Suhrkamp-Verlagssitz (Rosa-Luxemburg-Platz)

  • Ich habe mir letzte Woche das Gebäude mal von der Schönhauser Alle aus angesehen.
    Aus dieser Perspektive fällt der "Bunker" nicht negativ auf.



    Eine Torsituation ergibt sich für mich dort durch die beiden aufeinander abgestimmten Gebäude und im Bezug auf die
    beiden DDR-Hochhäuser im Hintergrund


    Interessieren würde mich, ob diese Perspektive bewusst oder zufällig entstanden ist.


    Das L40 gefällt mir aus von der Seite und natürlich bei dem guten Wetter deutlich besser als zuvor.


    (Bilder von mir)

  • ^ Ich kann auch noch einen (fast) aktuellen Eindruck beisteuern, mit Innenbeleuchtung und fast abgerüsteter Westseite.



    (Bild von mir und gemeinfrei.)

  • Ich staune...!

    Tor oder nicht Tor...
    Blickbeziehung zufällig oder gewollt.
    Heilige Einfalt! :cool:
    Soetwas mag ja noch in Dortmund oder Duisburg durchgehen - aber in der Hauptstadt?
    Das ist doch alles nur Schrott! :nono:

  • ^ Rückwärtsgewandte, ideologiegetriebene AfD-Rekofreunde staunen. Das wundert mich nicht.


    Aber mal was anderes. Könnte nicht alles neu Gebaute irgendwo stehen?
    Mir fällt jedenfalls kein Grund ein, warum ein Nöfer-, Stefan Forster- oder Patzschke-Bau nicht auch in Bielefeld stehen könnte.
    In noch größeren Städten tun sie das ja auch.

  • ^ Rückwärtsgewandte, ideologiegetriebene AfD-Rekofreunde


    Ich habe deinen Beitrag gemeldet.


    Was ReinhardRs Meinung mit "ideologiegetrieben", mit der AfD oder Politik im Allgemeinen zu tun hat, kannst du mir gern erläutern.


    Mit gefällt der Verlagssitz übrigens auch nicht. Bin ich jetzt auch AfD-Anhänger und rückwärtsgewandt?

  • ^ Du kannst ja mal Reinhard fragen, was er mit der AfD zu tun hat. Insofern passt das schon und impliziert längst nicht deinen Umkehrschluss.


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  • Reinhard R: Was soll denn bitteschön Hauptstadtarchitektur bedeuten? Und im Umkehrschluss haben alle anderen deutschen Städte kein Recht auf gute Architektur?


    Ich bin sehr froh, dass Deutschland eben kein so monozentrisch organisiertes Land ist, sich die Wolkenkratzer in Frankfurt konzentrieren, herausragende Industriearchitektur in Essen, Bochum oder Dortmund erleben lässt, die Romantik in Weimar, der Barock in Dresden, etc....


    Es gab nebenbei mal einen herausragenden Ring in Münster mit Evelin Herlizius u.a. zu sehen, voll in der Provinz!


    Der Suhrkamp Bau nimmt sich durch seine Schlichtheit zurück, wird durch den aufgebrochenen Blockrand etwas abseits der großen Kreuzung eine schöne Platzsituation vor dem Haupteingang bringen.
    Was mir gut gefällt ist die Fortführung der Fassadenaufteilung im Inneren durch die Bibliothek Wände.
    In dem vorher verlinkten Artikel ist durch den Blick von Innen nach Aussen heraus bestätigt was ich schon zu Baubeginn mutmasste: Für die Mitarbeiter ergibt sich ein schönes Arbeitsumfeld mit inspirierenden Ausblicken. Ich finde man sollte das nicht unterschätzen dass es hier nicht nur um den Passanten geht sondern auch um diejenigen die den Bau nutzen!

  • Ich gehe dort jeden Mittag vorbei. Ich finde, das Blech verschmilzt (je nach Licht) mit dem Himmel. Zeigt wieder, dass man eigentlich keinen Architekten mit eigenen Ideen und Gestaltungswillen mehr braucht, wenn eh nur das Gegenüber oder der Himmel im Glas oder Blech gespiegelt wird, statt selber etwas zum Stadtbild beizusteuern.


    Und nein, ich bin kein AfD'ler. Geschmack ist keine politische Einstellung.

  • @ Ben: Dein erster Satz für sich genommen klingt eigentlich positiv. Und warum sollte dieser Effekt nicht gewünscht sein?
    Das wird beim Cube am Hbf vermutlich auch so sein und war von der Konstruktion her auch nicht ganz einfach zu realisieren?

  • @ Ben: Das Eigenartige an der Fassade (ist es wirklich Blech?!) ist für mich, dass sie manchmal vollkommen weiß, manchmal grau metallic erscheint. Ein solcher Effekt ist mir sonst nirgends aufgefallen und mir ist nicht klar, warum unterschiedliche Lichtverhältnisse gerade hier einen solchen Unterschied bewirken.

  • Der Suhrkamp Verlag hatte seine große, seine einzig großartige Zeit, als er in Frankfurt ansässig war. Mit dem Umzug nach Berlin, als man sich dafür entschieden hat sich den vermeintlichen Flair der Weltstadt Berlin umzuhängen wie ein kreatives Mäntelchen, ist man Mittelmaß geworden. Und Mittelmaß gehört in ein mittelmäßiges, inspirationsloses Gebäude wie dieses. Ja und es könnte auch an einer beliebigen Ecke in Bielefeld-Stukenbrok gebaut worden sein.

  • @Elle
    Vielleicht liegt es auch nach Himmelsfarbe. Graues Blech, grauer Himmel...Aber auch, wenn er blau ist, nimmt es die Farbe leicht auf, finde ich. Je nachdem, ob ich zur Arbeit komme, Mittagspause mache oder Feierabend habe.


    @Twisted
    Es mag ja gewollt sein, aber gestalterisch ist es für mich dennoch keine große Leistung. Könnte auch ne Lagerhalle sein. Das Ding auf der anderen Straßenseite ist zwar Tumor im Stadtbild, aber wenigstens scheint man sich da etwas mehr Gedanken gemacht zu haben. Ebenso beim Cube, mit den schrägen Fenstern. Der hat auch ne andere Dimension und ist ein Solitär.


    Naja, nun stehts. Bringt nichts, drüber nachzudenken...

  • Das Eigenartige an der Fassade ist für mich, dass sie manchmal vollkommen weiß, manchmal grau metallic erscheint. Ein solcher Effekt ist mir sonst nirgends aufgefallen und mir ist nicht klar, warum unterschiedliche Lichtverhältnisse gerade hier einen solchen Unterschied bewirken.


    Genau das ist es, was für mich das Gebäude so besonders macht. Je nachdem wie die Sonne steht und welche Farbe der Himmel hat, erscheint es völlig anders und dadurch ergeben sich abwechslungsreiche Anblicke. Bei schlechtem Wetter grauer Beton wird leichtend gelb-orange, wie die Nordseite des Stadtschlosses, in der Abendsonne.
    Da spielt der Standort schon eine große Rolle, sonst gäbe es diesen Effekt nicht.


    Was Architektur für die Hauptsatdt angeht, sind die bisherigen Versuche im Kaiserreich, im 3. Reich und in der DDR weitgehend verschwunden oder erfolglos geblieben. An die 90% der Bausubstanz die heute Berlin ausmacht, könnte genauso gut in Sachen oder Rheinland-Pfalz stehen.


    Die Ensemble sind das was Berlin ausmacht. Die gibt es so nicht in Bielefeld oder Emden. Aber gerade dabei gehören auffällig viele moderne Gebäudegruppen zu den Besonderheiten der Stadt.

  • TwistedRoad


    Eieieiei. Nachdem ich jahrelang immer nur zugesehen habe, was hier im Forum passiert, zwang mich letztlich der Beitrag von TwistedRoad dazu mich nun endlich zu registrieren.



    Der AfD-Vorwurf ist das eine, aber daraufhin dieses unerträgliche Trüby-Interview anschließend als Argument zu verlinken setzt dem Ganzen die Krone auf.


    Hast du dir das in Gänze durchgelesen? Und DAS soll nicht ideologisch sein?


    Ich hab mich dort bereits im Kommentarbereich ausgelassen, aber muss das Interview hier nochmal auseinandernehmen:


    1. ""Schönheit oder Hässlichkeit sind Begriffe, die wissenschaftlich nicht haltbar sind."
    - Kunst (Architektur) hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Auch "Transzendenz" ist wohl wissenschaftlich nicht haltbar. Soll die Religion deshalb davon abstand nehmen? (War die Verwissenschaftlichung der Kunst Bestandteil des Marxismus-Leninismus? Ernstgemeinte Frage...)


    2. "Sobald etwas hundert Jahre alt ist, finden wir es schön."
    - Falsch. Da stellt er einfach ganz frech irgendweche Behauptungen in den Raum.
    Ich glaube das
    https://de.wikipedia.org/wiki/…te-_arq._Le_Corbusier.jpg


    wird man auch in 100 Jahren nicht "schön" finden. Und disqualifizierte er nicht vorher das Wort "schön"? Naja, egal.


    3. "da sie sehr deutlich den enthemmten Hass hinter der vermeintlich bürgerlichen Fassade vieler sogenannter Altstadtfreunde abbilden"
    - ich wiederhole meinen Kommentar: das war ganz normale Kritik, vielleicht ein bisschen polemsich formuliert; wegen Trübys eigener Dünnhäutigkeit wird daraus gleich "Hass". Meine Güte


    4. "Städte mit Brüchen. Mit ablesbarer Geschichte."
    - Es wird trotz einzelner Rekonstruktionen noch ganz ganz ganz viele Brüche geben. Muss er nur mal die Augen aufmachen.


    5. "Allein die Ideologie, die dahintersteckt, lohnt eine Auseinandersetzung."
    - In einer schönen Umgebung leben zu wollen ist NICHT ideologisch, genau so wenig wie gesund bleiben zu wollen. Wenn ich auf meinem Balkon bunte Blumen pflanze, so hat das ebenfalls nichts mit Ideologie zu tun. Das kramphafte "Rekonstruktion ist pöse" ist das schon viel ideologischer, klingt nach "Religion ist Opium fürs Volk" oder "Demokratie ist haram" bei Salafisten. Wie kann man das nur nicht erkennen? Das springt doch ins Auge!


    6. "Aber sie ist kein Stadtviertel geworden, das die Auseinandersetzung mit guter Architektur lohnen würde."
    - Stadtviertel sollen *Aufenthaltsqualität" schaffen, und nicht zur Spielwiese für narzisstische Architekten mit ihren zeitgeistigen Entwürfen sein. Die Stadt ist nicht (nur) für Architekten da, sondern vor allem für die Bürger.


    6. "Auch eine Karriere wie die von Cem Özdemir wäre in Dresden vollkommen unmöglich gewesen."
    - Der Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby kommt aus Halle in Sachsen-Anhalt. Im Gegensatz zu Stuttgart eine "schöne" Stadt.


    Dieses Interview lässt einen wirklich an die Decke gegen. Unausstehlich Kontrafaktisch.


    Bei Rekonstruktionen wird nichts politisch missbraucht. Oder sind Günther Jauch und Hasso Plattner Rechtsextremisten?



    Zum Suhrkamp-Verlagsgebäude: einfallslos. Eine Frage kommt da immer wieder hoch: warum Sichtbeton? Warum? Wenn man aus der Linienstraße kommt, läuft man auf diese ganz tolle kalte, graue, abweisende, langweilige Wand zu. Toll. Ganz, ganz toll. Sichtebeton zu gießen ist ja sowas von kunstfertig. Hach. Da muss man gleich die Kamera rausholen und das fotografieren. Ums mit den Grautönen anderer Sichtbetonfassaden zu vergleichen. Wahrhaft meisterlich.

  • ^ Willkommen im Forum, Popper. An Ideologie-Unterstellungen möchte ich mich nicht beteiligen, aber ein (Wider-)Wort zum Suhrkamp-Bau. Es stimmt nämlich nicht, dass, wenn man von der Linienstraße kommt, man auf eine "graue, abweisende, langweilige Wand" zulaufen würde. Ich habe leider nur ein Bild in geringer Auflösung, aber man kann dennoch etwas von der Sicht erkennen:



    Vorher lief die Straße auf eine Brandschutzwand zu, jetzt auf die große rechteckige Fensterfläche. Wie kann man das übersehen? Kennst Du die Gegend überhaupt?

  • verdammt...ich wusste es doch: ich muss zum Optiker :glubsch2:


    ich sehe auf Deinem Foto jede Menge Sichtbeton. Es schaut aus, als wurde einer grauen Brandschutzwand ein unterdimensionierter Bau (wo soll dieser bitte "groß" sein?) mit einer "rechteckige Fensterfläche" vorgesetzt.


    Diese Ansicht als gelungen zu bezeichnen, mag Dir zueigen sein.

  • ^ Das Verhältnis von Wand- und Fensterfläche dürfte hier in etwa dem Durchschnitt der umliegenden Häuser entsprechen. Wenn Du hier hauptsächlich Sichtbeton sehen solltest oder gar, wie Popper, eine "graue, abweisende, langweilige Wand", dann wäre ein Besuch beim Optiker in der Tat empfehlenswert.

  • ^ Genau das ist der entscheidende Punkt. Dort gibt es so viel alte Putzfassaden, eigentlich dürfte die kleine Fläche Sichtbeton gar nicht stören.
    Mich wundert schon, dass dieses Gebäude und sein Nachbar so eine starke Polarisierung auslösen.


    Ich halte es auf jeden Fall für eine Bereicherung!



    Popper:


    Das du dich so echauffierst über ein Interview (also eine persönliche meinung) in einer linken Tageszeitung und die Art und Weise deiner Argumentation entlarvt dich.


    Das Negieren von Hass und ein Satz wie "das war ganz normale Kritik, vielleicht ein bisschen polemsich formuliert" mit dem Vorwurf der "Dünnhäutigkeit" gegen den kritisierten Adressaten
    ist ganz eindeutig rechte Rethorik!


    Lass dass, das hat hier keinen Platz!


    Darüber, dass du dich auch "Verfassungsschützer" nennst, dann aber so Texte ablieferst, kann ich nur staunen!