Sanierung von Plattenbauten

  • Ich denke, man sollte auch mit seinen Erwartungshaltungen nicht überziehen. Sicher sind auch die derzeitigen Vorschläge zur Bereichsentwicklungsplanung im Wohngebiet Karl-Marx-Allee 2. Bauabschnitt noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich halte beispielsweise die Planungen für neue Läden an der Schillingstrasse für unrealistisch.


    Dennoch muss man auch anerkennen, dass die neuen Planungen eine entscheidende Verbesserung gegenüber der Situation der neunziger Jahre darstellen. Dmals gab es noch Leute wie Hans Stimmann, Dieter Hoffmann - Axthelm, Bernd Albers, die dieses Wohngebiet zerstören wollten und die die Meinung der Betroffenen mit Füssen getreten haben. ("Wer hat denn den Kalten Krieg gewonnen - Sie oder wir?" Dieter Hoffmann - Axthelm auf einer Bürgerversammlung) Von diesem Klima war die Veranstaltung am 19.12. weit entfernt. Insgesamt herrschte doch bei allen Konsens darüber, dass dieses Wohngebiet ein wichtiges Denkmal des Städtebaues des Moderne darstellt und dass dieses erhalten werden sollte. Ich denke, dass man solche Verbesserungen auch mal anerkennen sollte.

  • Eine Idee oder Anregung (nichts Neues, aber die Umsetzung ist gelungen, wie ich finde) Wohnblöcke in Plattenbauweise zu sanieren und/oder aufzuwerten.
    Entdeckt in Prag, im nördlichen Randbezirk "Letňany" (die Bilder der gemachten Häuser liegen in etwa in und um der Straße Krausova http://maps.google.de/maps?q=L…e=UTF-8&hl=de&sa=N&tab=wl).


    Leider hatte ich keine Bilder selber gemacht, es handelt sich unten um ein paar Screenshots von Google Earth.











    Fotos: Google Earth
    (Wer mag kann mir ja eine Nachricht schicken, wie ich hier Bilder einbinde ...? Danke :) )

  • Cooles Projekt am Anton-Saekow-Platz.


    Warum werden die Platten eigentlich stets so bunt saniert und nicht mit den keramischen Original-Oberflächen, wie an der Alexanderstrasse in Mitte?

  • Die Fassade dieses Kaufhauses ist noch die ursprüngliche! Sie wurde weder erneuert noch aufgefrischt. Diese rostroten Metallplatten sind noch originale vom Bau des Gebäudes. Bevor die Sanierung begann, sah ich mal ein Rendering in der Berliner Woche, auf dem jeweils die Hälfte der einzelnen Balkons mit abwechselnd grünen, gelben und roten Glasfronten verkleidet werden sollten (Gedächtnisprotokoll). Das sah wesentlich frischer aus, als der gegenwärtige Zustand. Aber scheinbar ist man davon abgekommen.


    Konstantin
    Die wenigsten Platten hatten Keramikfassaden. Die Bauten am Alexanderplatz stellen da eine Ausnahme dar. Für gewöhnlich bestanden die Fassaden aus nacktem Waschbeton, der nur ganz vereinzelt noch durch kleine Fließenbänder aufgehübscht wurde. Diese Elemente waren/sind es aber nicht unbedingt wert erhalten zu werden. Zudem kommen durch die Sanierungen auch mehr Farben in die Ostberliner Außenbezirke. :)

  • Gropiusstadt

    Leider habe ich keine Fotos, aber in der Gropiusstadt werden weiterhin einige sehr exponierte Platten saniert, insbesondere an den U-Bhf Zwickauer Damm und Wutzkyallee. Im letzteren Fall kommt noch eine aufwendige Sanierung und Erweiterung des Ärzte- und Einkaufszentrums hinzu. Sehr unscharfe Visualisierungen gab es mal im Netz, aber im Original wirkt es mE deutlich besser.

  • In Lichtenberg hat der Umbau des ehemaligen EDV-Gebäudes der Deutschen Reichsbahn an der Lichtenberger Brücke begonnen. Das zehngeschossige Stahlbeton-Skelettgebäude, das jahrelang leer stand, wird von der Gesellschaft für Immobilien-Projektentwicklung und Unternehmensberatung (GPU) aus Dernbach zu einem Wohnhaus mit 450 Wohnungen umgebaut. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen, im Herbst sollen die ersten 250 Wohnungen bezogen werden. Das Unternehmen hat bereits den Umbau des ehemaligen Warenhauses am Anton-Saefkow-Platz zu einem Wohnhaus realisiert.


    Weiterhin plant das gleiche Unternehmen den Umbau eines ehemaligen Wohnheims am Sportforum Hohenschönhausen.


    Einen Artikel zu dem Thema ist in der gestrigen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen, dieser ist allerdings kostenpflichtig.


    http://http://fazarchiv.faz.net/?q=%20Wohnungsbau&timeFilter=&KO=&crxdefs=&NN=&CO=&CN=&BC=&submitSearch=Suchen&sext=0&maxHits=&sorting=&toggleFilter=&dosearch=new#hitlist

  • Das ist ja spannend. Den Standort hätte ich nicht auf Anhieb als attraktive Wohnlage eingeschätzt - vorne die Frankfurter Allee, hinten zig Hektar Gleisanlagen und der Bahnhof. Kommt denn wenigstens die Tankstelle vor dem Haus noch weg? Zumindest die Fernsicht aus den oberen Stockwerken ist sicherlich nicht schlecht...

    Einmal editiert, zuletzt von Hobrecht ()

  • naja... wie schon geschrieben, es liegt ja quasi direkt an der Lichtenberger Brücke. Auf der einen Seite 8-spurige Straße plus Aral Tankstelle, auf der anderen das Gleisfeld des Bahnhofs Lichtenberg. Sicher was für Verkehrsfans. Ich hatte nach all den Jahren eher mit einem Abriss gerechnet...


  • Hobrecht
    Die Wohnlage es ist nicht so schlecht, es findet sich genau neben die S-Bahn Lichtenberg und die U5.


    Die mittelbare Umgebung mag ja ihre Vorzüge haben, die unmittelbare Lage des Gebäudes ist, wie tel33 schon schrieb, wohl aber eher was für hartgesottene Verkehrsfans.


    edit: die von Dir verlinkten Fotos vermitteln einen prima Eindruck, wie ich finde...

  • Noch 2010 hatte das gleiche Unternehmen übrigens den Abriss des Gebäudes und den Bau eines Fachmarktzentrums geplant. Die Baugenehmigung war schon erteilt. Jetzt hat GPU offenbar umgedacht. Wie heißt es so schön: "Totgesagte leben länger".


    Zu MattSid will ich noch ergänzen, dass in dem Gebäude die EDV-Abteilung der Reichsbahn ihren Sitz hatte, dort wurden die entsprechenden Zugläufe, der Einsatz der Waggons und Lokomotiven etc. berechnet.


    Das Gebäude war übrigens Ende der siebziger Jahre relativ bekannt, weil jahrelang nur die unfertigen Gleitkerne herumstanden und nicht weitergebaut wurde. (Das zuständige Baukombinat hatte wohl damals nicht genug Betonelemente für den Weiterbau.) Erst Anfang der achtziger Jahre wurde das Gebäude zu Ende gebaut.

  • "Dem Unternehmen schwebt eine Art „Wohnungsaldi“ vor" - tststssss.


    Warum nicht? Die bisherigen Investoren auf dem Berliner Wohnungsmarkt konzentrierten sich nahezu ausschließlich auf das mittlere und höhere Preissegment. Zugegeben das Wort "Wohnungsaldi" klingt etwas drastisch. Aber ich finde es gut, dass endlich mal ein Investor seinen Fokus auf dringend benötigten kleinen und preiswerten Wohnraum setzt (und dabei sogar gleich noch größere ruinöse Schandflecke in der Stadtlandschaft verschwinden lässt). :)

  • Solche Vorhaben sind ja sicherlich zu begrüßen. Aber bei Preisen von 300€/Warm für 25m² kann man meiner bescheidenen Meinung nach nicht wirklich von einem "Wohnungsaldi" reden. Bei 75€ Nebenkosten wäre das immerhin 9€ Kaltmiete. Und das bei der unmittelbaren Lage ...