Leipziger-Platz-Thread

  • Der Berliner Kurier schreibt in der heutigen Ausgabe vom Fassaden-Bluff am Leipziger Platz, allerdings auch davon, dass Rewe offenbar an der Ecke Ebertstraße bauen will. Die Genehmigung liege schon vor, aber es hapere noch an der Bedingung einen Zugang von der Bahn aus zum Untergeschoss zu bauen. Dort soll nämlich ein Supermarkt einquartiert werden.
    Die Gespräche mit der Bahn liefen noch so der BK.


    Das müsste dann wohl Leipziger Platz Nr. 18 sein. Macht Sinn, da DER ja seit dem Jahr 2000 zur REWE Group gehört.


    Ansonsten nix Neues vom AvD-Grundstück (kein Hauptmieter) und dem ORCO-Gelände (Zustimmung vom Parlament stünde noch aus; und die bekannten Finanz-Probleme von Orco).


    Artikel BK

  • Wenn das Grundstück Leipziger Platz Nr. 18 wirklich demnächst bebaut werden sollte, wäre das in der Tat sehr erfreulich. Wenn auch der Leipziger Platz damit noch nicht komplett ist, wäre doch wenigstens der Potsdamer Platz nach 20 Jahren endlich vollständig bebaut. Hoffentlich bleibt es auch bei der zur Zeit auf den Plastikplanen abgebildeten Planung, denn diese wirkt sehr hochwertig. Das wäre wirklich ein würdiger Abschluss für den Potsdamer Platz. Ich befürchte aber eher, dass ein völlig neuer Entwurf entstehen wird, da die Planen da ja schon sehr lange stehen und die abgebildeten Pläne daher veraltet sein dürften. Weiß jemand etwas über den aktuellen Stand der Planungen?

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    Sofern wir hier keinen absoluten Insider von REWE haben sollten, wird das kaum der Fall sein.


    Neuigkeiten vom Wertheim-Areal. Die Opposition im Senat will dem B-Plan nicht eher zustimmen bis bestimmten Fragen geklärt sind. Kritisch wird vor allem der hohe Einzelhandelsanteil gesehen. Dieser sei mehr als der Standort vertragen könne. So würde man nur dem Investor eine Wertsteigerung des Grundstückes verschaffen. Dies könne aber kein Ziel einer nachhaltigen Stadtplanung sein.


    Artikel Mopo

  • Eine nachhaltige Stadtplanung kann aber auch keine weitere Verschleppung eines möglichen Baustarts sein :mad:


    Diese erfundenen Feinbilder: Hotels, HH's, Büroflächen, Einzelhandelsflächen, . . . man kann es einfach nicht mehr hören. Der Potsdamer Platz ist eine - unerwartet enorme - Erfolgsgeschichte, warum sollte dies nicht auch dort gelten. Was diese Provinzpolitiker wohl nie verstehen werden, ist: "Das ein gutes, überzeugendes Angebot auch Nachfrage generiert!" Warum soll ich zum Leipziger Platz fahren, wenn ich ein ebenso großes Einzelhandelsangebot auch im eigenen Bezirk vor der Tür habe?

  • ^ Die Frage ist doch, ob sich Potsdamer und Leipziger Platz dann nicht gegenseitig kannibalisieren. Dir ist schon klar, wieviel Fläche 50.000 m² sind? Ich kann die Bedenken absolut nachvollziehen, niemand hat etwas davon, wenn hier neugebaut wird und dann die Hälfte leersteht oder negative Auswirkungen auf den Potsdamer Platz hat. "Schnell-schnell" war bisher meist die schlechtere Variante. Insbesondere wenn hier offensichtlich der Grundstücksbesitzer einfach nur seinen Arsch retten will.

  • Schön aus der FAZ abgeschrieben bayer. New York mit Dubai zu vergleichen ist schon unangemessen, aber dann auch noch Berlin daneben zu stellen, das ist nun wirklich nicht sehr passend. Lies dir doch auch ein paar Kommentare zu dem Artikel durch, da wird noch schlüssig gegen den Verlgeich argumentiert.


    Hier nochmal der Artikel zum Thema.

  • Aber ich glaube kaum, daß "Boom and Bust" ein Leitbild für Stadtentwicklung sein kann, und über den "Erfolg" New Yorks oder Dubais kann man sicher auch streiten; die Einwohner dieser Städte sehen davon in ihrer Lebensqualität sicher eher wenig...
    Mir drängt sich auch der Eindruck auf, daß man von Seiten des Senats der siechen Orco das Beatmungsgerät ein wenig näher ans Bett stellen will; allerdings scheint die Not mittlerweile ja so groß zu sein, daß besagter Investor beim Veräußern seiner Liegenschaften sogar Betrügern aufsitzt, die mit nicht vorhandenen Geldbündeln winken (siehe Haus Cumberland).
    Das Beste wäre, wenn ein anderer Investor mit größerer finanzieller Potenz die Liegenschaft übernimmt und entwickelt...

  • bayer:
    Weil es nicht nachhaltig ist, in Überkapazitäten zu investieren und dann Leerstände vor Ort oder anderswo zu haben...
    "Boom and Bust" ist ein anderes Wort für freie Fahrt dem freien Markt inklusive seiner irrationalen Exzesse, und Stadtplanung und Stadtentwicklungspolitik, wie sie sich zumindest nach europäischem Verständnis seit dem 20. Jahrhundert entwickelt haben waren immer angetreten, genau dem Einhalt zu gebieten...
    Dubai als Vorbild ist allein deswegen schon grenzwertig, weil es dort ja überhaupt keine demokratisch verfaßte Öffentlichkeit gibt, die sich in Stadtentwicklungspolitik einmischen könnte/dürfte...
    Deswegen dort also freie Bahn dem Immobilienkapital im Verbund mit Scheichens Bemühungen, seinen kleinen Schwanz zu kompensieren...:D

  • Wenn Dubai hier als Beispiel für "Stadtplanung" genannt wird, dann haben einige wohl eher das Geschehen im Forum mitverfolgt, anstatt sich über die Entwicklungen in Dubai schlau zu machen. Der steingewordene Schwanzlängenvergleich der Scheichs hat nämlich gerade eine erektile Dysfunktion, weshalb Dubai gerade bei den Nachbarn um Viagra in Form grüner Scheinchen betelt! In Berlin sollte und wird man mit Bedacht bauen. Es gibt weder Wohnungsnot noch Büroraummangel. Die Bebauung des Leipziger Platzes ist lediglich eine Frage der Ästhetik.

  • @ New Urban: Sehr richtig! Dubai ist eine hochgezüchtete, von imperteninenter Verschwendungssucht errichteter Moloch der Häßlich- und Kitschigkeiten. Schaut euch doch mal die langen Ketten von gleichförmigen Wohnhochhäusern, durchschnitten von 16-spurigen Schnellstraßen an! Das ist keine Stadt, das ist ein Albtraum, fast so schlimm wie Le Cobusiers Plan für Paris.
    New York ist sicher eine sehr interessante und ich finde auch architektonisch größtenteils ästethische Stadt, aber die ist auch nicht durch Boom and Bust entstanden, dafür boomte sie zu lange (17.-Mitte 20. Jh.) und hat relativ gesehen nur kleine Bustphasen durchschritten (Mitte des 20. Jh.-90er Jahre. Jede Metropole erlebt ihre Hoch- und Tiefpunkte. Berlin boomte bis zum 2. WK und ist seither in einer Mischung aus Niedergang, Strukturwandel und Neuerfindung. Der Unterschied zwischen New York und Berlin ist schon grundsätzlich der, dass es in New York tatsächlich große Nachfrage lange Zeit nach viel Platz gab und Hochhäuser die logische Konsequenz in Manhattan waren. Manhattan ist so dicht bebaut, dass es keine andere Lösung als in die Höhe zu bauen gibt/gab. Das ist in Berlin nicht so, im Gegenteil: Es fehlt die große Nachfrage und auch die Kaufkraft der New Yorker und dann sind da auch jede Menge freie Flächen bzw. Leerstände im Berliner Stadtgebiet.

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    Weiß eigentlich jemand, ob es konkrete Pläne für das Grundstück gegenüber vom Wertheim-Areal gibt, d.h. in der Leipziger Straße 2, in Backsteins Bild dort wo die Lücke ist?


    Beitrag von dort hierher verschoben.
    Bato

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    Für dieses Grundstück, habe ich noch nie auch nur einen einzigen Entwurf gesehen. Hab auch keine Ahnung wem das eigentlich gehört.
    Nix Neues gibt es außerdem von den Grundstücken des AvD und dem DER zu berichten. In der Mopo gab es dazu zuletzt einen Artikel. Man wolle zwar neue Werbeplakate an die Gerüste montieren konkrete Bauabsichten gibt es aber nicht. Die Potemkinschen Dörfer bleiben uns also noch eine Weile erhalten. :mad:

  • In den 90ern war das Grundstück mal vorgesehen für das Bundesumweltministerium. Danach hab ich auch nie wieder was dazu gehört - daher danke für die Info, antipolis.

  • Es gibt ja eine lange Reihe von Areale in Mitte, welche für einen theoretisch denkbaren vollständigen Regierungsumzug freigehalten werden. So z. B. die Fläche vor dem Reichsluftfahrtministerium (zwischen Leipziger, Wilhelm und Zimmerstraße). Da darf nix anderes gebaut werden - für den Eventualfall...