Die Planungen sind in der Tat seit Jahren bekannt, das Planwerk Innenstadt von 1999 legte ja die Grundlage dafür. Allerdings gab es auch von Anfang an Warnungen der Denkmalpfleger vor diesen Planungen. Die Gefährdung der Friedrichswerderschen Kirche wurde schon damals von den Fachleuten gesehen. Der damalige Senatsbaudirektor Stimmmann hat sie allerdings für absurd erklärt und bewusst ignoriert. Ich kann mich noch gut an Diskussionsveranstaltungen zu diesem Gebiet erinnern, auf denen Stimmann die Denkmalpfleger unter dem Jubel seiner Fans regelrecht heruntergeputzt hat. Insoweit wurde die Schädigung der Kirche von Anfang an ganz bewusst in Kauf genommen.
Man kann übrigens auch die Journalisten dafür kritisieren, dass sie erst dann Alarm schlagen, wenn das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist. Dennoch ist es gut, auch im Hinblick auf andere Projekte, dass die Kritik kommt. Besser spät als nie.
Das Lamento von Theseus532 über den angeblichen Mangel an Luxuswohnungen in Berlin-Mitte betrachte ich mal als einen Scherz. Wer das Geld hat, um 10.000 Euro pro Quadratmeter für eine Eigentumswohnung auszugeben, der findet in Berlin-Mitte wirklich eine große Auswahl an Wohnungen, der muss nicht unbedingt mit seinen Wohnwünschen die Friedrichswerdersche Kirche ruinieren.