Straßenbeleuchtung in Berlin

  • Nochmal zu den Gaslaternen:


    Auch die Zeit Online scheint sich dem Thema zu widmen:
    http://www.zeit.de/2012/27/Berliner-Gaslaternen



    In einem der Kommentare wird mit der mangelnden Ausleuchtung der Gaslampen argumentiert und dass die jetzige Beleuchtung ein überholter Anachronismus ist.


    Da ist was wahres dran, Berlin kommt mir vor allem in den Wintermonaten ziemlich düster vor. Wenn die LED-Beleuchtung hilft die Straßen heller zu machen bzw. besser auszuleuchten, wäre ich für die Abschaffung des Gaslichts.


    Schon bemerkenswert, dass manche wegen einem puren Gerücht/Spekulation dermaßen hochgehen. Bei dem Eilmeldungsfall wurde lediglich das Fernwärmenetz ausgebaut, danach soll die historische Laterne wieder aufgebaut werden und weiterhin mit Gas betrieben werden.
    siehe letzter Kommentar unten

    4 Mal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • Gaslaternen

    _Flyn_: Die Schinkelleuchten in der Danckelmannstraße bleiben VORERST noch erhalten, doch die derzeitigen Senatspläne sehen vor, auch hier abzubauen. Zwar nicht dieses und sicherlich auch nicht nächstes Jahr, aber an dem Vorhaben gibt es keine Zweifel.


    Und noch einmal zur LED-Beleuchtung: Die ist bisher viel zu teuer, als dass der Senat 44.000 Gaslaternen damit ersetzen wird. Stattdessen werden in einem Großteil der Straßen die bereits heute veralteten quecksilberhaltige Elektroleuchten aufgestellt werden.


    Und was die Ausleuchtung betrifft (hier kommt es nämlich häufig zu Verwechslungen): Die schmutzig gelben Leuchten, die vor allem im Ossteil der Stadt sehen, sind ELEKTROleuchten.

  • Zur Gaslaternenfrage

    Ich habe mir, als ich der Nähe zu tun hatte, die Laternen in Grunewald in der Hilde-Ephraim-Straße angeschaut, die in diesem Beitrag von Backstein zu sehen waren: http://www.deutsches-architekt…hp?p=340504&postcount=141. In dieser Gegend stehen ganz überwiegen alte Gaslaternen (Aufsatz- und Reihenleuchten). In der neuen Straße wurden Repliken mit elektrischen Lampen aufgestellt.


    Im Folgenden sind Fotos einer Replik in der Hilde-Ephraim-Straße (1. und 2.), einer alten Gasaufsatzlaterne (3. und 4.), einer Gasreihenlaterne (5. und 6.) sowie einer Peitschenmastelektrolaterne an der Wisbyer Str. in Pankow (7. und 8.) zu sehen.


    Fazit: Schade ist es um die Gaslampen in jedem Fall. Werden sie aber durch solche Repliken ersetzt, wie sie hier für die Aufsatzleuchten bereits erprobt wurden, so ist die schrittweise Umstellung denke ich zu befürworten. Beim Ersatz der Reihenleuchten, finde ich gängige Peitschenmastlaternen akzeptabel (wie zum Beispiel das unten gezeigte, m. E. recht formschöne Beispiel).


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    3 Mal editiert, zuletzt von Rotes Rathaus () aus folgendem Grund: Ergänzung der beiden letzten Bilder

  • also wenn der ersatz wie die obig gezeigten "alten" laternen aussieht geht es ja noch, generell finde ich aber gerade die von "rotem rathaus" gezeigten ursprünglichen gas-beispiele völlig indiskutabel.
    das licht ist nicht wirklich das hellste, beste und die laternen sehen noch nicht einmal wirklich gut aus. von daher hab ich persönlich so gar nichts dagegen, wenn genau diese typen z.b. durch moderne lichtsysteme ersetzt werden. ist ja nun nicht wirklich so, das besonders spektakuläre, einzigartige, designstücke entfernt werden würden, sondern einfach teure, unzeitgemäße gaslaternen, welche schon längst durch eine moderne, sparsame strassenbeleuchtung ersetzt werden müsste.
    im endeffekt ist es doch so, das niemand jetzt noch an eine mögliche berlinblockade denken wird und letztendlich war genau das der sinn der gasbeleuchtung. gas läßt sich durchaus für eine gewisse zeit hier und da horten, ebenso wie kohle, bloß über das verschwinden der berliner kohleöfen, welche in den letzten jahren peu á peu durch ein ordentliches heizungssystem ersetzt wurden meckert keiner. die gaslaternen, deren warmes aber leider sehr begrenztes licht durchaus einen romantischen charakter haben, haben einfach das zeitliche gesegnet.
    nichts destotrotz ist mir z.b. in meiner nachbarschaft aufgefallen (und das ist tiefstes pberg) das z.b. die oderbergerstr. durch die neue, grelle halogen-beleuchtung im modernisierten ddr-stil den größten teil ihres vorherigen charmes eingebüßt hat.
    also, wenn schon die gaslaternen durch ein modernes beleuchtungssystem ersetzen, dann doch bitte auch in einem maßstab und beleuchtungsstil, der den anwohnern, passanten und verkehrsteilnehmern entgegenkommt...hell genug und dennoch kuschlig, gemütlich und auf ein menschliches maß reduziert...ist ja nun nicht BBR, dessen flugfeld ausgeleuchtet werden muß...

  • berlin ohne gaslaternen geht meiner meinung nach gar nicht. ich bin ein echter fan dieser warmen beleuchtung und charaktervollen lampen. hab erst neulich wieder einen nachtspaziergang durch moabit und tiergarten gemacht, durch die ruhigen wohnviertel mit ihrem gaslicht-charme, ein fotomotiv jagte das nächste. :D


    dieses licht kann man doch elektrisch gar nicht originalgetreu nachahmen.






    (fotos von mir)



    p.s.: ihr kennt bestimmt das dorfähnliche wohnviertel am s-bahnhof heerstraße. da stehen noch wunderschöne schinkelleuchten herum. auf der anderen seite der heerstraße kann man sogar alle laternentypen - reihenleuchten, hängeleuchten mit schön verzierten masten und natürlich aufsatzleuchten - bewundern. pro-tipp! (man weiß ja nicht wie lange sie noch erhalten bleiben...)

  • Aufsatzlaternen werden umgerüstet

    Der Senat bleibt dabei die Laternenbefeuerung mit Gas soll abgelöst werden.


    Nun ist es aber an der Zeit dem Senat ein großes Lob auszusprechen. Man hat sich offenbar viel Mühe gegeben und wird eine Lösung mit den alten Masten und warem LED umsetzen. In der Falckensteinstraße am Schlesischen Tor stehen Prototypen, die man von den alten kaum unterscheiden kann.


    Ähnliches steht für andere historische Gaslaternen in Aussicht. Die Gasreihenleuchten werden durch warme Leuchtsoffröhren erstetzt (Die finde ich auch eher verzichtbar, auch wenn es etwas schade ist.)


    Der Tagesspiegel berichtete recht ausführlich: http://www.tagesspiegel.de/ber…-abgeschafft/7404830.html


    Ich werde mir die Leuchten bald man anschauen und ein Foto machen.

  • Rotes Rathaus: Mit den Lobpreisungen wäre ich vorsichtig. Senat und allen voran Staatssekretär Gaebler (SPD) streuen Fehlinformationen, die vom Tagesspiegel unkritisch weitergegeben werden:


    1. Nach dem jetzigen Stand werden die alten gusseisernen Masten, größtenteils aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, verschrottet und durch Nachbauten ersetzt. Da wird die ganze Zeit von Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung gefaselt, aber einwandfreies qualitätsvolles Straßenmobiliar einfach mal so abzureißen, wird in diesem Zusammenhang nicht weiter in Frage gestellt.
    2. Sind die LED-Lampen bisher noch überhaupt nicht massentauglich, da schlichtweg nicht finanzierbar. Das führt dazu, dass zum Teil blendweiße Leuchtstoffröhren zum Zug kommen (wie u.a. in der Warnemünder oder Rheinbarbenallee in Grunewald/Schmargendorf zu besichtigen), deren Technik veraltet ist, zum anderen nur wirklich prominente Plätze und Straße mit LED und Nachbauten ausgestattet werden - niemals jedoch die 43.000 Exemplare, die es derzeit noch gibt.
    3. Es wurde zu keinem Zeitpunkt irgendeine der zahlreichen Bürgerinitiativen gegen den Abbau miteinbezogen. Zum Beispiel hat Herr Gaebler sich zu keinem einzigen Treffen bereit erklärt, um sich z.B. darüber zu verständigen, wo die wenigen Gaslaternen, die stehenbleiben sollen, erhalten bleiben. Morgen soll laut Abbauplan beispielsweise der Abriss in der Holtzendorffstraße in Charlottenburg beginnen: ein geschlossenes Gründerzeitgebiet und einmaliges Gaslichtensemble, da hier auf engstem Raum alle wichtigen Haupttypen der Berliner Gaslaternenmodelle beisammen stehen. Um mich kurz zu fassen: Die "Umrüstungspläne" wurden allein von Technokraten erstellt, die wenig Rücksicht auf Stadtbild und Denkmalschutz nehmen.

  • Mich begeistert immer wieder, daß in Berlin nach unglaublichen 3 Jahrzehnten immer noch das gestalterische, gewisse Etwas von Straßenleuchten aus volkseigener Produktion den öffentlichen Raum bereichert !

  • nicht nur in Berlin, im gesamten Osten Deutschlands sind die noch weit verbreitet. Problematisch sind inzwischen die Betonmasten, die langsam bröckelig werden. In Berlin stehen noch ca. 17.000 dieser hässlichen Dinger rum, davon sollen mittelfristig ca. 400 verschwinden.

  • Das Bild, aufgenommen Richtung Alexanderplatz mit dem Fernsehturm,zeigt nach nun 33(!) Jahren immer noch diese häßliche Peitschenleuchte mit Leuchteinheiten aus volkseigener Produktion. So etwas ist in zentraler Innenstadtlage wohl nur in Berlin denkbar.


    Aus dem Thread "Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum" hierhin verschoben.

  • Meinst du die neben dem Dom? Da sind ca. 70m Weg neben dem Dom, die bei allen Umbau- und Umgestaltungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte immer ausgenommen worden sind. Da gibts noch immer Flickenteppich-Pflasterung, olle Peitschenmasten und ungepflegtes Gestrüpp am Rande.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass der Abschnitt der Domgemeinde gehört, und die scheint generell klamme Kassen zu haben und konzentriert sich gerade auf die Sanierung der Domfassade und der Hohenzollerngruft. Auf deren Webseite steht auch, dass sie noch immer einen Wiederaufbau der Denkmalkirche anstreben. Sich um den Bereich an der Liebknecht-Straße zu kümmern, steht wohl weit hinten an.

  • Betonkopf ja das stimmt. Aber als Denkmalschutz werden paar in Berlin erhalten bleiben von der DDR.

    In West Berlin wird immer noch weiter gebaut bzw umgebaut von den Gaslaternen in LED.

    Zuletzt bei uns in Brunnenviertel in gesundbrunnen wurde dieses Jahres Sommer auf der östliche Seite der Brunnenviertel alle Gaslaternen Komplett abgebaut und durch LED Lampen ersetzt.

    Auf der westliche Seite ( Voltakiez) bleiben 99 Gaslaternen erhalten als Denkmalschutz.

    Hier den Link


    Gaslaternen Umbau in LED ( gesundbrunnen)

  • Laut Beitrag aus der BZ dauert die Umrüstung der Gaslaternen länger als gedacht.

    Ziel war bis Ende dieses Jahres. 3300 Gaslaternen bleiben als Denkmalschutz erhalten.

    Aktuell sind ca 20.760 Gaslaternen in Berlin . seit ca 2011 wurde begonnen mit der Umrüstung.

    Viel Berliner ( auch ich ) mochten die Gaslaternen vorallem wegen ihrer Wärme . Berlin Ist die einzigste Stadt weltweit die die meisten Gaslaternen Besitz. Grund für den Umbau Ist das man viel Geld spart in LED und wegen der Klimawandel.

    Die LED sind außerdem heller bei der Beleuchtung als bei den Gaslaternen.


    Mehr Info ⬇️

    Umrüstung der Gaslaternen in Berlin kommt nur langsam voran


    Unter anderem auch mit einer Karte der zu erhaltenden Bereiche:

    https://www.berlin.de/sen/uvk/…lt-von-gasleuchten/#Karte

    Die Seite ist leider nicht Mehr verfügbar.

    Habe eine neue Seite gefunden ( Berlin Karte)

    ⬇️⬇️

    Gaslaternen Denkmalschutz Karte