Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt III/Bauthread)

  • Weil ich gerade da war, habe ich eine Runde um die Riesenbaustelle gedreht. Leider sind die aufgestellten Bauzäune so hoch, dass nicht besonders viel von den laufenden Arbeiten zu sehen ist.


    Der historische Bonatzbau wurde vollständig entkernt, lediglich die Außenwände stehen noch. Für deren Stabilität waren etliche statische Maßnahmen erforderlich. So wurden die hohen, senkrechten Gebäudeöffnungen temporär mit gemauerten Stützen aus Kalksandstein versehen, teilweise wurden dicke Stahlkonstruktionen angebracht oder es wurde ein Geflecht aus Gerüststangen eingebaut.


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    Die Bahnreisenden können seit Jahren nicht mehr durch den Bonatzbau zu den Gleisen des Kopfbahnhofs gelangen und müssen lange Umwege gehen. In den überdachten Fußgängerbrücken sind kleine Fenster eingebaut, durch die man die Bauarbeiten theoretisch beobachten könnte. Wenn sie nicht so dreckig wären.


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    Über die Fußgängerbrücken wälzen sich enorme Menschenmengen.


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    Bis zur geplanten feierlichen Eröffnung des Projekts im Dezember 2026 muss noch viel Arbeit geleistet werden. Für die Vorfreude der Reisenden sind Visualisierungen wie die folgende aufgestellt worden.


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    Aber noch drehen sich ca. ein Dutzend Kräne auf der Baustelle.


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    Fotos: Beggi

  • Hier noch eine Ansicht von der Vorderseite des Eingangs (der Bogen im Hintergrund); davor der Zugang zur Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie, rechts im Anschnitt das Planetarium.


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  • Sieht aus wie eine gigantische Hobbithöhle...

    Allein dass man endlich mal was baut, was sich nicht über die immergleichen 90 Grad Ecken definiert, sondern geradezu amorph wirkt, ist schon bemerkenswert.

    Klar, bei der Deckenhöhe hätte man fünf bis zehn Meter zugeben können, dann wäre die Raumwirkung wirklich gigantisch geworden, aber das ist in diesem Land der kleingeistigen Wutbürger und Pfennigfuchser nicht vermittelbar, weil man sonst als grössenwahnsinnig gebrandmarkt wird, beziehungsweise es werden einem die Anzahl der Kitaplätze um die Ohren gehauen, die man damit hätte finazieren können.

    Es grenzt eh an ein Wunder, dass dieser Bahnhof plus den zig Kilometer Tunnel usw überhaupt ohne Abstriche gebaut wurde/wird.

    Das lässt einen für die Zukunft zuversichtlicher werden.

  • Die Decke kann man nicht höher bauen weil man 1. die Gleise wegen der Steigung nicht tiefer legen konnte und 2. das „Dach“ des Bahnhofs dann eben aus der Erde herausragen würde und somit dann kein Platz an der Oberfläche entstehen, sonder wieder eine Gleishalle stehen würde. In echt wirkt die Halle schon sehr imposant, so niedrig ist die Deckenhöhe auch nicht.

  • Mal ganz abgesehen vom verkehrlichen Nutzen wird dass schon ein wirklich ansprechender, außergewöhnlicher Bahnhof, wahrscheinlich mit Abstand der schönste moderne Bahnhof in Deutschland, in einer Liga etwa mit den Bauwerken von Calatrava. Ich freue mich sehr und bin gespannt auf den weiteren Baufortschritt.


    Das lässt einen für die Zukunft zuversichtlicher werden.

    Nur dumm, dass die Planung aus den frühen 90ern stammt, wie übrigens auch der Entwurf für den ICE 3, den ich bis heute als den mit Abstand schönsten und vom Design her ambitioniertesten ICE ansehe. Ich hatte als kleines Kind mal eine Ausgabe vom EisenbahnMagazin geschenkt bekommen, in dem beides vorgestellt wurde.