Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße

  • Abrissvorbereitungen am übrigen Teil des DDR-Bauministeriums

    Vor dem (noch) verbliebenen Bauteil des ehem. DDR-Bauministeriums an der Breiten Str. werden/wurden die Bäume gefällt und geschreddert. Das Grundstück des bereits abgerissenen Bauteils wird planiert. Vielleicht sind es Vorbereitungen, um auch den Rest des hässlichen Entleins plattzumachen: [...]


    Es hat den Anschein, als ginge es dem verbliebenen Bauteil nun tatsächlich an den Kragen:




  • Zu dem Altbau in Backsteins Post #400 gibt es... naja, ich nenne es mal Informationen: Die Christmann Holding plant in dort Gallerien, hochwertige (sprich -preisige) Wohnungen und Penthouses (also noch mehr Wohnungen?). Auf deren Seite gibt es ein paar wirklich beeindruckende Innenaufnahmen. Bis 2015 soll das übrigens gemacht sein...dann sollte es ja dieses Jahr losgehen.

  • Ohgott das ist ja wirklich WUNDERSCHÖN!
    Schade dass diese Räume scheinbar nie irgendwie interessant genutzt wurden.
    Und wohl auch in Zukunft nie mehr der öffentlichkeit zugänglich sein werden.
    Das ist wohl das letzte verbliebene Stück bauliches Erbe der Fischerinsel.
    Wenn man die Bilder betrachtet würde man dieses Gebäude in Stralsund oder Rostock vermuten aber niemals in Berlin.


    wen es interessiert hier gibt es ein ganz spannendes interview mit dem Käufer der Wohnung.
    http://christmann.ag/dat/news/…2_berliner_morgenpost.pdf

  • Zukunftsvision für die Fischerinsel

    Überall in Mitte suchen die Projektentwickler nach Flächen, die sie neu entwickeln können. Nur um die Fischerinsel machen Investoren & Stadtplaner einen großen Bogen. Bei den hässlichen DDR-Plattenbauten auf der Fischerinsel kenne ich die Eigentumsverhältnisse nicht. Aber offenbar scheinen diese Platten eine abschreckende Wirkung zu besitzen. Während überall in Berlin Mitte gebaut wird, befindet sich die Fischerinsel im Dornröschenschlaf. Das ist schon irgendwie auffällig. Dabei ist die Fischerinsel als Entwicklungsfläche ein Juwel, da sie von drei (!) Seiten von Wasser umschlossen ist.


    Vielleicht zahlt es sich in 20 oder 30 Jahren aus, dass dieses Gebiet momentan im Schatten steht. Für die Fischerinsel habe ich folgende (nicht ganz ernst gemeinte) Zukunftsvision:



    1) In 30 Jahren hat sich die an alte Traditionen anknüpfende Bauweise noch stärker durchgesetzt als heute.
    2) Im Jahr 2040 sind Baulücken bzw. noch zu entwickelnde Flächen in Berlin Mitte so selten geworden, dass die Stadt die Bedingungen für neue Investitionen nach oben schrauben kann.
    3) Motto: In Mitte darf nur noch der entwickeln, der entweder alte Architektur rekonstruiert oder sich bei zeitgenössischer Architektur mehr einfallen lässt als langweilige 08/15 Standard-Fassaden.
    4) Auf der Suche nach Entwicklungsfläche fällt der Blick von Investoren & Stadtplanern auf die Fischerinsel bzw. das Gebiet südlich der Gertraudenstrasse.
    5) Die Investoren beginnen im Jahr 2040 mit einem Kampf um die Fischerinsel. Jeder möchte dieses letzte Filetstück entwickeln! Jeder Investor weiß, dass man nur mit einem überzeugenden Entwurf den Zuschlag erhält.
    6) Die Investoren überbieten sich. Ein Investor XY bietet sogar an, die komplette Fischerinsel historisch zu rekonstruieren.
    7) Im Jahr 2042 erhält Investor XY den Zuschlag, die Fischerinsel auf Grundlage alter Vorkriegsfotos zu rekonstruieren. Alle Beteiligten sprechen von einem Glücksfall, dass man dieses Gebiet nicht schon früher entwickelt hat. Dadurch konnten die in den Jahren 1990-2040 durch 0815-Rasterfassaden verursachten Bausünden vermieden werden. :)
    8) Im Jahr 2050 ist die Fischerinsel komplett kleinteilig wieder aufgebaut. Die Fassaden sind entweder exakte Rekonstruktionen oder kommen dem Vorkriegszustand sehr nahe.
    9) In 2050 gilt die Fischerinsel als einer der Orte, wo man die Architektur des alten Vorkriegs-Berlin am besten erleben kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Architektur-Fan () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  • Das "letzte verbliebene Stück baulisches Erbe" der Gegend befindet sich, mit einer Handvoll barocken und klassizistischen Bürgerhäusern und zwei/drei gründerzeitlichen Bauten in der Brüderstraße, an der Gertraudenbrücke.

  • stimmt. Liegt auf der anderen Seite. Mit "erhaltenem baulichem Erbe" meinte ich allerdings auch vielmehr den erhaltungszustand im ganzen. Also mitsamt diesem außergewöhnlichen Interrieur.

  • Da dieser Tread am ehesten den Neubau von Gebetshäusern tangiert und auf die Gefahr dass ich leicht OT bin, mir aber ein interessanter relativ neuer Kirchenneubau darstellt und mir grad in die Finger fiel, wollt ich ihn hier mal einfügen. Vor allem da ich der Meinung bin dass in Berlin augenblicklich einiges Umambitioniertes realisiert wird, streift es zumindest die Thematik.


    Et voila: http://commons.wikimedia.org/w…igskirken-vest-2005-3.jpg

  • Ist das ein Neubau? Wenn ja, passt er sich aber erstaunlich gut in den Bestand ein.. Sowas gilt in Berlin als postfaschistoid.

  • Was in Gottes Namen hat denn Backsteinexpressionismus mit 'postfaschistoid' zu tun? Wenn dann ist es präfaschistoid, weil der Backsteinexpressionismus eben vor dem 3. Reich als Ausdruck der Baukunst in Mode war, bevor er erst durch Modernismus und etwas später durch den im 3. Reich beliebten Neoklassizismus verdrängt wurde. Nicht alles, was eine dramatische Wirkung entfaltet, basiert auf einer persönlichen Skizze Hitlers und schon gar nichts im Stile des Expressionismus, der ja gerade unter deutschen Faschisten als entartet galt. Aber kehren wir doch einfach zurück auf die Fischerinsel.

  • Der Tagesspiegel berichtet über den geplanten Neubau für das Archäologische Besucherzentrum am Petriplatz.
    Die Planung hinke weit hinter dem Zeitplan zurück. Eine verbindliche „Bauplanungsunterlage“, die eigentlich gemäß interner Zeitplanung der Verwaltung Ende Januar fertig sein sollte, liege noch nicht vor. Auch die „Vorplanungen“ wurden bis Ende 2013 nicht eingereicht.
    Aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung heißt es, die Änderung des geltenden B-Plans gestalte sich sehr aufwändig.
    Der Bezirk befürchtet gar ein Absprung des vorgesehenen Hauptmieters und die Gefährdung von Fördermittel.


    Artikel Tagesspiegel

  • ^es ist gelinde gesagt beschämend, was hier von der Senatsverwaltung geboten wird. Ich sehe auch schwarz für das gesamte umliegende Areal, wo zwar bereits fleißig die Abrissbagger zugange sind, aber es auch nicht mal ansatzweise greifbare Planungen gibt. Momentan ist nur eines sicher: Es entsteht eine weitere Brachfläche.

  • Da ist mit doch ein Foto von 1966 in die Hände gefallen, das den Abbruch des Ermelerhauses zeigt. Im Hintergrund der Kanzleiflügel des Staatsrates und die Einmündung der Spreegasse.



    (C) AKG

  • Das ist in der Tat ein unglaubliches Bild, denn es zeigt sehr deutlich, was in den Städten in den 60ern und 70ern los war. Ich als Freund historischer Architektur hätte es kaum ertragen, in dieser Zeit in der Stadt zu leben, wenn ich damals nicht noch sehr klein gewesen wäre und es daher nicht so bewusst erleben musste.

  • Immerhin wurde es kurze Zeit später wieder aufgebaut. Zwar verändert und an einem anderen Standort, aber besser als ein Totalverlust.