City West (Kudamm östlich der Fasanenstr. / Tauentzienstr.) | Kleinere Projekte

  • In dem GEMA Neubau soll wohl vor allem deren IT-Abteilung untergebracht resp. auf einen Standort zusammengefasst werden (Aussage eines Mitarbeiters).

  • Nürnberger Straße 65


    Laut Liste der Neubauvorhaben, die von der Bauaufsicht des Bezirks Tempelhof-Schöneberg bereitgestellt wird (eine transparente Auflistung geplanter Bauaktivität würde ich mir für jeden Bezirk wünschen) , könnte das Hotel Crowne Plaza in der Nürnberger Straße in naher Zukunft abgerissen werden. Geplant ist ein Neubau, der als Büro- und Geschäftshaus genutzt werden soll.


    Hier noch ein Blick auf das wuchtige Bestandsgebäude auf Google Maps.

  • ^Sollte dieses Gebäude tatsächlich komplett abgerissen werden wäre es in Bezug auf die graue Energie fatal. Das Grundstück ist schon jetzt sehr gut ausgenutzt und ein Umbau wäre besser.

  • Wenn trotz aller ökologischen Bedenken ein Gebäude abgerissen wird, liegt es meiner Beobachtung nach entweder an:


    1. städtebaulichen Gründen (zB die abgerissenen Großbauten an der Urania)

    2. der Ausnutzung der Grundstücksfläche (viele Nachkriegsbauten unterhalb der Traufhöhe, mit angegliederten Flachbauten, offener Ecksituation, etc.)

    3. der "Hardware" des Gebäudes, also Einschränkungen in der Rohbaustruktur, die eine zeitgemäße Nutzung unmöglich machen - klassischerweise ist die niedrige Deckenhöhe vieler Nachkriegshäuser ein Problem für zeitgemäße Ansprüche an Geschäfts-, Büro-, oder sogar Wohnhäuser.


    Da jedoch die Ausnutzung des Grundstücks und die städtebauliche Situation kein Mangel sind, muss es an der "Hardware" liegen. Komischerweise scheint jedoch ein Neubau mit 8 Vollgeschossen geplant zu sein, also gleichbleibend zu der Bestandssituation. Entweder der Neubau ragt also über die bestehende Traufe in der Nürnberger Straße hinaus oder die Geschosshöhen bleiben gleich, was in der Tat ökologisch fragwürdig wäre.


    Allgemein sollten die Geschosshöhen viel strenger vorgeschrieben werden. Erst ab einer lichten Geschosshöhe von 3m ist das Gebäude wirklich flexibel nutzbar. Zudem wird die Aufenthaltsqualität in den Räumen verbessert und die Proportionen der Fassade werden harmonischer.

  • Insgesamt betrachtet ist der Zustand der Nürnberger Straße ziemlich unbefriedigend. Die Nürnberger Straße fristet ein Schattendasein, obwohl sie eigentlich ziemlich zentral gelegen ist. Im Bereich, der vom Breitscheidplatz in östliche Richtung bis zur Nürnberger Straße reicht, passiert leider viel zu wenig. Im Gegensatz dazu scheint der Bereich, der vom Breitscheidplatz aus nach Westen bis zur Joachimsthaler Straße reicht, für die Investoren und Stadtplaner viel interessanter (Zoofenster, Upper West usw.) zu sein.


    Im Bereich hinter dem Europa-Center nach Osten wäre eine städtebauliche Erneuerung sinnvoll. Zwischen Europa-Center und Nürnberger Straße riecht man geradezu den spießigen Mief der 1980er Jahre. Das ist eine Gegend, wo Berlin bis heute unfassbar provinziell geblieben ist. Berlin ist an dieser Stelle so hässlich wie Pforzheim. Dabei ist dieser Bereich super zentral und verfügt zum Tauentzien hin auch über eine vergleichsweise hohe Passantenfrequenz.


    Fazit: Sehr zentral, aber dennoch nicht urban. Woran liegt es? Den städtebaulichen Stillstand kann ich mir jedenfalls nicht erklären.

  • Von einem städtebaulichen Stillstand kann man nun wirklich nicht sprechen. In der Gegend fallen mir zahlreiche Neubauprojekte ein, die derzeit und zukünftig entstehen oder in den letzten Jahren fertiggestellt worden sind. Ich würde den Bereich nördlich des Tauentzien sogar zu den Dynamischsten in Berlin zählen. Hier ein Überblick:


    In Planung:

    - Der Hochhausneubau anstelle des 60er-Jahre Verwaltungsbaus an der südwestlichen Ecke An der Urania / Kurfürstenstraße

    - Abriss und Ersatzneubau des Hotel President

    - Neuentwicklung des Hotels Sylter Hof

    - Umbau des Bestands in der Landgrafenstraße 3-6 / Wichmannstraße 23, Projektname "Equalizer"

    - Der Ersatzneubau in der Ansbacher Straße 4 anstelle eines Nachkriegsgebäudes

    - Die in den vorigen Beiträgen thematisierte Neuentwicklung des Crowne Plaza Hotels


    Im Bau:

    - Das Hochhaus an der nordwestlichen Ecke Kurfürstenstraße / Schillstraße anstelle des Constanze-Pressehauses

    - Der Neubau Keithstraße 7 anstelle eines abgerissenen 90er Jahre Bürogebäudes

    - Der Neubau der Berlin Hyp Zentrale an der Budapester Straße 1


    Fertiggestellt:

    - Der DGB-Neubau am Tauentzien

    - Das Hochhaus an der Budapester Straße 35 anstelle der Zentrale der Berliner Volksbank

    - Der Umbau der DIN-Zentrale

    - Der Ersatzneubau "Pandion" in der Nürnberger Straße 68

    - Umbau und Erweiterung der Keithstraße 34


    Und wer weiß, vielleicht kommt eines Tages doch noch der Jahn-Turm. :)

  • ^ Ich hatte ja vom Bereich zwischen Breitscheidplatz und Nürnberger Straße gesprochen.


    Deine Aufzählung ist sehr aufschlussreich, bezieht sich allerdings auch auf einen deutlich größeren Bereich. Aber vielleicht hast du recht damit, dass man den städtischen Raum vom Breitscheidplatz bis zur Urania denken muss.


    Ich würde den Bereich nördlich des Tauentzien sogar zu den Dynamischsten in Berlin zählen. Hier ein Überblick:

    Na ja, Friedrichshain oder Europaviertel sind sicherlich dynamischer als die hier diskutierte Gegend. Bisher sind das hier nur vereinzelte (architektonische) Tropfen auf den heißen Stein. Das seit 1990 entstandende "Neue Berlin" hat in dieser Gegend bisher jedenfalls keine großen Spuren hinterlassen. In gestalterischer Hinsicht finde ich die Gegend - von Ausnahmen abgesehen - eher trostlos. Aber ich habe natürlich nichts dagegen, wenn die von dir erwähnte Dynamik hier zukünftig einziehen wird.

  • ... also erstmal ging es ja um die Nürnbergerstr. Hierzu möchte ich anmerken, dass sich in kaum einer anderen Strasse des Bereichs zwischen Wittenbergplatz und Breitscheidplatz in den letzten Jahren mehr getan hat als in dieser Strasse.

    Zweitens, der von Dir angedachte Bereich, ... ist ebenfalls, undzwar seit Beginn der 90er Jahre, einer mit ausgesprochen hoher Bautätigkeit und erfreulicherweise auch qualitätvoller. Es gibt ein Paar unschöne Neubauten, wo ich sagen würde, die Vorgängerbauten sind um vieles besser gewesen aber insgesamt und in Zukunft spielt hier die Musik, zwischen Urania und Hardenbergstrasse.

  • ^ Jetzt müsstest du mir aber weiterhelfen, wo es hier Neubauten geben soll. .... Gut, im Grunde hat es maselzr ja bereits aufgezählt.


    Die Nürnberger Straße 68 ist recht schön geworden. (Ich erinnere mich, dass wir uns über diesen Neubau mal unterhalten haben). Und dann gibt es noch den Neubau der Tauentzienstraße 9, wo der Saturn drin ist. Und wenn man den Bogen weiter nach Osten spannt, kommt noch der DGB-Neubau dazu. Wenn ich allerdings am Wittenbergplatz stehe, sehe ich viele Fassaden, die leider sehr unansehnlich sind. Auch die Ansbacher Straße ist nicht so dolle (vom Wittenbergplatz aus gesehen). Das Peek und Cloppenburg Gebäude ist wiederum Weltklasse, befindet sich aber auf der südlichen Seite des Tauentziens.


    Mein Vorschlag:

    Zwischen Breitscheidplatz und Nürnberger Straße würde ich nur das Europa-Center stehen lassen als wichtigen Zeitzeugen und Wahrzeichen des alten West-Berlin. Ansonsten würde ich den gesamten Block abreißen und vollständig neu bauen. Bisher gibt es in der Nürnberger Straße ein unansehnliches Parkhaus. Und was das Hotel Palace an der Budapester Straße angeht: ich habe mich immer gefragt, warum sich ein nobles 5-Sterne-Hotel keine repräsentativere Fassade leisten kann.

  • In der Berliner Zeitung berichtet ein Artikel über die neuen Projekte der Signa Real Estate in der City West.


    Vorwiegend wird der Neubau in der Passauer Straße 1-3 thematisiert, der von Signa direkt neben dem KaDeWe anstelle eines Parkhauses gebaut wird. Der Grundstein wurde gelegt und der Rohbau kann nun aus der 25m tiefen Grube wachsen. (Siehe auch den eigenen Thread zum P1.)


    Nebenbei erwähnt wurden sehr interessante Neuigkeiten über den Leiser-Eckbau an der Passauer Straße / Tauentzien. Das von Signa gekaufte Gebäude wird nach einer Zwischennutzung von SportScheck neu entwickelt.


    Das markante Gebäude des ehemaligen Ellington Hotels aus dem Jahr 1931, das ebenfalls von Signa erworben wurde, wird nach Aussage des Unternehmens für Gewerbe und Gastronomie umgenutzt. Im Gespräch ist auch die Wiederkehr der legendären Diskothek Dschungel, die in den 70er-90er Jahren viele internationale Stars angezogen hat.


    Link zum P1-Thread hinzugefügt.

  • BV Equalizer

    In der Landgrafenstraße 3-6, Ecke Wichmannstraße (DAF-Karte), will die DIEAG (DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG) die Revitalisierung eines 60er-Jahre Altbestands auf 4.462 m² Fläche. Dabei sollen Bestandsbauten teilweise aufgestockt werden, zusätzlich ist ein Neubau für Büroflächen geplant - natürlich möglichst ressourcenschonend und umweltfreundlich. Insgesamt sollen mehr als 10.000 m² Geschossfläche entstehen. Hier der Link zur Projektseite der DIEAG.


    Das Projekt wurde im DAF auch schon zwei Mal „nebenbei“ erwähnt (hier und hier), es hat m. E. aber durchaus einen eigenen Beitrag verdient.


    Der Name Equalizer wurde angeblich gewählt, weil das BV aus mehreren Baukörpern besteht, die trotz unterschiedlicher Gebäudehöhen harmonisch ineinanderfließen. Das Konzept stammt vom Architekturbüro kadawittfeld, auf dessen Webseite sich das Projekt allerdings nicht finden lässt. Überhaupt sind der aktuelle Stand und die Realiserungschancen unklar. Der Baubegin wird mit „voraussichtlich Q3 2022“ angegeben, die geplante Fertigstellung mit Q3 2024. Passiert ist dort aber bisher nichts.


    Immerhin gibt es eine schicke Visu:


    equalizer01.jpg

    © DIE Deutsche Immobilien Entwicklungs AG


    Vor knapp einem Jahr hatte auch Entwicklungsstadt Berlin über das Projekt berichtet, in dem Artikel stehen aber keine zusätzlichen Infos.

  • Verschiedene Medien (Tagesspiegel, Falstaff...) berichten, dass Signa im ehemaligen Ellington Hotel nicht nur Luxus-Büros ansiedeln will, sondern auch hochwertige Gastronomie sowie die Wiederbelebung eines der bekanntesten Orte des Nachtlebens in Berlin Ende der 1920er/Anfang der 30er Jahr, den Femina-Palast.


    Hier ein paar Visualisierungen:








    Copyright: Signa Real Estate

  • Beeindruckend detailliert. Unverkennbar 100 Jahre alter Stil und gleichzeitig irgendwie zeitlos. Natürlich auch auf eine Art kitschig, aber mir gefällts. Definitiv eine optische Wohltat für Berlin.

  • Signa erfreut mich immer wieder. Ich würde es nicht als kitschig sondern eher als mondän bezeichnen.

  • ... was soll denn daran mondän sein? Das Interieur , Stühle, Tische, Hocker sieht eher nach Caféhaus Standardware aus. Das Ellington war mondän. Und insofern Signa überhaupt noch in die Verlegenheit kommt hier etwas hinzuzaubern kann man nur hoffen das zumindest das Gezeigte so umgesetzt wird.

  • Naja also bitte - das zweite Bild von oben. Wo gibt es sonst so etwas in Berlin? McDonalds - DAS ist moderne Standardware. Auch das hundertste Hipster Café in Kreuzberg mit hohen Decken und verranztem Stuck ist nichts neues. So etwas aber neu zu schaffen in dieser Dimension ist absolute Seltenheit. Da muss man schon in den Ballsall von Clärchen's Ballhaus gehen um etwas vergleichbares zu sehen.

  • Ich bin wirklich dankbar für Signa - eines der allerwenigsten Investoren mit Vision und Mut. Statt die zigste Kaufhaus-Sanierung mit uninspirierter Kommerzfassade, bauen sie das legendäre Karstadt am Hermannplatz aus den 20ern wieder auf oder gehen hoch hinaus in der City West. Und statt wieder nur irgendwelche Coworking-Offices einzurichten, wird das Ellington mit echter Vision umgebaut. Der Festsaal sieht einzigartig aus - auch wenn man stilistisch das ein oder andere noch diskutieren könnte. Ich bin mir sicher, dass hier eine richtige Adresse in der Berliner Kulturszene entstehen könnte. Ein interessantes Detail sind zudem die Leuchtschriften an der Fassade des Gebäudes, die wie auf Bildern aus den 20er Jahren aussehen.

  • Keithstraße 7 | GEMA Bezirksdirektion

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    Der Ersatzneubau schreitet zügig voran. Auffällig ist, dass Fenster schon eingesetzt wurden und Fassadenarbeiten stattfinden während direkt darüber noch am Rohbau gearbeitet wird.


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