Finanzplatz Frankfurt

  • Man liest doch jeden Monat was anderes, da würde ich jetzt erstmal abwarten.


    Selbst wenn die Jobs verteilt werden, dann sind das max. 3-4 Städte und nicht 10 Städte pro Bank... egal welche Rechnung man anstellt, man landet am Ende immer bei ca. 10.000 Jobs für Frankfurt, man darf nicht vergessen, dass alleine schon die Deutsche Bank ca. 4.000 Jobs verlagern wird, selbst wenn nur die Hälfte davon nach Frankfurt kommen sollten, dann sind es alleine hier schon 2.000 Jobs.

  • ^^So wie es jnhmsbn hier vermutet, so äusserte sich auch die Standard Chartered Bank, wie heute in der FNP Printausgabe nachzulesen ist. Und zwar sagte dort der Deutschland-Chef Heinz Hilger zur Stärkung des Frankfurter Standortes: "In Deutschland haben wir ohnehin schon die größte Präsenz in Europa nach der Zentrale in London."
    Wie stark der Standort Frankfurt mit aktuell etwa 100 Mitarbeitern aufgestockt werde, hänge davon ab, wie hart der Brexit werde.
    "Wir reden in einem ersten Schritt von einer sehr überschaubaren Zahl von Mitarbeitern, die nach Frankfurt kommen werden, vielleicht 20. Wie viele Leute es letztlich betreffen wird, kann derzeit niemand seriös sagen."
    Frankfurt habe aus seiner Sicht viele Pluspunkte und nannte:
    1. Die Nähe zu den Regulierungsbehörden
    2. Die Internationalität u n d
    3. Der Flughafen
    "Das hilft dabei, Leute hierher zu holen."


    Das knappe Angebot an Kindergarten- und Schulplätzen könnte aber zum Problem werden, falls viele Banker aus London kämen.
    An Büroflächen mangele es an Deutschlands führendem Finanzplatz dagegen nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von skyliner ()

  • Das knappe Angebot an Kindergarten- und Schulplätzen könnte aber zum Problem werden, falls viele Banker aus London kämen.


    Das dürfte sich wohl über private Anbieter schnell ausbauen lassen. Bei entsprechenden Gebühren bekommt man sicher die fehlenden Arbeitskräfte dafür.

  • Vergesst bitte nicht, dass in UK gerade Wahlkampf herrscht! Da wird naturgemäß die Anzahl zu verlagernder Jobs runtergekocht und alles relativiert - Eine Wendung in der Berichterstattung, die zeitlich erst nach der Neuwahlankündigung einsetzte. Kurz davor war die Tendenz noch, dass die Zahlen zu verlagernder Jobs stetig größer wurden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? :lach::lach::lach:


    Ich würde Zahlen von Banken, die potenziell viele Arbeitsplätze zu verlagern haben, derzeit keine große Beachtung schenken.


    Interessanter finde ich da die kleineren Meldungen wie oben Standard Chartered oder Daiwa, einen japanischen Broker, für den Frankfurt der "leading candidate" ist und mit neuen Arbeitsplätzen "in the dozens of staff, even including management" rechnen kann. (Quelle)


    Außerdem sagte der Hubertus Vaeth bisher immer, 3 der 5 größten amerikanischen Investmentbanken werden zahlreiche Jobs nach Frankfurt verlagern. Letzte Woche wurde er zitiert mit "5 von 5". Quelle hab ich leider nicht mehr. Aber nur weiter Daumen drücken. Das wird schon :daumen:

  • Unter dem Titel "Mehr aus London als gedacht". zitiert die FAZ in einem Bericht von der Bilanzpressekonferenz des Bankhauses Metzler zwei Manager der Bank, sie gingen davon aus, dass mehr Arbeitsplätze aus dem Finanzsektor nach Frankfurt verlagert werden könnten als erwartet. Vor allem amerikanische Investmentbanken ließen gesprächsweise durchblicken, die Bereitschaft der BAFIN, ausländische Bank könnten ihre Lizenzunterlagen auch in englischer Sprache einreichen, sei überaus positiv aufgenommen worden. Konkrete Zahlen indessen nannten sie anscheinend nicht.


    Q: FAZ (RMZ), 24.5.2017, S. 33

  • Rilla scheint das Unken inzwischen aufgegeben zu haben ;)


    Indes geht man auch bei unseren österreichischen Nachbarn davon aus, dass Frankfurt der Hauptprofiteur sein wird:


    https://www.news.at/a/london-brexit-banken-abzug-8172033


    ...dort beklagt man das natürlich aus österreichischer Sicht.


    Wenn der Immobilienmarkt ein Indikator dafür ist, dass sich die Karawane demnächst in Richtung Kontinentaleuropa bewegt, dann ist interessant zu wissen, dass der Leerstand bei großen Büroflächen in London inzwischen schon knapp 6 % beträgt. Solch einen Leerstand gab es dort seit den 1980ern nicht mehr, auch während der Weltfinanzkrise war er kleiner. Die Umsätze auf dem Markt mit Büroimmobilien sind in UK im Vorjahresvergleich (also kurz vor dem Brexit-Votum) bereits um 43 % gefallen. In Deutschland ist er im gleichen Zeitraum um 33 % gestiegen. Daraus ziehe jeder seine eigenen Schlüsse für Frankfurt.

  • ^ Für Goldman Sachs ist Frankfurt der Favorit bzw. die meisten zu verlagernden Arbeitsplätze werden nach Frankfurt gehen ("mehr als verdoppelt" ... mindestens ein paar Hundert). Man wird schon jetzt anfangen diese Arbeitsplätze zu verlagern, da man das Ergebnis nicht abwarten kann, sondern schon beim Brexit alles geregelt haben muss.


    Quelle FAZ

  • Status Quo ist der folgende: von 750,000 Finanzjobs in London könnten 30,000 abwandern, knapp 13,000 davon haben die Banken bereits identifiziert:


    • Barclays: 150 / 10,000 von London nach Dublin
    • Citigroup: 200 / 9,000 von London nach Frankfurt
    • Goldman Sachs: 1,000 / 6,000 von London nach Frankfurt
    • JP Morgan: 4,000 / 16,000 von London nach Frankfurt, Dublin und Luxemburg
    • Morgan Stanley: 1,000 / 6,000 von London nach Dublin und Frankfurt
    • Deutsche Bank: 4,000 / 9,000 von London nach Frankfurt
    • HSBC: 1,000 / 5,000 von London nach Paris
    • UBS: 1,500 / 5,000 von London nach Frankfurt


    Anzahl der umzuziehenden Mitarbeiter noch offen:

    • Credit Suisse: ? / 6,600 von London nach Dublin
    • Bank of America: ? / 1,800 von London nach Dublin
    • Mizuho: ? / 1,250 von London nach Amsterdam und Dublin
    • Nomura: ? / 2,500 von London nach Frankfurt
  • Es summiert sich so langsam, und das ist gut so. Nichts ist schlimmer wie Planungsunsicherheit. Nicht vergessen, hinter jedem Arbeitsplatz stecken u.U. Ehepartner und Kinder.


    Bezüglich der Zeitachse, auch was die Fertigstellung neuer Bürogebäude bzw -hochhäuser angeht, sollten man nicht unterschätzen, dass die "Verhandler" auf beiden Seiten zum Schluß kommen können, auch Übergangszeiten zu erlauben, z.B. 12 oder 24 Monate für bestimmte Bereiche nach dem Brexit-Ende.


    Das wiederum, wenn es auch sehr spät feststehen wird, erlaubt doch moderatere Planungen betreffs Büro- und Wohnraum.

  • Ist am Ende des Tages natürlich kein großer Verlust an Arbeitsplätzen für London.

  • ^

    Immer eine Frage der Betrachtung á la "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast". Ohne viele Worte zu schwingen, Fraport und LH werden weiterhin mit die größten Arbeitgeber bleiben, aber auch ggf. davon in punkto Passagieraufkommen profitieren.


    Bin aber als ehemaliger und langjähriger Rotfabriker auch Realist, wie schnell sich Dinge ändern.

  • EBA und EMA Vergabeverfahren

    Wie die FAZ heute berichtet, können sich Städte als Standort für EBA und EMA bis Ende Juli bewerben. Nach Sichtung der Unterlagen soll dann im Herbst in geheimer Wahl die Standortfrage entschieden werden. Trotz möglicher Nachteile bei diesem Verfahren für Deutschland (immerhin kommt es bis zu 39.000 Hotelübernachtungen durch Kongresse der Behörden) betrachtet es die Bundesregierung als Fair im Sinne Gesamt Europas.

  • Nomura Holdings Inc.hat sich informierten Kreisen zufolge fürFrankfurtals Zentrale für das EU-Geschäft entschieden. Das größte Handelshaus Japans werde noch im Juni mit den Vorbereitungen beginnen, berichtete eine der informierten Personen.
    Nomura wird aufsichtsrechtliche Genehmigungen beantragen, Büroräume suchen und dann unter hundert Personen von London nach Frankfurt versetzen: Kreise
    HINWEIS: Nomura hatte im März 3026 Mitarbeiter in Europa, die meisten in London
    hatte auchMünchen, Luxemburg und Paris als Standort für EU-Geschäft in Erwägung gezogen
    Kenji Yamashita, Nomura-Sprecher in Tokio, äußerte sich nicht zu der Entscheidung

  • ^ Und hier eine Quelle dazu ... in diesem Artikel wird auch erwähnt, dass die Daiwa Securities Group Inc. (zeitgrößtes Brokerhaus Japans) auch Flächen in Frankfurt sucht.


    Dass Morgan Stanley und Goldman Sachs auch Flächen in Frankfurt suchen ("as new trading hubs"), ist schon seit längerem bekannt.

  • Dem Umzug der EBA und den Chancen verschiedener Standorte widmet Spiegel Online einen Artikel. Als Problem wird hier ausgemacht, dass es "genügend Platz an europäischen oder internationalen Schulen" geben müsse, womit Frankfurt derzeit wohl zu kämpfen habe - eine Aussage, die mich gelinde gesagt etwas verwundert, schließlich zählt die Stadt Frankfurt auf ihrer Webseite immerhin 22 multi-/bilingulale Schulen in Frankfurt und Umgebung auf.

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    Es gibt nicht nur in Frankfurt Int. Schulen, auch im Umland (Oberursel, Friedrichsdorf, Friedberg usw. usw. die DE attraktiv machen), auch wenn die in meiner Heimatstadt etwas Probleme hat (Quelle FNP)).


    Und was im Spiegel Artikel ebenso wie in anderen fehlt: kein Wort über die Betroffenen Arbeitnehmer. Gut bezahlte hin oder her, aber mit Verlaub, wer möchte irgendwo in die "Provinz" wenn er in westlichen Metropolen lebt.


    Frankfurt selbst dürfte es in Anbetracht der "sowieso" kommenden Arbeitskräfte der Finanzindustrie leicht fallen, auf beide Behörden zu verzichten. Allerdings sollten sich eine Teil der anderen Länder mal an die Nase fasen, wie es mit der Aufnahme der Flüchtlinge aussieht. Ich sage das Wertfrei, aber es ist alles ein Geben und ein Nehmen. Und so wird es auch wieder kommen, es wird gefeilscht, Neben-Kompromisse geschlossen und dann abgestimmt (Hat Franz B. Zeit für eine Bewerbungskampagne ;) )


    Und noch eins reflektiert der Artikel nicht. Im Kleinen wie im Großen. Das fängt doch auf kommunaler Ebene schon an, sich das Gewerbe untereinander abzujagen. Ich habe nun fertig.