Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt III/Bauthread)

  • Das Förderband bringt Material von der Ortsbrust des Doppeltunnels, der vom Hauptbahnhof unter dem Neckar hindurch nach Ober- und Untertürkheim führen wird. Zumindest den Teil, der nicht über den Zwischenangriff Ulmer Straße anfällt. Bei den vielen Tunnels kann man schon mal die Übersicht verlieren.

  • Stoff, karohemd: also ich lasse mich sehr gern korrigieren wenn ich was falsch verstehe aber weshalb wird dann im PFA von einem Förderband zum ZOB gesprochen (den gabs ja 2005 definitiv nicht in Obertürkheim bzw. war damals auch dort nicht geplant).


    Ausserdem findet sich das ganze in der Erläuterung zu PFA 1.1 und da gehts ja mal definitiv nur um den Bereich am Hauptbahnhof


    Quelle: http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de


    im PFA steht weiterhin folgendes:


    "...nicht mit einem Förderband sondern mit einer noch zu entwickelnden elektrischen Transporteinrichtung anderer Art erfolgen wird. Diese wiederum ist nicht dazu geeignet, den gesamten Massenanfall über längere Strecken zu transportieren, sondern dient nur der Überbrückung zwischen der Baustelleneinrichtungsfläche S2 am Wagenburgtunnel (PFA 1.2) und der Verladestelle S3 am ZOB."


    Fläche S3: "Baulogistikfläche S3 (Bereich Mittlerer Schlossgarten)"


    also würde ich sagen ihr liegs falsch mit eurer Vermutung

    2 Mal editiert, zuletzt von Ohlsen ()

  • Hey Ohlsen, du bist auf dem völlig falschen Dampfer. Mit ZOB ist der ehemalige Zentrale Omnibus "Bahnhof" direkt neben dem Bonatzbau gemeint, das Schild steht da heute noch.



    Aus dem Obertürkheimer Tunnel kommt der Dreck, wird durch den Wagenburgtunnelstummel zum Förderband (BE-Fläche S2) gebracht und knapp 50 m neben dem ehemaligen ZOB an einem von Spundwänden umgebenen Umschlagplatz auf LKW Richtung Nordbahnhof umgeladen.

  • Stoff: und ich glaube wir reden aneinander vorbei, es ging ja um das förderband welches im Mittleren Schlossgarten aufgebaut ist und welches laut PFA kein Förderband sein darf.


    Ich spreche von diesem Förderband


    Quelle: http://www.stuttgarter-zeitung.de


    ZOB war mir schon klar ;), ich hatte Karohemd wohl falsch verstanden und dachte ihr meintet tatsächlich dass der Abraum nach Obertürkheim transportiert wird :lach:


    Da wir ja anscheinend doch vom selben Förderband sprechen, können wir uns glaube ich darauf einigen dass da irgendjemand Mist gebaut hat der sowas in den PFA reingeschrieben hat.

  • Das im PFA war schon korrekt, musste aber durch das geänderte Bauverfahren des Fildertunnels nicht angewendet werden. Da jetzt kein problematisches Material aus dem Fildertunnel anfällt, genügt ein übliches Förderband.

  • Das Förderband wird für die Steine benutzt die aus dem Tunnel kommen, welcher nach Obertürkheim führt. Das Material vom Fildertunnel muss ja erstmal Richtung Fildern weggeschafft werden, da der Tunnel ja von dort gebohrt wird. Später wenn die TBM in der Kaverne gedreht wurde ist das dann wahrscheinlich anders, aber bis dahin kann man das sicher aufklären. Oder man benutzt das Förderband halt nicht für diese Steine um den Planfeststellungsbeschluss supergenau einzuhalten, was weiss ich.


    Ganz schön peinlich dass ein paar Leute in einem Internetforum der Sache schneller auf den Grund kommen als die "Ingenieure 22". Die daher froh sein sollten wenn ihre Forderung nicht zuviel öffentliche Aufmerksamkeit erhält.

  • Das im PFA war schon korrekt, musste aber durch das geänderte Bauverfahren des Fildertunnels nicht angewendet werden. Da jetzt kein problematisches Material aus dem Fildertunnel anfällt, genügt ein übliches Förderband.


    Ist das deine Vermutung oder steht das irgendwo?

  • Ganau weiß ich nicht mehr, wo das thematisiert wurde, aber in vermute irgendwo im Rahmen von Einwendungen gegen PÄs. Da ging es um die Feststellung, dass speziell Teile des Ausbruchs des Fildertunnels im konventionellen Tunnelbau zum Förderbandtransport ungeeignet sei. Welche Eigenschaften dafür verantwortlich sind, kann ich nur vermuten (das kam im Text nicht zur Sprache), z. B. könnte es um einen zu großen Anteil an Ausbruchmaterial >30 cm gehen. Für einen Brecher plus Umschlagfäche dürfte es schlicht an Platz fehlen. Die Scheidrollen einer TBM erzeugen Chips, die sind handlich.

  • Darauf ist Verlaß. Daß Ohlsen jedwedes Detail versucht, gegen S21 zu wenden.
    Diese Woche also ein Förderband. Was kommt nächste Woche für ein "Skandal"? Ein schief stehendes Baustellenschild?

  • ^
    Bei jedem Großprojekt (auch wenn es keine Baustelle ist) tauchen kleinere Diskrepanzen auf. Gutes Projektmanagement bedeutet diese rechtzeitig zu erkennen und abzustellen. Aber die Projektgegner würden gerne jeden Änderung am Projektplan verbieten um nachher recht gehabt zu haben.
    Wie gesagt: es wäre wichtiger und nützlicher, sich auf ernsthafte Probleme zu konzentrieren. Aber wie die Diskussion hier im Forum schon zeigt: das Förderband ist deutlich wichtiger wie die Anzahl Gleise, die totale Verhinderung deutlich wichtiger wie ein gutes Ergebnis.

  • ^nö das förderband is mir total schnuppe. es ist nur ein einfaches beispiel für das miese projektmanagment. Glaubst du im Ernst die Bahn würde sich an die Spielregeln halten würde man ihr nicht auf die Finger schauen? bez. den gleisen ja fänd ich toll, aber in der Grundsatzdiskussion wurde das ja gerade hinlänglich nachgewiesen weshalb das gar nicht geht.

  • nö das förderband is mir total schnuppe..


    Da ist bei mir irgendwie ein anderer Eindruck entstanden. Aber okay, um so besser.



    es ist nur ein einfaches beispiel für das miese projektmanagment.


    Ist es nicht. Vor allem nicht, wenn man nicht weiß was genau los ist, was für uns Außenstehende naturgemäß schwer zu beurteilen ist. Es ist genau deswegen kein schlechtes Projektmanagement, weil sich ein guter Projektmanager eben um solche Ungereimtheiten zu kümmern hat. Es gibt bei S21 sicher auch schlechtes Projektmanagement, das hier ist kein Beispiel. Es ist höchstens ein Beispiel für eine inkonsistente Planung, was aber an sich ja nicht weiter schlimm ist, vor allem nicht, wenn man einen guten Projektmanager hat. Wie gesagt: das ist ein "Nebenkriegsschauplatz" und spielt an sich keine Rolle.


    Glaubst du im Ernst die Bahn würde sich an die Spielregeln halten würde man ihr nicht auf die Finger schauen?


    Kommt auf den Einzelfall an - als würden sie sicher in manchen Fällen ohne Beobachtung anders agieren. Allerdings ist nicht alles was nicht entsprechend der Originalplanung abläuft gleich ein Problem. Wie gesagt: ich vermisse Pragmatismus.


    bez. den gleisen ja fänd ich toll, aber in der Grundsatzdiskussion wurde das ja gerade hinlänglich nachgewiesen weshalb das gar nicht geht.


    Man könnte aber doch z.B. als Bauvorleistung eine Erweiterung auf mehr Gleise vorsehen. Das wäre aus meiner Sicht auf jeden Fall sinnvoll, da es eine spätere Erweiterung möglich und weniger teuer machen würde. Solche konstruktiven Vorschläge lassen die Gegner aber durchweg vermissen.
    Mir geht es hier auch weniger um die Gleise wie das Bild, das die Gegner abgeben: Verhindern um jeden Preis ja, Kritisieren so viel wie möglich, konstruktive Verbesserung und konstruktive Kritik nein. Vermutlich weil am Ende sonst tatsächlich Züge fahren...?
    Wie auch immer: ich glaube, dass diese Haltung schade für das Projekt ist, weil so kaum Verbesserungen erreicht werden. Mittelfristig wird diese Haltung die Gegner auch in die Bedeutungslosigkeit abdriften lassen. Dies kann man jetzt bereits an der Berichterstattung zum Baubeginn sehen. Es wäre also auch im Interesse der Gegner sich etwas anders zu verhalten.


  • Man könnte aber doch z.B. als Bauvorleistung eine Erweiterung auf mehr Gleise vorsehen.


    und eben das geht ja nicht wirklich, ein 9. und 10. Gleis is fast unmöglich zu bauen, der Vorschlag kam ja auch in der Schlichtung (von deren Ergebnissen für mein dafürhalten recht wenig tatsächlich umgesetzt wird)

  • ^nö ist halt einfach nur symptomatisch für den Murks bei dem die linke hand nicht weiss was die rechte tut

    Es ist eben auch eine Verständnis- und damit Intelligenzsache zu begreifen, daß insbesondere bei einem über Jahre laufenden Großprojekt nicht jedes Detail, jede Entwicklung a priori kalkuliert werden kann. Deine Alternative scheint zu sein, es deshalb ganz zu lassen. Dann wäre allerdings noch nie etwas Großes entstanden.


    Wie sieht es bei Deinen eigenen verglichen kleinen Projekten aus? Zum Beispiel als Kinderwagenschieber. Mußt Du nie Deinen Terminplan anpassen oder vernünftigerweise mal ad hoc umdisponieren? Ist nie eine unvorhergesehene Reparatur aufgetreten und hat das Budget stärker als geplant belastet? Unternimmst Du erst etwas, wenn alle Folgen auf Jahre bis ins kleinste verläßlich berechnet sind und kein Risiko besteht, daß etwas Unvorhergesehenes eintritt?

  • Bahnsprecherin Gönner

    ... ein 9. und 10. Gleis is fast unmöglich zu bauen, der Vorschlag kam ja auch in der Schlichtung...


    Und die Schlichtung war noch keine 4 Stunden beendet, da beeilte sich Bahnsprecherin Tanja Gönner eiligst zu verkünden, dass die 2 weiteren Gleise nicht benötigt würden

  • Das ist mein Hauptkritikpunkt an S21: Man sollte lieber gleich mehr Geld in die Hand nehmen um eine zukunftssicherere S-Bahn-Tunnellösung zu bauen, anstatt evt. später - nach jahrelangen Problemen - mit deutlich höherem Kostenaufwand zu flicken.
    Mein persönliches Tunnel-Beispiel für fehlgeleiteten Schwaben-Geiz ist übrigens der Heslacher Tunnel.


    Ab klar, wenn die Leute wegen jedem Euro mehr gleich zu heulen anfangen, werden solche Fehlplanungen verständlicher. :nono:

  • Es ist eben auch eine Verständnis- und damit Intelligenzsache zu begreifen, daß insbesondere bei einem über Jahre laufenden Großprojekt nicht jedes Detail, jede Entwicklung a priori kalkuliert werden kann. Deine Alternative scheint zu sein, es deshalb ganz zu lassen. Dann wäre allerdings noch nie etwas Großes entstanden.


    Es gibt Grossprojekte die bleiben im Kostenrahmen und es gibt Grossprojekte die sprengen jeden Rahmen. Ich bevorzuge erstere die über ein vernünftiges Projekt- und Risikomanament verfügen. Bei S21 siehts leider eher aus wie letzeres.



    Wie sieht es bei Deinen eigenen verglichen kleinen Projekten aus? Zum Beispiel als Kinderwagenschieber. Mußt Du nie Deinen Terminplan anpassen oder vernünftigerweise mal ad hoc umdisponieren?...


    Nun beruflich habe ich auch unterschiedliche Projekte zu verantworten. Und speziell in der Forschung und Produktentwicklung passiert es eher dass Projektmittel gekürzt werden, als dass diese ständig erhöht werden. Natürlich gibt es immer wieder Veränderungen und Probleme, aber diese werden eben transparent behandelt und man kommt mit dem Geld aus welches man zur Verfügung hat. Da gibts keinen Steuerzahler der einspringt


    Das ist mein Hauptkritikpunkt an S21: Man sollte lieber gleich mehr Geld in die Hand nehmen um eine zukunftssicherere S-Bahn-Tunnellösung zu bauen, anstatt evt. später - nach jahrelangen Problemen - mit deutlich höherem Kostenaufwand zu flicken.
    Mein persönliches Tunnel-Beispiel für fehlgeleiteten Schwaben-Geiz ist übrigens der Heslacher Tunnel.


    Ab klar, wenn die Leute wegen jedem Euro mehr gleich zu heulen anfangen, werden solche Fehlplanungen verständlicher. :nono:


    Wo soll das Geld herkommen? aus welchen Töpfen? Welche Projekte sollen dafür bundesweit zurückgestellt werden? S21+NBS binden ja schon einen Gros der Bundesmittel.

  • Es ist eben auch eine Verständnis- und damit Intelligenzsache zu begreifen, daß insbesondere bei einem über Jahre laufenden Großprojekt nicht jedes Detail, jede Entwicklung a priori kalkuliert werden kann. Deine Alternative scheint zu sein, es deshalb ganz zu lassen. Dann wäre allerdings noch nie etwas Großes entstanden.


    Wenn vor 150 Jahren in Stuttgart und Umgebung die gleichen Menschen wie heute gelebt hätten, dann wäre hier weder Auto noch Zündkerze noch sonst irgend etwas erfunden worden, was uns heute unseren Wohlstand sichert.


    Genau der Wohlstand übrigens, der Auto- und Bahnhofsfeinde überhaupt erst möglich macht, denn ohne diesen würde überhaupt niemand erst auf solche Ideen kommen noch es sich leisten können. :90:
    Gleichzeitig sägen sie an dem Ast, auf dem Ihre Kinder sitzen.
    Infrastruktur ist DER Standortfaktor der Zukunft, und ich rede jetzt nicht über den Standortfaktor der Borkenkäfer.


    Denken wir uns mal Bosch, Daimler, Porsche und die anderen Umweltverschmutzer aus Stuttgart weg, wie würde es dann hier aussehen?


    "Blühende Landschaften" sage ich da nur... :goodnight:

  • Wenn vor 150 Jahren in Stuttgart und Umgebung die gleichen Menschen wie heute gelebt hätten, dann wäre hier weder Auto noch Zündkerze noch sonst irgend etwas erfunden worden, was uns heute unseren Wohlstand sichert.
    ...
    Denken wir uns mal Bosch, Daimler, Porsche und die anderen Umweltverschmutzer aus Stuttgart weg, wie würde es dann hier aussehen?


    Wieviele dieser Tüftler sind durch Steuergelder finanziert worden? Es gibt eben sinnvolle Projekte und nicht so sinnvolle. Das Geld für S21 in die Bahninfrastruktur in ganz Bawü gesteckt und das Ergebnis wäre tatsächlich eine verbesserte Infrastruktur.