Fragen zu einzelnen Gebäuden/Bauwerken...

  • ^ Halte ich persönlich für ein Gerücht, erstens findet man darüber sonst nichts weiter im Netz, zweitens stehen ja nun gerade an der Frankfurter Allee hautsächlich noch Altbauten.

  • Ich habe mal gelesen (weiß leider die Quelle nicht mehr), dass die Plattenbaukomplexe am ehem. Leninplatz (heute Pl. der Vereintzen Nationen) die Buchstaben SU für Sowjetunion nachzeichnen sollten.


    Zumindest das S ist klar nachvollziehbar, das U allerdings etwas auseiandergefallen und zudem in seiner Position verdreht - aber mit etwas Phantasie und gutem Willen ... :)


    Link Google Maps


    Wikipedia bietet dazu eine Schemazeichnung gleich rechts oben auf der Seite, spricht aber nur von einem "S-Block" und einem "U-Block".


    Dieser Artikel sagt immerhin, dass der Platz aufgrund der "Buchstabenform" von den Bewohnern S- und U-Block genannt wurde, assoziierend die Abkürzung SU für Sowjetunion. (Textabsatz links neben dem ersten Foto mit der Leninstatue)

  • Die gebaute Version hat auch nur noch in den Grundzügen etwas mit Henselmanns ursprünglichem Entwurf zu tun. Dort gabe es wesentlich mehr Abstufungen.


  • ..ist vielleicht ein QP 64 (Querwand Plattenbauweise), eher aber ein P 71 (Balkone auf der Hofseite).



    ..könnte ein modifizierter QP 64 sein. Wobei ich die Fensteranordnung so nicht kenne. Könnte auch eine der dutzenden Varianten des P2 sein.



    ..sind WHH SK-65 (Wohnhochhaus Skelettmontageweise).

  • ad #27

    Hm, der Neptun-/Schloßbrunnen steht weiter östlich. Könnte es sich um den Sockel des Lutherdenkmals auf dem Neuen Markt handeln?

  • das ist die heutige Ellen-Key-Schule. wie sie früher hieß, weiß ich nicht mehr. war aber schon immer eine schule. wurde in den 50ern gebaut.

  • Da waren unterschiedliche Schulen drin. Zur Zeit wird glaub ich saniert.
    Das Gebäude entstand 1953/54 im Zuge der Stalinallee. Auf Google Earth sieht man es im Bau (Zeitschiene 1953). Erst 1998 wurde es, wie buergm bereits erwähnte, umbenannt.
    Entwürfe stammen von Anton Gerber, einem Zehlendorfer Architekten mit NS-Vergangenheit, der unter anderem Görings "Carinhall" mitbaute. Nach dem Krieg arbeitslos wurde dieser mit 20 anderen arbeitslosen Architekten für den propagandistisch beeinflußten "Gemeinsamen Aufbau Ost und West" gewonnen. Seine Worte: "Die Deutschen sind eben von Natur aus Wühler. Sie wollen wieder genau so wühlen wie unter Adolf Hitler", gaben einem kritischen und auch aus heutiger Sicht äußerst interessanten Artikel des Spiegels zum Bau der Stalinallee seinen Titel: "Die deutschen Wühler" (Spiegel Ausgabe 20, 1952).


    Luise Berlin - ein paar mehr Angaben zum Gebäude.
    Spiegel Artikel "Die deutschen Wühler - Stalin-Allee" im Spiegel-Archiv, mit mehr Aussagen von Anton Gerber.


  • Dies müßte der Vormontageplatz (Probemontage) für die Stahlkonstuktion der Kugel sein.

  • also für das fundament vom fernsehturm ist das ganz schön klein. außerdem steht der auch nicht da, sondern im rücken der kirche. ;)
    das ist wohl das fundament für den neptunbrunnen.


    Man hat beim Bau des Fernsehturms die Kugel im Rohbau am Boden zusammengebaut um zu sehen ob alles passt. Danach wurde die Kugel wieder zerlegt und "oben" in rund 260m Höhe wieder zusammengesetzt. Ich denke mal das war an dieser Stelle die im Bild zu sehen ist. Darauf deuten auch diese Transportschienen hin die dann Richtung Fernsehturmsockel laufen. Der Neptunbrunnen ist vom Bild aus gesehen viel weiter links.

  • Wenn man genau hinsieht, ist links oberhalb des Neptunbrunnens auf dem Bodenbelag auch heute noch ein Kreis zu erkennen (http://maps.google.de/maps?q=5…pn=0.000885,0.002411&z=19). Von der Lage her dürfte dies recht eindeutig das Rund der Gleise auf Konstantins Bildern sein. Ich vermute es wird sich hier um eine Lorenbahn zum Abtransport der Bauschutts gehandelt haben. Sie führt jedenfalls nicht bis Fernsehturm.

  • Wenn man genau hinsieht, ist links oberhalb des Neptunbrunnens auf dem Bodenbelag auch heute noch ein Kreis zu erkennen (http://maps.google.de/maps?q=5…pn=0.000885,0.002411&z=19). Von der Lage her dürfte dies recht eindeutig das Rund der Gleise auf Konstantins Bildern sein. Ich vermute es wird sich hier um eine Lorenbahn zum Abtransport der Bauschutts gehandelt haben. Sie führt jedenfalls nicht bis Fernsehturm.


    Der Gleisverlauf macht für den Abtransport von Bauschutt keinen Sinn und die Gleise sind für eine Lorenbahn viel zu groß / breit dimensioniert.
    Der Brunnen müßte ungefähr an der Stelle liegen, wo die Gerade in den Bogen übergeht.


    Aus Altes Rathaus Berlin Thread hierher verschoben.
    Bato


  • Vielen Dank, der zweite muss der P2/10 sein, aber ich bin auch nicht sicher.


    http://www.youtube.com/watch?v=JdgrHNrWJCY&feature=related
    @0:34, es muss sein :)

  • Hans Dampf:


    Mit großer Sicherheit handelt es sich dabei um eine der fünf Normalsekundenuhren von Wilhelm Foerster. Das waren die ersten öffentlichen Normaluhren, die sekundengenau arbeiteten. Die Zentraluhr befand sich in der Königlichen Sternwarte in Kreuzberg, das Foerster leitete; gegenüber vom heutigen jüdischen Museum.
    Die erste dieser Uhren mit etwas anderem Design wurde 1869 vor dem Kammergericht aufgestellt. Bis 1875 wurden fünf weitere Uhren im Design einer ersten Generation an verschiedenen Plätzen aufgestellt, so z.B. am Spittelmarkt, am Hackeschen Markt und am Moritzplatz (ich glaube Hersteller war Friedrich Tiede). Um die anderen Standorte rauszukriegen müsste man vielleicht mal im Technikmuseum nachfragen.
    Diesen fünf Uhren waren nicht sehr erfolgreich, weil es an der Finanzierung und am Betrieb haperte.


    Vergleiche das Design:
    Spittelmarkt (untere rechte Bildhäfte), zweite Ansicht: die Uhr stand im unteren Bereich des Platzes gegenüber der Einmündung der Niederwallstrasse; auf dem Anschlag ist zu lesen "Normal-Zeit GmbH" - das war eine Firma die Foerster in späteren Jahren gegründet hat.
    Auf einem späteren Foto von 1931 konnte ich die Uhr nicht mehr finden. An ihrer Stelle stand eine der häufig zu sehenden Urania-Normaluhren (ab 1891 flächendeckend aufgestellt), ebenfalls von Foerster.
    Hackescher Markt (klein in der Platzmitte)
    Moritzplatz (klein im Hintergrund)


    Welche Uhr genau und aus für einem Grund sie nun neuerdings auf dem Bebelplatz aufgestellt wurde, ist mir auch ein Rätsel. Vielleicht stand ursprünglich noch eine in der Nähe Unter den Linden, oder man wollte dieser Uhr der Technikgeschichte einfach einen prominenten Platz geben.
    Ich bin erstaunt, dass es nach dem Krieg überhaupt noch eine davon gibt, zumal die meisten schon vor 1914 abgebaut wurden.


    Hier ein tiefer gehender Artikel zu dieser und anderen Uhren von Foerster
    http://euromet.ptb.de/de/publi…ilungen/2009/3/09_3_1.pdf


    Relevant dazu könnte auch diese Publikation sein:
    Dieter B. Herrmann/ Karl Friedrich Hoffmann (Hrsg.), Die Geschichte der Astronomie in Berlin