Umgang mit Berliner (Bau)Denkmälern

  • Viel eher stellt sich die Frage warum das Ensemble "umgebaut werden muss". Dem aus meiner Sicht sehr wirren Artikel der Berliner Zeitung kann ich leider nichts Brauchbares hierzu entnehmen. Der Grund des Umbaus wäre schon mehr als interessant, da das Hochhaus ja als Öko-Klima-Eier legende Wollmilchsau gepriesen wurde.

    Das einzige was ich daran verkraften könnte wäre, wenn dieser in grün gehaltene ovale Aufbau zur Markgrafenstraße hin geschliffen werden würde. Er stört für mein Empfinden die sehr sinnliche Ästhetik zwischen dunklem Sockel und dem Glas(roten) Hochhaus.

    Einmal editiert, zuletzt von K-1 () aus folgendem Grund: Meine katastrophale Rechtschreibung.

  • < ... die schrillgrüne Puderdose ist doch das i-Tüpfelchen des gesamten Ensembles.

    Ich fand sie immer ganz ausserordentlich für Berliner Verhältnisse. Man muss schon arg weit reisen um Ähnliches zu finden. Sollte das wirklich so umgesetzt werden mit der Neugestaltung der Fassade, dann ist Berlin echt nicht mehr zu helfen. Die Verhunzungen und Verunstaltungen von Bauten der letzten 40 Jahre nehmen derart zu, dass man sich wirklich fragen muss ob es überhaupt Sinn macht hier noch etwas aussergewöhnliches zu bauen, denn nach spätestens 15 Jahren wird es entweder abgerissen, farblich verändert oder so transformiert, dass es mit dem ursprünglich gebauten nichts mehr gemein hat. Und das dann auch noch meist unter dem Deckmäntelchen vermeintlicher Stadtreparatur. Als Beispiele fallen mir auf Anhieb die abgerissenen Ungers Bauten am Lützowplatz und das grandiose Viertelrund der Grundkreditbank an der Budapesterstr. oder das Turmhaus in der Wilhelmstrasse das ja wohl auch irgendwie transformiert wird, ein, alles Beispiele die hier schon zu recht gewürdigt wurden.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo () aus folgendem Grund: Schteibfehler

  • Das Objekt der Begierde.

    Dieses Hochhaus besitzt alles, was bei den meisten anderen in Berlin fehlt oder zumindest viel zu wenig vorhanden ist:


    Charakter, Unverwechselbarkeit, einen gelungenen Sockelbau und eine außerordentliche Ästhetik, aber das ist jetzt eher subjektiv.


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    0528gsw1qzjkk.jpg

  • Während meiner Studienzeit habe ich mal einen Vortrag über dieses aussergewöhnliche Gebäude gehalten. Die Haustechnik war zu dieser Zeit schon sehr vorausschauend. Die geringe Gebäudetiefe mit der dadurch möglichen Querlüftung inkl. Überstromkanäle, die Vorhangfassade, die Kühldecken und der Venturiflügel. Von der Farbgebung mal ganz abgesehen. Es ist wirklich zum Heulen.

  • < ... die schrillgrüne Puderdose ist doch das i-Tüpfelchen des gesamten Ensembles.

    Bei aller Begeisterung für die Architektur und die feinsinnige Materialwahl sowie der außerordentlichen Beziehung zwischen Sockel und Hochhaus samt renoviertem Alt-Hochhaus, wirkte auf mich die Ecke zur Markgrafenstraße immer etwas unfertig. Ansonsten ein Haus wie für die südliche Friedrichstadt geschaffen, Genius loci inbegriffen.

    Aber wir wissen ja noch gar nicht was genau geschieht. Beim Thema Haustechniken wäre ich vorsichtig, die sind nach mittlerweile 10 Jahren veraltet, Ersatzteile zu bekommen wegen dem Zwang zum immer neuen ein Problem, deshalb entscheiden sich dann viele wieder für eine neue Haustechnik. Im Falle GSW-HH alles noch Spekulation oder wisst ihr genaueres?

    Mit dem Verunstalten von Neubauten hat ja Berlin Erfahrung. Ich empfehle hier ein paar Straßen weiter nördlich zu laufen. Das Quartier 205 hat modische Glastüren erhalten, die ursprünglichen Messingprofile (wirkte jedenfalls so auf mich) sind weg. Ungers Idee von der tragenden Stütze auch in der Tür einfach beiseite geschafft. Der Kenner merkt die Diskrepanz.

    Beim Lindencorso brannten den Verunstaltern diesmal von VW gleich ganz die Sicherungen durch. Das geschmackvolle und wohlproportionierte Entree mit seinen verschiedenen Etagen verschwunden, übrig blieb eine ordinäre weiße Lagerhalle indem VW sowas wie Zukunft präsentiert. Auch die Verunstaltung an den Kolonnaden empfinde ich als schmerzhaft.

    Wollen wir hoffen, dass es das GSW-HH nicht so schlimm trifft. Wobei ich immer dachte es gibt sowas wie einen Bestandssschutz bei Neubauten im Sinne des Urheberrechts. Wenn jemand mehr weiß, dann bitte um Aufklärung.

  • ^ Eine Visualisierung habe ich nicht gefunden, möglicherweise gibt es auch noch gar keine.


    In diesem Artikel im Magazin Marlowes mit der Überschrift „Rettet die Farben“ gibt es immerhin drei Bilder dazu. Zwei davon zeigen Farbplanungs-Varianten der Siena Real Estate, die aber nur eine Idee bzgl. möglicher Farbabstufungen bei den Rollos vermitteln und nicht unbedingt was mir der späteren Realität zu tun haben dürften.


    Eher ist schon das letzte Bild unten rechts im Artikel interessant, dass die drei „Mock-up-Fenster“ am Gebäude zeigt. Nur durch diese sollen die Architekten überhaut erst von dem geplanten Umbau erfahren haben.


    Darüber hinaus heißt es, dass das Gebäude mit 23 Jahren zu jung sei, um als Baudenkmal zu gelten. Dies geht in Berlin erst ab 30 Jahren, womit mir man hier schon früh dran ist - in anderen Bundesländern sind denmach 50 Jahre die Regel.


    Streng genommen ist das Projekt also in diesem Thread falsch eingeordnet. ;) Aber da es für viele dennoch (zumindest inoffiziell bzw. gefühlt) ein Baudenkmal ist, soll es hier im Thread verbleiben.

  • Sanierung und Umbau Kulturhaus „Peter Edel“ in Weißensee

    Zuletzt hier


    Die Berliner Woche hat zu diesem Sanierungsprojekt einen Artikel veröffentlicht mit mehreren aktuellen Bildern.


    Das Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel an der Berliner Allee 125 wurde inzwischen mit einer Festveranstaltung offiziell neu eröffnet, nachdem es zuvor denkmalgerecht saniert und um einen Neubau ergänzt wurde. Im Inneren wurde der große Veranstaltungssaal saniert und restauriert und kann für Kulturveranstaltungen sowie Tagungen und Konferenzen genutzt werden. Der gemeinnützige Verein Kommunales Bildungswerk (KBW) ist Träger des Kulturzentrums, das auch eine eigene Webseite hat.

  • Wollen wir hoffen, dass es das GSW-HH nicht so schlimm trifft. Wobei ich immer dachte es gibt sowas wie einen Bestandssschutz bei Neubauten im Sinne des Urheberrechts. Wenn jemand mehr weiß, dann bitte um Aufklärung.

    Neuigkeiten zum GSW-HH


    Die Umbaupläne sorgen nun für Empörung. Eintragung in die Denkmalliste steht im Raum, wenn die Inhaber an ihren Umbauplänen festhalten. (FAZ, 08.07.2022)


    https://www.faz.net/aktuell/fe…-gefaehrdet-18157096.html

    (evtl. Bezahlschranke vorhanden)

    2 Mal editiert, zuletzt von bungalow ()

  • Das neue Baukollegium hat sich am 4.7.22 konstituiert und sich dann gleich mit dem GSW-Hochhaus (Rocket Tower) beschäftigt.(Leider gibt es kein offizielles Protokoll der Sitzung)


    Neben dem Baukollegium waren sowohl Sauerbruch Hutton, das beteiligte Ingenieurbüro Arup als auch Sienna und die Mehrheitseigentümerin Amundi aus Paris anwesend.


    Folgende Dinge wurden klargestellt:


    1. Eine Sanierung der Westfassade ist notwendig.

    2. Zum Teil defekte Elemente und das offenbar seit Jahrzehnten nicht sachgemäß genutzte Lüftungskonzept haben über die Jahre den Einsatz von Kühlgeräten notwendig gemacht, die der ursprünglichen Idee des Gebäudes widersprechen.

    3. Das Sanierungskonzept ist noch nicht endgültig.

    4. Die Geschäftsführung von Sienna versicherte, dass man nicht plane, das Stadtbild von Berlin zu verändern.

    5. Die nächsten Planungsschritte sollen erneut im Baukollegium diskutiert werden.


    Das Baunetz berichtet über die Sitzung.

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • Abriss des denkmalgeschützten Kessel- und Turbinenhauses auf dem Gelände des Berlinbiotechparks Max-Dohrn-Straße


    Auf dem Gelände des Berlinbiotechparks ist ja das BV Berlin Science Port geplant. In dem Zusammenhang ganz interessant: Dessen Betreiber hatte 2019 eigenmächtig und mutwillig ein historisches Kessel- und Turbinenhaus auf dem Grundstück abgerissen (ungefähr hier), obwohl ihm der Denkmalschutzstand des Gebäudes bekannt war und entsprechend keine Abrissgenehmigung vorlag.

    Inzwischen hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Wiederaufbau des Gebäudes durchgesetzt, der Betreiber hat zudem ein Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro akzeptiert und bezahlt. Ob der Wiederaufbau tatsächlich schon in Anfgriff genommen wurde, weiß ich allerdings nicht. Auch nicht, ob und inwieweit diese „Causa“ das genannte BV Science Port betrifft.


    Einige Links zu der Geschichte:


    https://www.moderne-regional.d…sselhaus-wieder-aufbauen/

    https://www.berliner-woche.de/…s-baudenkmals-vor_a258991

    https://www.tagesspiegel.de/be…uiert-werden-9083452.html


    Standort (siehe auch DAF-Karte) des illegal abgerissenen Kessel- und Turbinenhauses:


    biotechpark00.jpg

  • Es scheint schon das Gelände zu sein. Von einer Rekonstruktion des Kesselgebäudes ist in den Visualisierungen nichts zu sehen.


    Als ich mir die Bilder des „denkmalgeschützten“ Gebäudes angeschaut habe, bin ich fast ein bisschen erschrocken. Ich hatte so ein altes Backsteingebäude erwartet, aber der abgerissene Industriebau ist aus den 1950 Jahren und - wie ich finde - ziemlich hässlich. Aber vielleicht hat das Gebäude ja Qualitäten, die ich nicht erkenne.

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • ^ Es geht ja eher darum, dass so ein illegaler Abriss nicht einfach akzeptiert werden kann und man hier mal klare Kante zeigt, unabhängig vom Einzelfall. Sonst könnte ja jeder Investor/Eigentümer selbst entscheiden, ob ihm persönlich der Denkmalschutzeintrag angemessen erscheint oder nicht und nach eigenem Gutdünken abreißen. :)


    Ich finde die Entscheidung allein schon deshalb richtig und kann auch dem Gebäude selbst einiges abgewinnen, soweit ich das anhand des Fotos beurteilen kann.


    Die Lagekarte auf der Projektseite zeigt eine Aussparung am linken Rand (oberhalb des Baufeldes C4), die der Standort des wiederaufzubauenden Kessel- und Turbinenhaus sein könnte:


    biotechpark01.jpg

    ©DLE Land Development GmbH

  • ^ Nochmal dazu. Auf den Google-Earth-Bildern von 2019 kann man das abgerissene Gebäude noch sehen, auf den die Bildern von 2020 findet gerade der Abriss statt. Die Lage entspricht tatsächlich der im Beitrag zuvor vermuteten:


    biotechparkge_ge2.jpg


    biotechparkge_ge1.jpg



    Leider ist der Biotechpark nicht öffentlich zugänglich, sodass sich das Baufeld nur von außen mehr schlecht als recht einsehen lässt.

    Vom Uferweg am Kanal aus ist der Bau eines Gebäudes zu erkennen (dort wo der Kran steht), das könnte/müsste von der Lage her das wieder aufzubauende Kessel- und Turbinenhaus sein:


    biotechpark11.jpg


    biotechpark12.jpg


    biotechpark13.jpg


    Vom Haupteingang an der Max-Dohrn-Straße sieht man nur den Kran. Vorne steht ein Gebäude, das eine ähnliche Architektur wie das abgerissene Denkmal aufweist und möglicherweise aus der gleichen Zeit stammt:


    biotechpark14.jpg


    Dessen Lage bei Google Earth:


    biotechparkge_ge3.jpg

  • Zum Abriss des Baudenkmales-


    Auch wenn ich die Entscheidung des Bußgeldes und der Verpflichtung zum Wiederaufbau nachvollziehen und der Geste des Bezirks viel abgewinnen kann - frag ich mich schon welchen Wert das wiederaufgebaute In diesem Fall komplett rekonstruierte Gebäude dann für den Denkmalschutz noch darstellt, und in welchem Verhältnis zum realen und wahrnehmbaren öffentlichem Interesse, diese eingeforderte Leistung für einen Bau in einem rel. Geschlossenen wissenschaftlich orientierten Start-Up-Campus steht.


    Wie denkt der amtliche Denkmalschutz eigentlich über diese „Rekonstruktion“. Diese Forderung streift ja eine ganze Reihe von Fragen zu Gängigen Forderungen und Prinzipien in heutiger Architektur und Denkmalschutz, ihrer Ethik, Politik und Recht etc.


    Die „Rekonstruktion“ hier kann doch theoretisch nicht mehr als eine architektonische Sühne-Erscheinung werden.


    Das zu rekonstruierende Kessel- und Turbinenhaus stand für ein Stück Industriegeschichte des Stadtteiles, das eigentlich. ausschlaggebende, denkmalwirksame, industrietechnische Innere, wird wohl beim Wiederaufbau kaum wieder einziehen.

    Man wird wohl auch kaum den Schornstein und das Dachaufbautengeröhre wieder herstellen - falls doch - wie sinnvoll sind dann diese Gebilde?

    Furunkeln die dann wie der 4.Schornstein der Titanik nur dekorativ für die Vervollkommnung einer beeindruckenden Technik-Kulisse rum?

    Wie soll diese Architektur dann genutzt werden?

    Welchen Grad von Rekonstruktion kann man da erwarten, damit es überzeugt?


    Das Gebäude dürfte ohne seine Industrieausweisenden Attribute, aufgrund seiner Universal-Architektur endgültig keiner Typologie mehr zuzuordnen sein, die einstige Funktion des Baues zu erkennen und einzuordnen wäre damit gar nicht mehr möglich, - der dokumtarische Wert tendiert bei einer praktikablen Reko damit gegen Null und mir ist auch kein besonderer Architekturhistorischer oder Baukünstlerischer Wert bekannt, der eine Vollrekonstruktion aus dem Nichts, irgendwie rechtfertigen würde.


    Die in die Öffentlichkeit getragene Empörung mag berechtigt sein aber erst die Berichterstattung über die dreiste Abräumung, des als Denkmal ausgezeichneten Baues, dürfte vielen bewusst gemacht haben, dass es da überhaupt einen Schutzstatus gab.


    Das Interesse für den nun komplett abgeräumten abseitigen Bau dürfte abseits der lokalen Fachkreise äußerst übersichtlich gewesen sein.


    Wie rechtfertigt man hier den juristisch eingeforderten Akt der Rekonstruktion gegenüber anderen geäußerten, populäreren Rekonstruktionsanliegen, die möglicherweise sogar mehr Sinn und gesellschaftl. Nutzen und Rückhalt haben?


    Der amtl. Denkmalschutz orientiert sich vorrangig an den Prinzipien nach Dehio und der Charta von Venedig von 1964, und lässt wenn dann max. eine Anastylose gelten.

    Das wäre hier ja nunmehr schlecht möglich.

    Das was hier imitiert wird, droht f.m zum historisierenden Gebäudefasching at it’s Worst zu geraten.


    Aus DS, Architekten und verwandten Berufsständen verweist man Vers Reko, zu gern auf die fehlende Authentizität, die Verfälschung und Relativierung von Geschichtlichkeit und mahnt zeitgenössische Alternativen an, die leider besonders in Berlin selten mit ihren Mitteln, den Phantomschmerz über die Vermisste Architektonische Gestalt und den meist damit einhergehenden derangierten Stadtraum überzeugend zu überlagern versteht.


    Egal welcher Qualität und Akzeptanz, gilt die moderne Schöpfung als

    Ausdruck der Identiät einer sich

    kontinuierlich entwickelnden Gesellschaft, als einzig legitim und erstrebenswert.


    Wohin führt diese Rekoidee?

    Ist diese Forderung für andere Fälle dann auch anwendbar und wenn ja, ist sie beschränkt auf Fälle die die Missachtung des Denkmalschutzes aus rein privatwirtschaftlichem Interesse zum Gegenstand haben?


    Ich erinnere mal an die Kinderklinik in Althohenschönhausen die mittlerweile Abbruchreif seit Jahrzehnten rumgammelt - selbst als 2015 der Bau an die Stadt zurückfiel, geschah bis heute kein Rettungs- und Wiederaufbauversuch.


    Die denkmalgeschützte Anlage ist seit dieser Zeit erfolgreich zur Vollruine mutiert, trotz Denkmalschutz.


    Ist jetzt hier die Stadt Berlin od. der Bezirk auch zum Wiederaufbau zu verurteilen?


    Wer übernimmt in solchen Fällen die Verantwortung oder wird hierzu herangezogen?


    Warum musste z.b Ähnliches nicht schon das ZDF für die Mittelstrasse 44 leisten.


    Die Politik der Stadt, hat sich zu allmöglichen Zeiten unethisch gegenüber dem

    denkmalgeschütztem, baukulturellen Erbe verhalten und damit gegen das historische und kulturelle Gedächtnis der Stadt gehandelt.


    Vergalopierte Entscheidungen durch polit Personal, wie im Fall Mauerstrasse 15 mit Hassemer/Dubrau oder gar dem Anhalter Bahnhof mit Schwedler, dubiose Abrissgenehmigungen aus Gefälligkeit bei der sich die Senats- Politik die Beschlüsse des Bezirkes torpedierte und wie bei der Deutschlandhalle den Abriss durchsetzte.


    Ich meine, man schafft ja irgendwo einen Präzedenzfall der für zukünftige ähnliche Vorkommnisse nach ähnlichen Konsequenzen verlangen könnte ohne dass hier bei den Verantwortlichen und der Art des objektes selektiert werden sollte.


    Wenn sich daraus keine gängig anwendbare Straferscheinung für die Zerstörung von baukulturellem Erbe ableiten lässt und es lediglich ein an einzelnen Protagonisten anhängiges Symbol bleibt, grenzt das doch sehr an launiger moralischer Onanie und erscheint mir damit recht Willkürlich.


    Da hätt ich es sinnvoller gefunden ne Mordwange für ein niedergemähtes Baudenkmal aufzustellen und die veranschlagten Kosten für diese Rekonstruktion für Rekonstruktion und Sanierung am Bestand von noch existenten Baudenkmalen aufzuwenden.


    Davon gibt es in Berlin immer noch genug, wie die dümpelnde Dauerbaustelle Schloss Althohenschönhausen, das Hubertusbad in Lichtenberg etc.


    Empfänger dieser so entstandenen Mittel könnten also konkrete Projekte in Berlin / oder notfalls die deutsche Stiftung Denkmalschutz sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Also eine Geldstrafe von schmerzhafter Höhe, hätte ich in dem Falle für besser erachtet.

    Das Gebäude bezog seinen Wert wegen seines Alters und Originalität.

    Es zu ersetzen durch einen Neubau ist da völlig kontraproduktiv.

    Mir scheint diese Entscheidung eher einem verletzten Ego der Denkmalschutzbehörde geschuldet, die sich eh gerne etwas selbstherrlich und gottgleich gebart, eine Art Trotzreaktion und wenig souverän.

    Die Wiederholungsgefahr wäre durch eine entsprechende Geldstrafe auch nicht größer geworden.

  • Kann es sein, dass in der relativ kurzen Zeit die Sanierung schon durchgeführt wurde? Heute waren jedenfalls die roten Schattenspender nicht mehr zu sehen, dafür aber innenliegende graue Rollos.


    dsc_0048-001p7fb3.jpg


    dsc_0047sicfy.jpg


    Fotos: meine

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • Ich weiß nicht ob’s blos an der Aufnahme liegt aber ich finde diese Komprimierung verschiedenster Baufiguren und die Höhenstaffelung bilden eine spannende schöne Einheit - lediglich die Gestaltung des untersten Riegels schwächelt f.m.Geschmack etwas da hätte man farblich und baulich wirklich etwas einladender, luftiger werden können.

  • Das war das Ursprungskonzept von Sauerbruch Hutton. Das 60er Jahre Hochhaus einbeziehen und durch den Sockelbau eine Neuinterpretation des Blocks schaffen. Das Projekt war ein Gegenkonzept zu Stimmanns 22m Blockraster. Die Fassadengestaltung des Sockels aus Keramikelemeten ist eine Referenz zu Alfred Grenander und den frühen 30er Jahren.