Sanierung Staatsoper

  • Ich hatte Gelegenheit zu einer Baustellenführung - äusserst empfehlenswert übrigens - , nachfolgend ein paar Eindrücke.



    Der Innenhof der Indendanz, die ja auch vollständig saniert wird





    Das Treppenhaus der Intendanz




    Das Probenzentrum wurde ja völlig neu gebaut, hier der grösste von drei neuen Probensälen:



    Und noch ein weiterer:



    Dieser schon bestehende Probensaal wird auch saniert



    Die Kantine im Intendanzgebäude:



    Blick auf den neuen Verbindungstunnel:




    Der Eingangsbereich der Oper:



    Der Plan, alles was rot ist wird erneuert



    Der Apollosaal



    Zuschauersaal:



    Das Dach wird ja um fünf Meter innerhalb der bestehenden Kubatur erhöht um die Nachhallzeit auf akzeptable 1,6 zu erhöhen.



    Der Bühnenbereich, gegenwärtig als Baustelleneingang genutzt



    Der neue Lastenaufzug für den Kulissentransport



    Blick auf den Verbindungstunnel:



    Blick auf den Bühnenbereich



    Auf dem Dach



    Bildquelle: Theseus532


    Wenn man das so sieht versteht man die 300 Mio Euro, die bisher genehmigt und veranschlagt sind. Wird voraussichtlich etwas mehr kosten.
    Zeitpunkt der Wiedereröffnung noch nicht bekanntgegeben, ich denke zwei Jahre wird das schon noch dauern.

  • Der Plan, alles was rot ist wird erneuert



    Also hier sieht es doch, wie Baukunst schon meinte, ganz so aus, als ob das Dach über dem Bühnenturm ein gutes Stück über die Balustrade ragen wird!


    Ich dachte, das Äußere der Oper ist denkmalgeschützt und bleibt unangetastet? Wer weiß wie das später aussieht...:Nieder:

  • Vielen Dank für´s posten der Bilder - dann kann ich mir die teure Führung ja sparen.
    Wenn die 2 Jahre lang jeden Sonntag 4 Führungen mit vielleicht 20 Personen à 15 Euro machen, sind das immerhin Einnahmen von 1200 x 52 Euro / jahr, da lohnt es sich ja schon fast, noch ein bisschen länger rumzuwurschteln ;)

  • Ja, dann ragt vielleicht das Dach des Bühnenturms zukünftig etwas über die Balustrade hinaus. Das tun die restlichen Dächer aber auch. Wenn alles hinterher wieder mit Kupfer verkleidet ist, wird auch der Bühnenturm eben eine leicht kuppelartige Form erhalten - so schlimm und so dramatisch fände ich diese Veränderung nun nicht.


    Und wenn sich die Hedwigskathedrale dadurch ins Hintertreffen geführt sieht - da hilft halt nur: Selber aufstocken und die Laterne wieder aufs Dach packen.:D

  • Letzteres ist wahr. Obwohl ich nicht immer für die Historismus-Zutaten bin würde es bei der HK sicher die Proportionen verbessern. Aber da ist sicher der D'Schutz davor. Die HK ist doch ein Denkmal der Nachkriegsarchitektur.


    Denkmaldatenbank des Berliner Senats: "Im März 1943 wurde die Kuppel zerstört, und die Kathedrale brannte bis auf die Umfassungsmauern aus. Die Wiederherstellung 1952-63 leitete der Düsseldorfer Architekt Hans Schwippert. Die Außenarchitektur des Zentralbaus wurde in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild wieder hergestellt, nur die Betonschalenkonstruktion der Kuppel erhielt eine veränderte Silhouette."


    (gemeinfrei, da amtliches Werk einer deutschen Behörde für die wir Steuern zahlen)

  • Also ich bin immer wieder naja schockiert, wenn ich die Zahlen lese, was die Sanierung kostet, 300 mio. Das ist echt ne Stange Geld. Wenn man bedenkt, was das Humboldtforum kostet, bei dem alles komplett neu entsteht und sieht dann, was hier verbaut wird, dann kann ich mir das mittlerweile nur so erklären, dass man hier einen quasi Neubau unter erhalt von Fassadenteilen durchführt.


    Wenn man bedenkt, dass die Sanierung länger dauert als der Bau der Oper damals, dann muss man trotzdem festhalten, dass hier auch viel schief gelaufen sein muss, wie bei so vielen Baustellen in Berlin. Ich habe jedenfalls die böse Befürchtung, dass man die 400 mio. am Ende auch noch reißen wird. Aber gut. Jetzt heißt es wohl Augen zu und durch.


    Ich freue mich jedenfalls, wenn um 2020 die alte Mitte Berlins mit Oper, Schloss, Museumsinsel, Schinkelplatz, Bibliothek etc. dann zumindest in wichtigen Teilen fertig ist.

  • Letzteres ist wahr. Obwohl ich nicht immer für die Historismus-Zutaten bin würde es bei der HK sicher die Proportionen verbessern.


    Ja, dann sähe es ungefähr wieder so aus wie auf diesem Bild - mit zusätzlicher Balustrade beim Bühnenturm.:) (und abzüglich der Fahnen...)Wie man sieht, ist das bisher unsichbare Dach des Bühnenturms auch nur eine Folge des Wiederaufbaus durch Paulick. Und wenn man das Bild mit dem Schnittplan vergleicht war das frühere Dach sogar steiler als das nun neu vorgesehene.

    Einmal editiert, zuletzt von Kieselgur ()

  • Ja, Paulick hat den doch zuvor etwas schlicht geratenen Bühnenturm von 1910 in ein historisierenderes Gewand gehüllt, so dass er eine stärkere Einheit mit dem Rest des Gebäudes bildete. Das der Bühnenturm nun wieder ein etwas höheres Dach bekommt finde ich gar nicht so schlecht: Aus dieser Perspektive wird sich dann eine bessere Abstufung für den Abschluss des Bühnenturms ergeben. Wobei das Dach des Bühnenturms wohl trotzdem optisch etwas stärker hinter der Balustrade zurückspringen wird als dies beim Dach des vorderen Teils der Oper der Fall ist.


    Dürfte dann hoffentlich vorerst der letzte Umbau in der langen Geschichte dieses Gebäudes sein.:)


    (...es sei denn man benötigt irgendwann auch wieder die Fahnenmasten...)

  • Du sprichst mir hier aus dem Herzen.


    Entwürfe heute ein Architekt eine derart angepasste Erweiterung bzw. einen Umbau eines historischen Gebäude zöge man ihn leider einen Geschichtsfälscher.

  • Einige flüchtige Blicke auf die zukünftige Barenboim-Said Akademie:




    Ein Blick auf die von Backstein zuletzt in #136 gezeigte Ziegelverblendung auf der Westseite der Musikakademie. Besondes schnell geht es hier nicht voran.



  • Wieso wiederherstellen? Die Plastiken befanden sich die ganze Zeit schon auf der Attika.
    Vielen Dank für die ganzen Blderupdates zu Mitte, abrissbirne! :)

  • Keine guten Nachrichten: die Baukosten steigen um ca. 90m€ und der Bau könnte gar erst in 2017 fertig werden.
    Als Gründe werden u.a. 39 m€ wegen der Bauzeitverlängerung, 14m€ die als Reserve zurückgelegt werden und 24m€ wegen eingetretener Bestands- und Baugrundrisiken genannt. Zusätzlich wurde fast doppelt soviel Mauerwerk abgerissen wie ursprünglich geplant und es gab umfangreiche Sicherungsmaßnahmen um Beschädigungen an der St.-Hedwigs-Kathedrale zu verhindern.


    Artikel Mopo
    Artikel Tagesspiegel
    Artikel Berliner Zeitung

  • Vier Jahre später und doppelt so teuer als geplant soll die Staatsoper Unter den Linden 2017 wiedereröffnet werden. Wie es dazu kommen konnte, klärt seit heute ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss. Die Abgeordneten wollen laut einer Meldung des RBB 22 Zeugen laden, darunter auch den Regierenden Bürgermeister Michael Müller und seinen Amtsvorgänger Klaus Wowereit (beide SPD).


    http://www.rbb-online.de/kultu…will-22-zeugen-laden.html