Moabit | Kleinere Projekte

  • Auf Immowelt werden die Wohnungen zu rund 5.000 €/qm angeboten. Ganz schön sportlich für diese mäßig attraktive Lage

    Moabit wird in Immokreisen schon länger ganz selbsbewusst als Berlin Mitte vermarktet. Was rein technisch ja sogar stimmt.

    Gegenüber meines Arbeitsplatzes in Moabit steht seit 4 jahren ein Neubau... bis auf 3 Wohnungen nach wie vor unbewohnt. Die größte 110qm Wohnung kostet 2800€ / Monat. Das muss man in dieser Gegend schon SEHR wollen.

  • Es gibt halt unterschiedliche Moabits. Südlich der Straße Alt-Moabit findet man meist bürgerliche Altbauten der Jahre 1900-1910 mit opulenten Proportionen. Die Lage am Wasser ist ein spürbares Privileg, durch die direkte Nachbarschaft zum Tiergarten und den Regierungsbauten ist man zudem von vielerelei gepflegten Park- und Gartensituationen umgeben. Auch ist man in Moabit im Windschatten des ganzen Hauptstadtalarms, weshalb sich dort inzwischen auch Promis ansiedeln. Die ziehen dann in solche Objekte:


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    Das verlinkte Bild ist nicht mehr verfügbar. Es geht um diesen geplanten Neubau in der Dortmunder Str. 14.

  • Wow wo ist das denn😏, wirkt recht eklektisch- dieser nudelmeierliche Jugendstil- Art Deco Klassizismus.

    Als solcher schon sehr eigen - besonders wie diese ungewöhnlichen Kapitelle der Säulen mit der Putzgliederung abschließen.


    Das ganze lässt mich etwas in den stark profilierten bewegten Gesimsen an das Gerichtsgebäude von Otto Schmalz der Spittastrasse denken. Der Bau fügt sich aber geschickt in seinen Raumproportionen in die Bestandsbebauung ein- es tut echt gut dass man hier mal kein Geschoss dazwischengemogelt hat.

  • Es handelt sich wohl um einen von Patschke geplanten Ersatz mit Namen 'Haus Westfalia' für den Nachkriegsbau in der Dortmunder Straße 14, siehe Bildmitte.


  • Sanierung Wohnhaus Seydlitzstraße 8-10

    Das auffällige und durchsaus repräsentative Wohnhaus in der Seydlitzstraße 8-10 mit 17 Wohnungen wurde saniert. Das Dach wurde neu gedeckt, die Fenster erneuert und die Fassade präsentiert sich nun in hellgrau/weiß (vormals gelb).


    In einem alten Artikel im moabitonline.de von 2009 wurde berichtet, dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) als damaliger Eigentümer das Haus verkaufen wollte. Mehr Infos konnte ich leider nicht finden.


    Bilder:


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    Rückseite:


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    Vorzustand G. Streetview:


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  • Die Kaufpreisvorstellung der BIMA damals 760.000 Euro. Wer es für welchen Preis gekauft hat, ist nicht zu finden. Im April 2019 gab es einen Bauantrag: „Änderung; Sanierung des Daches, Erneuerung der Fenster, Antrag nach § 172 BauGB“.


    Irgendwie fand ich aber das vorherige gelb freundlicher als das jetzige glaublau.

  • Das Gelb hat mir auch besser gefallen mit den Geranien wirkte das trotz der Größe freundlich und ländlich jetzt wirkts auf den Bildern fast wie ein düsteres Sanatorium aus ner Gothic Novel. Aber schön dass man die hohen Sprossenfenster belassen hat - das Gebäude geriete sonst erst recht bei der Größe zu Gesichtsarm.

    Ich hoffe mit der Änderung des Daches meint man nichts gravierendes, hässliche Aufbauten, Ausschnitte für Terrassen und plumpe billige Kippfenster sollte man hier trotz praktischer Verkaufsfördernder Flächenoptimierung besser lassen wenn überhaupt wären hier Dachgauben für mich vorstellbar.

  • Furchtbar, man hat dem Gebäude den Kontrast genommen. Es ging den Weg des Lebens. Von einem hoffnungsvollen, farbenfrohen Teenager zu nem durchoptimierten Graustufen-Funktionsträger mit dem Esprit eines Wiederauferstandenen, -kurz nach der Anästhesie.

  • Anbei noch zwei aktuelle Beispiele in Moabit für Wiederbestuckung. Das Haus Helgoländer Ufer 6 an der Station Bellevue aus dem Jahr 1905 hat bereits vor 2 Jahren seine alte Fassade mit auf Helgoland bezogener maritimer Ikonologie zurückerhalten. Der Poseidon am linken Erkerrand hielt noch kürzlich einen vergoldeten Dreizack in der Hand. Mir gefällt besonders ein kleiner Seestern, der wie eine Miniaturkonsole bzw. wie ein "tierischer Atlas" den schweren Erker zu tragen versucht. Im Foyer erhellt seit dem Umbau ein sehr großer venezianischer Kronleuchter aus Glas die prachtvollen Wandbilder. Bezeichnenderweise wohnt hier in dem doppelgeschossigen neuen Penthouse inzwischen ein Herta-Spieler. ;)


    Nur 100 Meter weiter an der Ecke Lüneburger- und Spenerstraße wird aktuell ebenfalls ein im Inneren sehr prachtvoll ausgemalter und grausig grau entstuckter Altbau trotz Dämmung sehr dezent und wie ich finde elegant wiederbestuckt.


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    Hier nun die Spener- Ecke Lüneburgerstraße, aktuell noch eingerüstet:



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  • ^

    Ich bin grundsätzlich pro-Wiederbestuckung eingestellt, aber das hier hat für mich die Kitsch-Grenze schon überschritten. Das Gebäude möchte zuviel auf einmal sein. Die Badezimmer-Ornamentik mit dem Seestern und dem Leuchtturm erinnert an Wegwerkartikel von Nanunana oder billigen Wohnkrempel. Die dünnen Steinplättchen sind nicht ganz hochgezogen, sie scheinen nur da zu sein, weil der Bauherr unbedingt welche drin haben wollte. Die Schmuckbändchen oben, so als wäre das Haus gerade einem 14 jährigen Mädchen zu Weihnachten geschenkt worden..


    edit: Trotzdem mehr davon!

  • Das Helgoländer Ufer hat halt keine Fassade, die man bierernst nehmen sollte. Das Programm stammt so von der Jahrhundertwende. Es offenbart Humor und etwas Spielerisches, und ich glaube nicht, dass sich dahinter ein dümmliches "Mädchen" verbirgt.


    Die Meerjungfrau allerdings zeigt in der Ausführung nicht ganz das Können, was die Jungs vor 120 Jahren drauf hatten. Aber mir ist im Stadtbild ein Schmunzler zu viel mit Bezug zu den vielen Booten, die täglich an der Fassade vorbei schippern, lieber als kackbrauner Wurmputz.

  • Sollte das beim Haus Helgoland eine komplette wiederbestuckung sein - hat man es zeittypisch doch wunderbar hinbekommen- diese gezierte Mischung aus zopfigem Louis Seize und Haar- und Wellenverliebtem Jugendstil.

    Die Ornamentik folgt erzählerisch dem Motto Helgoland, da finde ich die Motive durchaus passend.


    Die Rokokorahmen an den Motivfeldern kommen mir etwas dazugedichtet und fremd vor, ebenso das Gesimsband unterm Dach.

    Da gehört für mich eher entweder n dicker Lorbeerzopf hin oder ein Wellenband.


    Absolut verunglückt sind die Erkerfiguren / das kann wirklich nicht jeder, heute eigentlich kaum mehr einer.

    Gab es da keine Formmodelle?

    Solche freimodellierten oder selbstgebastelten Sachen gehen regelmäßig in die Hose, da bin ich dann wirklich für weglassen.

    Solche missratenen Sachen sehen immer aus wie Pappmacheedeko aus der Geisterbahn und ziehen den wertig ausgeführten und stimmigen Rest der Fassade eher runter.


    Das andere Gebäude wirkt bisher recht klassisch bestuckt, bin gespannt wies wird.


    Ich freu mich generell drüber dass man den Häusern wieder ein Gesicht gibt - für so etwas sind sie Gebaut - das waren seit altersher auch immer irgendwo platzsparend, aneinandergereihte Visitenkarten im öffentlichen Raum.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Die meisten Bauten in dem Block sind zwischen 1900 und 1910 gebaut. Jugendstil schimmert in unterschiedlicher Dosis überall durch und wird immer eklektizistisch gepaart mit anderen Stilen. Das Entrée im Helgoländer Ufer 6 ist in Roccoco ausgestaltet, so dass das bisschen Zopfstil an der Fassade Innen und Außen verbindet.

  • Beusselstr. 32

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    Update, auch das Gebäude direkt an der Beusselstraße wird nun in Angriff genommen.


    Blick von Norden, rechts am Bildrand die Beusselstraße:


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    Blick über die Beusselstraße Richtung Osten:


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  • Stadtvilla / Rathenower Str. 13

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    Die „Villa“ ist weitgehend fertig, nur außenrum wird noch gearbeitet. Die ersten Wohnungen scheinen schon bezogen worden zu sein:


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    Die Ostseite zum Fritz-Schloß-Park:


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  • BV Wohn- und Geschäftshaus Wiclefstraße 65 / Bremer Straße

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    Da hier nun alle Arbeiten abgeschlossen und auch das Gartenhaus und die Außenanlagen fertiggestellt sind, hier abschließend noch einmal aktuelle Bilder. Zumal ich Gück hatte und der normalerweise versperrte Zugang zum Hof bzw. Gartenhaus gerade möglich war.


    Ansicht Bremer Straße, der Zugang zum Hof befindet sich links vom Neubau:


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    Blick zum Gartenhaus:


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    Gestreifte Pflasterung, sehr stylish: ;)


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    Blick Richtung Nordosten in den großen Hofbereich, rechts das neue Gartenhaus:


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    Blick zurück Richtung Südwesten über die Grünflächen mit sparsamen Spielgeräten. Links das Gartenhaus, ganz hinten das Vorderhaus an der Bremer Straße:


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    Hinter dem schwarzen Auto erkennt man den Müllcontainer-Käfig (dahinter liegt der Verkehrsgarten):


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    Südwestecke des Vorderhauses an der Bremer Straße:


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    Das EG und der Gehweg sind auch fertig und alle Bauzäune usw. wurden entfernt:


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  • Wohn- und Ateliergebäude Kruppstraße

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    Das Haus ist zwar längst fertiggestellt und bewohnt, aber im Dunkeln ist es mir noch nie so aufgefallen. Die Fenster wirken bei Innenbeleuchtung auf mich größer und irgendwie wirkt der ganze Bau recht cool, fast etwas unwirklich. Daher nochmals 4 Bilder, auch wenn diese die tatsächliche Lichtstimmung leider nur unzureichned wiedergeben:


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    kruppstr04.jpg