Schock, schwere Not! Sowas gibt es mittlerweile genug in Dresden. Einfallslos und hässlich, beliebig (dann doch lieber B'Liebig
) und somit ein nichtnachhaltiges Ensemble, das eigenständig das Stadtquartier aufwerten könnte.
Herr, lass bitte diesen Kelch an Dresden vorübergehen. Die Kubaturen erzeugen noch nicht mal annähernd einen Aha-Effekt, wo man von umgesetzten Visionen ausgehen könnte. Manch moderne Formensprache hat durchaus ihren Reiz oder provoziert in einer für beiden Seiten atemberaubenden Art. Aber hier müssten Alle in ein kollektives Gähnen verfallen.
"Kampfdiskussionen" zeugen zumindest von einer Art Spektakularität eines Designentwurfes, der dann durchaus das Stadtbild bereichert kann und zu einer "landmark", also einer Sehenswürdigkeit werden könnte. Der Keil des Militärhistorischen Museums ist so ein Fall. Wie gesagt, vieles ist Geschmacksache und manches durchaus gewöhungsbedürftig (neues Verwaltungszentrum am Ferdinandplatz), könnte aber durchaus zu einem architektonischen Highlight werden, welches Begeisterte aus aller Welt anzieht, wie auch das "Disneyland" am Neumarkt (das mir sehr gefällt!).
De gustibus non est disputandum. Über Geschmack lässt sich streiten. Wenn es aber so belanglos wie in dem vorliegenden Entwurf sein sollte, dann ist es entweder genial oder so beliebig, dass es einfach nicht als Architektur wahrgenommen wird. Und das wäre schade.
Man kann zu Vielem, was in Dresden architektonisch passiert, unterschiedlicher Meinung sein. Die Narben des Krieges und der Zerstörung haben stadtplanerische Möglichkeiten ergeben. Im Westen wurde in solchen Fällen eine autogerechte Stadt geschaffen und hat Städte wie Kassel, Gießen und Köln hervorgebracht. Im Osten wurde versucht, ein sozialistisch-kollektives Stadtbild umzusetzen, gesellschaftliche Spaltung und Klassensysteme durch Homogenisierung des Wohn- und auch Stadtraumes zu schaffen.
Beide moderne Ansätze der Architektur und Stadtplanung sind m.E. gescheitert, werden aber ideologisch weitergeführt.
Eine Rückbesinnung muss nicht negativ sein. Es sind vor allem historische Stadtkerne, die Menschen anlocken und zum Verweilen bringen.
Ästhetik, Kleinteiligkeit, unerwartete Straßenführungen mit Winkeln und kleinen Plätzen, die zum Verweilen einladen, können Menschen trotz Internethandels wieder in die Innenstädte führen. Innenstädte müssen urbane Räume für Fußgänger sein und zum Bummeln und Verweilen einladen.
Dazu muss es aber auch, m.E., entsprechende Magistralen geben, die sowohl den ÖPNV wie auch den MIV bedienen und für Alle lukrativ und finanzierbar sind.
Entschuldigung lieber Moderator, ich schweife gerade viel zu weit vom Thema ab. Ich merke es selbst.
Was hier an Visualisierung für das Projekt angeboten wird, lässt Schlimmstes befürchten. Ein klares Nein meinerseits für das Projekt.