Quartier Bundesallee [in Bau]

  • ^

    ... ich will ja jetzt nicht den Detaiteufel spielen, aber Dein erstes Foto zeigt doch recht deutlich, dass die vermeintlich helle Verfugung nur die planen Flächen betrifft. Sobald es an die Rundung geht sind die Fugen dunkel. Das zum Beispiel stört mich ungemein, weil hier die von Dir beschriebene Verschmelzung eben nicht sichtbar ist. Aber vielleicht braucht' s nur was länger zum Trocknen ...


    Unsinniges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • Ich habe das wohl nicht ganz klar formuliert. Die Fassade ist noch in Arbeit und wird überall hell verfugt. Der Vergleich bietet sich gerade jetzt ganz gut an, während die unverfugte und verfugte Variante nebeneinander zu sehen sind.

  • Nun wird auch das dritte Gebäude des Ensembles von seinen Gerüsten befreit. Leider ist das Ergebnis sehr enttäuschend. Der Gebäudeabschluss mit den vertikalen Finnen zitiert den Art Deco Stil der 20/30er Jahre auf eine sehr interessante Weise, doch wenn schon eine solche Anlehnung an den Art Deco angestrebt wird, muss auch die entsprechende Monumentalität des Stils erreicht werden. Da es nun so aussieht, als werden die Felder zwischen den Fenstern mit einfachem, weißen WDVS verkleidet, zerfällt das Motiv in ein kitschig aufgeklebtes Erscheinungsbild, das mit dem zitierten Stil leider wenig zu tun hat. Es ist sehr schade, dass der Naturstein, der für den Sockel verwendet wurde und im unteren Bild hinter den Gerüsten nicht erkennbar ist, nicht für die Fassade der oberen Etagen verwendet wurde.


    img_6269ftese.jpg

  • ^ Update. Das südliche Gebäude an der Bundesallee wird weiter abgerüstet. Mir gefällt dessen Fassade (u. a. wegen der Betonung der Vertikalen) deutlich besser als die an der Nachodstraße:


    quartier_bundesallee01.jpg


    quartier_bundesallee02.jpg


    quartier_bundesallee03.jpg


    Und auch im Hof (vgl. letztes Bild in diesem Beitrag) wurde ein Großteil der Gerüste abgebaut:


    quartier_bundesallee04.jpg


    quartier_bundesallee05.jpg

  • ^^

    Ich würde den großstädtischen Auftritt an der Stelle positiv beurteilen. Jedes Haus steht doch architektonisch für sich und die Lust an der Geschossstaffelung macht (zumindest mir) beim Betrachten Freude. Horizontal, Vertikal und alternierend gegliederte Fassaden, herrschaftliche Eingangshöhen - ja wenn das nicht Urbanität ist?!

    Auf der anderen Seite wurde mit diesem Ensemble halt die Verkehrsaufweitung der Nachkriegszeit zementiert. Bleibt zu hoffen, dass man eines Tages den Mut findet um den Parkplatz Hohenzollerndamm wie die nun festgelegten Raumkanten auch westlich spiegelgleich zu bebauen.

  • Sehr gelungen finde ich die spannungsvolle Höhenstaffelung der einzelnen Gebäude. Auch ohne klassische Giebel konnten die einzelnen Parzellen lesbar betont und die Ecksituation ausreichend ausgearbeitet werden. Durch die mehrfache Staffelung werden die Gebäude außerdem elegant nach oben hin aufgelöst, ähnlich wie die „Wedding-Cake“ Häuser in New York. Das sieht mMn durchaus monumental und urban aus.


    Hoffentlich knüpft man im weiteren Verlauf der Bundesallee daran an, da diese breite Straße durchaus große Gebäude vertragen kann, wenn nicht sogar nötig hat.


    Nachtrag: Da hatten Markus40 und ich wohl den gleichen Gedanken zur gleichen Zeit :)

  • Update - der südliche Gebäudeteil an der Bundesallee ist inzwischen fast vollständig abgerüstet worden:


    quartier_bundesallee01


    quartier_bundesallee03


    quartier_bundesallee04


    Der Eingangsbereich an der Ecke:


    quartier_bundesallee02

  • In der Größe erschlagend, beliebig und langweilig - die Fortsetzung des Grundrasters auf einer Höhe und Geschossebene bei den angrenzenden Bauten und die symmetriesierung der Gebäude hebt die Bemühung um Gebäudeindividualitäten quasi wieder auf und macht daraus einen einzigen Super(G)(b)au - ich finde das ganze schrecklich.


    Bei derart großen Bauvorhaben schlägt die mangelnde tektonische Varität und die geringe Detailwidmung sofort durch und gibt sich als aufgeblasene Retorte zu erkennen.

    Das Eckgebäude gibt sich neusachlich und wildert hierzu in stereotypen Vorbildern von Mendelsohn, Poelzig etc das gerät in der Umsetzung auf diesem Volumen viel zu oberflächlich und ist n.M.n. Nichts als schlechter Historismus. Einzig die 2Etagenhohe Sockelzone gibt sich etwas Mühe.


    Zum Vergleich in der Landsberger Allee 42, dem Hotelbauvorhaben der Sanus Ag - entsteht ein vielversprechender m.M gestalterisch entwickelterer, weniger schematischer Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit. Hier bemüht man sich sogar um gerundetes und versprosstes Glas-

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • --- am schlimmsten ist für mich die vertikale Gliederung der Fenster. Völlig unruhig. Wie wohltuend wäre eine horizontale Gliederung gewesen wenn schon nicht mit Rundung. Und es sieht so aus als wäre alternierend zwei geringfügig unterschiedliche Farbtöne bei den Paneelen zwischen den Fenstern gewählt worden. Hier frage ich mich auch, wozu? Wie Endell schreibt, der Bezug zu Mandelson ist nicht zu leugnen aber nicht erreicht.

  • Bei der Fassade des runden Eckgebäudes bin ich bei Dir (wenn es mich jetzt auch nicht wirklich stört).

    Mandelson werde ich allerdings mal googeln. Sehr 1920er, das Ganze.


    Die Gesamtwirkung auf Bild 3 in #48 finde ich allerdings spektakulär!

    Metropolis lässt grüßen.


    Edit: Na, den Architekten kenne ich natürlich, vom Sehen, sozusagen.

  • Bin ganz bei Euch. Besonders ärgerlich, weil das Projekt ja eigentlich alles gehabt hätte, um wirklich gut zu werden. Man hatte es in der Hand und hat es dann durch schiere Lieblosigkeit versaubeutelt. Schade.


    (Die Landsberger 42 ist viel kleiner, aber auch viel schicker. Allerdings ist dort Baustopp - seit einem halben Jahr passiert nichts mehr. Zustand immer noch so.)

  • Re: Mendelssohn – ja, das ist beim näheren Hinsehen dann doch eine ganz andere Liga.

    Viel "steinerner" und handwerklicher.

    Die braunen Paneele unter den Fenstern bei der Bundesallee wirken dagegen weniger stabil/glatter.

    Die unterschiedlichen Farben finde ich aber unterschiedlich genug, um "subtil" zu sein.


    Dennoch finde ich es gelungen und eine deutliche Verschönerung der Straßenkreuzung.

  • Nochmal ein Update zum Quartier Bundesallee. Äußerlich ist man nahezu fertig, zurzeit werkelt man u. a. noch am Innenausbau der Ladenlokale an der Bundesallee:


    q_bundesllee01.jpg


    q_bundesllee02.jpg


    Der Haupteingang der Volksbank an der Ecke Bundesallee/Nachodstraße:


    q_bundesllee03.jpg


    q_bundesllee04.jpg


    Auch im Hof wurden mittlerweile alle Gerüste entfernt:


    q_bundesllee05.jpg


    q_bundesllee06.jpg