Europaviertel Lounge

  • Europagarten, das Problem mit dem stehenden Wasser auf dem Rasen

    In den letzten paar Wochen wurde im Europagarten eifrig gebuddelt und gewerkelt, ominöse grüne Plastikkästen verbuddelt und gelbe Schläuche verlegt um der Teichbildung innerhalb der Senken im Europagarten etwas entgegenzusetzen. Das laienhafte Auge wunderte sich, dass keine Abflüsse oder Drainagen eingebaut wurde, sondern stattdessen anscheinend nur Hohlräume in der Erde mit Hilfe dieser Kisten angelegt wurden. Ob das das Problem mit dem nicht abfliessenden Regenwasser lösen würde, bezweifelte besagter Laie.


    Nachdem es nun die letzten Tage mäßig geregnet hat (und wirklich nicht heftig), kann nun definitiv gesagt werden, die Maßnahmen sind gescheitert:



    (Klick zum Vergrößern)


    Die Pfützen sind da, die Nilgänse fühlen sich wohl. Der Mensch wird es meiden sich dort auf die Wiesen zu legen.


    @Aurelis: Den Europagarten so bitte nicht abnehmen. Danke.

  • Also wenn es da schon immer feucht ist und es nicht einfach zu beheben ist, dann würde ich da einfach ein bisschen Schilf oder ähnliche Feuchtpflanzen, Ziergräser oder so pflanzen. Die Pflanzen speichern das Wasser und die Pfützenbildung wird sicher weniger. Danach einen kleinen Holzzaun rum (oder auch nicht) und man kann es fast schon als super Biotop verkaufen :D

  • ^^


    Dem kann ich mich nur anschließen - es ist wirklich ein Trauerspiel, wie dilettantisch die Rasenflächen seitens Fichter angelegt worden sind. Kenne keinen zweiten Park, in dem sich derartige Probleme zeigen.


    Offenbar formieren sich die Anwohner & Ortsbeirat bereits, damit diese zentrale Parkfläche wenigstens ansatzweise nutzbar wird und nicht dauerhaft durchnässt ist.

  • Ich mag die Idee von H1ghtower sehr, die Grünfläche wirkt auch ohne die benannten Probleme noch recht steril und das würde dem ganzen etwas Würze bzw "Pepp" verleihen.


    Ich weiss auch nicht woran es liegt, aber irgendwie gefallen mir Parkanlagen im Ausland immer mehr als bei uns. Vielleicht ist es die Auswahl der Bäume...

    Einmal editiert, zuletzt von Niklas () aus folgendem Grund: typo

  • Ich wäre auch für kleine Feuchtbiotope. Muss ja kein stehendes Wasser sein, sondern einfach nur feucht.
    Und ich wünschte mir auch eine vielfältigere Bepflanzung. Koniferengruppen wären gut, vielleicht Rhododendren etc., blühende Bäume, Blühpflanzengruppen.


    Wir können in Deutschland anscheinend nur nüchterne Parks. Richtig beobachtet: im Ausland können die das besser.
    Bei uns sieht immer alles aus, wie vom Reissbrett gefallen und wenig gemütlich.


    Der Zustand des Rasens ist allerdings wirklich ein Desaster.


    Bin gespannt, wie die Gras- und Schilfbepflanzung aussieht, wenn die Pflanzen in diesem Jahr etwas in Gang kommen.

  • Wenn dort Feuchbiotope enstehen sollten, kann man drauf verwetten, dass sich im Sommer die Beschwerden über Stechmücken häufen. Augenscheinlich sammelt sich das Wasser vorwiegend in den Senken. Das war eigentlich abzusehen und hätte besondere Vorkehrungen zur Entwässerung nach sich ziehen müssen.

  • ^^ Als Bepflanzung würden auch mehr Bäume schon etwas die Sache lindern, die das Wasser absaugen könnten. Aber im Moment gibt es in der Nähe der Senken ausser dem Gras überhaupt keine Bepflanzungen. Der Boden scheint total lehmhaltig zu sein, weil fast überall die Rasenflächen durchgehend feucht sind. Würde mal gerne wissen wie Aurelis das ganze sieht.


  • Ich weiss auch nicht woran es liegt, aber irgendwie gefallen mir Parkanlagen im Ausland immer mehr als bei uns. Vielleicht ist es die Auswahl der Bäume...


    Bei uns sind das ja auch keine Parkanlagen, sondern "Grünflächen". Das sagt doch schon alles, oder? ;)

  • Niklas


    So pauschal kann man das nicht sagen.
    Der maßgebliche Unterschied liegt in den unterschiedlichen Bodenverhältnissen.


    Vergleiche einmal sog. "Grünlagen" (d.h. Parkanlagen aber auch Wohngebiete in aufgelockerter Bauweise) in HH und Berlin einerseits mit Ffm. andererseits.
    In HH und Berlin ist die Vegetation deutlich üppiger als hier in Ffm, weil der Boden dort fruchtbarer und (v.a. in Berlin) auch viel feuchter ist. Bäume und Sträucher wachsen dort viel besser als hier. Vergleiche einmal ganz konkret den Bewuchs in den Gebieten Aussenalster oder Wannsee / Grunewald mit dem nordwestlichen Ffm-Stadtgebiet (einschliesslich Grüngürtel). Da siehst Du den Unterschied.
    Aber auch hier in der Region kann man schon die unterschiedlichen Bodenverhältnisse studieren: In Offenbach gibt es überwiegend feucht / fruchtbaren Boden mit sehr kräftigem Bewuchs in Gärten / Parks / Wäldern. Der Westen und NW von Ffm. ist dazu das krasse Gegenteil. Ein eher trockener und weniger fruchtbarer Untergrund mit eben deutlich bescheidenerem Grün.

  • Das ist doch Käse. Der nährstoffarme Berliner Sandboden ist sicherlich nicht fruchtbarer als in Frankfurt. Insbesondere der Berliner Raum wäre ohne menschlichen Einfluss eine mäßig bewaldete Sumpf und Moorlandschaft.
    Aber für eine Parkanlage wie den Europagarten ist das unbedeutend. Als ob es an der Bodenqualität liege, dass dort kaum Bäume wachsen. Das ist so gewollt, das ist das gestalterische Konzept der Anlage. Überhaupt krankt er ja nicht an zu wenig, sondern an zu viel Feuchtigkeit. Was aus gärtnerischer Sicht immer problematischer ist, als zu wenig, denn da kann man problemlos nachhelfen.

  • ^
    Es bleibt dabei, was ich gesagt habe, weil es einfach stimmt.


    Je nach Stadt (und dort auch oft schon differenziert nach jeweiligem Stadtgebiet) kommt es auf die Bodenverhältnisse an.
    Beispiel München: Die Stadt liegt weitgehend auf einem Schotterbett des eiszeitlich ausgeschwemmten Voralpengebietes. Der Bewuchs in weiten Teilen Münchens (v.a. die nördlichen Stadtgebiete) sind mit dem Bewuchs in HH und Berlin nicht vergleichbar, weil diese Schotterflächen eben ungleich weniger Nässe für Baumbewuchs vorhalten können als eben z.B. in HH oder dem urstromtal-sumpfigen Berlin. Dass es (in Isar-Nähe) dann den Englischen Garten gibt, mag sicherlich mit dem Fluss wieder zu tun zu haben. Und die stark bewaldeten Gebiete südlich Münchens haben auch wieder mit stärkerer Nässe im Boden zu tun, weil ja dort auch die (eiszeitlich entstandenen) Seen liegen (wohl auch in Verbindung mit einer anderen Bodenbeschaffenheit).


    Speziell zu Ffm:
    Dass manche Parks bzw. Grünanlagen hier in Ffm. (v.a. im Westen und Nordwesten) weniger gelungen erscheinen, hat SICHERLICH nichts mit vermeintlicher Unfähigigkeit / Lieblosigkeit der hiesigen Planer zu tun, sondern eben primär mit strukturellen Besonderheiten des Bodens. Und erst recht hat es auf den Bewuchs keinen Einfluss, ob die Drainage einer Stahlbeton-Tunnel-Decke korrekt oder vermeintlich fehlerhaft angelegt wurde. Für einen nachhaltigen kräftigen Baum-Bewuchs braucht es Wassermengen von vollkommen anderer Dimension als ein wenig aufgestauter Regen. Es braucht v.a. ein letztlich kaum erschöpfbares Reservoir an Wasser, welches die Pflanzen relativ leicht aus dem Boden ziehen können - wie z.B. in weiten Teilen Berlins (Stichworte: "Urstromtal", "hoher Grundwasserstand").

    3 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Tut mir leid, das stimmt einfach nicht. Bäume wachsen in Mitteleuropa auf so gut wie jedem Untergrund. Das tun sie erst Recht unter menschlicher Anleitung in Form von künstlich geschaffenen Parkanlagen. Das insgesamt deutlich trockenere Brandenburg ist genauso bewaldet wie weite Teile Hessens. Selbst im Wüstenei Dubai gibt es einen üppigen bewachsenen Park (Creek Park). Also zu sagen, Frankfurt sei zu trocken für einen ordentlich mit Bäumen und anderen Pflanzen begrünten Park ist doch nun wirklich lächerlich. Dafür muss man sich nur mal umschauen.

  • m.Ro80
    Den Unterschied zwischen (i) gewachsenem Boden und (ii) eingebautem Boden kennst Du?
    Der offenbar aus Kostengründen stark lehm-/löshaltige bzw. bindige und damit preiswerte verwendete Boden im Bereich des Europagartens ist sicher bis in 8-9m Tiefe vor Ort eingebaut worden - der Aufbau kann daher nichts mit den lokalen "strukturellen Besonderheiten" des Bodens in FFM bzw. dem Rhein-Main Gebiet zu tun haben.

  • Stimme Dir zu, atelier14, bis auf einen Punkt, der sicherlich beim Europagarten eben ganz entscheidend ist: Unterhalb der aufgeschütteten Erde (welche Erde auch immer) verläuft der Tunnel der Europaallee, also nix mit 8-9m Tiefe.


    Da gibt es drei Meter Erde und fertig. Sieht man sehr gut hier.


    Das Wasser kann ja allein deshalb schon nicht ins "tiefere Erdreich" versickern, da dort ja der Tunnel ist (ganz egal, welcher Boden dort aufgeschüttet wurde). Und das dort keine richtige Drainage verlegt worden ist, haben wir vor 18 Monaten nun live miterleben dürfen.

  • Europäer
    Natürlich sind direkt über dem Tunnelbauwerk max. 2-3m Erdreich eingebaut worden.
    Glaube aber nicht, dass dies die primäre Ursache für die zahlreichen Pfützenbildungen ist; das ist mE sicher in dem bindigen Boden begründet. Die bislang größte, wortwörtliche "Seebildung" inkl. schwimmenden Nilgänsen, die sich bis zu dem Einbau der Entwässerungsdrainagen auf der südlichen Längsseite des Parks ca. 30m von der Laube entfernt gebildet hatte, ist weit entfernt vom Tunnelbauwerk gewesen. Eine Versickerung wäre hier, geeignete Bodenbeschaffenheit vorausgesetzt, sicher ungehindert möglich gewesen.

  • ^Genau so ist es. Ich beobachte die Teichbildung auch, und diese Teiche entstehen vollkommen unabhängig vom Tunnelbaukörper. Die Erde ist nahezu wasserundurchlässig. Es wurde da schlichtweg der falsche (billig eingekaufte) Boden verbaut.

  • Auf den frühen Bildern vom Tunnelbau unterm Europagarten ist zu sehen, dass der Erdaushub seitlich gelagert und teilweise später wieder eingebaut wurde; von daher ist nicht anzunehmen, dass irgendwas billig eingekauft wurde. Das dürfte auch für die Deckschicht aus Mutterboden gelten, der Europagarten war ja schon mal angelegt.

  • ^ Wenn ich mich richtig erinnere ist nicht die komplette Erde wiederverwendet worden, sondern es kam noch welche hinzu.
    Da existiert jetzt ein Problem, das vorher nicht da war, schliesslich hatte der provisorische Europagarten vor dem Tunnelbau diese Wasserprobleme nicht, und auch nicht an den Seiten wie es jetzt der Fall ist.

  • Trotz Freude dass es endlich los geht werde ich mich bezüglich Komplettsperrung des nördlichen Fußgängerweges an der Mainzer Landstraße beschweren. Seid 4 Jahren muss man schon einen großen Bogen bis zum Skyline Plaza laufen wg. der U-Bahn Baustelle, wo trotz kompletter Sperrung 4 Jahre lang augenscheinlich überhaupt nichts passiert ist. Jetzt muss man ...


    Ich kann das mit dem Fußgängerweg total verstehen. Mich nervt es auch total, weil man sowieso nicht weiß wo man noch laufen kann und wo nicht. Das jetzt alle Baustellen gleichzeitig kommen wird einfach zu Chaos führen da bin ich mir ganz sicher. Schon jetzt werden Fahrradwege und Fußgängerwege einfach zugestellt. Es kann gerne gebaut werden aber dann sollte man an die Menschen auch denken, die schon im Europaviertel wohnen.


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    Mod: Aus dem Thread "Güterplatz: The Spin (128 m), Eden (98 m) und Wohnungsbau" hierher verschoben.


  • Immerhin! Der Schriftzug wird sich gute an der Fassade machen...


    Das Gleiche hab ich auch gedacht.
    Wie wäre es außerdem mit einem Laufband, einem Newsticker der in Höhe des zweiten Stockes um das Gebäude herumläuft und Passanten mit den neuesten Schlagzeilen informiert?