Mediaspree: Bauprojekte am Ostufer (Friedrichshain)

  • Das letzte Grundstück am Ostufer scheint nun tatsächlich angegangen zu werden. Baucontainer wurden aufgestellt, das Gelände großflächig geräumt. Umso mehr verwundert es mich, dass ich hier noch keinen Entwurf gesehen habe. Weiß jemand mehr?



  • Auf deinem ersten Bild sieht man die Baustelle für den Abriss und Neubau der Elsenbrücke, ob die Fläche auf dem 2. Bild dazugehört weiß ich auch nicht. Ich würde aber mal denken, dass dort jetzt noch nichts Neues gebaut wird.

  • Die Bauarbeiten sind meines Wissens bauvorbereitende Maßnahmen für die Behelfsbrücke die gebaut wird, weil die Elsenbrücke schrittweise abgerissen und neugebaut wird. Habe mich neulich mit einem Bauarbeiter dort unterhalten. Wird sicherlich eine der spannenderen Baustellen der nächsten Jahre.

    Warum allerdings das ganze Grundstück entsiegelt wird ist ein gute Frage.


    Mamato war schneller :)

  • Büroneubau am Mediaspree-Ostufer

    UrbanFreak hatte im Juni Recht mit seiner Annahme, dass das letzte, noch freie Grundstück am Mediaspree-Ostufer mittelfristig bebaut wird. Investor ist die RFR Development GmbH, die das etwa 13.400 m² große Grundstück im Jahr 2018 erworben hat (Quelle) und nun ein Bürogebäude errichten möchte.


    Mittlerweile gibt es für dieses Vorhaben auch eine Projekt-Website, von der auch die nachfolgenden Visualisierungen stammen:


    6786_200306_sued_c21cj34.jpg


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    Die Fassaden auf der Nordseite zur Stralauer Allee werden deutlich glatter ausgebildet:


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    Quelle: RFR Development GmbH


    Das Abbruchmaterial bzw. der Bauschutt, der auf den obigen Bildern von UrbanFreak zu sehen ist, wurde inzwischen komplett entsorgt. Das gesamte Areal ist somit vorbereitet für die anstehenden Bauarbeiten, die hier wohl über einen längeren Zeitraum erstmal die Gründungs- und Verbauarbeiten betreffen werden. Wann es hier konkret losgehen wird, weiß ich allerdings nicht.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 22.01.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • diese Entwürfe zu sehen haben mir echt den Morgen verdorben... die ewig gleichen Kästen mitten an der Spree gegenüber vom Treptower der jetzt für Millionen zur Spree geöffnet wird und schräg gegenüber von drei filigranen neuen Hochhäusern.... zudem an einer der Hauptzufahrten nach Berlin, wo viele vom BER oder der Stadtautobahn kommend über die Brücke fahren und den Ausblick genießen.... keine Terrassen, keine Formen, keine Rundungen, kein Grün, kein Licht, keine Vision ... sehr sehr schade!

  • Naja, es wird dann irgendwann sowieso direkt neben der Autobahnbrücke liegen. Die Aufenthaltsqualität wird daher vermutlich mehr von dieser als von der mangelnden Offenheit, der Formenarmut oder dem fehlenden Grün beeinflusst sein.

  • ^Die Autobahn wird doch nicht durch die Innenstadt verlaufen – sie wird durch einen Tunnel geführt werden, von daher weiß ich nicht genau was du meinst.


    Zum Entwurf: Könnte so mit einer Etage weniger auch in Adlershof stehen, ist aber „besser als Stillstand“ um mal von vornherein den typischen, resignierten Standard Kommentar in solchen Fällen zu zitieren.

  • keine Terrassen, keine Formen, keine Rundungen, kein Grün, kein Licht, keine Vision ...

    kein Grün? Auf der Seite zur Spree ist doch eindeutig fassadengebundene Fassadenbegrünung zu sehen. Oder siehst du die Bäume auf der Fassade nicht?


    Ob die visualisierte Fassadenbegrünung dann tatsächlich so realisiert wird, ist natürlich eine ganz andere Geschichte.

  • Der 17. Bauabschnitt der A100 überquert genau dort die Spree und wird vor dem Bahnhof Ostkreuz erst in einen doppelstöckigen Tunnel geführt.

  • Ich finde den Entwurf bedauerlich primitiv und renditegerecht. Dieses Teil könnte auch gut in einem Gewerbegebiet stehen. Schade, dass man es in dieser Lage versäumt hat, auf den Ort zu reagieren und beispielsweise den Flair eines alten Industriehafens in prominenter Lage an der Spree architektonisch und städtebaulich zu vitalisieren. Da bringen die Schirmchen und das "Fassadengrün" im Rendering auch nichts. Grundsätzlich fehlt doch auf dem gesamten Abschnitt zwischen Oberbaumbrücke und Stralau ein städtebauliches Gesamtkonzept.

  • Man muss jetzt aber auch mal schauen woher man kommt. Das Wave und die anderen Gebäude sind ja jetzt auch keiner architektonischen Glanzstücke. Insgesamt ergibt sich eine mittelmäßig Abwechslung mit den Highlight (kaum überraschend) in den Gründerzeitbauten in Richtung Oberbaumbrücke.

  • Ob die visualisierte Fassadenbegrünung dann tatsächlich so realisiert wird, ist natürlich eine ganz andere Geschichte.

    Zumindest wohl nicht in der dort gezeigten Form - bei Südausrichtung und so gut wie keinem Wurzelraum werden sich Bäume dieser Größe wohl eher schwer tun.

  • ^

    Dann werden halt keine Bäume, sondern kleinere Kletterpflanzen als Fassadenbegrünung gewählt.


    Wenn hier nicht begrünt wird, ist das jedenfalls nicht die Schuld des Investors. Planungsamt und Baurechtsamt sollen halt einen B-Plan aufstellen, indem Pflanzgebote verbindlich festgesetzt werden. Und dann muss der Investor begrünen, weil er keine andere Wahl hat. Wenn die Verwaltung keine Pflanzgebote festlegt und stattdessen auf Freiwilligkeit setzt, ist die Bauverwaltung selbst schuld. Kein Investor gibt freiwillig mehr Geld aus, wenn er nicht dazu gezwungen wird. Auf Freiwilligkeit zu setzen, zeugt von Naivität.


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    Bilder aus Berlin gibt's hier:

    Berlin by Architektur-Fan

  • kein Grün? Auf der Seite zur Spree ist doch eindeutig fassadengebundene Fassadenbegrünung zu sehen. Oder siehst du die Bäume auf der Fassade nicht?


    Ob die visualisierte Fassadenbegrünung dann tatsächlich so realisiert wird, ist natürlich eine ganz andere Geschichte.

    auf vielen Renderings finden sich inzwischen solche Bäume und ähnliche Begrünungen in Fassaden integriert - realisiert werden sie fast nie... auch die Dachbegrünung findet sich inzwischen auf fast allen Renderings und wird später fast nie realisiert... ich meinte allerdings auch eher das Umfeld, welches komplett zugepflastert ist... dabei ist die Fläche auch Naherholungsgebiet für den gesamten Kiez nördlich...


    beim Agromex gegenüber wurde das perfekt gelöst: schlanke Türme auf minimaler Grundfläche und der Rest wird Park für die Menschen 🌳


    hier wird ne Chance vertan

  • Ich stelle mir gerade vor, wie die ewigen Nörgler reagieren würden, wenn es denn ein tatsächliches Pflanzgebot (Gibt es das überhaupt?) gegeben hätte. Der arme, vom links- grün versifften Senat gegängelte Investor.

    Es muss wahrlich schlimm sein in Berlin zu wohnen.

  • Lieber Larselino, ich kann nur wiederholen, was ich bereits in #253 geschrieben habe.


    Ich kenne hier nicht die genauen planungsrechtlichen Hintergründe. Aber Fakt ist: grundsätzlich hat die Stadt bzw. der Bezirk das Verfahren in der Hand. Stadt bzw. Bezirk kann einen B-plan aufstellen und Pflanzgebote setzen. Die Verwaltung soll einfach ihren Job machen! Wenn es die Stadtplaner & Baurechtler in Berlin nicht hinbekommen, sind sie selbst schuld.

  • Der arme, vom links- grün versifften Senat gegängelte Investor.

    Unsinn! Berlin ist so attraktiv, dass sich ein Investor von einem Planzgebot nicht abschrecken lässt. Für einen Investor sind die Regelungen zum Sozialwohnungsbau (Anteil für Sozialwohnungen) sicherlich viel teurer als Pflanzgebote.


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    Bilder aus Berlin gibt's hier:

    Berlin by Architektur-Fan

  • ich meinte allerdings auch eher das Umfeld, welches komplett zugepflastert ist... dabei ist die Fläche auch Naherholungsgebiet für den gesamten Kiez

    verstehe nicht was du meinst. Was ist an der Gegend Naherholungsgebiet? Naherholungsgebiet ist der Treptower Park, die Fläche die jetzt zugebaut wird ist eine ungenutzte Betonwüste.

  • Unsinn! Berlin ist so attraktiv, dass sich ein Investor von einem Planzgebot nicht abschrecken lässt. Für einen Investor sind die Regelungen zum Sozialwohnungsbau (Anteil für Sozialwohnungen) sicherlich viel teurer als Pflanzgebote.


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    Bilder aus Berlin gibt's hier:

    Berlin by Architektur-Fan

    Sie entlassen den Investor komplett aus seiner Verantwortung. Weder für die Architektur, noch für ein bisschen Umgebungsgrün soll er verantwortlich sein. Alles, hui, nur keine Sozialwohnungen, soll er bitteschön vorgekaut bekommen. Himmel noch mal, das ist doch völlig absurd.

    3 Mal editiert, zuletzt von DerBe ()

  • Im Prinzip leidet diese konkrete Ecke an sich an den beiden großen Verkehrsachsen die sie umgeben. Die Elsenbrücke und die Stralauer Allee.

    Und da sehe ich in erster Linie nicht den Investor in der Pflicht was zu verändern sondern die Stadt selbst.


    Möglichkeiten gibt es viele.

    Die da sein könnten:

    - den kompletten 17. Abschnitt der A100 in den Tunnel zu legen, also auch unter der Spree hindurch

    - wie einst geplant die Tamara-Danz Straße an das Ostkreuz heran zu verlängern, doch ebenfalls in einem Tunnel bis an die A100 heran als Zubringer und oben drauf entlang der Bahnstrasse einen Radschnellweg

    - das sorgt für eine Verkehrsberuhigung auf der Stralauer Allee die dann durch eine Straßenbahn endlich auch mit dem ÖPNV erschlossen werden könnte

    - die üppigen Wasserflächen an der Elsenbrücke könnten direkt vor dem o.g. Bauprojekt mit einem Park auf dem Wasser ergänzt werden ähnlich wie dem Pier 55 Park in NYC.


    Wenn man nur eins davon machen würde wäre der Ecke schon enorm geholfen.

    Es fehlt in Berlin auf Senatsebene jedoch offenbar an Mut, Ideen, Kreativität und Weitblick.


    Man ist anscheinend leider auf dem Gelbefahrbahnmarkierungsaluminiumverbundfolie und Europaletten-Niveau in der Friedrichstraße kleben geblieben ;)