Es sieht ganz so aus, dass die Mahnungen vieler Denkmalpfleger berechtigt sind. Auf der einen Seite wird immer mehr Geld in Rekonstruktionsprojekte gesteckt, auf der anderen Seite gibt es einen zunehmenden Verfall der echten Denkmäler. Wir haben ja schon im Forum diskutiert, dass die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, an der ja auch der Bund beteiligt ist, einen Sanierungsstau von 735 Millionen Euro vor sich herschiebt. Da ihr Etat für Sanierungen nur rund 20 Millionen Euro pro Jahr beträgt, wird dieses Problem nicht kleiner, sondern noch größer. Die Sanierung wichtiger Gebäude, wie der Römischen Bäder, des Marstalls im Park von Babelsberg oder des Maschinenhauses im Park von Babelsberg, ist überhaupt nicht absehbar.
Besonders schlecht steht es auch um die Friedenskirche, diese leidet unter Rissen im Mauerwerk, abgesackten Säulen und Feuchtigkeitsschäden. Ein venezianisches Mosaik aus dem 13 Jahrhundert ist akut gefährdet.
http://www.maz-online.de/Lokal…t-fuer-die-Friedenskirche
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man sich in dieser Situation mehr für Rekonstruktionen als für die echten Denkmäler engagieren kann. Für die vorhandenen Baudenkmäler ist diese Entwicklung jedenfalls eine Katastrophe.