Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • Das fände ich sehr gelungen. Zumal die Kuppel noch eine Doppelsymmetrie zum Humboldtforum erzeugen würde: Schlosskuppel-'Anzeiger'-Fernsehturm.

  • Das sieht nicht so schlecht aus. Ich mag es lieber mit einem größem Boulvard zwischen Fernseherturm und Spandauer Straße und neue Gebäude im altem/Palladian Stil (1870-1910) um die Marienkirche, und Nord & Süd von der Boulvard.


    Hotels, Shops, Restaurants, Luxus-Wohnungen, Büros, usw., usf., könnte sehr gut hier reinpassen.


    Ich hoffe irgendwann in die Zukunft die Plattenbau süd von der Rathausstraße und nord von der Karl-Liebknecht Straße wird abgerissen, und Wiederaufbaus erbaut.

  • Für meinen Geschmack wären das eindeutig zuviele Kuppeln auf dem Areal. Dom- und Schloßkuppel konkurieren schon genug.
    Aber ich denke, dass das nur ein Platzhalter sein soll für etwas schickes modernistisches á la Gehry oder Calatrava? ;)
    Jetzt wo ich dieses hier schreibe denke ich gerade, dass der Standort nicht schlecht wäre für diese neue Bibliothek...
    Aber ein Gebäude reicht völlig, damit nicht das ganze MEF zugeklotzt wird.

  • Ich hoffe irgendwann in die Zukunft die Plattenbau süd von der Rathausstraße und nord von der Karl-Liebknecht Straße wird abgerissen, und Wiederaufbaus erbaut.


    So ist es. Es sind doch jegliche Diskussionen sinnlos über die Neugestaltung dieses Areals solange nicht die Plattenbauten Karl-Liebknecht und Spandauer Str. sowie das Rathausforum abgerissen wird.
    => Erst sobald das umgesetzt wird kann man über eine sinnvolle Planung nachdenken. Bei allem zuvor ist die Flughöhe noch gar nicht erreicht.


    Ob dann die Freifläche bebaut wird oder nicht ist mir persönlich wurscht, das bessere Konzept soll gewinnen ... und es kann nur besser werden nachdem die Abrissarbeiten durchgeführt wurden.

  • Ich weiß gar nicht, wie man auf den Gedanken kommen kann, dass hier irgendwas abgerissen wird. In den nächsten 20 - 30 Jahren sicherlich nicht. Und ob man dann die Platten so dermaßen geringschätzt ist noch längst nicht ausgemacht. Insofern sind die Wünsche hier nichts weiter als Altherrenfantasien.

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    Ja es ist besser die Plattenbauten abzureißen und durch hochwertigere Investoren-Plattenbauten zu ersetzen am besten in Blockform über den überflüssigen Platz, völlig egal ob man die Plattenbauten umbauen könnte. Die Originale Altstadt verkaufen wir dann als Archäologisch detailgetreuen Plan nach China. Dort wird dann die Berliner Altstadt in Tsingtao wiederaufgebaut. Mit Importierten Deutsch aussehenden Schauspielern welche in Kostüme der Kaiserzeit gesteckt werden soll das ganze dann belebt werden, für all die Nervigen Westdeutschen-Wutopis mit ihren dollen Historisch legitimierten Totschlagargumenten. Da können die dann den lieben langen Tag sagen "Hab ich´s nicht gesagt, Ingeborg?!" bei einem China-Style Expresso. Neben das Quartier wird dann extra ein auf Herzinfarkte spezialisierte Klinik gestellt, rein prophylaktisch versteht sich.
    In Berlin selber können dann die ganzen Orwellschen Freudenstrahl Bewohner mit ihren feschen Designertaschen ihr neues Gewollt-und-nicht-gekonnt-Quartier beziehen, Geschmack haben sie ja eh nicht und daher fällt ihnen das ohne die Wutopis gar nicht auf.


    .Perfekter Plan

  • Hotels, Shops, Restaurants, Luxus-Wohnungen, Büros, usw., usf., könnte sehr gut hier reinpassen.


    "Wichtig ist zu vertreiben die arme Tröpfe um zu verwirklichen die Verwertungsinteressen von die ganze Firmen, die ich vertrete, weil nur so kann Berlin die schöne Stadt ohne arme und nur mit die reiche Leute werden, die meine Auftraggeber wünschen" – das ist doch Dein Job, Gatriel, oder?


  • Jetzt wo ich dieses hier schreibe denke ich gerade, dass der Standort nicht schlecht wäre für diese neue Bibliothek...
    Aber ein Gebäude reicht völlig, damit nicht das ganze MEF zugeklotzt wird.


    Der von dir gewünschte Standort ist weiterhin in der engeren Diskussion: "Für den Neubau der Berliner Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) sollen vier Standorte näher geprüft werden: die Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg, das Marx-Engels-Forum in Mitte, das Flughafengebäude in Tempelhof und ein nicht näher benannter Ort am Südkreuz."


    Auch ich kann diesem Standort mittlerweile einiges abgewinnen. In Punkto Zentralität findet sich in Berlin kein besserer. Tempelhof und Südkreuz sind dagegen JWD. Beim Ausbau der AGB fürchte ich hingegen, das der filigrane Bestandsbau durch die unterzubringenden Neubaumaßen erschlagen wird.


    Seit ich in Mitte arbeite bin ich zudem von der Position "Nichtbebauung des MEF" zunehmend abgerückt. Rund um den Fernsehturm darf es ruhig bleiben wie es ist. Ein Neubau auf dem MEF würde in Mitte jedoch m.E. einen guten Rahmen setzten. Von den Baumaßen sollte dieser aber dann Stadtschloss und Domaquarée in nichts nachstehen.


    Ein weiterer Kuppelbau würde sich auch ganz gut ins Bild fügen. Wenn man vom Fernsehturm Richtung Westen blickt sieht man bereits die Kupeln von Stadtschloss, Dom, St. Hedwigs Kathedrale und diese kuppelähnlichen Hauben vom Gendarmenmarkt (Deutscher und Französischer Dom)... --> warum nicht noch eine weitere Kuppel dem Blickfeld/ Panorama hinzufügen.



    https://www.rbb-online.de/kult…thek-werden-geprueft.html

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    kind


    Nö, gar nicht. Mein Arbeit ist relativ einfach, ich suche Areals, die nicht effizient benutzt sind, und paaren die Areals mit Investoren, die die Areals mehr effizient bebauen könnten. Marx-Engles Forum ist eine schöne Beispiel, sowie HdS. Danach unterstütze ich mit der Finanzierung.


    Ich möchte nicht die arme Leute aus Berlin raus schmeißen. Ein Stadt so groß wie Berlin hat auf jeden Fall arme Leute. *ABER* Niemand hat mir überzeugt, dass arme Leute einen RECHT in A1 Immobilien zu wohnen hat.


    Sozialwohnung in Berlin-Mitte? Wie sinnlos is das dann? Die arme Arme kann nichts (z.B., Restaurants, Kleidungladens, usw., usf.,) in die Gegend erschwingen, weil es Berlin-Mitte ist, und ist der Tourismus "Hot-Spot" Berlins. Vergleicht Shampoo z.B., in Berlin-Mitte mit Berlin-Lichtenberg. Ich arbeite wie eine Sklave, und ich könnte nicht hier i.d.N.v. der Alex wohnen. Das ist okay mit mir. Ich bin nicht griesgrämig.


    Ich *hasse* die Leute die glauben, dass arme Leute einen Recht in die beste Standort zu wohnen hat. Genauso wie meine Schwieger-Schwester. "Oh ich glaube Berlin wird viel besser, wenn einen Platz ohne Kapitalismus gibt."


    :doof:


    Wir hatten das schon mal gehabt -- es heißt "Ost-Berlin" und war einen Scheißloch im Vergleich zu West-Berlin vor dem Mauerfall. Viele Stadtorte haben noch nicht von der Sozialismus wiedererlangt (z.B., Lichtenberg).


    Wenn du schöne Wohnungen in Berlin-Mitte für arme Leute haben möchtest ... du kannst immer ein Verein errichten, oder Wohnungen selber kaufen, und 1.000.000€ Wohnungen für 350€ je Monat mieten. Das heißt Freiheit. Du kannst machen was du willst. Wenn du sagst, dass der Stadt für das Spaß bezahlen sollte -- du willst meine Steuergeld "spenden" für Sachen die auf dein moralische Richtschnur legt. Im Endeffekt -- du willst eine autoritäre Gesellschaft.


    Deutschland hat ein autoritäre Gesellschaft zwei mal in die letzte 100 Jahre überlebt. Lass uns es nicht wieder bringen.

  • Gatriel, was soll man zu Deinem Post sagen? Wenn Amerikaner sie Wahl zwischen Freiheit und Gleichheit haben, wählen Sie Freiheit. Bei den Deutschen ist es umgekehrt. Lieber unfrei in Gleichheit. Mit Deinen Ansichten wirst Du schon deshalb hier nicht durchdringen. Und: Europa ist (vereinfacht) 5% der Weltbevölkerung, 25% des Weltsozialprodukts, aber 50% der Weltsozial-Transfers / Sozialleistungen. Das schafft Anspruchsdenken - auch auf Sozialwohnen in Innenstädten.

  • Wenn du sagst, dass der Stadt für das Spaß bezahlen sollte -- du willst meine Steuergeld "spenden" für Sachen die auf dein moralische Richtschnur legt. Im Endeffekt -- du willst eine autoritäre Gesellschaft.


    Was hat das denn bitte mit einer autoritären Gesellschaft zu tun? Meines Wissens verfügt Architektenkind nicht über die Macht, um einen politischen Beschluss zugunsten seiner Meinung zu erzwingen. Dass er fordert, dass die Steuergelder entsprechend seinen Vorstellungen, bzw. seiner moralischen Richtschnur investiert werden, ist sein gutes Recht. Eine andere Sache ist, wie stark dieser Standpunkt dann letztendlich in einer politischen Entscheidung berücksichtigt wird.


    Dass politische Entscheidungen nicht immer genau nach eigenem Geschmack ausfallen, bzw. Steuergelder nicht immer so investiert werden, wie es einem passt, ist in einer Demokratie unausweichlich. Natürlich bedarf es einer "Autorität", die die Umsetzung der Beschlüsse dann gewährleistet, das ist in jedem Gesellschaftssystem mit Machtzentralisierung so, aber in einer Demokratie sollte das im Idealfall ein Kompromiss sein, der alle Partikulärinteressen irgendwie berücksichtigt. Und es liegt nunmal in der Natur des Kompromisses, dass die einzelnen Positionen nie vollständig befriedigt werden. Autoritär wäre es, den Willen einer Interessengruppe gegen die Interessen der anderen Gruppen durchzusetzen. Ich kann aber nicht erkennen, dass Architektenkind eine derartige Forderung stellt.

  • Das Marx Engels Forum ist natürlich ein Symbol für den Sozialismus und von daher findet hier naturgemäß etwas martialisch ausgedrückt das letzte Gefecht statt in der Auseinandersetzung von Bebauung und Sozialstruktur.
    Es ist schon sehr geschickt von der Linken, abgesehen von der Art der Bebauung, den Aspekt des Sozialen in den Vordergrund zu stellen. Leider wird von deren Seite immer wieder verschwiegen, dass der Großteil der dortigen Bewohnen vor 1990, die ja auch jetzt noch dort wohnen, absolut Privilegierte und eher der Elite zugehörig waren und nur diese Wohnungen bekommen haben, weil sie in irgendeiner Weise sich verdient gemacht haben, also ganz und gar nicht unter die Bevölkerungsgruppe fielen, als die sie die Linke heute darstellen will, nämlich als sozial Schwache, das ist einfach nur heuchlerisch und verlogen.

    Natürlich braucht und muss man in der Innenstadt auch sozialverträgliche Wohnungen im Landesbesitz behalten und eine angemessene Sozialstruktur aufrechterhalten. Allerdings ist an diesem Ort viel zu Ideologie im Spiel und für rationale Argumente niemand mehr empfänglich. Am Times Square und in Picadilly gibt's auch keine Sozialwohnungen, es ist also kein Naturgesetz dass es am Schloss und TV Turm welche geben muss.
    Und Gatriel hat schon recht, wenn er darauf hinweist, dass es eben auch Marktgesetze geben muss und nicht nur ideologischen Dirigismus, der letztendlich vom Steuerzahler finanziert wird für eine fragwürdige Aufrechterhaltung des Status Quo.
    Mir fehlt einfach etwas Pragmatismus in dieser Debatte und diese wird auch erst mit zeitlichen Abstand zu dem ganzen DDR Desaster einziehen können also frühestens wenn die letzte aktive DDR Generation gestorben ist.

    Ich denke auch nicht, dass die unsäglichen Riegel die jegliche vernünftige Planung konterkarieren in den nächsten 20 Jahren abgerissen werden, vielleicht ist es daher okay, dass nichts großartiges passieren wird bis dahin.


    Erschwerend kommt eben auch dazu, dass es einfach neben Sozialistenfraktion eine ebenso starke Traditionalistenfraktion gibt, die sich ähnlich wie die Linke verzweifelt dagegen wehrt, dass ihre Vorstellungen von Architektur viel weniger in Berlin umgesetzt wurde und wird als nach der Wende eingefordert und ein Wiederaufbau alter Stadtstrukturen am Rathausforum unter Berücksichtigung der Realitäten wohl kaum Mehrheiten finden wird.
    Von daher wird die Blockade die nächsten Jahre weitergehen, die wenigen Ergebnisse an dieser Stelle werden die üblichen lauen Berlinkompromisse sein.

  • Danke für die Antwort.


    Ich weiß, Politik ist anders in Deutschland als in den USA. Mein Problem ist nicht mit Sozialwohnungen, per se, sonst mit Sozialwohnungen nur für die Arme in A1 Standorte.


    Wann die MEF wieder aufgebaut ist, ich kann mir einfach vorstellen, dass 5% die neue Wohnung "Sozial" Wohnungen sein müssen. Die nächste Frage ist -- was bedeutet "Sozialwohnungen?"


    Muss "Sozialwohnungen" nur für die Arme sein? Auf gar keinen Fall. z.B., in die MEF -- es liegt direkt i.d.N.v. Humboldt. Stattdessen die (nur z.B.) 5% Sozialwohnungen für die Arme, warum nicht für Studenten?


    Wie wäre es mit Sozialwohnungen für Familien? Mittelständige Familien könnte auch ganz gut in die neue MEF rein passen.


    ---


    Etwas noch ... außer meine Schwiegerschwester -- ich kenne keinen deutscher Mensch, der in "Unfrei in die Gleichheit" glaubt. Das Idee kommt direkt aus Herr Marx's Manifesto und ist sehr typisch für Antifa und die Linke/die Andere Gläubige.


    Wirtschaftliche Gleichheit ist nur möglich wenn alle die Bevölkerung arme zusammen sind. Ich kenne *niemand* die lieber in Armut wohnen und gleich sei als der Alkoholiker um die Ecke.


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    Neue Bauträger (insbesondere von Ausland) möchten "Sozialwohnung" in Deutschland umbenennen von "Wohnungen für arme Leute" zu "Studentenwohnungen" oder "Familienwohnungen." Es hängt davon ab wie was "Immobilien Profil" aussieht.


    Es gibt einen Neuen Theorie in der Macro-Immobilien Investment Community, dass Sozialwohnungen für Studenten z.B., in der Tat mehr profitabler sind ("Value Added Investment") als nur 100% Wohnungen sein kann. Wenn 5% eine Wohnung Erschließung sind z.B., für Studenten die andere 95% können als "Wohnen in die neue Studenten Hotspot Berlins" angezeigt werden. Studenten bringing Bars, Clubs, Restaurants in der Nähe, und die Wert die neue Erschließung steigt nach oben.


    In Vierteln z.B., Spandau ein Investor könnte neue Wohnungen bauen und 5% gibts ein 20% Angebot für Familien mit 2 Kinder, aber die Wohnung kostet noch 800€ je Monat. Die Wohnung sind jetzt "Sozialwohnung" aber die Leute die einziehen sind Familien. Wie ich schon gesagt habe, es hängt davon ab was für eine Viertel es ist.


    Ich bin ein Fan von diese Theorie, als der Bauträger kann noch die Einwohner kontrollieren (und die Wert seine Investments maximieren), während mit der "Sozialwohnungen Voraussetzungen" erfüllen. z.B., wieder mit der MEF -- die mögliche 5% Sozialwohnungen Voraussetzungen könnte erfüllt werden mit Studenten in der Juristische Fakultät, und/oder Studenten die BWL, VWL oder Medizin studieren.


    Mal schauen wie das klappt. Ich bin jetzt nicht tätig mit der MEF, aber für "High Value Politically Charged" Projekten -- ich bin der Meinung, das ist die Lösung für beide Stadt Berlin und die Investoren.


    Die MEF ist eine Symbol für die Gläubige der Sozialismus. Es ist die letzte grosse Kampf für diese Leute in Berlin-Mitte. HdS ist auch ein Fall, aber das Loch wird abgerissen und Hotels & Luxus Wohnung wird eingebaut. Kein "Wenn und Aber." Es ist jetzt eine Frage der Zeit. MEF ist noch ungewiss, aber ich bin der Meinung wenn der Palast der Republic abgerissen war -- das war "die Wende" für die Linke bzgl. Berlin-Mitte.


    Wenn ich ein Linke Typ war -- ich werde einen kriegswichtige Rückzug machen und in vielleicht Friedrichshain neu formieren. Der Krieg für Berlin-Mitte ist schon für diese Leute verloren. Es gibt eine paare Kämpfe noch ... aber die Endergebnis ist schon beschlossen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Gatriel ()

  • Zitat von Gatriel

    ich kenne keinen deutscher Mensch, der in "Unfrei in die Gleichheit" glaubt. Das Idee kommt direkt aus Herr Marx's Manifesto und ist sehr typisch für Antifa und die Linke/die Andere Gläubige.


    Das ist auf so vielen Ebenen falsch, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Deshalb nur so viel: Marx dachte keineswegs an "Gleichheit statt Freiheit", sondern an eine "freie Assoziation freier Individuen". In seinem "Manifesto" heißt es deshalb auch keineswegs "Freiheit muss unterdrückt werden, damit alle gleich sind", sondern:


    An die Stelle der alten bürgerlichen Gesellschaft mit ihren Klassen und Klassengegensätzen tritt eine Assoziation, worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.[Herv. von mir]


    Im Übrigen hat Marx weder die Bolschewiki gegründet, noch hat er den Plattenbau erfunden – und über Zwangsabgaben finanzierte Sozialleistungen hat er auch nicht eingeführt, das war Bismarck. Wenn Gatriel versucht, seine Haltung geistesgeschichtlich abzusichern, dann sollte er sich besser auf Autoren beschränken, von denen er mehr weiß, als dass sie pöhse, pöhse Purchen waren...


    Im übrigen habe ich überhaupt nicht von Sozialwohnungen gesprochen – wie kommt Ihr darauf? Ich bin nicht einmal der Meinung, dass die Platten an der Liebknechtstraße oder die Rathauspassagen auf ewig stehenbleiben müssen. Ich denke nur, dass die mehreren hundert Leute, die dort wohnen, ein legitimes Interesse haben, ihre Wohnungen zu behalten. Es muss deshalb gute, städtebauliche Gründe geben, wenn man dennoch abreißt. Und das sind nicht die Renditeaussichten der "Macro-Immobilien Investment Community", die mir gepflegt am Hintern vorbeigehen.


    Was die Neubebauung der beiden Foren betrifft, bleibe ich bei der Haltung, die ich hier schon seit Jahren vertrete:


    1. Die ganze Anlage lässt sich aus heutiger Sicht beim besten Willen nicht als schön bezeichnen, aber es handelt sich um einen gestalteten Stadtraum, mit dem man zumindest mittelfristig leben kann. Viel wichtiger finde ich es, endlich die wirklichen Katastrophen des DDR-Hauptstadtbaus anzugehen, z.B. den Molkenmarkt und die Fischerinsel. Wenn man damit fertig ist, kann man sich dem Zentrum widmen.
    2. Wenn dort irgendwann wirklich gebaut wird, muss das neue Viertel in (auch öffentlicher) Nutzung und Qualität hohen Ansprüchen genügen – eine Ansammlung der üblichen Hotelketten, Einzelhandelsketten, Restaurantketten und Büroflächen plus ein paar als Anlageobjekte genutzte Luxus-Penthäuser würde der historischen Bedeutung des Ortes so wenig gerecht werden wie der status quo.

  • Das Marx Engels Forum ist natürlich ein Symbol für den Sozialismus und von daher findet hier naturgemäß etwas martialisch ausgedrückt das letzte Gefecht statt in der Auseinandersetzung von Bebauung und Sozialstruktur.


    Das ist doch eher das Argument der "Alles soll so bleiben"-Befürworter, dass es ja nicht um die Architektur geht sondern nur darum dem Sozialismus eins auszuwischen.


    Ich sehe das schlichtweg so, dass die ganze Anlage mit den Plattenbauriegeln unglaublich hässlich ist und im großen Maßstab dort abgerissen werden muss um ein neues Ensemble wieder aufzubauen.
    In jeder anderen Stadt auf der Welt wäre so eine Anlage ein Fall für die Abrissbirne ... aber nur in Berlin wird da so ein trara gemacht.

    Ich denke auch nicht, dass die unsäglichen Riegel die jegliche vernünftige Planung konterkarieren in den nächsten 20 Jahren abgerissen werden, vielleicht ist es daher okay, dass nichts großartiges passieren wird bis dahin.


    Das halte ich auch für die beste Lösung. Bevor es vermasselt wird macht es sinn zu warten bis vollständige Konzepte vorhanden sind die eine Hauptstadt in Europa würdig sind.

  • Das Marx Engels Forum ist natürlich ein Symbol für den Sozialismus und von daher findet hier naturgemäß etwas martialisch ausgedrückt das letzte Gefecht statt in der Auseinandersetzung von Bebauung und Sozialstruktur.


    Ich möchte daran erinnern, daß erst vor wenigen Monaten einige am Alexanderplatz befindliche Gebäude aus sozialistischen Zeiten unter Denkmalschutz gestellt worden sind. Hintergrund: Nachdem in der City West zu einem früheren Zeitpunkt bereits einige Nachkriegsbauten unter Denkmalschutz gestellt worden waren, wollte man zuletzt, daß auch die sozialistische Epoche im Denkmalschutz ihre Berücksichtigung findet.


    Ich denke, damit hat man genug sozialistische Symbolik konserviert. Wenn hier von einem letzten Gefecht die Rede ist, dann klingt das, als ob die Anhänger sozialistischer Architektur bislang zu kurz gekommen wären. Dabei ist ja eher das Gegenteil der Fall. Sozialistische Architektur spannt sich vom Alexanderplatz bis zum Frankfurter Tor. Daneben gibt es im gesamten Ostteil Berlins an unzählige Orten weitere Gebäude aus dieser Epoche. Ganz ehrlich, irgendwann ist dann auch mal gut! Die politische Linke kann sich ihr letztes Gefecht sparen und ihre Energie für andere Themen aufheben.

  • Ich sehe das schlichtweg so, dass die ganze Anlage mit den Plattenbauriegeln unglaublich hässlich ist und im großen Maßstab dort abgerissen werden muss um ein neues Ensemble wieder aufzubauen.


    Das haben Sie hier bereits oft und Gegenstandslos zum besten gegeben. Danke ich glaube das hat jetzt langsam jeder mitgeschnitten. Vom Wiederholen wird es nicht richtiger.


    In jeder anderen Stadt auf der Welt wäre so eine Anlage ein Fall für die Abrissbirne ... aber nur in Berlin wird da so ein trara gemacht.


    Achja? Kairo,Belgrad, Zagreb, Brasilia.................... nur ein paar Bsp. in dem Prefabrikations-Gebäude an Hauptpunkten stehen und nicht abgerissen worden sind. Wenn man jetzt noch bestimmte Stilrichtungen wie dem Brutalismus hinzunehmen möchte dann lässt sich da auch London, Paris, Mailand nicht aus der liste raushalten.

  • Ich möchte daran erinnern, daß erst vor wenigen Monaten einige am Alexanderplatz befindliche Gebäude aus sozialistischen Zeiten unter Denkmalschutz gestellt worden sind ...
    Ich denke, damit hat man genug sozialistische Symbolik konserviert.


    Das lässt sich so wunderbar behaupten wenn man wie du aus Stuttgart kommt.
    Du verstehst, wie beim Kulturforum ebenfalls, immer noch nicht, was ein Forum ist und was ein Forum ausmacht.
    Gottseidank muss man ja inzwischen schon sagen, gibt es auch noch soetwas wie Ensemble-Schutz.

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    Muss ich aus Berlin kommen, um meine obige Aussage formulieren zu dürfen? Und du ärgerst dich jetzt, weil ich als Nicht-Berliner dir dein schönes Marx-Engels-Forum kaputt machen möchte?


    Du nimmst Bezug zu unserem neulich geführten Gespräch zum Kulturforum. Camondo, ich habe sehr wohl begriffen, was ein Forum ist. Aber ich denke einfach, daß es an dieser Stelle keines Forums bedarf. Berlin hat in den letzten Jahren eine deutliche Verdichtung erfahren und dennoch kann sich diese Stadt kaum retten vor Baulücken, Freiflächen und "Foren".


    Wenige Meter entfernt ist der Alex. Wie soll der Alex als Platz wirken, wenn hinter der Umbauung des Platzes - also unmittelbar an dessen Rückseite - sich bereits wieder die nächste Freifläche auftut? Damit ein städtischer Platz wirken kann, benötigt er eine dicht bebautes Umfeld. Nur in Berlin scheint es anders zu sein: in Berlin befindet sich ein flacher Gebäuderiegel inmitten einer leeren Fläche. Die leere Fläche östlich des Gebäuderiegels nennt man Alexanderplatz. Die leere Fläche westlich des Gebäuderiegels nennt man Marx- Engels-Forum.

  • Ich möchte daran erinnern, daß erst vor wenigen Monaten einige am Alexanderplatz befindliche Gebäude aus sozialistischen Zeiten unter Denkmalschutz gestellt worden sind.


    Ein unglaublicher Skandal! Aber um welche Gebäude geht es denn?


    Das lässt sich so wunderbar behaupten wenn man wie du aus Stuttgart kommt.


    Wenn man aus Stuttgart kommt weiß man wie es möglich ist eine Innenstadt maximal zu verunstalten und hässlicher machen wie es hässlicher nicht mehr geht.
    => Stichwort: Bausünden


    @ Rotmelder: Ich habe mich niemals für eine Bebauung des MEF und RF ausgesprochen. Ich bin flexibel was das betrifft!