das Wettbewerbsverfahren mit weitreichenden Einflussrechten des Stadtrates und unter Bürgerbeteiligung abzuhalten

    Zur Pressemitteilung: https://initiative-carolabruecke.de/aktuelles/


    Eigentliches Ziel bleibt aber eine stärker am Original orientierte Brücke, allein schon aus Gründen der Statik. Zum Thema der Strompfeiler wurde hier Stellung genommen: https://initiative-carolabruecke.de/faq/


    Dafür ist aber ein Planfeststellungsverfahren notwendig.


    Interessant übrigens: ein Experte, der kürzlich im Bauausschuss Stellung zu den Schäden an der DDR-Brücke nahm, sagte dort: "Man sollte nicht den Fehler machen, wieder Beton zu verwenden, eine Stahlverbundbauweise ist geeigneter." Und siehe, diese Bauweise hatte die erste Carolabrücke von 1895.


    Hier nun die Visualisierungen eines in die Altstadt eingepassten "Ersatzneubaus":


    Prinzipdarstellung.png


    Initiative-Carolabrucke_Visualisierung-2.png


    Initiative-Carolabrucke_Visualisierung-3.png


    Quelle und Rechte: Aktuelles - Initiative Carolabrücke

  • Nach monatelangem, bis auf die Knochen blamablem Herumgewurschtel will man die restliche Carolabrücke jetzt auch in die Elbe fallen lassen.

    Carolabrücke: Mittelteil soll jetzt doch in die Elbe stürzen - Radio Dresden


    Ein Finale, das ich erwartet habe, allerdings hätte ich den Beteiligten nicht die "Weisheit" zugetraut, das selbst zu tun. Mein Tipp war ein unkontrollierter Einsturz im Herbst.


    Elf (!) Varianten für den Abriss wurden geplant und teilweise ausprobiert. Ich hätte dazu mal ein paar Fragen:

    • Mit welcher Rechtfertigung hat man darauf verzichtet, in einer Ausschreibung die besten Abrissvarianten zu ermitteln? "Gefahr im Verzug" kann es irgendwie nicht sein, da nach der freihändigen Vergabe (im Februar!) wieder Schiffe wie zuvor unter der Brücke fuhren.
    • Warum fiel die Wahl auf die offenkundig mit der Aufgabe überforderte Firma Hentschke, die weder ausreichende Referenzen in diesem Bereich haben, noch selbst planen oder abreißen, sondern nur Nachunternehmer beschäftigen?
    • Wer hat geprüft, ob das für Hentschke planende Leipziger Ingenieurbüro entsprechende Referenzen hat?
    • Wer bezahlt die ganzen Fehlversuche wie z. B. das Herbei- und wieder Zurückschaffen von Pontons aus Tschechien?
    • Auf welcher Grundlage erfolgt die Berechnung der Leistungen, wer prüft den sparsamen Mitteleinsatz?

    Nur mal so, aber scheint ja außer mir keinen zu interessieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Ziegel () aus folgendem Grund: falschen Link korrigiert

  • Ach, sicher alles ganz korrekt, die Brücke soll nicht in die Elbe fallen, sondern auf die aufgeschüttete Baustraße. Und man wird ja wohl auch garantieren können, dass die Brücke genau wie vorhergesagt zerbricht und beim Herunterfallen nicht nochmal bricht, oder ...?


    Aber Hauptsache:

    Die Sprengvariante hatte uns sehr gut gefallen.

    und:

    Es wird einen Rumms geben.

  • Autofahrer (so wie ich) können durchaus lern- und anpassungsfähig sein. Vom Heller kommend (Hansastraße) bin ich früher immer über die Carolabrücke, Pirnaischer Platz und Grunaer Straße zum Straßburger Platz gefahren. Nach dem Einsturz des Brückenzuges C war es zugegebenermaßen etwas chaotisch. Mittlerweile hat sich die Verkehrssituation und der Verkehrsfluss m.E. verbessert, auch wenn ich etwas mehr Zeit benötige, weil ich durch Wohngebiete fahre, durch die ich mit Carolabrücke nicht fahren müsste. Ich nutze nun die Albertbrücke. Zunächst auch hier Chaos, aber mit dem Wegfall der Linksabbiegerspur in die Glacisstraße geht es flüssiger. Und auch der Wegfall jeweils einer Fahrspur zugunsten von Radwegen waren anfangs problematisch. Mittlerweile funktioniert das Einfädeln ziemlich gut und führt zu keinem Chaos mehr.

    Nun ja. Ich fahre ja auch öfter dort lang und kann einige Dinge sicherlich bestätigen: Es wird mehr durch Wohngebiete gefahren: Rietschelstr., Roßbachstr., Ziegelstr., Gerichtsstr. usw. wurden mehr und mehr zu Durchgangsstraßen (momentan eher nicht, wegen Bauarbeiten). Ob das nun im Sinne des Erfinders ist, wage ich zu bezweifeln.

    Auf der Marienbrückenseite ist das weniger ausgeprägt, weil dort der Verkehrsfluss nicht so gut versickern kann. Der Rückstau auf der Ostraallee in Richtung Brücke ist jedenfalls deutlich ausgeprägt; ebenfalls gut zu beobachten aus Richtung Freiberger Straße. Ortskundige versuchen dann, sich über Alfred-Althus-Str., Wettiner Platz und Jahnstr. (oder Laurinstr.) einen Vorteil zu verschaffen. Auf der Neustädter Seite ist es auch ziemlich übel - der Rückstau an der Kreuzung Anton/Leipziger ist je nach Tageszeit erheblich.

    Der 26er-Ring müsste mal neu definiert werden und als Hauptstraße um das Zentrum auch optimiert werden. Gleichzeiutig sollten die altstadtdurchschneidenden Verkehrsachsen Wilsdruffer Straße und der Verkehrszug Dr.-Külz-Ring/Waisenhausstraße unterbrochen bzw. stark zurückgebaut werden. Sie sollten als Zufahrtsstraßen und nicht als Durchquerungsstraßen fungieren.


    Damit würden sich ganz neue stadtplanerische Möglichkeiten ergeben.

    Beim 26er Ring (zu dem ja auch die Marienbrücke gehört, bei der jetzt eine Spur wegfallen soll), hat Engstellen, an denen praktisch nichts mehr zu optimieren ist (neben Abschnitten, die einer gut ausgebauten Durchgangsstraße ähneln). Zwischen Ehrlichstraße und der Brückenauffahrt z.B. geht überhaupt nichts mehr; der Platz ist dort weitgehend ausgeschöpft. Ähnlich ist es auf der Güntzstr. kurz vor dem Sachsenplatz (vor der HfbK).

    Als verkehrstechnischen Ausgleich sollte hierbei aber eine "Pieschener Brücke" geplant werden, die vom Alexander-Puschkin-Platz über die Elbe auf die Pieschener Allee im Ostragehege führt und von dort auf die Weißeritzstraße.

    Komplett illusorisch. Die "Watzke"-Blickbeziehung gilt als besonders wertvoll; dort eine Brücke hinzubauen halte ich für aussichtslos. Dazu kommt, dass die Pieschener Allee im Ostragehege unter Denkmalschutz steht - diese würde durch eine (Straßen-)Brücke und Straßenbahnlinie zwangsläufig geschnitten werden (die immer wieder mal diskutierte Fußgängerbrücke könnte man ggf. dort noch irgendwie einfädeln, aber auch dieser stünde die Watzke-Blickachse entgegen). Und die Frage, wer das bezahlen würde, steht ja auch noch im Raum...

  • Genau das ist mein Hinweis gewesen, quasi jeden zweiten Pfeiler der Carola-Alt auszulassen, endlich hat es jemand mal visualisiert, Danke dafür.

    Ein halbes Jahr fragte ich mich, warum es keiner macht, es gibt dermaßen viele Archibüros oder zeichnungsbefähigte Leute, stattdessen ist die Debatte in die üblichen Kanäle abgedriftet, und dann kamen erste abstruse Entwurfsideen auf. Die Visualisierung von Maximilian Georg Liebscher sollte nun viel Verbreitung finden, denn genau dorthin sollte die Reise gehen.


    Um Details wie "wie wird die neue Brücke ge- oder verkleidet", sollte es noch nicht gehen. Kernpunkt am obigen Liebscher-Entwurf ist mE, wie wird das Stromfeld statisch bewältigt? Das ist nicht trivial, vielleicht muß es eine Kombi aus Spannbetonlösung (andere Experten sagten, daß die einstigen Fehler heute ausgeschlossen sind) und richtigerweise schon vorgebrachtem Stahltragwerk geben (?). Warum nicht?!

    Die Spannweite von 120m (ich nehme es aus der Visu mal) ist echt ne Hausnummer. Könnte machbar sein, aber einen reinen Stahlbau an seiner schlank-weiten Machbarkeitsgrenze zu errichten, wäre wieder ein gewisses Risiko bzw eine Hypothek auf die Zukunft, das Bauteil müßte ebenso stets geprüft sein.


    Vergleichs- und Bestandsbrücken dieser Spannweite sind schwer zu finden, daher tendiere ich zu eine statischen Kombi mit Spannstahl, falls möglich.

    Ähnlich und ästhetisch fulminant ist die Margaretenbrücke in Budapest (20 Jahre vor der KöCa gebaut), größte Stützweite ist 88m.

    Oder ebenso beeindruckend die Theodor-Heuss-Brücke zw. Mainz und Wiesbaden (10 J. vor KöCa) mit Wmax = 103m. Die Chechuv Brücke Prag hat nur 53m.

    Auch die nach der Flut 2002 im Stromfeld geneuerte Pöppelmannbrücke in Grimma sollte man sich angucken - mit immerhin 71m Spannweite in Stahl.

    Man sieht an beiden gut, daß das Stahlfachwerk je tiefer/breiter wird, je größer das Spannfeld ist. Heißt für Carola: ggf muß man, um die Schifffahrtshöhen hinzukriegen, die Brücke in der Mitte etwas höher bringen, was nur Auswirkung auf Radler und Fußgänger hat, die eben noch 1-2m mehr Steigung hätten.

    Vielleicht mag jemand mal die großen Flüsse Europas abgrasen und die jeweiligen Stadtbrücken checken.


    Auch großen Dank an die Initiative Carolabrücke, die Visu kam sehr spät, aber jetzt vielleicht doch genau richtig, wenngleich die Stadtratsdebatten bereits davon driften. Ansonsten hätte ich nur noch auf den Wettbewerb gehofft, daß dann eh eine solche Lösung aufkomme, denn die Randbedingungen des Stadtumfelds und Denkmalauflagen bieten diese Lösung an.


    Für eine Neubaubrücke mit mehr (Vorland)Pfeilern als heute brauchts ggf kein PF-Verfahren, da man im "Brückenschatten" (bisheriges Raumprofil) baut und diese Art des Ersatzbaus jetzt ja entbürokratisiert behandelt werden soll. Bislang brauchte es jahrelange Umweltprüfungen, wenn da ein Pfeiler auf die "Wiese" käme, allerdings schaut man sich solche Steinwüsten unter Brücken an, ist das echt nichts zu retten - schon gar nicht die Welt.

  • Das Gusseisenrelief der alten Carolabrücke ist geborgen worden - neustadt-ticker. Es kam ins Lapidarium und eine Restaurierung wird zunächst mit dem Denkmalschutz besprochen, bei verfügbaren Mitteln wird man es sicherlich aufarbeiten lassen, aber es muss ja erst zur Brückenfreigabe fertig sein.


    Im neustadt-ticker wird nun auch der Brückenentwurf der Initiative Carolabrücke präsentiert, wie auch bei Tag24. Ich nenne ihn "historisierend", ist das ok?

    Die Annahme, es werde eh alles teurer - also auch ein Husch-Neubau, teile ich nicht. Vielmehr sollte man herausstellen, daß die Bogenbrückenversion nicht sonderlich mehr kostet als ein (Spann)Betonbau. Warum sollte er auch?? Vielleicht ist die Bogenbrücke gar etwas billiger?

    Die Kampfzone ist absehbar, daß man alle Entscheider von 2-3 Jahren Plandauer-Unterschied überzeugen müßte. Wobei es ja nicht feststeht, daß die Bogenvariante zwingend eine Planfeststellung bräuchte, denn laut Gutachten ist jedewede Konstruktionsart denkbar, es darf sogar bis +20% breiter werden, man muß dann nur schauen, welche Details eine Planfeststellung erzeugen würden. Obendrein, wie erwähnt, arbeitet das sächs. Bauministerium an vereinfachten Plangenehmigungen, was gerade für die Carolabrücke entscheidend sein könnte. Ich halte es für verfrühte Panikmache, jetzt lediglich die angeblich zügige Beton-Neubauvariante zu forcieren, wenn auch andere (so viele gibts ja nicht) Bauvarianten diese Rahmensetzung "schnell" einhalten würden - also das Meiden von 3-5 Jahren Planfeststellungsdauer. Also nochmal: Warum sollte die Bogenbrücke eine Planfeststellung erfordern? Konstruktionsprinzip und Architektur sind keine Indikatoren für die Planverfahrensart.

  • Abriss Carolabrücke geht weiter - SäZ free gibt die heutige PM der Stadt wieder. Auch neustadt-ticker berichtete über die PK zum nun gewählten Abrissverfahren.

    Einen Livestream gibts bei u-tube. (Dort findet sich auch ein gut erklärtes Video für Laien, warum die Brücke einstürzte - u-tube 2.)


    So wie ich es verstehe, wird man zunächst den Einhängeträger über dem Stromfeld zu Fall bringen.

    Zunächst werden ab morgen also zwei grosse Longfront-Bagger AUF Brückenzug A (oberstromig) platziert, um Fahrbahndecke sowie Unterbau wegzumeißeln. Sobald die Lage der Spannglieder erreicht ist, werden die Bagger ihre Schneidzangen aufnehmen und Spannglieder durchtrennen.

    Wann der Zeitpunkt der zureichenden Schwächung des Querschnitts erreicht wird und ein Bumms folgt, kann nicht terminiert werden.


    Zwar fällt der Einhängeträger auf Kieskegel herab und wird dann sukzessive von 10 Baggern beidseits zerkleinert. Allerdings frage ich mich weiter, wie man das über der dort noch vorhandenen Elböffnung fabrizieren möchte, denn ein Großteil des Trägers fällt ja doch letztlich in die Restbreite der Elbe.



    Derweil läd die CDU am Sa., 14.06., 10-12 Uhr auf den Markt am Blauen Wunder ein, um im Beisein von Räte und Beiräten der CDU über "unsere Carolabrücke jetzt - schnellstmöglich, schöner gestaltet und besser für alle" ins Gespräch zu kommen. Also eine öffentliche Chance, ihnen fundiertere Inhalte näher zu bringen, wenn auch weit weg von der Carolaabrissbrücke. In Striesen wurde kräftig plakatiert:

    Bild: https://i.postimg.cc/V6SqWWgz/P1280385.jpg

  • Zwar fällt der Einhängeträger auf Kieskegel herab und wird dann sukzessive von 10 Baggern beidseits zerkleinert. Allerdings frage ich mich weiter, wie man das über der dort noch vorhandenen Elböffnung fabrizieren möchte, denn ein Großteil des Trägers fällt ja doch letztlich in die Restbreite der Elbe.

    Durch das Durchtrennen der Spannglieder im Kragarm auf Neustädter Seite soll dieser ungefähr über dem Strompfeiler brechen und zusammen mit dem Einhängeträger einstürzen (ungefähr wie der Einsturz von Zug C, nur dass der Einhängeträger zunächst durch die Kieshaufen abgefangen wird), sodass die Teile auf der Baustraße in der Elbe zerkleinert und abtransportiert werden können. Danach soll die Baustraße unter dem Träger von der Altstädter Seite aus errichtet werden. So sollen keine Teile in die Elbe fallen, sondern nur auf die Baustraße. Siehe dazu die Skizzen aus der Präsentation von Hentschke:

  • ^ ok, daß der Elbe-Durchlass nochmal verlegt wird, stand ja nirgendwo geschrieben, an einer Zeichnung ist es aber schwach zu erkennen.


    Inzwischen wurden Zug A um ca. 13:13 Uhr und Zug B um 17:05 Uhr zu einem Teileinsturz gebracht, man wollte das tatsächlich bis Abend schaffen.

    Tag24 berichtet wie alle Lokalmedien, und verlinkt auch auf den Livestream, den man nur zurückspulen muss.

    Offenbar möchte man ab morgen noch die beiden Schrägen am Strompfeiler ganz runter ins Kiesbett fallen lassen, damit man dies gut wegmeißeln kann.

    Hier gehts zum Liveblog bei der SäZ. Dort gibt es die Sturzmomente als Kurzvideos, wobei danach Applaus bzw Gelächter dort zu hören ist.

    Man sieht bei Sturz-A auch gut, wie extrem die ganze Brücke beim Knicken und kurz danach schwankt und geradezu Wellen schlägt. Mehr stürzte da aber nicht ein.


    Es wird sehr interessant, was die Laborergebnisse von beiden Brückenzügen im Institut von Prof. Marx ergeben werden. Entweder es bestätigt sich die

    letzte Einschätzung der Einsturzgefährung, oder man stellt wiederum erstaunt fest, daß beide Züge A und B noch ewig gehalten hätten.



    SäZ free gibt auch den avisierten Zeitplan der nächsten Monate an, also auch des Prozesses der Planung und von Beschlüssen des Stadtrates.

    Ausser einer "Information der Öffentlichkeit" zw. 5.Jan. und 15.Febr.2026 ist keine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Die Dresdner werden ausgeschlossen bei einem so wichtigen Bauwerk der nä. 100 Jahre und obendrein einer Stellschraube der Stadtentwicklung des ganzen östlichen Stadtzentrums.

    Das darf so nicht sein. Stimmt eine Ratsmehrheit dem zu, zeigt es deren Verachtung für den Willen der Stadtgesellschaft und der echten Verkehrsexperten.



    Heute gab es auch eine (wohl nicht verlinkbare) nichtrepräsentative Umfrage bei SäZ-online: hier ist ein Zwischenstand vom abend:

    00-chaggo.jpg

    quelle: saechsische.de - screenshot 12.06.

  • Fotorunde


    Bild: https://i.postimg.cc/rwzYzTsp/P1280465.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Cxtrq2ns/P1280466.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/PxbS0r3S/P1280468.jpg

    wäre cool gewesen, nochmal die Streetartists draufzulassen und alles kreativ bunt zu malen. So steht nur Text drauf, gabs dazu einen Drohnenflug?

    Bild: https://i.postimg.cc/25gdkqXz/P1280469.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/d0yHm98P/P1280470.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/NFgdtqZB/P1280471.jpg


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    gestern sah es noch so aus, als man nach Monaten wieder weiterbaggerte

    Bild: https://i.postimg.cc/XYckg7JL/P1280459.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/zXhjVkY9/P1280460.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/t4HzPVX7/P1280462.jpg

    alle fotos elli kny