TV-, Radio-, Buch- oder Internet-Tipps zum Thema Architektur

  • Das Thema nachhaltiges Bauen wird ja hier im Forum in verschiedenen Strängen diskutiert. Hier ein Beitrag dazu von Diplomingenieur Michael Wicke (Research Assistant im Projekt Wissenschaftsarchitektur – Laboratory of Knowledge Architecture der Technischen Universität Dresden) im Deutschlandfunk Kultur: "Auf Nachhaltigkeit bauen".


    Da ich keinen Strang gefunden habe, wo solche übergeordneten Tipps unterkommen könnte, habe ich mir erlaubt, diesen hier zu erstellen, in der Hoffnung, dass der eine oder andere Tipp dazu kommt.

  • Hier ein Artikel auf Spiegel online. Heute zumindest ohne Bezahlschranke.


    "Menschen in Deutschland leben immer großzügiger"


    Seit 2005 ist (bis auf 2015) jedes Jahr die durchschnittliche Wohnfläche pro Person gestiegen. Auf dem Land haben die Menschen im Schnitt 51,4 qm in der Stadt 40,9. Dazu kommt, dass seit Beginn der Neunzigerjahre der Anteil der Einpersonenhaushalte deutlich gestiegen ist.


    Hier ist die Studie dazu. Allerdings kostenpflichtig.

  • DAM-Preis 2022

    Ein interessanter Artikel* im Feuilleton der FAZ von gestern, der sich auch kritisch über die Vielfalt der eingereichten und schlussendlich bewerteten Arbeiten auslässt und auch eigene Vorlieben nicht verschweigt, wie etwa das Wohnhaus in Köln von Feyyaz Berber Architekten. Aber auch auf das Genossenschaftsprojekt San Riemo in München wird näher eingegangen.

    Hier noch der eigentliche Internet-Tipp mit dem Überblick der eingereichten Projekte und vielen weiteren Informationen, Fotos und Grundrissen.


    * aktuell noch ohne Bezahlschranke

    2 Mal editiert, zuletzt von bungalow ()

  • Das Landesdenkmalamt Berlin hat das Buch „Sechs Siedlungen der Berliner Moderne“ herausgegeben.

    In dem Buch werden die Entwicklungen der Unesco-Welterbestätten in Berlin vorgestellt.


    * Siedlung Schillerpark

    * Großsiedlung Britz

    * Wohnstadt Carl Legien

    * Weiße Stadt

    * Großsiedlung Siemensstadt

    * Gartenstadt Falkenberg


    Diese Siedlungen der Berliner Moderne wurden 2008 in die Welterbeliste aufgenommen. Die Siedlungen und Bauten wurden zwischen 1913 und 1934 nach Plänen von Bruno Taut, Walter Gropius, Hugo Häring, Hans Scharoun und weiteren Protagonisten des Neuen Bauens errichtet.


    Das Buch ist im Anton H. Konrad Verlag erschienen (ISBN 978-3-87437-600-6). 

Es gibt auch eine Webseite vom Landesdenkmalamt zu den Siedlungen.


  • Hier ein Tipp zu einer ARTE-RE Reportage: "Haus aus Müll"


    In Neukölln im Kindlgelände an der Rollbergstraße wurde ein experimentelles Haus (Aufbau) errichtet. Natürlich nicht aus Müll, wie der Titel etwas reißerisch suggeriert, sondern aus Holz, Stroh und recycelten Baumaterialien.


    Dauer: 33 Minuten, verfügbar bis 20. September 2022


    Hier habe ich noch ein paar Informationen dazu zusammengetragen.

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • »Wenn alle so bauen würden wie der Westen, wäre die Erde morgen kaputt«

    Interessantes Interview mit dem in Berlin lebenden und arbeitenden Pritzker-Preisträger Francis Kéré im Spiegel über Nachhaltigkeit, das Wohnen in Berlin und die Chinesen in Afrika.

  • Der Tagesspiegel stellt zwei Jahrbücher zum Thema Bauen in Berlin (und Deutschland) vor


    1.: Jahrbuch „Architektur in Berlin Band 11“ der Architektenkammer Berlin, mit einem Vorwort der neuen Präsidentin Theresa Keilhacker, die sich für ein ökologischeres und ressourcenschonenderes Bauen ausspricht. (Verlag Braun, 182 S., 29,90 €)


    2. Deutsches Architektur Jahrbuch 2022, das vom Deutschen Architekturmuseum herausgegeben wird (DOM publishers, 264 S., 38 €) und die Gebäude der Shortlist und die Preisträger/innen ausführlich vorstellt.

  • Im Inforadio ist eine Sendung vom 12.12.22 zum nachhaltigen Bauen zu hören.


    Tenor: Neubauten verursachen deutlich mehr Emissionen als die Sanierung oder der Umbau von Bestandsgebäuden. Architekten und Stadtplaner fordern , dass mehr im Bestand gebaut wird - etwa durch Aufstocken. Dafür müssten aber auch Verordnungen angepasst werden.


    Gesprächspartner: Reiner Nagel von der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam und Architekt Paul Kahlfeld.

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    Ich frage mich häufiger, in wie weit sich die Klimabilanz allein auf die graue Energie eines Gebäudes reduzieren lässt. Nehmen wir mal ein typisches Nachkriegshaus oder ein von dem Typus geprägtes Quartier in Berliner Innenstadtlage - typischerweise zurückversetzt von der Straße, freistehend und somit den Blockrand nicht ausnutzend. In solch einem Fall kann man dem Argument der grauen Energie einiges entgegensetzen. So würde ein blockrandschließender Neubau ggf. mit einem Querflügel im Hinterhof, der das Grundstück deutlich besser ausnutzt, mehr Wohnraum in innerstädtischer Lage schaffen. Die dort einziehenden Bewohner, die sonst einen Neubau in der Peripherie hätten beziehen müssen, brauchen somit kein CO2 emittierendes Auto und eine weitere Zersiedelung der Stadt wird verhindert. Vielleicht bietet der Neubau auch Gewerbeflächen, die die Nahversorgung verbessern und sich somit aufgrund verkürzter Wege auch positiv auf die Emission der umliegenden Anwohner auswirken. Kurz gesagt: Verdichtung ist auch eine Form von CO2 Einsparung, die aber aus irgendeinem Grund in der ganzen Debatte unbeachtet bleibt.


    Nicht zuletzt sind städtebauliche Verbesserungen durch Neubauten sehr gut für das soziale Klima und das psychische Wohlbefinden in einer Stadt. Wer sich an seinem eigenen Wohnort erfreuen kann, spart sich vielleicht auch die ein oder andere Urlaubsreise mit dem Flieger. Das Argument mit der grauen Energie ist für mich also etwas zu kurz gesprungen.


    Als Fallbeispiel für meine Argumentation fällt mir insbesondere die Luisenstadt oder Teile Schönebergs ein, die trotz innerstädtischer Lage sehr peripher wirken und aufgrund der lockeren aber gleichzeitig sperrig platzierten und somit schwer nachzuverdichtenden Bebauung untergenutzt bleiben und den Aufgaben eines urbanen Raumes nicht gerecht werden. Was passiert mit solchen Quartieren in der Zukunft? Bleibt der Zustand dieser Quartiere aufgrund des alleinigen Argumentes der grauen Energie als weißer Fleck auf der Stadtkarte zementiert? Ich glaube da verschenkt man große ökologische, soziale und städtebauliche Potenziale.


    Meiner Meinung nach sollte der Erhalt von Bausubstanz also nicht zum Dogma werden (so kommt es mir mittlerweile schon vor) sondern unbedingt mit den oben genannten Argumenten differenziert betrachtet und abgewogen werden.


    (Gerne den Beitrag in einen passenden Strang verschieben, wenn es einen gibt)

  • Artikel in Brand1 "Umbau statt Abriss"

    Zu dem Thema gibt es auch einen längeren Brand1-Artikel unter dem Titel „Umbau statt Abriss“. Es wird zwar betont, dass ein Abrissverbot natürlich nicht die Wohnungsmisere lösen kann, aber alte Gebäude neu zu nutzen stärke die Gemeinschaft und schone die Umwelt. Es gibt sogar eine Aktion Abrissmoratorium, die sich im September mit einem Offenen Brief an Bauministerin Klara Geywitz gewandt hatte und darauf hinweist, dass in Deutschland jedes Jahr 230 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle anfallen, was 55 Prozent des gesamten deutschen Abfalls ausmacht.

  • Vielen Dank für den Link. Der Herr Architekt scheint ein ausgesprochener Zyniker zu sein - wenn die Kommentare stimmen. Er propagiert das Einfamilienhaus als Monster - hat sich selber aber eines am Bodensee mit 780qm auf 6600qm Grundstück gebaut: Link.

    Interessant auch: In Wien versiegelt ein Einwohner 58qm, auf dem Land in Niederösterreich 409qm.

  • ^^ / ^ „...scheint...“ „... wenn die Kommentare stimmen ...“


    Hast du seriöse Quellen, dass Dietmar Eberle das im Link gezeigte Haus bewohnt? Oder passt es nur in dein (und Blaines) Weltbild? Solche Kommentare als Fakten zu werten ist natürlich einfach.

  • Da müssen ja einige sehr geniale Gebäude als Stock-Bilder für seelenlose Architektur hinhalten. :(


    Den Kanal habe ich neulich auch schon entdeckt und nach anfänglichem Interesse für mich schnell abgehakt.


    Das Argument mit den Architekten, die angeblich immerzu in altmodischen Häusern wohnen, kommt in einem seiner anderen Videos auch zum Tragen – inklusive Elphi als Negativ-Beispiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Bonteburg ()