Dresden: Innere Neustadt

  • Was den Eingang zur Rähnitzgasse und zum dahinter liegenden Viertel vom Neustädter Markt aus betrifft, sehe ich leider keine Alternative.

    Ich bin aber gar nicht so pessimistisch, dass es hier nicht doch eine Lösung geben kann. Offenbar sieht das die Vonovia zwar auch in Bezug auf den Denkmalschutz schwierig, nicht aber als unmöglich.

    https://www.tag24.de/dresden/p…laenzende-zukunft-3322633

    Da die Platten am Markt eben nicht denkmalgeschützt sind, sondern das städtebauliche Konzept des Ensembles, wäre abzustimmen, was dieses Konzept nicht beeinträchtigen würde.

    Aus meiner Sicht wäre dem ein 2- geschossiger Durchbruch im Rahmen eines neugebauten Platzsegmentes nicht abträglich.

    Die Wegeführung zum Japanischen Palais und die Gestaltung des Palaisplatzes müssen natürlich trotzdem aufgewertet werden. Das mache ich vom Barockviertel ganz unabhängig. Die Wegstrecke entlang des rückspringenden Teils des Hotels und der ebenfalls zurückliegenden Wohnbebauung ist aber sterbenslangweilig. Lediglich auf der Seite des Hotels könnte man da was ändern. Ob dort aber Bedarf an einer Erweiterung besteht, weiß ich nicht.

    Im verlinkten Plan habe ich übrigens zum ersten Mal gesehen, dass darin das zweite Torhaus des Leipziger Tores angedacht wird. Das fände ich als Auftakt in die Innere Neustadt von Westen richtig toll.

    Einmal editiert, zuletzt von Arwed ()

  • Wo wäre denn der Durchbruch zur Rähnitzgasse möglich und sinnvoll?


    Es gibt ja schon einen Durchgang auf Höhe des westlichen Brunnens, der aber aus der Ferne nicht wahrnehmbar ist und daher nur wenig genutzt wird, siehe hier. Das würde sich kaum ändern, auch wenn man den bis zur Traufkante hochziehen würde. Dann wäre erkennbar, dass es eine Lücke im Riegel gibt, aber nicht, was sich dahinter verbirgt. Denn es stehen ja noch die vielen Bäume davor. Zudem würde die Gebäudetiefe der Platte keinen Durchblick vom Markt durch die Lücke zulassen. Und der Denkmalschutz würde sich bei so einem massiven Eingriff aktuell auch querstellen.


    Die nächste Zuwegung ist die Heinrichstraße, die gerade mal hundert Meter entfernt vom Platz ist. Die Krux ist aber, dass man, wenn man von der Augustusbrücke aus die Neustadt betritt, nur Platte sieht. Es gibt keinen Anziehungspunkt, keine Sichtverbindung. Daher würde nur ein sehr großzügiger Durchbruch an der prominenten Ecke Hauptstraße 1 einen Mehrwert schaffen. Dieses Gebäude ist saniert und vermietet (Restaurannt Watzke, Wohnungen). Es gehört auch nicht mehr Vonovia, sodass deren Sicht auf das Thema nicht relevant ist. Ich kann im Artikel auch keine Passage finden, die dazu irgendwie Hoffnung macht. Nur Frank Wießner wird damit zitiert, dass er sich einen Durchbruch wünsche.


    Ich habe irgendwann aufgeschnappt, dass die Wettbewerbsentwürfe für die Teilbereiche Palais- und Carolaplatz weniger überzeugt hätten als für den Neustädter Markt. Dafür wird es wahrscheinlich irgendwann noch separate Wettbewerbe geben. Dabei kann die Idee, das zweite Torhaus wiederzuerrichten, noch untergehen. Dafür müsste dann also wieder zivilgesellschaftlich gekämpft werden. Also danke, Arwed, dass du explizit auf dieses wichtige Detail verweist. Es wäre toll, wenn im ersten Schritt das noch vorhandene Haus saniert würde. Aktuell passt sein verlotterter Zustand zur Vernachlässigung der ganzen Gegend.

  • Ziegel, ich verstehe Dein Argument, dass man mitten auf dem Neustädter Markt stehend aktuell nicht ins Barockviertel rein sehen kann, weil die Bäume im Weg sind und die Gebäudetiefe das vom Winkel her nicht zulässt. Es steht auch außer Frage, dass die damalige und jetzt denkmalgeschützte Stadtplanung nichts auf einen Einblick gab, eher im Gegenteil.

    Ich hätte mir immer gewünscht, dass perspektivisch die Platten am Markt abgerissen und die ursprüngliche Situation wieder hergestellt wird (die Klengelsche Planung ist mir ungleich wichtiger, als die aus den frühen 70ern).

    Doch ich bin da pragmatisch. Ich bin zuerst einmal überzeugt, dass ein Durchbruch möglich ist, ohne damit den Schutzstatus zu gefährden. Die städtebauliche Struktur des Fächers darf nur nicht unterbrochen werden.

    Diesen Durchbruch stelle ich mir 2-geschossig in der Achse der Rähnitzgasse vor. Er hätte dann ca. 6m lichte Höhe. Wichtig wäre auch, dass wirklich exakt die Straßenausrichtung aufgenommen wird und nicht wie bisher orthogonal zur Bebauung am Markt ausgerichtet wird.

    Diesen Durchbruch wird man dann sicher auch wahrnehmen, vielleicht nicht unmittelbar am Blockhaus, aber sicher spätestens am Goldenen Reiter. Da würde zusätzlich auch eine entsprechende Beleuchtung helfen.

    (Hingegen durch den schon sanierten Block am Standort des einstigen Rathauses zu gehen und dann in dessen Hinterhof zu landen, wäre Quatsch.)

  • Diesen Durchbruch stelle ich mir 2-geschossig in der Achse der Rähnitzgasse vor. Er hätte dann ca. 6m lichte Höhe. Wichtig wäre auch, dass wirklich exakt die Straßenausrichtung aufgenommen wird und nicht wie bisher orthogonal zur Bebauung am Markt ausgerichtet wird.

    Das würde wohl den Teilabbruch der Platten und einen eingepassten Neubau bedeuten. Zudem würde der Durchgang nicht wirklich sichtbar sein, weil die Sichtachse durch das Hochbeet und den Platanenhain auf dem Platz führt. Die unter Denkmalschutz gestellte städtebauliche Figur ist einfach völlig konträr zur Klengelschen Anlage und so ein Durchgang mit einem Neubau würde diesen Kontrast baulich fortschreiben, was nicht wünschenswert ist.


    Ich würde, falls man den Denkmalschutz als gesetzt betrachtet (was ich streitbar finde, aber wohl Tatsache bleiben wird), eher eine Kombination beider Konzepte befürworten, also einen mittelfristigen Ersatz der Plattenbauten durch ein rekonstruiertes Neustädter Rathaus (das sich an der Ecke zur Hauptstraße ja ziemlich exakt auf der heutigen Baulinie befand und somit dem Denkmalschutz nicht zuwiderlaufen sollte), sowie die Wiederherstellung der Einmündungen in die Rähnitzgasse und die Kasernenstraße. Die Platanenhaine und Hochbeete würden dann als Elemente der DDR-Planung verbleiben und den aktuell unter Schutz stehenden Eindruck erhalten, denn die Durchbrüche in die beiden Gassen würde man beim Betreten des Platzes weder aus der Hauptstraße, noch von der Augustusbrücke aus sofort erkennen, da sie durch die "gartenkünstlerische" Gestaltung der DDR verstellt blieben. Auch die Ansichten von den Brunnenplätzen aus würde so gut wie vollständig erhalten bleiben - der Denkmalschutz begründet sich ja aus einer übergeordneten "Geste beschützender Hände", die sowieso vor Ort nirgends in Gänze erfahrbar ist.


    Somit würde man sich jedenfalls beides offenhalten: den Erhalt der DDR-Gestaltung (gemäß Denkmalschutz), sowie eine spätere Rekonstruktion der Vorkriegssituation. Der Denkmalschutz sollte keine endgültigen baulichen Fakten begünstigen, die letzteres verunmöglichen würden, denn dann wäre diese Unterschutzstellung endgültig das, als was sie schon immer erschienen ist: ein Vehikel zur Verhinderung einer durch die Bürgerbeteiligung gewünschte Rekonstruktion des historischen Neustädter Marktes.


  • Lieber Ziegel, ich halte Ihre Gedanken für sehr wertvoll und ebenso Ihre Überlegungen.


    Ausschlaggebend für eine langfristig positive Entwicklung des Gesamtareals sehe ich darin, dass zunächst das Königsufer entsprechend den vorliegenden Ideen bzw. Plänen gestaltet wird. Narrenhäusl und Rekonstruktionen bzw. historisierende Gestaltung der Elbseite der Großen Meißner Straße.

    Die entsprechenden Optimierungen im Hotelbereich müssten natürlich konstruktiv für beide Seiten diskutiert werden.

    Hierdurch könnte dann aber auch durch die Belebung der Elbseite neue Impulse für Privatinvestoren gesetzt werden.

    Und bevor bzw. weiterhin die Sächsische Landesregierung teuer Mietverhältnis in Anspruch nimmt, könnte man das Regierungsviertel am Carolaplatz mitsamt Teilen des Königsufers als repräsentatives und nach Außen hin historisierendes Regierungsviertel ausbauen und das Innere der Gebäude auf dem neuesten Stand der Technik und verwaltungstechnischer Wege aufbauen.


    Auf dem Parkplatz Sarrasini-Straße (vor den Plattenbauten vor dem "toten" Viertel, könnte man eine zentrale teilöffentliche Tiefgarage für den Bereich Regierungsviertel und Innere Neustadt bauen. Oberirdisch dann ein mit der elbseitigen Architektur harmonisierendes Gebäude mit Läden und Gastronomie im Erdgeschoss (Haltestelle Carolaplatz/Regierungsviertel) und in den oberen Geschossen Regierungs- und Verwaltungsbüros und weitere Wohneinheiten.


    Die Plattenbauarchitektur zur Ostseite sollte erhalten bleiben, aber nicht denkmalgeschützt. Hier sollte eine Modernisierung stattfinden. Eventuell könnten auf den Ladenvordächern Dachterrassen für Gastronomie entstehen. (Über die Diskrepanz zwischen Gastro- und Wohnen bin ich mir sehr wohl bewusst! Möglicherweise gibt es dennoch mögliche Kompromisslösungen).


    Sollten hier erste Ideen verwirklicht werden, könnte das die restliche Entwicklung beeinflussen. Positiv wie negativ. Ich gehe eher von positiven Entwicklungen aus. Zumal das gesamte Gebiet auch im Rahmen der komplexen Verkehrswege- und Stadtplanung von großer Bedeutung ist.

    Der Zusammenbruch der Carolabrücke bietet hier zwangsläufig die Möglichkeit sich in diesem Bereich (Köpkestraße, Große Meißner Straße) mit einer neuen Verkehrsführung und weiterräumigen Verkehrsplanung auseinanderzusetzen.

  • Neubau Carusufer 9 - in Bau, Bauherr ist die BImA, welcher mindestens auch der Wohnblock nebenan ggü dem RoRo-Gymmi gehört

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    Für wen genau die Wohnungen sein werden, ist unklar. Laut Bauschild ist es dank einer "Wohnraumoffensive" des Bundes.

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    Das Bauschild ist riesig groß und steht quer zur Bestandsbebauung - mal sehen ob es ein Sturm mal umhaut...

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    unten: hinten rechts der BImA-Wohnblock (Schild am Haus). Sicherlich zählt auch der Wohnblock ums Eck @ Melanchthonstrasse sowie ggf weitere dazu. Also all jene, welche vor Jahren aufgestockt wurden und das Satteldach gegen ein Grün-Flachdach einzutauschen hatten - siehe g.maps.

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    Beifang: Rosengarten-Adaption als Bild an Trennwand am Nachbarhaus neben der Baustelle. Zwar nicht ganz mies, aber doch arg kitschig.

    Bild: https://i.postimg.cc/xj3YfJCK/P1240581.jpg


    Neubau Weintraubenstrasse 13 - bald fertig, nun fast abgerüstet.

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  • Altbausanierung BSZ Zeigner, Melanchthonstrasse - fertig, ein Bau von Stadtbaurat Hans Erlwein aus dem Jahr 1916, zuletzt wohl #951

    Tag24 und neustadt-ticker berichten. Mit dem Neubau Tieckstrasse kostete alles 52 Mio €. Alle BSZ in DD seien laut OB Hilbert nun modernisiert.

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    Bild: https://i.postimg.cc/kMvJ2m9Y/P1240663.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/rsjM3SQ2/P1240662.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/SRkmgZLG/P1240661.jpg


    Schulhof im Innenhof - hier sollte man nächsten Sommer nochmal den finalen Zustand begutachten. Noch fehlen zB die Baumpflanzungen.

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    Bild: https://i.postimg.cc/13t3xYkC/P1240655.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/nL9Vr9cq/P1240657.jpg

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  • Urania - weitere Barockfigur auf die Hauptstrasse zurückgekehrt - neustadt-ticker (im 2. Teil dort) berichtete es. Hier zuletzt #1023.


    Letzten Herbst ging die Wiederkehr mit der Figur Archäologie los, im Februar kamen Architektur und Lied hinzu. Alle drei sind jetzt aber im Schutzhäuschen.

    Diesmal ist es mit der Urania keine Neuschöpfungs-Kopie, sondern ein noch ausreichend gut erhaltenes Exemplar aus dem Lapidarium - aha, geht also doch.

    Weitere Aufstellungen sind unklar, weil zunächst die Finanzierung fehlt - also wie auch anfangs bei den Obigen, angeblich, aber es kann ja Lösungen geben.


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    Bild: https://i.postimg.cc/52vpvf7C/P1240665.jpg


    Bonus: die Archäologie steht doch noch frei, wie man sieht, und hat bei entsprechender Feuchtigkeit ein grünes Mooskleidchen an (oder Algen?).

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    fotos elli kny

  • Neubauten Theresienstraße 7d,e,f / Ecke "Hainpark" - jetzt wirklich fast fertig (hieß es schon vor 1 Jahr), etliche WE bezogen, zuletzt #978 (dort am Ende)

    aha, es ist der selbe Architekt wie am Simmel-Klops in Chemnitz - guckste bhss-archi aus LE.

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    Bild: https://i.postimg.cc/Twy9cmfC/P1240674.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/SK1d8VFn/P1240676.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Fz3VM4fS/P1240679.jpg


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    Nachbarbebauungen als Bonusblick

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  • Sanierung Ostfächer Neustädter Markt - Planvorstellung in Gestaltungskommi


    Die beiden Fächerflügel am Markt sowie die Platte Gr. Meißner Straße sind Belegungswohnungen der Stadt (ergo Sozialwohnungen) und sollen bzw müssen als solche erhalten werden. Alle Platten sind WBS70, wobei der Ladenunterbau ein DDR-Industriebausystem ist und die WBS einfach drübergebaut wurde.

    Im in 2025 zu sanierenden Ostfächer stehen fast die Hälfte der WE leer, weil man ja schon lange sanieren wollte, so die Vonovia, und weil immer der "Durchbruch Kasernenstrasse" zur Debatte stand. Es wird zunächst nur eine Aussensanierung mit Dämmung und neuen Vorbaubalkons geben, wobei die Hintergrundfarbe an den Balkonrückwänden in der Farbe Ochsenblutrot erfolgen wird, so der Architekt Thomas Knerer. In den Folgejahren werden auch die WE sukzessive einzeln im Inneren saniert. Die Miethöhen entsprechen weiterhin den Kriterien der Kosten der Unterkunft gemäß Sozialgesetzbuch.

    Die Abstimmungen mit dem Denkmalschutz betrafen nur die Farbfassung inkl. Sockel. Der Vertreter vom Landesamt machte sich schnell wieder dünne.

    Die Mikroszene von Läden der Kreativbranche am Fächereck (v.a. die Kunstgalerien und das Archibüro) sollen unbehindert erhalten bleiben.

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    Das Charakteristikum der Erbauungszeit besteht farblich v.a. im groben Kontrast zwischen heller Aussenschicht (Balkonbrüstungen) und dunkler Hinterschicht in den Balkonnischen.

    Bild: https://i.postimg.cc/kGB74m6h/P1240628.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Zn24vM6Y/P1240631.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/vZRGQCQ3/P1240634.jpg


    Rückseite

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    fotos elli kny (aus der öffentlichen Sitzung der Gestaltungskommission, Folien des Architekturbüros Knerer&Lang im Auftrag von Vonovia)

  • Ich verstehe es nicht! Der Städtebau des Neustädter Marktes und seine Freiflächengestaltung stehen nach meinem Verständnis nun unter Denkmalschutz, aber damit auch die Gebäude?

    Die Ensemblewirkung ist m.E. definitiv bereits durch die Umgestaltung der Eckgebäude hin. Was soll es noch bringen, die banalen Platten denkmalgerecht zu sanieren?

    Auf jeden Fall wird der Platz damit natürlich gewinnen. Aber für eine Verbesserung des Durchgangs zur Rähnitzgasse, in welcher Form auch immer, wäre das der Todesstoß.

  • ^^ Arwed: Die Plattenbauten selbst stehen nicht unter Denkmalschutz, nur das was du richtig sagtest. Dennoch hat die Denkmalbehörde hier ein Mitspracherecht, sicherlich hier mittels Umgebungsschutzes. Die Fassaden und ihr ursprüngliches Erscheinungsbild sind für das Flächendenkmal des Platzes eben relevant, das ist ja auch nachvollziehbar, denn es war mal ein einheitliches Ensemble. Eine Erklärung seitens der DS-Behörde, wie man denn die aus heutiger Sicht kontraproduktiven Neufassaden unter diesen neuerlichen Hut bekomme, kennen wir nicht, aber da werden sie sicherlich argumentieren, dass es nunmal leider Fakten sind, welche man dulden muss, bei jeglicher neuer Veränderung strebt man allerdings eine der Denkmalzielstellung genehme Entwicklung und Artung an. So würde ich es mal einschätzen.

    Der Eigentümer Vonovia (die Stadt ist ja selbst schuld kein Eigentümer mehr zu sein) macht im Grunde nichts anderes, als mit überschaubaren Investitionen seinen Bestand, den man nunmal nicht enteignen kann, in einen weiteren Lebenszyklus zu überführen. Das heisst nichts anderes, als daß man erstmal lange Jahre damit weiterwirtschaften kann und möchte, aber auf der anderen Seite ist es jetzt kein allzu grosser Mittelaufwand, sodaß man eventuell in 15 bis 20 Jahren durchaus bereit wäre, einen Reset-Knopf zu drücken, und entweder alles an Entwickler abstößt oder es sogar selbst abreisst, um viel mehr neu zu bauen. Nun, all das nützt uns heute nichts. Schon während des Wettbewerbs war eigentlich klar, daß der Bestand absehbar nicht zur Debatte steht, man also alle möglichen Änderungen MIT dem Bestand sehen sollte. Das hieß ja letztlich, daß zumindest am Königsufer große Änderungen möglich sind, und der Platz damit enorm gewinnen kann. Alles Weitergehende wie Miniquartiere anstelle der Baumhaine oder gar eine umfängliche Wiedererlangung des historischen Grundrisses waren seit Beginn illusorisch - leider. Und die Sache mit den Durchbrüchen ist eigentlich nur unehrliche Kosmetik an abschottenden Plattenzeilen, welche bei Weiterbestand der Platten keine ansatzweise gute Lösung für das dahinter Liegende zu leisten imstande wäre. Solange die Plattenfächer bestehen, ist es mE eigentlich wurscht, ob da nun ein größerer Durchlass oder eine Fuge reingeschlagen wird, das Grundproblem bleibt, da sollte man sich nur den Schwarzplan von oben anschauen - elend viel Leere hinter den Platten, so ist kein Staat ..äh.. keine Stadt zu machen. Leider.

    Man hätte 2006 die wenigen strittigen Bestände aus dem Komplettverkauf der WOBA rausnehmen MÜSSEN, das wurde sogar noch kurz angedacht und umgehend eiskalt abgelehnt, das war der Kardinalsfehler, nun kommt man in Deutschland nirgends ohne Eigentum weiter. Dann also in 20-30 Jahren vielleicht, da meckern wir dann als Greise weiter.

  • Beim Neustädter Markt wird nichts gutes mehr rauskommen. Man versucht hier die Quadratur des Kreises und sie wird scheitern. Der Denkmalschutz hat hier einen städtebaulichen Missstand unter Schutz gestellt. Das kann man ja kaum bestreiten. In einem Neubaugebiet hätte man die Fächer vielleicht für imposant gehalten, hier sind sie schlicht eine Hypothek.


    Da kann man nur auf die Bebauung des Elbufers hoffen, die dort bisschen vom Elend des Platzes ablenken wird.

  • Gibt es hier jemanden, der/die etwas zur Haltbarkeit, Lebensdauer und Instandsetzungsfähigkeit der Plattenbauweise schreiben kann? Die Bauqualität nahm wohl von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ab, in den 80ern war es dann besonders mies. Hier sind wir im Jahr 1977. Ich hörte mal, dass die Plattenverbindungen die Schwachstelle dieser Bauweise seien. Dass die originalen Balkone aufgrund statischer Probleme demontiert werden mussten, weist vielleicht schon in diese Richtung.


    Interessant ist die Schilderung von Knerer & Lang zu ihrem Umbau der westlichen Ecke 2004:


    "Der typologisierte Baukasten des Wohnbausystems 70 sah eine solche Ecksituation nicht vor, weswegen der Giebel im Bestand geschlossen und ohne Fensteröffnungen war. Aus finanziellen Gründen war die Öffnung dieses Giebels unmöglich. Die vorhandenen Betonloggien wurden abgebrochen und durch eine neue Fassadenkonstruktion ersetzt, die die Negativecke kaschiert. Mit dem Umbau wurden die Straßenfluchten bis an die Blockecke geführt, um die bislang unbefriedigende städtebauliche Situation zu klären."


    Das müsste man eigentlich irgendwann wieder denkmalgerecht rückbauen, um die "unbefriedigende städtebauliche Situation" der "Negativecke" in ihrer originalen Schönheit wieder freizulegen.

  • Die Dresdner Neuesten Nachrichten berichten über die Wagner-Akademie.

    Weil Ziegel die Frage nach der Unabgestimmtheit im Amt für Kultur und Denkmalschutz aufwarf

    Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) soll demnach in die Pläne von Musikfestspiel-Leiter Vogler eingeweiht gewesen sein, habe sich angesichts ihres gekürzten Etats aber sehr deutlich dagegen ausgesprochen. "Die Musikfestspiele stellten trotzdem den Antrag", schreiben die DNN, ergo: Amt für Kultur und Denkmalschutz.


    Oberbürgermeister Hilbert, der dafür (mutmaßlich) die Rückendeckung gab, spricht nun davon, man befinde sich "in der Aufarbeitung und Abstimmung innerhalb der Verwaltung". In Dresden braucht man bald ein Amt für Aufarbeitung.


    Nun möchte man den Stadtrat mit "umfangreiche[n] Darlegungen und Präsentationen" (PowerPoint?) umgarnen, um der Aktion doch noch irgendwie den Segen zu erteilen. Nach wie vor wird vom Königsufer gesprochen, ohne dass mal irgendwer nachhakt, wie das in die städtebaulichen Planungen zu pressen sein soll. Es wird allgemein auf die Flächen von Stadt und Freistaat verwiesen.


    Die SPD hat einen Eilantrag eingebracht, die Akademie-Planungen vorerst nicht weiterzuverfolgen (also kein PowerPoint).


    https://spd-fraktion-dresden.d…-richard-wagner-akademie/


    Die Zeit für eine Bedarfsprüfung sollte man sich schon nehmen. Zumal es ja auch andere kulturelle Nutzungsideen für die städtisch/staatlichen Grundstücke gibt.


    Im DNN-Antrag ist von einer Abstimmung im Stadtrat im November die Rede. Bei der Ratsinfo heißt es dagegen: 12.12. Ich bin gespannt.

  • Altbausanierung BSZ Zeigner, Melanchthonstrasse - fertig, ein Bau von Stadtbaurat Hans Erlwein aus dem Jahr 1916, zuletzt wohl #951

    Tag24 und neustadt-ticker berichten. Mit dem Neubau Tieckstrasse kostete alles 52 Mio €. Alle BSZ in DD seien laut OB Hilbert nun modernisiert.

    Interessantes Gebäude, entstanden in einer Umbruchzeit, in dieser Zeit wurde ja nur sehr wenig gebaut. Interessant auch die unzeitgemäße Farbgebung, man denkt nicht, dass es gerade saniert wurde. Die Neubauten in der Theresienstraße gefallen mir gut mit ihrer angenehmen Farbgebung und der gefälligen traditionellen Formensprache bei relativer Stilsicherheit.

  • ^^ Ziegel: die Musikfestspiele sind eine eigenständige Institution, ich verstehe nicht wie du auf "ergo Amt für Kultur..." kommst? Und was willst du damit sagen? Die Info, daß Kult-BM Annekathrin gehörig gegen die Wagner-Sache ist, ist nun nicht neu.

    In der Tat interessant ist das dafür bedürftige Raumvolumen und wie man es am Standort zu integrieren vermag. Vielleicht sollte man es auf eine abgespeckte und illusionsbefreite Größe bringen, wenn so eine verträgliche Integration am Kö-Ufer darstellbar wäre. Verträglich gerade auch im Sinne des Vermeidens von Streit, Zerwürfnis und Entsetzen bezüglich der über einen großen Wettbewerb hinweg gefundenen Ergebnisse samt Beschlußlagen.

  • Neu: Fahrradparkhaus im Regierungscampus - in Bau, das 1. dresdner Radparkhaus - yeah!


    Direkt östlich der Staatskanzlei ist ein Radparkhaus bereits in Bau - ich nenne es mal eher Radabstellanlage. Bislang gibts nur Radbügel außen vor Gebäuden.

    Während die Kommunalebene unter jahrelanger Finanzknappheit ächzt, genehmigen sich hier unsere gutverdienenden Hofbeamten und Staatsangestellten gönnerhaft einen regenfesten Unterstand für ihre E-Bikes oder Premiumräder. Die Stadt Dresden hingegen hat es die letzten 10 Jahre nicht hinbekommen, auch nur eines der dringenden Radparkhäuser an den beiden Haupt-Bahnhöfen umzusetzen, die "Planungen" laufen noch länger.


    Ich mutmaße mit Baukosten von ca. 0,5 Mio € (?) - ggf aus der Radkasse des Landesverkehrsministeriums. Mal abgesehen von der ästhetischen Fragwürdigkeit dieser Brandwand (ein Schutzwall auch gegen das wütende Volk oder gar gegen den drohenden Osten?), warum erstellt man solch eine Bude in massivem Beton und nicht in einer smarten Holzkonstruktion (Öko-Bilanz)?

    Unbekannt ist die Stellplatzanzahl und das Stellsystem im Gehäuse, sowie die Kostenfrage und das Warum. Lobbying über den kurzen Dienstweg funktioniert aber im "Regierungscampus" wohl noch geschmeidig. Am Schild steht auch ein Landschaftsplanungsbüro, welches die Gestaltung der "Aussenanlagen" bzw die Begrünung der Betonflächen planen durfte. Nungut, hier also bald die glorreiche Eröffnung des ersten dresdner Radparkhauses. :D

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    Bild: https://i.postimg.cc/MpjvXCBy/P1240756.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/Dy0W3Jyp/P1240756.jpg

    alle fotos elli kny