Münchner Biergartenratsch

  • ... und wer hatte bis 2020 noch Regierungsverantwortung? Die CSU. In der Sache gerechtfertigte Kritik. Unsinnig dagegen, dafür nach gerade einmal 1,5 Jahren grün-rot verantwortlich zu machen. Bezeichnend auch, dass die CSU im Artikel erneut gegen die SEM wettert. Mit ihrer Fixierung auf das Auto gelänge ihr umgekehrt auch sicher keine bessere Stadtgestaltung. Pretzl hatte diese Art von Kritik schon vor drei Jahren vorgebracht, konkret verändert hat er nichts. Ich sehe es im Ergebnis daher andersherum: Seit die CSU in der Opposition und nicht mehr in der Regierung ist, geht in Sachen ÖPNV und Neuaufteilung des Straßenraums endlich mehr voran. Gigantomanische U-Bahn-Pläne sind ja nett auf dem Papier, mehr aber auch nicht. Einzig in der Haltung gegenüber den B2R-Tunneln sehe ich es wie die CSU.

  • Stadt leitet Zweckentfremdungsverfahren gegen Freistaat ein

    Dieser lässt seit drei und mehr Jahren 29 Einfamilienhäuser in Hartmannshofen leerstehen. Sozialreferentin Schiwy bezichtigt das Land der Verschleppung, da auch nach mehrmaligen Erinnerungen keine zügige Bearbeitung zu erkennen sei. Der Freistaat komme daher seiner Vorbildfunktion nicht nach.

    In der Folge will das Sozialreferat nun mit den rechtlich möglichen Mitteln das Land "motivieren", seinen Pflichten nachzukommen.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…-hartmannshofen-1.5602342


    Wäre ja noch schöner, wenn sich das Land um seine eigentlichen Aufgaben und Zuständigkeiten kümmern würde... :lach:

  • ^ Ich fürchte, dass das Ganze nach hinten los geht und der Freistaat einfach schneller die entsprechenden Grundstücke inseriert und verkauft, denn mit einer nachweisbaren Verkaufsabsicht lässt sich ein Zweckentfremdungsverfahren meines Wissens abwehren. Bei einer GFZ von 0.16 und teils im Landschaftsschutzgebiet sind die Grundstücke prädestiniert für eine Villenbebauung - teils dann auch mit 3 Untergeschossen, siehe bspw. https://www.planungswelt.de/pr…uses-massivholzmauerwerk/. Ein 2000-Quadratmeter-Grundstück ist hier schnell 5 Mio € + wert. Laut B-Plan sind nur Einzel- und Doppelhäuser erlaubt, "2,5 Mio€ Sozialwohnungen" kann der Freistaat hier kaum rechtfertigen. Aussichtsreicher ist da m.E. eine soziale Nutzung in Form von Frauenhäusern, Jugendheimen o. Ä., dies Bedarf allerdings einer B-Plan-Anpassung und damit viel Zeit.


    Das ganze Gebiet ist wunderschön, sehr einzigartig für München aufgrund der riesigen Grunstücke und des alten, umfassenden Baumbestands, und nicht zuletzt auch aufgrund der schmalen Straßen, denen auch oft Geh-und Radweg fehlt. Diese braucht es an der Stelle aber auch sicher nicht, denn Verkehr ist hier fast keiner und einige Straßen sind reine Anwohnerstraßen und auch etwa nicht in Google Street View vorhanden. Ich empfehle jedem hier mal einen Spaziergang entlang der Nußhäher- und Waldhornstraße.

  • Entscheidend ist, dass der Freistaat überhaupt irgendwas macht, denn ohne Druck lässt er die Häuser vermutlich noch zwanzig Jahre leerstehen. Es häufen sich die Fälle, wo man einfach nur mit dem Kopf schütteln kann, ob der Untätigkeit und dilettantischen Arbeitsweise der Landespolitik. Oberwiesenfeld jahrelang nichts vorangegangen, University of Maryland ewiger Stillstand und nun schleppende Umsetzung, Areal Denisstraße jahrelange Brachfläche in bester Innenstadtlage, die Bautätigkeit der Stadibau inkl. Söders Wohnungsbauzielen für Beamtenwohnungen könnte desaströser nicht sein, Versäumnisse beim Brennernordzulauf, Sanierungsstau bei Museen, die absurde Witzvorstellung bzgl. Konzerthaus, völlige Inkompetenz und Sturheit bei Windkraft, Stromtrassen, Atommülllager, Flächenversiegelung....

    Hauptsache der städtebaupolitisch so Interessierte Brannekämper hat Zeit sich um banale Randthemen wie die Paketposthalle zu kümmern.

  • ^ Ich fürchte, dass das Ganze nach hinten los geht und der Freistaat einfach schneller die entsprechenden Grundstücke inseriert und verkauft, denn mit einer nachweisbaren Verkaufsabsicht lässt sich ein Zweckentfremdungsverfahren meines Wissens abwehren.

    Ich muss mich an dieser Stelle leider selbst zitieren, denn ziemlich genau einen Monat später sind prompt 3 Grundstücke in Hartmannshofen auf der Seite der IMBY inseriert. Werden sicher drei schöne Villen...


    Ein Desaster mit Ansage, das allerdings vermutlich eh nicht verhindert hätte werden können. Zweckentfremdungsverfahren an der Stelle war trotzdem dämlich, weil es einen untragbaren Zeitrahmen aufgestellt hat, in dem niemals eine Lösung für eine sozialere/ ökologischere Nutzung hätte gefunden werden können.

  • Ich habe mich mit der Münchner Altstadt beschäftigt und alle wesentlichen Gebäude in diesem Video festgehalten. Vielleicht gefällt es euch 😀👍


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  • Beitrag von LugPaj ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • ^


    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Für den Turm läuft das Bebauungsplanverfahren - es muss also erst einmal Baurecht geschaffen werden. Wer den dann irgendwann mal baut, kauft, mietet etc. ist eine völlig andere Geschichte. Will die Stadt nicht, finden sich im Handumdrehen andere.


    Wenn die Stadt von der Miete runter will, ist ein eigenes Gebäude langfristig sinnvoll, solange der Bedarf nicht vorhanden ist, kann vermietet werden. https://www.sueddeutsche.de/mu…e-office-plaene-1.5730593

  • Wie steht es um die Finanzen der Stadt?


    Kämmerer Frey vermeldete für das Wirtschaftsjahr 2022 einen operativen Gewinn von 551 Millionen Euro. Das sind rund 350 Millionen Euro mehr als prognostiziert. Zwei Gründe werden genannt: Einnahmen in Höhe von 8,05 Mrd. Euro auf der einen und sparsame Referate auf der anderen Seite.

    Dem gegenüber stehen Investitionen in Höhe von 1,75 Mrd. Euro, 1,5 Mrd. davon für den Bau von Schulen, Wohnungen und Infrastruktur. Finanziert wurden diese u.a. mit 1,1 Mrd. Euro Fremdkapital. Frey warnt daher (naturgemäß), die Gewinne müssten angesichts der in den nächsten Jahren weiter steigenden Investitionssummen, noch höher ausfallen. Das Ziel von 400 Millionen Euro Gewinn pro Jahr wurde sodann per Stadtratsbeschluss ab 2024 dahingehend geändert, dass 65 % derjenigen Investitionssumme, die per Fremdkapital finanziert wird, als operativer Gewinn erreicht werden muss. D.h. investiert die Stadt im Jahr 2024 insgesamt 2 Mrd. Euro, davon 1 Mrd. Euro per Kreditaufnahme, müssten 650 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet werden. Oder anders formuliert: Je mehr mit Hilfe von Fremdkapital investiert wird, desto sparsamer müssen die Referate arbeiten.

    Man muss wohl keinen Doktor in BWL, VWL und Mathematik haben, um zu erkennen, dass dies verdammt schwierig zu erreichen sein dürfte...


    https://www.sueddeutsche.de/mu…llionen%20Euro%20erzielen.

  • ^


    ???

    • Die Privatwirtschaft "machen lassen": Vor 2022 --> Extrem hoher Bauüberhang + wenig bezahlbarer Wohnraum im Neubau
    • Die Privatwirtschaft "machen" lassen in und nach 2022 --> Extrem hoher Bauüberhang + Aufträge werden storniert, Zins- und Baukostenanstieg bremsen, Luxuswohnungen verkaufen sich nicht mehr

    Die Stadt muss auch selbst Wohnungen bauen, nicht nur weil sich das auf stadteigenen Grundstücken gebietet, sondern auch weil sie mit ihrem Eigentum kein Auslaufen der Sozialbindungsfristen fürchten muss, wie das bei SoBoN der Fall ist. Das ist der beste Weg Wohnungen für Mitarbeiter und finanziell Bedürftige langfristig zu sichern. Der Markt allein regelt für letztere in ökonomisch boomenden Regionen überhaupt nichts. Nirgendwo auf der Welt.

  • Es leben die Wildblumen.


    In Deutschland befinden sich Parkstädte, die ein schätzungsweise paar tausend Quadratkilometer Rasenfläche beinhalten.


    • Sie sind grün
    • mittlerweile oft vertrocknet
    • ökologisch minderwertig
    • als Fläche für Picknick und zum Ausruhen und/oder Verweilen kaum geeignet
    • das Ballspielen ist untersagt
    • sie werden ständig gemäht so dass auch ja nichts hochwachsen kann


    Warum werden sie nicht als Wildblumenwiesen gepflegt?

    Diese sehen bessser aus, als dieser grüne Rasenbeton.

    Und sie erfüllen eine biologische Funktion.

    Unsere Städte könnten ganz bezaubernd damit aussehen.

    Wo bleiben die mutigen Konzepte der Wald- und Wiesen-Stadt?

  • Euroboden vor möglicher Insolvenz:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…se-1.6064310?reduced=true


    Euroboden will/muss fast alle seine Grundstücke verkaufen, darunter die Franziskaner Straße 15 (70 Wohnungen), die Giesinger Straße (der geplante, bunte Sauerbruch Hutton Bau, 50 Wohnungen), die Schulstraße 16a (65 Wohnungen) und in der Kathi-Kobus-Straße.


    Die Franziskaner- und die Giesinger Straße wurden der Stadt zum Kauf angeboten.


    Zitat aus der Sueddeutschen:


    "Ob und zu welchen Preisen die Grundstücke nun weggehen, ist offen. Euroboden nennt selbst Zahlen, die die aktuelle Marktlage illustrieren: So habe ein Rückgang von etwa 20 Prozent bei Kaufpreisen für Eigentumswohnungen zur Folge, dass der Grundstückswert "um teilweise bis zu 50 Prozent" falle. Es werde "zwangsläufig zu weiteren Wertberichtigungen" des Immobilienportfolios kommen, sprich: die Werte in den Büchern werden weiter sinken - mit entsprechenden Verlusten bei Verkäufen."


    Das bereits begonnene Büroprojekt Hammerschmidt in Riem soll aber noch, wie zwei weitere Wohnbauten am Starnberger See und in Berlin fertiggestellt werden. Im laufenden Geschäftsjahr wurden dort aber bislang wohl nur jeweils eine Wohnung verkauft.


    Zitat aus der Sueddeutschen:


    "Wie die meisten anderen Investoren hat Euroboden seine Projekte mit geliehenem Geld finanziert. Dazu gehören Bankkredite, Euroboden hat aber auch Anleihen ausgegeben, eine über 75 Millionen Euro mit der Laufzeit 2020 bis 2025, eine über 40 Millionen (2019 bis 2024), jeweils mit einer Verzinsung von 5,5 Prozent pro Jahr. Die kann das Unternehmen mit Sitz in Grünwald aber nun offenbar nicht mehr bedienen."


    Den Käufern der Anleihen wurde angeboten, die Rückzahlung um 3 Jahre nach hinten zu verschieben um Zeit für die Verwertung der Immobilien zu bekommen, darüber hinaus sollen die jährlichen Zinsen von 5,5 auf 2,5% gesenkt werden und die Gläubiger sollen zustimmen, dass Ihre Forderungen nur nachrangig bedient werden.


    Anderenfalls droht die Insolvenz und noch höhere Verluste.

  • Franziskaner Straße: Abriss des Bestands ist dort m.W. bereits erfolgt, zumindest in Teilen. Wäre ein Gewinn für das Umfeld, wenn die Stadt kauft und dann bezahlbare anstatt Luxuswohnungen baut.


    Hammerschmidt: "Begonnen" ist gut... das Bürogebäude ist im Grunde fertiggestellt ;)


    Schade um die Luxuswohnungen ist es nicht, aber Höglmaier hatte schon einen Sinn für das Besondere, sein Portfolio ist insgesamt betrachtet definitiv keine Stangenware. Auch den Derzbachhof hat er saniert. Mal sehen, ob er seine Firma erfolgreich restrukturieren kann. Für die Anleihenehmer ist es natürlich bitter. 2,5 % auf eine Hochrisikoanleihe, da gibt es derzeit auf besichertes Festgeld mehr Rendite.... :S


    P.S. Pressezitate gehören nicht hierher :)