Münchner Biergartenratsch

  • Ok, das niedrigere Architektur nicht schlecht sein muß, haben wir jetzt in diesem Forum bereits 100mal erwähnt :) In MUC sehn wir es ja an der Macherei (an diese erinnern mich viele Entwürfe). In DUS ist es der Mediahafen, etc.!


    Aber würde man sich in Amsterdam nur im 40-70m Bereich bewegen, dann wären es halt auch nur viele, schöne Stumpen. Die Mischung macht's. Amsterdam scheint jedenfalls kein Höhenproblem zu haben.


    Habe jetzt 15-20 Projekte zwischen 85-135m gezählt!
    Bei uns hört es doch seit über 10 Jahren schon unter 90m auf. Der BVT mit 83m, das Werk4 Hotel mit 86m. Das war's!


    Und diese Mischung, aus diesen 15-20 Projekten über 85-135m, muß auch sein.
    Das ist nämlich genau das, was in München seit 2004 komplett fehlt und uns zur absoluten Stumpen-City macht.

  • @Munich2030,


    Und das bei ca 1,5% Leerstand.


    Der momentane Städtebau in München würde für stagnierende Wohnungspreise auf niedrigem Niveau passen bzw. für Büroleerstände um 15% herum.

  • In München kannst Du blind 20-30 Bürotower zwischen 100-150m bauen. Innerhalb von 2-3 Jahren wären sie ALLE vollvermietet. Wir haben die meisten DAX Unternehmen von ganz D. hier. Im Tec-Dax sieht es ähnlich aus.


    Jeder weiß, daß es innerhalb Europas, Deutschland nicht gerade schlecht geht :)


    Und München+Umgebung ist der 2. stärkste Wirschaftsraum hinter London+Umgebung, in ganz Europa!


    Jemand scheint dieses Wachstum vehemend verhindern zu wollen und alte, verstaubte Traditionen erhalten zu wollen?

  • So langsam wird es jetzt dann Zeit für die HH Studie, von 03 Architekten. Habe gehört, daß im Mai mit den ersten Ergebnissen zu rechnen ist.


    Und dann hoffe ich, daß Büschl mit H&dM mit ihren Paketposthalle+Umgebung Plänen herrausrücken.
    Kann mir eigentlich bei H&DM kaum vorstellen, daß sie unter 100m bleiben. Die lassen sich höhentechnisch ungern beschneiden.


    Ebenfalls denke ich, daß die Höhe des Moosacherstr. HH nochmals überdacht wird. Gut, die BVK will/kann/traut sich nicht höher. Da wartet man halt nur noch auf die grausige Überarbeitung des Chipperfield Fehlentwurfs.


    Aber es sollen ja Investoren für Höheres in den Startlöchern stehen. Bei den beiden, aufgekauften Gleko HH, bin ich mir fast sicher, daß die über 100m gehen.


    Jetzt werden wir ja dann auch sehen, wie Pretzl (der die Studie in Auftrag gegeben hat) das Ganze forciert bzw. auch, ob er tatsächlich schon Investoren an der Hand hat?


    Das Q3 und Q4 in 2019 könnten interessant werden.

  • Stamm-2 Verhinderungsversuch, Episode 8921:

    Zur allgemeinen Belustigung (mir fällt sonst kein anderer Grund ein), haben ein paar nicht unbekannte Fundamental-Kritiker der Stammstrecke, einen sofortigen Aufschub des Projekts gefordert.


    Begründung: Die bekannten Umplanungen am HBF (z.B. Verschiebung des Bahnsteigs) sowie angebliche Planungsfehler bei den anderen beiden unterirdischen Stationen, die ihrer Meinung nach neue Baugenehmigungsverfahren nötig machen würden und damit mit jahrelangen Verzögerungen gerechnet werden müsste.


    Daher ging ein offener Brief an MP Söder, OB Reiter und DB-Vorstand Lutz zur Post.


    Ziel: Keine Ahnung, vermutlich Abkehr von Stamm-2 und im Anschluss nichts tun.


    Unterstützung kommt von einer Bürgerinitiative, die den Abriss der Schalterhalle im Juli verhindern will und beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof eine einstweilige Anordnung erwirken möchte.
    Begründung: Obwohl nur die Gleishalle unter Denkmalschutz steht und explizit nicht die Schalterhalle, sei der HBF ihrer Ansicht nach als Ensemble ein Denkmal - der Abriss der Schalterhalle damit zu verhindern.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…le-stammstrecke-1.4426114


    Reichlich absurd :lach:


    Am 06. Mai wird die Schalterhalle für die Öffentlichkeit gesperrt, Abrissvorbereitungen getroffen.

  • Die Leute haben einfach zu viel Zeit und zu viel Geld bei fehlenden Problemen, Hobbies oder Familie. Bedauerliche Kreaturen, die gegen Hunderttausende Pendler und Arbeiter handeln.

  • In einem Bericht der Abendzeitung war es ein 84-Jähriger Jurist, der den Abriss stoppen will. Das sagt schon alles aus. Er wird den neuen Hauptbahnhof wahrscheinlich nicht erleben, aber Hauptsache, man kann sich im Alter beschäftigen und nochmal wichtig fühlen. Dass sich fast alle Münchner über die Scheußlichkeit des Hbf einig sind, ist ja egal.

  • Wenn man dem Allgemeinwohl nicht verpflichtet ist, ist diese Haltung sogar rational nachzuvollziehen. Der Erwartungswert besagt, dass man in dem Alter noch etliche Jahre Einbußen einer Baustelle verspürt, wovon der Erwartungswert, viel von dem Ergebnis zu haben gering ist.


    Wie gesagt, gilt nur ohne Empathie für andere.

  • Aber welche Einbußen hat denn jetzt zum Beispiel der 84 jährige Jurist von der Baustelle? Es sei denn er lebt am Hauptbahnhof? Das weiß ich in seinem Fall nicht? Kann ja durchaus sein?


    Dann würde es mich auch stören :)

  • Das is der Grundstückspreis. Was werden das sein? 250 Quadratmeter? 10.000 Dollar pro Quadratmeter. Zum Vergleich der Grund zum Dönerhaus im Westend geht gegen 30.000 Euro pro Quardratmeter.

  • Wen es interessiert, hier die Lage: https://www.google.de/maps/pla…3d37.7577427!4d-122.39966


    Isek:


    Sind rund 230 Quadratmeter, fast identisch mit dem Dönerhaus-Grundstück.
    Entscheidend für den Kaufpreis ist aber doch viel mehr das Baurecht, was beim Dönerhaus um ein Vielfaches größer ist.


    San Francisco hat noch größere Probleme als München.


    Klar, genau wie sehr viele andere boomende Städte der Welt weitaus höhere Preise aufrufen. Nur sollte das kein Aufruf zum Zurücklehnen sein, viel mehr eine Warnung, wohin die Reise noch gehen kann, wenn nicht gegengesteuert wird. Das sollte die Politik berücksichtigen bei all ihren Ambitionen, diverse Regionen zum "neuen Silicon Valley" zu pushen.

  • ^^
    Ok. Aber selbst wenn da in SF nur eine zwei stöckige Villa hinkommt, ist der Preis im Vergleich zu München nicht besonders hoch. Die Lage ist viel zu gut.

  • Man muss nun keinen Vergleich starten.


    Ich wollte darauf hinaus, dass auch in anderen Städten oft sehr restriktiv bei Nachverdichtung und Schaffung von Wohnraum vorgegangen wird. Der Ausdruck https://de.wikipedia.org/wiki/Nimby hierbei war mir neu, sowie, dass SF hier anscheinend recht restriktive Bauvorschriften hat.


    Generell sicherlich keine Beispiele, an denen wir uns orientieren sollten.

  • Fortsetzung aus dem Arabellahaus-Thread: https://www.deutsches-architek…thread.php?t=13482&page=5


    Damals war München noch angesagte und trendgebende Weltmetropole.


    "Die haben da nicht nur Musik gemacht, die haben da auch noch ges......und....." :)




    An diese Zeiten konnte München nie mehr anknüpfen und ist sogar sang-und klanglos in Europa untergegangen. Als Weltmetropole kann man diese Stadt eh schon seit 30 Jahren nicht mehr bezeichnen.


    Geblieben ist: Stadt mit den teuren Mieten, Post-Schicki-Micki Quatsch und Spießer Stadt!


    Sehr traurig :(

  • An diese Zeiten konnte München nie mehr anknüpfen und ist sogar sang-und klanglos in Europa untergegangen. Als Weltmetropole kann man diese Stadt eh schon seit 30 Jahren nicht mehr bezeichnen.


    Geblieben ist: Stadt mit den teuren Mieten, Post-Schicki-Micki Quatsch und Spießer Stadt!


    Dem muss man leider zustimmen. München ist schon lange nicht mehr der "Place to be", sondern hat sich in eine biedere Provinzhauptstadt zurückentwickelt, die nebenbei völlig überbewertet und überteuert ist.


    Standortvorteile, die man mal hatte, verschwinden zunehmend - zum Beispiel:
    - Hervorragende Infrastruktur: Schnee von gestern, die Entwicklung des ÖPNV passiert im Schneckentempo, das Straßennetz kollabiert jeden Tag erneut und das Radwegenetz ist peinlich.
    - Schönes Stadtbild: Die Avantgarde-Architektur von damals ist angestaubt und was nachkommt ist an Langeweile kaum zu übertreffen. In Bezug auf moderne Stadtentwicklung (Stichwort Hochhäuser) ist München Schlusslicht.
    - Kultur: Die kulturellen Highlights entstehen woanders (z.B. Elbphilharmonie), gegenüber Berlin ist man weit abgeschlagen. Die Krönung ist: man bekommt nichtmal die Sanierung des Gasteig-Kulturbunkers gebacken.

  • Ihr habt schon recht.
    Jedoch, für die „echte“ Provinz reicht es hinten und vorne nicht, weil die Wirtschaftskraft, Bildungsmöglichkeiten, Freizeitwert viel zu hoch sind.
    Um einen echten Stillstand ermöglichen zu können muss man zumindest die Wirtschaft stark schwächen. Kronawitter ist an diesem Ziel gescheeitert.
    Evtl. gelingt das mit Hilfe von Klimaschutz und zurück zur Natur?

  • Zitat Jai-C:
    Dem muss man leider zustimmen.


    Ich zumindest tue das nicht. Keine Ahnung wer von euch die 70er in München nicht mehr als Kind erlebt hat, ich für meinen Teil hatte persönlich nichts von Mercury und Co., massenhaft neuen Plattenbausiedlungen und einer radikalen Umgestaltung zur autogerechten Stadt (paradox zur ÖPNV-Offensive für Olympia). Vergangenheit wird gerne verklärt :).
    München war damals im Musikbusiness eine größere Nummer als sie es heute ist, ja. Und jetzt? Branchen kommen und gehen. Vll. wird irgendwann auch der FCB absteigen und BMW Pleite gehen ;)?


    Die Krönung ist: man bekommt nicht mal die Sanierung des Gasteig-Kulturbunkers gebacken.


    BER :lach:?


    München ist schon lange nicht mehr der "Place to be", sondern hat sich in eine biedere Provinzhauptstadt zurückentwickelt, die nebenbei völlig überbewertet und überteuert ist.


    Ich weiß nicht, ob München diesbezüglich je wirklich der "Place to be" war, mit Sicherheit stimmt es aber, dass mit dem wirtschaftlichen Erfolg, der kulturelle Einfluss der Stadt zurückging - vielleicht sogar verdrängt wurde? Die Touristenströme mit zweistelligen Wachstumsraten sagen mir, dass dies aber nicht unbedingt gleich in eine Provinzhauptstadt münden muss (zumal bei zunehmend wirtschaftlichem Gewicht).
    In Bezug auf HH und - da stimme ich infoarchitect auch zu - Subkultur passt der Begriff dagegen vortrefflich.


    Zeit für einen neuen König :D?

  • München hat den Status völliger Provinzialität nicht erreicht. Tatsache ist aber, daß dies von Teilen der Bevölkerung und Politik herbeigesehnt wird. Man schon fast von einer "Geilheit" auf Provinzialität und Stillstand bzw Rückentwicklung sprechen.


    Ist wohl etwas Allzumenschliches. Das gibt es auch in den USA und bestimmt auch auf der ganzen Welt. In Europa und insbesondere München sind diese Kräfte halt besonders stark. Es scheint eine kulturelle Dekadenzerscheinung zu sein.