Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Waschbeton hat eine Oberfläche aus kleinen runden Kieselsteinen. Was bitte soll daran so verabscheuungswürdig sein, dass sie sich hier fast nicht mehr einkriegen?.., vielleicht nicht immer den eigenen Geschmack als Masstab aller Dinge schlechthin darstellen.

    Ich weiß sehr wohl wovon ich rede. Aber es hätte mir wohl klar sein müssen, dass du sogar dem absurdesten Fassadenmaterial etwas abgewinnen kannst. Tatsächlich gebe ich allerdings nichts auf die fast schon religiöse Bewunderung von Beton gewisser Architektenkasten. Absolut nichts.

    Selbst Wikipedia findet klare Worte zum Material:

    "Waschbeton wurde überwiegend in den 1960er und 1970er Jahren in der Architektur eingesetzt, zum Beispiel bei Fassaden im Fertigteilbau, Außentreppen, Gehwegplatten oder großen Pflanzkübeln. Bei Treppen und Gehwegen wurden durch Waschbeton auch Verbesserungen der Rutschsicherheit erreicht, im Straßenbau wird er ebenfalls verbaut.[1]

    Inzwischen wird Waschbeton jedoch immer öfter als unschön angesehen, weshalb er zunehmend aus dem Stadtbild verschwindet und nur sehr wenig Waschbeton neu hergestellt wird.["

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Waschbeton


    Nun ähnelt dieses Material dem Waschbeton, ich habe meine Kritik und Bedenken dazu geäußert, es gibt andere Meinungen dazu. Gut so, dabei kann man es gerne belassen...


    PS: Das von dir gezeigte Einfamilienhaus finde ich fast schon absurd hässlich. Es werden wohl zeitlebens nur Architekten darin leben :D

  • Zunächst einmal schön, dass ich durch die Diskussion auf die sehenswerte rbb-Dokumentation überhaupt erst aufmerksam geworden bin. Hatte das vorher leider völlig verpasst. Ich spüre jetzt nochmals mehr Vorfreude und gewinne zunehmend den Eindruck, dass die Gestaltung deutlich hochwertiger als zunächst von mir angenommen. Das gilt vor allem auch für die Fassaden und die Umfeldgestaltung.


    Der Monarchturm gefällt mir auf den Bildern immer besser und ist bislang auch mein Favorit unter den Entwürfen.

    Besonders spannend finde ich neben der grundsätzlichen Idee mit den Rücksprüngen, dass man die dadurch herausgearbeiteten vier Abschnitte nach oben hin jeweils vergrößert (von Sockel zu Ebene 2 besonders deutlich, von 2 zu 3 kaum merklich um lediglich eine Etage und dann von 3 zu 4 nochmals sehr deutlich und mit den Doppeletagen nochmals zugespitzt). Das widerspricht ja eigentlich der bewährten Logik, die Höhe der Türme durch Verjüngung optisch zu betonen. Paradoxerweise wird aber auch so die Höhe bzw. die Krone der Türme betont, ein wenig wie beim Zoofenster. Klar, dieser Effekt hatte sich längst angedeutet. Die vielen zusätzlichen Bilder geben aber einen immer besseren Eindruck. Auch wirkt es für mich immer mehr, als wenn sich der Turm gut in seine Umgebung einfügen wird. Selbst den teils kritisierten Kontrast zum Alexa nehme ich gar nicht so negativ wahr, sondern im Gegenteil sogar eher ganz reizvoll. Der Monarch-Turm ist auf seine Weise ja auch verspielt, jedoch wirkt er trotzdem etwas gediegener als das Alexa und fasst es durch seine optische Dominanz mE deutlich besser ein (ich habe mich persönlich nie groß an dem Alexa gestört, fand es aber davor zu schlecht in den Platz integriert). Zudem finde ich es sehr erfreulich, dass man beide Bauten über eine verglaste Passage verbindet und ich finde, dass diese optisch auch gelungen zwischen den Bauten vermittelt.

    Das Fassadenmaterial wirkt auf mich zumindest auf den ersten Blick interessant und eher wertig als billig/schmuddelig. Das kann man aber kaum jetzt schon sagen.

    Ärgerlich bleibt für mich nur weiter, dass eine der schönsten Blickachsen auf den Fernsehturm durch dieses Projekt stark beeinträchtigt wird. Auch das ist natürlich nicht neu, trübt jedoch weiter etwas meine sonst deutlich gewachsene Vorfreude.


    OT: Spannend in der Doku fand ich, dass Hines wohl auch noch (widerwillig) die 150m aufgeben könnte und dann wohl recht wahrscheinlich den Gehry-Entwurf kippen wird (so klang es jedenfalls leicht durch). Damit würde Monarch dann noch stärker herausragen was Höhe und Extravaganz betrifft. Da Gehry trotz großem Namen für mich immer der schlechteste und unpassendste Entwurf war, könnte ich tatsächlich gut damit leben.

  • ^

    Etwas OT zu Hines: Im Beitrag klang heraus, dass man aufgrund der Änderung des B-Plans auf den Good-Will des Senats angewiesen ist. Für mich hörte es sich so an, dass der Bremser nicht die U-Bahn-Sache ist, sondern eben diese B-Plan-Änderung und die fragliche Höhe. Da Covivio sich mit dem Senat auf die 130 m einigte und bereits schon baut ist die Position für Hines m. E. nun schlechter. Wieder einmal die alte Geschichte: Im Rahmen des alten B-Plans wäre die Position von Hines so stark, wie die von Monarch gewesen. Hätte hätte...

  • Berlinier

    Danke für die Bilder.

    Ich muss ehrlich sagen das mir die aktuelle Grafik mit den 30 Etagen über Sockel, und höheren Etagen deutlich besser gefällt als die ältere. Das ganze Haus wirkt offener,luftiger und angenehmer als der alte Entwurf, sehr gut zu sehen auf Deinem Bild im Vergleich der beiden nebeneinander. Ausserdem wird der Glasanteil durch höhere Fenster im Verhältnis zur Fassade erhöht.


    Was mir auch sehr gefällt ist die Lösung der Technikebene auf dem Dach über der 34. Etage. Ich vermute anhand der Bilder, das die Helle Fassade etwa 3 Meter hoch wird bis zur Dachkante (geschätzt etwa 1/2 doppeltes 34. Geschoss).


    So hat man nicht die Dachkante direkt oberhalb des Fensters der letzten Etage, sondern einen angenehmeren Abschluss.


    Ich bin auch auf die Farbe/Tönung/Spiegelung der Fenster gespannt. Es wird ein schönes Haus :)

  • Entgegen vieler Meinungen hier halte ich das Material für sehr vielversprechend. Die grobe Oberfläche ist definitiv notwendig, um auch vom Weiten eine steinerne, plastische Anmutung zu gewährleisten. Eine glattere Oberfläche hätte vom Weiten schnell wie Blech-Paneele oder ähnliches aussehen können. Außerdem passt es gut zur Massivität des konstruktivistischen Entwurfskonzepts. Mit der freundlichen Farbgebung und den glitzernden Marmorstückchen wird die gefürchtete Waschbeton-Optik sicherlich vermieden.

  • Zum Fassadenmaterial gab es eine ähnliche Diskussion beim Trion am Leipziger Platz, dessen Fassade in Waschbeton ausgeführt ist. Im Vorfeld sprach mancher User davon, dass die Waschbeton-Optik zu einer "Atlantikwallromantik" führen würde. Das mittlerweile fertig gestellte Trion ist jedenfalls sehr elegant geworden. Es zeigt sich, dass sich die Befürchtungen nicht eingestellt haben. Also, wo ist das Problem mit der Waschbeton-Optik?

  • Wie auf der Webcam: https://portal1391.webcam-profi.de/

    zu sehen werden gerade Wände des UG betoniert. Kann jemand sagen wie lange es etwa dauert ein UG fertig zu stellen?


    Ich meine mich zu erinnern das gegen Jahreswechsel begonnen wurde am untersten Geschoss weiterzubauen. Laut HP wird die Fertigstellung für 2023 geplant, ist das überhaupt realistisch?


    Liebe Grüße

  • ^ Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 Endhöhe erreicht wird. Der Hochbau geht in der Regel recht fix. Aber bezugsfertig? Da bin ich skeptisch, lasse mich aber gerne überraschen.

  • Hat jemand eine Ahnung ob dem Monarch-Tower nach den nun zu erwartenden EU-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft (Swift-Ausschluss u.a.) ein Baustopp oder gar das vorläufige "Aus" droht ??

  • ^ Gute Frage, ich spekuliere mal: Zum einen beinhalten Sanktionen in der Regel Verbote, mit bestimmten Partnern Geschäfte zu machen – sprich, Verträge abzuschließen. Hier dürften die Verträge aber seit langem abgeschlossen sein. Die Sanktionen müssten also rückwirkend gelten, und das halte ich für unwahrscheinlich. (Auch bei Nord Stream 2 werden jetzt keine Verträge negiert, sondern eine Genehmigung wird nicht erteilt.)


    Zum anderen hat Monarch seinen Hauptsitz zwar in Moskau; Bauherr des Turms ist aber eine Tochtergesellschaft: Die Monarch Europe Verwaltung GmbH mit Sitz in Berlin (Quelle). Selbst wenn der Mutterkonzern von Sanktionen betroffen ist, muss das nicht unbedingt seine deutschen Ableger treffen.


    Über einen Baustopp würde ich mich deshalb wundern. Aber, wie gesagt, Spekulation. Wenn die Lage wirklich eskaliert, gelten vermutlich andere Regeln...

  • Architektenkind Wenn die Lage wirklich eskaliert, dann wäre der Monarch-Turm allerdings eine der geringsten Sorgen. Klar würde ich das Einfrieren der Arbeiten dennoch bedauern.


    Aktuell vermute ich dagegen mal wie Du, dass es beim Bauprojekt ohnehin vorerst weiter wie gehabt vorangehen wird. Irgendwie auch ein Stück weit eine Ironie der Geschichte, dass der Turm ausgerechnet in dieser Phase aus der Erde klettern und den Alex prägen wird. Nicht ganz das Gleiche wie damals der Fernsehturm mitten im Kalten Krieg mit Berlin als Teil des Epizentrums. Aber schon ein wenig wie ein Stachel, der einen die ganze Thematik noch schlechter ignorieren lässt.

  • Interessante Frage... Bauherr ist offiziell MonArch Dritte Projektentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Berlin. Ich glaube kaum das die Aufgrund von Sanktionen den Bau einstellen müssen, ausserdem erfolgte der Vertrag lange vor dem Baubeginn, und sollten doch aktuell keinen Einfluss haben. Ihnen gehört das Grundstück und die Aufträge mit den Firmen sind unterschrieben. Aber wer weis was noch passiert.


    Das wäre natürlich irgendwie eine Tragödie wenn das höchste Haus endlich im Bau nach 20 Jahren, gestoppt wird. Irgendwie würde es passen, wenn es nicht so traurig wäre die ganze Sache.

  • Ich halte es für möglich das gerade die Lage des Bauprojektes dafür spricht, das man politisch Druck ausüben und den Bauherren, da wo es geht, vieles erschweren wird. Die Gelegenheit mit diesem sehr teuren Projekt Druck auszuüben wird man sich nicht entgehen lassen. Vielleicht wird er sogar zum Verkauf gedrängt oder ähnliches. Denkbar ist vieles wenn ich mir den politischen und medialen Diskurs anschaue.

  • ^das kann ich mir nicht vorstellen. Dieses Projekt ist ein pups gegen strategisch wichtige wie Nord Stream…und für Berlin wäre es ein schlechtes Zeichen. Es wäre ein Bauernopfer.

  • ...wenn schon alle spekulieren:


    Wenn es zu umfassenden wirtschaftlichen Sanktionen kommt, die den Geldfluss von und nach Russland unterbinden, dann wird auch das Hochhaus nicht weiter gebaut, egal ob die Entscheider in Brüssel oder im Bund das Gebäude an sich auf dem Schirm haben oder nicht.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die mehreren 100 Millionen, die das Gebäude kosten wird, irgendwo auf einem Festgeldkonto in Berlin aufs Ausgeben warten. Die werden in Russland liegen.

  • Ich denke, die Eskalation müsste schon sehr weit gehen, dass der Monarch davon betroffen wäre. In erster Linie wird es russische Staatsunternehmen und Unternehmen treffen, deren Eigentümer das Regime in Moskau unmittelbar finanzieren oder unterstützen. Für eine direkte Verbandelung zwischen dem Diktator und Sergey Hambardzumyan finde ich auf Anhieb nichts aussagekräftiges. Bislang kann ich mir sogar kaum vorstellen, dass die Gelder der deutschen Gazprom eingefroren werden.

  • Ich denke, es ist komplizierter und die EU-Organe fangen nicht erst heute an. Es gibt bereits umfangreiche Sanktionslisten der USA und der EU (Personenlisten und Produktlisten) seit der Annektion der Krim, die werden einfach fortgeschrieben und erweitert. Und natürlich wird genau beobachtet, welche Personen in Frage kommen; die Listen liegen längst in er Schublade.


    Beispiel


    Auf unserer Seite müssen Firmen und Personen, die mit Personen und Körperschaften geschäftliche Kontakte im fraglichen Bereich haben, die Sanktionslisten durcharbeiten und kritische Geschäftskontakte tunlichts löschen, um sich nicht strafbar zu machen oder teuere Bußgelder zu riskieren. Es gibt inzwischen etliche Anbieter von Software, mit der man die Sanktionslisten regelmäßig durcharbeiten sollte (Beispiel, Beispiel) ; große Firmen haben dafür Compliance-Abteilungen, die das routinemäßig tun.


    Wenn also in der Liste der Gesellschafter oder als Geschäftsführer eines Unternehmens, und sei es eines Unternehmens nach deutschem Recht, eine gelistete Person auftaucht, wird der geschäftliche Kontakt toxisch. Das Hochhaus in Berlin braucht also niemand erst auf dem Schirm zu haben, über die Personen kommt es ggf. automatisch auf den Schirm. Bauunternehmen, Architekten Prüfingenieure usw. werden von sich aus ihre Arbeit am Projekt beenden. Auf jeden Fall wären sie gut beraten, sich rechtzeitig kundig zu machen.