Alexanderplatz: Diverses

  • ^ ja, das sieht sehr unschön aus. Lass mal öfter die BSR drübergehen, dann ist zumindest der Müll weg. Gegen die Flecken und den Siff ist leider kein Kraut gewachsen. Aber soll man deswegen jegliche Umgestaltung unterlassen? Das wäre eine Kapitulation. Alternative Bodenbeläge wurden ja schon diskutiert.

  • Ich habe mich auf verschiedenen stark genutzten Plätzen in Berlin umgeschaut, und ich habe eigentlich überall die Probleme mit Kaugummiflecken, Colaflecken etc. gefunden. Ich denke daher nicht, dass jetzt das Büro Levin Monsigny besonders schlechte Arbeit geleistet hätte.
    Meiner Meinung nach gäbe es folgende Lösungsvarianten:
    1. Man könnte überall dunklen Bodenbelag einsetzten, so dass die Flecken nicht so auffallen. Dies wäre aber meiner Meinung nach keine Lösung, weil flächendeckend dunkle Bodenbeläge nicht wirklich attraktiv sind.
    2. Man könnte Materialien entwickeln, auf denen Kaugummis, Colaflecken etc. nicht haftenbleiben. Solche Materialien wird es vielleicht in zwanzig Jahren geben.
    3. Verbesserung der Reinigungstechnologien. Das scheint mir derzeit der realistischste Ansatz zu sein.
    Und was die Colabecher etc. betrifft: Das sehe ich ähnlich wie Backstein, da dürfte es sinnvoll sein, wenn die BSR ihre Reinigungsfrequenz erhöht. Der fotografierte Platz gehört einfach zu den am stärksten genutzten Plätzen Berlins (was meiner Meinung nach auch für das Konzept von Levin-Monsigny spricht), da muss die BSR einfach etwas mehr tun. Ich habe auch schon überfüllte Papierkörbe gesehen, da ist es dann kein Wunder, wenn Abfall in alle Winde verstreut wird.

  • Touristen und Berliner scheinen sich hier im Versiffen von öffentlichen Räumen übertreffen zu wollen. Sollnse doch im eigenen Dreck untergehen, ich meide diesen Ort sowieso.
    Eigentlich ist das Geld für die Neugestaltung zum Fenster rausgeworfen, weil diejenigen, die solche Orte aufsuchen, offenbar keine Wertschätzung dafür haben.
    Helfen würde hier entweder eine komplette Bebauung des Rathausforums, eine erhöhte Präsenz von Ordnungsamt und Polizei und /oder saftige Geldbußen für das Hinterlassen von Müll in Kombination mit einer Erhöhung der Kapazität der Mülleimer.
    Wenn sich die BSR das ganze Wochenende nicht blicken lässt, braucht sie sich Montag früh über den Saustall nicht wundern.


    Und ich hatte es hier glaube ich schon mal vorgeschlagen: Die Planer sollte man zu einem Wochenende Plattenschrubben verdonnern, damit sie in Zukunft andere Materialien einplanen. Oder ist das jetzt zu radikal?

  • Ich habe mich auf verschiedenen stark genutzten Plätzen in Berlin umgeschaut, und ich habe eigentlich überall die Probleme mit Kaugummiflecken, Colaflecken etc. gefunden. Ich denke daher nicht, dass jetzt das Büro Levin Monsigny besonders schlechte Arbeit geleistet hätte.


    Im Grunde schon: schließlich hat das Büro offensichtlich keine anderen Plätze besucht, um sich der Problematik bewusst zu sein und dementsprechend die Gestaltung vorzunehmen.
    Vielleicht war es aber auch der Auftraggeber?


    Wie dem auch sei, es schade, daß es in Berlin so viele Schmutzfinken gibt.

  • [...] Wie dem auch sei, es schade, daß es in Berlin so viele Schmutzfinken gibt.


    Ich denke, dass dies der springende Punkt ist, insofern hat BerlinExCinere m. E. vollkommen Recht: Jenen "Schmutzfinken" fehlt schlicht und ergreifend jegliche Wertschätzung gegenüber ihrer Umwelt. Insofern wünsche auch ich mir (nicht nur hier) ein konsequenteres Durchgreifen von Polizei und Ordnungsamt, was angesichts der finanziellen und personellen Ressourcen beider Stellen jedoch blanke Utopie sein dürfte.

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  • Schmutzfinken, die einfach rumsiffen und -müllen und ihre Kaugummis ausspucken, sind das eine. Hier kann langfristig nur durch Erziehung, kurzfristig durch Überwachung und Strafen Besserung erreicht werden.


    Andererseits sind Alex und Fernsehturm nun einmal stark frequentierte Treffpunkte. Die Leute sollen ja konsumieren und möglichst viel futtern und trinken, sonst gäbe es die Tausende von Fressbuden und Läden ja nicht. Und dass dann mal das Bratwurstfett tropft, die Cola überschäumt oder die Mayo kleckert, lässt sich nicht komplett verhindern. Ein gewisser Dreck auf dem Boden ist an solchen Orten auch bei guter Kinderstube nicht zu vermeiden.


    Dagegen helfen bedingt unempfindlichere Materialien, intensivere Reinigung und mehr Mülleimer. Aber das kostet natürlich.


    Vielleicht kann man ja Bodenplatten im "Flecken-Design" kreieren, so wie es die BVG mit ihren Sitzpolstern im Graffiti-Look gemacht hat. ; Dann fällt es vielleicht etwas weniger auf.

  • Warum pflastert man nicht einfach nach alte Väter Sitte? Hier der Hackesche Markt, nicht minder touristenbelastet. Und offenbar unempfindlicher gegen Kaugummi und Frittenfett:



    (C) selbst

  • Wieso denn das? Erstens haben sie das ja auch beim Hackeschen Markt nicht getan und zweitens laufen die ja nicht in High-Heels rum - die Borsteinschwalben am HM bewältigen das Pflaster aber auch. Und der Alte Markt in Potsdam ist doch genauso gepflastert.

  • Und das obwohl am Hackeschen Markt sogar ein Seniorenheim und ein paar Meter die Oranienburger hinunter auch ein Behindertenheim ist. Ich finde allerdings, dass das Pflaster auch dort unter Markt und co. leidet. Ganz so schlimm wie am Alex ist es allerdings wirklich nicht.

  • Wahrscheinlich muss man es positiv sehen - jede Müllecke und rasche Abnutzung steigert die Bereitschaft zur zeitnahen städtebaulichen Veränderung in dem Areal...

  • Wieso hat man am Alex nicht einfach auf die Berliner Standard-Lösung zurückgegriffen, die sich schon seit hundert Jahren bewehrt hat, die Charlottenburger Platten? Diese großen Granit-Platten werden in ganz Berlin als Gehwegpflaster verwendet und leiden auf Grund ihrer Farbe und der Struktur des Granits viel weniger unter der Verschmutzung durch Kaugummis, Bratfett etc. Die würde ich für den Alex passender finden als ein Kopfsteinpflaster à la Hackescher Markt.

  • Die modernen Charlottenburger Platten brechen leider viel zu oft. Muss irgendwie mit den Maßen zu tun haben. Ich glaube die sind innen nicht dick genug und sind dann nicht wirklich befahrbar. Musst du mal drauf achten mescha, gerade wenn man etwas ältere neue Platten sieht.

  • 1. Die älteren Platten sind gebrochen, weil sie größenteils länger als 100 jahre liegen und den Bombenhagel überlebt haben. Die Stärke ist wirklich ausreichend - die neuen Schweinebäuche sind nucr noch 10 statt früher 20 cm dick.


    2. 10 cm dick ist auch der chinesische Granit, der auf dem Alex verwandt wurde. Dieser Stein ist billiger, aber auch grobporiger.


    3. Verwendet wurde die Charl. platte nicht wegen der Kosten. Rund um den Fernsehturm gibts - weil auch der billige Chinese zu teuer war - jetzt Beton, pardon Kunststein.

  • Ist chinesischer Granit nicht auch weicher? Uns hat man privat deshalb eher zu deutschem geraten.


    Die Kritik an der Kopfsteinpflasterung verhallt natürlich an vielen Stellen. Ich kann mich erinnern, dass es am Neumarkt in Dresden Beschwerden gab obwohl da schon extra recht eng verlegt wurde.

  • Um noch mal die Flecken auf der Pflasterung aufzugreifen: Vielleicht sollte man langfristig auch einfach rings um den Alexanderplatz die Zahl der Imbisse, Schnellrestaurants und Fingerfood-Geschäfte begrenzen. Ich weiß nicht wie das gehen kann, aber sicherlich gäbe es auch hier Möglichkeiten, sei es auch nur in Form von Initiativen der Anrainer. Denn insbesondere sind es diese Geschäfte, deren Müll später auf und unter den Bänken liegt. Im Bahnhof selbst macht demnächst ein weiterer Starbucks auf. Auch er arbeitet mit Pappbechern usw.*


    Zudem halte ich die Mülleimer an den Laternen für ungeeignet. Sie sammeln keine Restflüssigkeit auf, sodass sie fortwährend tropfen und sich unter ihnen eine schöne schwarz-glänzende Schmierschicht gebildet hat.*


    Morgens gegen 6:00 Uhr liegt der Dreck noch immer auf und um den Platz.*


    Ich finde, so ein Platz sollte rund um die Uhr gereinigt werden. Nicht weil er so hübsch ist, sondern weil 300.000 Menschen am Tag einfach auch ein Müllproblem mit sich bringen.*


    Wenn hierzu die BSR kein Geld hat, dann sollten sich die Anrainer vielleicht überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, zwei Arbeitsplätze zu finanzieren, die sich genau diesem Problem annehmen. Allerdings bezweifel ich, dass der Leidensdruck so groß ist. Schließlich sieht es im Bahnhof nicht anders aus und hier ist DB Station&Service Hausherr.

  • Das necrokätzchen scheint mal wieder aus dem Tiefschlaf zu kommen. Die Flecken gehen aus dem Chinagranit nicht mehr raus - saubermachen hilft nicht mehr.


    Die Anrainer finanzeiren schon zig Sonderreinigungen mit Spezialmaschinen - nicht nachhaltig.


    Es ist schlicht für diese Belastungen der falsche Belag verlegt worden.

  • "Privat" würde ich immer Pfraundorfer Dolomit empfehlen, kommt aus dem bayerischen Altmühltal und ist sehr beständig, hat eine interessante Maserung, ist sehr hell und hat eine weiche Farbe und altert bei hiesiger Witterung mit "schöner Patina".


    Wenn sich die öffentliche Hand nur Betonsteine leisten will würde ich gleich lieber einen gut verlegten kleinporigen Asphaltboden bevorzugen. Lässt sich besser reinigen, kaschiert Verschmutzungen auch ganz von selbst gut und ist beständig.