Neuentwicklung ehemaliger Kaufhof am Wehrhahn

  • Da die Ecke städtebaulich relevant ist und auch viel mehr Aufmerksamkeit verdient, gönne ich ihr einen eigenen Thread - Fotos vom Rundgang um das Gebiet findet ihr hier oder hier.

    U.a. ist der Standort auch für den Neubau der Oper im Gespräch.

    Für das Gelände des ehemaligen Kaufhof am Wehrhahn ist jetzt ein Dialogverfahren gestartet, dass auch groß sichtbar am Gebäude prangt:

    Dialog am Wehrhahn 1

    Nach dem Umrissplan, der dort sichtbar ist, gehören zum Plangebiet wohl die Grundstücke Am Wehrhahn 1 inkl. Parkhaus Oststraße (ohne eigene Adresse) , Tonhallenstraße 9 und Oststraße 15 - das ehemalige Karstadt Sportgebäude gehört scheinbar nicht dazu.

    Nach dem Auszug von Kaufhof Ende Oktober 2020 steht das Gebäude leer, soll aber bis zum Abriss zwischengenutzt werden - ins Erdgeschoss und Untergeschoss zieht das Zweirad-Center Stadler ein, die Umbauarbeiten laufen bereits.


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    Bilder von mir / 23.05.2021 - hier mehr Bilder dazu

  • Wie JFKNRTGIG im Thread "Rund um die Schadowstraße" schon geschrieben hat, sind die ersten Entwürfe online auf der Dialogseite und auch ein Mitschnitt des Livestreams von heute 18:30 Uhr (ca. 2 Stunden) ist auf Youtube hochgeladen worden und verlinkt.


    Insgesamt wurden 6 Entwürfe vorgestellt, bei Entwurf 5 + 6 ist bereits die Oper mit eingeplant.

    Allerdings sind diese nur als erste Ideen anzusehen, da sie allesamt vom Architektenbüro BIG und dem Landschaftsarchitekturbüro LAND stammen und es bestimmt noch einen Architektenwettbewerb geben wird (muss!).

    Aktuell ist der Entwurf 5 mein Favorit.


    Entwurf 1:


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    Weitere Bilder


    Entwurf 2:


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    Weitere Bilder


    Entwurf 3:


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    Weitere Bilder


    Entwurf 4:


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    Weitere Bilder


    Entwurf 5 (inkl. Oper):


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    Weitere Bilder


    Entwurf 6 (inkl. Oper):


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    Weitere Bilder


    Quelle aller Bilder: © Architekturbüros BIG und des Landschaftsarchitekturbüros LAND

  • Sehr tolle Entwürfe, aber leider ist in dieser Stadt so etwas nicht mehr zu machen, wenn man Kommentaren von Bürgern und Politikern folgt.

  • Die Präsentation von BIG gestern war interessant.


    Von den beiden Entwürfen mit integriertem Opernhaus gefällt mir persönlich Variante 5 an Besten; wobei ich das Hochhaus noch etwas höher planen würde, was der Proportion gut täte.

    Ein Hochhaus in der Blickachse der Schadowstraße finde ich prinzipiell gut.


    Ohne Oper gefällt mir auch die zweite und dritte Variante; die erste Variante finde ich als den schwächsten Ansatz.


    Variante 4 ist natürlich auf den ersten Blick sehr spektakulär und wirkt wie ein typischer BIG Entwurf; wirkt aber in dem Umfeld zu massiv.

    Der Sockel, bzw. die Mantelbebauung sollte sich an der Umgebung orientieren.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, tagt morgen die Fachjury; mal sehen, was dabei rauskommt.


    Ob die Oper dort integriert wird, steht ja auch noch nicht fest; persönlich würde mir der Innenstadt-Standort eher zusagen, als der Hafen.

    Bei dem Wunsch-Raumprogramm der Oper dürfte ja der jetzige Standort passé sein;.

  • Mir gefällt Entwurf 3 mit den Zwillingstürmen am besten.


    4 und 5 sind mir persönlich zu wuchtig und zu massiv. 6 hat das HH an der falschen Stelle. Das gehört nicht in den "Hinterhof".


    Bei 1 und 2 ist mir, obwohl ich sonst immer für mehr Höhe bin, das HH zu hoch. Das passt da nicht hin. Auch bin ich kein großer Fan davon, ein HH mitten im Block zu haben. Da gehört ne klare Fassade von der Straße bis nach ganz oben hin ;)

  • Erstens: Warum muss es immer einen Architekturwettbewerb geben? Warum kann sich ein Bauherr nicht einfach das Architekturbüro aussuchen, mit dem er arbeiten möchte? Das scheint ein deutsches Alleinstellungsmerkmal zu sein.


    Zweitens. Wir müssen auf diesem Gelände hoch hinaus. Meiner Meinung nach haben sie die Entwürfe für niedrige Gebäude in das Verfahren einbezogen, aber sie werden sich weigern, weiterzumachen, wenn sie nicht die richtige Höhe und das richtige Maß an Masse bekommen. Und ich unterstütze sie dabei, wir brauchen Dichte, und das hier liegt in der Hochhauszone, also sollte es unterstützt werden. Wenn nicht, sendet es ein schlechtes Signal an die Entwickler.


    Drittens. Ich bin nicht dafür, dass die Oper hier gebaut wird. Es fühlt sich einfach falsch an.


    Von den Entwürfen sind meine Favoriten Nummer 2 und 5 (aber ohne Opernnutzung)

  • Mir gefällt 5 am besten, ob mit oder ohne Opern-Nutzung. 1 erinnert mich auf dem 1. Bild an das Walkie-Talkie Hochhaus in London, hier etwas geglättet. 2 finde ich nichtssagend. 3 ganz ok, aber kann ich mir nicht vorstellen, dass das durchgeht, wir sind ja nicht Dubai oder Singapur (um unsere Dezernentin zu zitieren). 4 finde ich häßlich, unstimmig und befremdlich, diese Spitzen haben fast etwas bedrohliches. 6 - das Hochhaus gefällt mir, die Platzierung könnte man noch überdenken.

  • Muss sagen dass mir gerade 4 wegen der Andersartigkeit am besten...schön ist diese Kreuzung ohnehin nicht

  • Ich habe mir gerade die gesamte Präsentation, die mir gut gefallen hat, auf YouTube angeguckt.


    Am besten gefällt mir der Entwurf mit der Nr. 5 - mit oder ohne der "Deutschen Oper am Rhein".


    Allerdings bin ich strikt dagegen, dass wir für die Anmietung der notwendigen Opern-Flächen jährlich Millionen-Beträge zu bezahlen haben.


    Aus diesem Grund würde ich ganz klar einen Neubau der "Deutschen Oper am Rhein" auf städtischem Grund und Boden durch die Landeshauptstadt Düsseldorf bevorzugen.


    Bei einer "kommerziellen" Nutzung des Grundstücks - mit einem Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Büro und Wohnen - sollte der Bereich des Wohnens nicht zu klein ausfallen und nur unter Wahrung des aktuellen "Handlungskonzeptes Wohnen" umgesetzt werden dürfen.


    Grundsätzlich bin ich dafür, an dieser Stelle deutlich mehr Höhe zuzulassen; ein (oder mehrere) architektonisch ansprechendes Gebäude mit einer Höhe von bis zu 150 m kann ich mir übrigens auch für die Neubebauung der Tuchtinsel oder der Ecke Steinstraße/Kreuzstraße vorstellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Qualle1 ()

  • Mein Wunsch wäre die Nummer 6. Die Form und die Proportionen des Hochhauses gefallen mir am besten, zwar schon häufig gesehen (zuallererst in Moskau), aber Gutes kann man doch immer wiederholen, besonders dann, wenn es in der Heimatstadt noch nicht vorhanden ist. Der Eingang von diesem Gebäude ist auch näher an der U-Bahnstation und eine Trennung von Publikumsverkehr und Opernbesuchern ist doch auch praktisch und wünschenswert. Für mich ist diese Lage auch kein „Hinterhof“, wenn man es so bisher gesehen haben sollte, dann ist diese Ansicht doch spätestens mit der Errichtung dieses Baus Vergangenheit.

  • Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht. Alle Entwürfe sehen aus wie unter Maßgabe des Investors "maximale Raumausnutzung" geplant. Was ja auch grundsätzlich ok ist, aber die Entwürfe erscheinen mir alle viel zu massiv. Das hat auch nichts mit der Höhe zu tun (welche dem Standort bestimmt nicht schadet) sondern mit der Form und Größe der Baukörper. Es geht leider Leichtigkeit und Eleganz verloren. Das Besondere fehlt irgendwie (so wie z.B. beim Entwurf auf der Tucht-Insel). Insofern kann ich nur hoffen, dass es noch einen offenen Architektenwettbewerb gibt mit mehr Differenzierung und Qualität so wie DUS-Fan es schreibt.

  • Also ich finde die Höhe generell auch bei dem ein oder anderen Vorschlag zu hoch und dei Baukörper zu massiv...aber ich habe in dem Artikel nicht ein stichhaltiges Argument gegen ein hohes Gebäude gelesen. Die Kirche? Sorry die ist eh total verbaut und von nirgendwo in irgendeiner Sichtachse nernünftig zu sehen...heutzutage die Höhe von Kirchen (ausser vllt Kölner Dom und Ulmer Münster) als Argument zu nutzen ist irgendwie daneben....



    Bitte nicht jeweils den kompletten Vorbeitrag "zitieren". Es versteht sich von selbst, dass darauf geantwortet wird.

  • https://www.wz.de/nrw/duesseld…hn-entwuerfe_aid-60048935


    This report shows that politicians from all parliamentary groups in the Düsseldorf Council generally reject the planned heights at this point.

    Das ist so engstirnig. Sie können nicht sagen, dass sie nicht wollen, dass die Stadt auf Grünflächen baut und sich ausdehnt, aber auch keine Höhe in Gebieten zulassen, die sich verdichten sollen. Wie können Hochhäuser dieser Stadt schaden? Ich sehe ehrlich gesagt nicht diese Angst, die hier in den Köpfen verankert ist.

  • Also der Artikel macht mich auch nicht so froh. Ob man da einen 180 m Turm hinsetzen sollte, dass das umstritten ist, war vorherzusehen.


    Wenn in Punkto Höhe in der Vergangenheit so vorsichtig gehandelt worden wäre, wir hätten kein Dreischeibenhaus, weil es alles überragte. Auch damals hätte man mit Verweis auf Kirche XY oder bis dahin höchstes Gebäude diesen Bau ablehnen können. Nun ist es ein Wahrzeichen.


    Wie ein Hochhaus eine Stadt überfordern kann, dafür bräuchte ich eine Erklärung. Die Stadt ist eher mit sich selbst überfordert, z.B bei der Autozulassung, Genehmigungen, Bürgerbüro und Schul- und Radwegebau.


    Hochhäuser wie das GAP sind m.E. gut platziert während Deutsche Rentenversicherung oder das gegenüberliegende Hochhaus mit dem Aldi keine Werbung für Hochhäuser sind, aber auch kein Schandfleck. Das spielt m.E. auch eine Rolle auf die Wahrnehmung, fällt mir aber schwer, dass anhand der Visualisierungen für den Kaufhof zu beurteilen.


    Was mich etwas ärgerlich macht, ist diese Widersprüchlichkeit.


    Die Mieten und Häuserpreise sollen nicht ins Unendliche steigen, aber für steigende Bevölkerung müsste gemäß Angebot und Nachfrage mehr gebaut werden, um den Preisanstieg zumindest zu bremsen. Es soll nicht im Grünen bzw. am Stadtrand gebaut werden, fair enough, aber die logische Konsequenz daraus heißt: dichter und höher.

    Und wenn man das geschickt macht, hätte man sogar eine grünere und luftigere Stadt, wie z.B. in Singapur, die sehr in die Höhe gehen und viel Grün dafür anbieten. London dagegen geht sehr in die Fläche, die Innenstadt ist sehr dicht bebaut, eng, wuselig, wenig grün. Selbst dort wird mit mittelalterlichen Stadtstrukturen nach vielen Jahrzehnten Höhenbegrenzung (St. Pauls Cathedral war dort m.W. das Maß) nicht unumstritten in Höhe gebaut. Nach Düsseldorfer Definition wäre mit der Nogo-Hochhauszone am Rhein/Altstadt wenig in London baubar, da in London noch viel mehr Fläche Altstadtcharaker hätte, dass wird hier schon recht streng ausgelegt und klammert Bestandsbauten wie das Mannesmann-Hochhaus in der Zone logisch aus.


    Höhe und Dichte bedeuten meistens für die Menschen, die in der Stadt wohnen ein Verlust an Aussicht, zeitweise Verschattung, Veränderung etc. In Düsseldorf ist diese betroffene Gruppe in der Innenstadt sehr gut mit der Lokalpolitik vernetzt, wie man z.B an den Posersperren auf der Kö sehen konnte, die z.B auf dem Südring jahrelang weitgehend unbehellig fahren konnten.


    Also haben die Interesse der Bestandsbewohner einen hohen Einfluss auf die Höhe von Gebäude, während Neubewohner eher etwas zu kurz kommen, und sich um knappe und teure Wohnungen balgen muss.

  • Dieser Anti-HochhausRat verteufelt doch alles was höher ist als 50 Meter. Sie verlangen mehr Platz und Fläche für Mensch und Grün aber diese Fläche darf nicht aus der Höhe gewonnen werden. Rein von der Logik her, um mehr Platz und Aufenthaltsraum auf der untersten Ebene zu erschaffen, kann man nur in die Höhe bauen und die Grundfläche dafür verkleinern.

  • Ein Hochhaus gestutzt auf 60-70 Meter bringt der Stadt rein gar nichts. So eine Höhe ist total halbgar. Weder trägt es zu einer Skyline bei noch kann so ein Gebäude genügend BGF für eine vernünftige Mischnutzung mit (sozial/gefördertem) Wohnungsbau, Büro, Gastronomie und öffentlich zugänglichen Flächen erreichen. Lieber die "Düsseldorfer-Höhenangst" überwinden, BIG eine hervorragende Arbeit machen lassen, und der Stadt ein neues Wahrzeichen schenken, welches Strahlkraft weit über Düsseldorf hinaus hat.


    (Ich bin ziemlich sicher das unser ehemaliger OB die Pläne sehr begrüßt hätte).

  • RP-Online berichtet über die ersten Entwürfe unter dem Titel "Architekt muss Wehrhahnpläne überarbeiten".


    Keiner der gezeigten Entwürfe wurde von der Jury für eine weitere Bearbeitung empfohlen.

    Heute diskutierten Politiker, Verwaltungsspitze, externe Experten des Hochhausbeirats und Vertreter der Anlieger mit Bjarke Ingels und Jakob Sand von BIG.

    Kritisiert wurde, dass nicht "dem Geist der Auslobung" gefolgt wurde, die vor gab, dass auch ein Hochhaus vorgestellt werden dürfe – aber nicht nur.

    Höhe und Dichte sollen „mit Blick auf den Düsseldorfer Maßstab angepasst werden“ und ins Quartier passen.

    Die Architekten sollen die neuen Varianten im September der Öffentlichkeit vorstellen und in der Expertenkommission diskutiert werden.

    Bis dahin soll auch klar sein, ob die Oper dort hin soll, dann wäre ein Wettbewerb wahrscheinlich und BIG zumindest als Teilnehmer gesetzt.

  • Ich weiß nicht, ob es rechtlich möglich ist, aber ich fände es gut, wenn Signa die vorhandene Bebauung auf ihren Grundstücken restlos abreißen würde und auf den freigewordenen Plätzen eine schlecht asphaltierte Parkfläche anlegen würde.

    Die US-Städte sahen Jahrzehnte lang so aus. Jetzt sind sie dicht.

  • ^ Ich glaube nicht, dass man eine Abrissgenehmigung ohne Bauvoranfrage/geändertem Bebauungsplan bekommt und eine Nutzungsgenehmigung für den Parkplatz erst recht nicht. :P

    Zudem wird Signa weder die Abrisskosten vorfinanzieren wollen, noch es sich mit der Stadt verscherzen - die wollen ja am Carschhaus den Vorplatz von der Stadt und ein Grundstücktausch ist auch in der Sprache (altes Operhaus gegen das Teileigentum der neuen Oper).