Dresden: Johannstadt

  • WiD-Projekt Florian-Geyer-Straße 13

    Nach Aussage der WiD gab es damals eine Jury, in der auch Mitglieder des Stadtrates waren, die sich ausdrücklich gegen Blockrandbebauung ausgesprochen hätten. Das allerdings noch unter der Maßgabe, sich an die umgebenden Hochhäuser anzupassen, die ja nun aber durch das Hochhausleitbild in Frage gestellt wurden. Der Entwurfs- und Planungsprozess wurde dessen ungeachtet auf Grundlage der ursprünglichen Annahmen weitergeführt.


    Ich sehe hier zwei Möglichkeiten, das Projekt zu verbessern:

    • möglichst umfangreiche und ggf. öffentliche Appelle an die WiD, sich selbst für eine Stadtreparatur einzusetzen und neu entwerfen zu lassen
    • einen Bebauungsplan, bzw. den bestehenden auf das Plattenbau- und Hochhausgebiet zu erweitern

    Ich habe der WiD erneut geschrieben; vielleicht will das jemand auch noch tun, um an die Verantwortung der städtischen(!) Wohnungsgesellschaft zu appellieren.

  • Es kam von der WiD ein Antwort, hier als Stichpunkte:


    - schon bei der ursprünglichen Variantenuntersuchung wurde vom Gutachtergremium ein Variante befürwortet welche

    "die bei der Bemessung der Baumassen nachvollziehbare Bezüge zur bestehenden Nachbarbebauung, Straßenräume und Sichtbeziehungen herstellte aber gleichzeitig eine Option für eine bauliche Entwicklung entlang der Käthe-Kollwitz-Ufer offen hält" (Zitat aus Mail)

    - auch nach dem neuem Konzept für das Hochhausleitbild soll die Grundrissfigur der vorherigen Variante beibehalten werden da diese einen angemessenen Ausgleich zwischen Ausnutzung des Grundstücks durch Eigentümer und Einordnung der Baumasse in die Umgebung darstellt

    - ebenso soll eine Sicherung von Nachhaltigkeit städtebaulicher Entwicklungen ermöglicht werden


    OK...


    Leider kein Wort zur Farbwahl oder warum man sich an den 3 Hochhäusern orientiert und nicht an den Altbauten um den Thomas-Müntzer-Platz im Osten oder des Pflegeheims im Westen. Man scheint hier wirklich nur dieses Quartier zu betrachten, also sind die einzigen in Bezug genommen Bauten scheinbar die 3 Hochhäuser.

    Schade, hier hätte man mehr rausholen können.

    Ein Einzelbau zwischen den 3 Hochhäusern is für mich ja noch verständlich aber warum diese "langweilige Formensprache" warum nur weiß als Farbe!

    Hätte man den Bau selbst nicht mit Balkonen, Erkern und von mir aus aufgeklebten Zierelementen (mir fehlt gerade der Begriff, ich mein die angetäuschten Ziegeldinger, sorry) doch wesentlich ansprechender gestalten können. Gerade bei der guten lage direkt an der Elbe wo Touristen mit den Elbraddampfern langschippern oder mit dem Fahrrad entlang des Elbradwegs fahren!

    Einmal editiert, zuletzt von Christian84DD () aus folgendem Grund: falschen Platz Namen verwendet Thomas-Müntzer-Platz statt Käthe-Kollwitz-Platz

  • Ich hatte eine ähnliche Antwort bekommen und nochmal explizit nachgefragt, wieso man nach dem Hochhausleitbild bei der Umplanung weiterhin daran festhält, sich bei Figur und Architektur an den langfristig in Frage stehenden Plattenbauten und Hochhäusern zu orientieren (was ursprünglich ausdrücklich getan wurde), statt an Blockrand, wie gegenüber noch erhalten und am Kollwitz-Ufer per B-Plan für Neubauten vorgeschrieben. Es wurde sich darauf berufen, dass das eben so beschlossen wurde.


    Wer in der Jury saß und wer wie abgestimmt hat, wurde mir nicht erläutert. Ich würde mal sagen, dass das für die WiD abgeschlossen ist. Die Petition der Anwohner hatte ja nur die Höhe und Nähe zu den Hochhäusern bemängelt. Blockrand war wohl nie ernsthaft eine Option, bzw. wurde angeblich ziemlich früh im Prozess von der Jury ausgeschlossen.


    Man kann hier wohl nur noch durch Gespräche mit den Stadträten etwas ändern. Ich finde es schade, dass die WiD hier zum Handlanger des Stadtplanungsamtes gemacht wird. Mit dem Hochhausleitbild müsste dort eigentlich ein Moratorium drauf und ein B-Plan für alle betroffenen Gebiete erstellt werden. Aber die WiD steht wohl unter Zugzwang, endlich zu bauen und die bisher verausgabten Ressourcen nicht umsonst gewesen sein zu lassen.

  • ^Sehe das genauso. Die WiD ist im Zugzwang und noch mehr Geld für Plannungen ausgeben steht wohl nicht im Budget.

    Hier vergibt man ein große Chance zur Stadtreparatur :( .

  • Wer in der Jury saß [...], wurde mir nicht erläutert.

    Das stimmt so nicht ganz, ich meinte nur, dass keine Namen genannt wurden. Die Jury bestand ...

    Zitat von WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG

    [...] aus Vertretern des Stadtplanungsamtes, des Stadtrates, der Gestaltungskommission der LHD sowie der STESAD GmbH [...]

  • Dass die alte Planung nicht angerührt wird, war leider zu erwarten. Da kam das Hochhausleitbild einfach zu spät. Aber nun ist es da und man sollte die Stadträte in Zukunft auch unentwegt daran erinnern. Genauso konsequent wie jetzt der alte Plan verfolgt wird, muss in Zukunft auch an der Erfüllung des Hochhausleitbilds gearbeitet werden und das lässt eigentlich nur Blockrandbebauung zu

  • Stadthaus Gutenberg (Villanova), Pfotenhauer Strasse - fertig, zuletzt #420


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    Der Nachwende-Eckbau rechts zeigt immer wieder, wie man vor ca. 20 Jahren schon deutlich urbaner wirkend und ansehnlicher Bauen konnte.

    Wobei das Gutenberg-Ding nun nicht gänzlich schlecht ist und sich aus seinen Nachbarn herzuleiten scheint.

    Was ich vielmehr mies finde, sind die Grundrisse von mikrigen Singlebuden - gugste hier - reingepresst bis zum geht-nich-mehr. Braucht jemand so was?

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    Rückseite. Da muß man ggf nochmal die gläsern und frisch wirkende Visu mit einer besseren Ansicht vergleichen.

    Das scheint nun doch wieder nur primitive Brüstungs-Verpappung zu sein, wobei der Nachbar ebenso Vorbild gespielt haben könnte.

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    ^ all pix ick

  • Nachsanierung Großplatte Gerokstrasse / Hopfgartenstrasse 4-18, bald fertig, zuletzt #408 - Bild 1

    Fassadenauffrischung und Balkonanbau für den Anteil der kleineren Wohnungen

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    Bild: https://abload.de/img/p1320933llkq0.jpg


    nochmal Gesamtansicht Anfang Juni mit fertigen Balkonen am Westende des Blocks

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    all pix ick

  • Ich bin mit dem Stadthaus Gutenberg (Villanova), Pfotenhauer Strasse zufrieden.


    Es hat ein ordentliches Dach, Erker und ist nicht komplett grau oder weiß. Damit kann man sich schon sehr glücklich schätzen :)

  • Neubau Hans-Grundig-Strasse / Ecke Holbein+Dürer - Immvest Wolf Projekt - update aus der Grube, zuletzt Abrisse #434


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    Ansichten von der Holbeinstrasse. Da die Bodensondierung keine Hinweise auf Bomben ergab, dürfen die Bagger recht sorglos ranklotzen.

    Bild: https://abload.de/img/p1330182szkqo.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1330183jgk0l.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1330184vlkhg.jpg


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    ^ Blick von der Hans-Grundig-Strasse // folgend noch der Blick von der Dürerstrasse:

    Bild: https://abload.de/img/p1330179y8jb2.jpg



    Altbau Käthe-Kollwitz-Ufer 19 - auch Sanierungs- oder Fassadenarbeiten.

    Es ist das eingerüstet-verhangene Gebäude hinter dem fertigen "Johannstädter" Restaurantkomplex - zuletzt Vergleichsblick #433 - Bild 1

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    Vonovia-Sanierungen Bundschuhstrasse 9+11, Flo.-Geyer-Strasse 36 und folgende, zuletzt #409 - ab Bild 4, hier abschliessend

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    o+u: nachher - vorher

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    Rückansicht im Hof: hier sind jetzt noch die Aussenanlagen in Arbeit

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    Nachsanierung Flo.-Geyer-Strasse 34 - gleich daneben

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    ^ An einem weiteren der Häuser der Nrn. 32-28 stand mE auch mal ein Gerüst, ah ja: es war die 30! Da wurde das Dach nur erneuert. Siehe nä. Foto rechts.

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    Sanierung Flo.-Geyer-Strasse 26 - auch fertig. Vorzustand ebenso bei zuletzt.

    Bild: https://abload.de/img/p1330162dpktk.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1330166o6kfr.jpg

    ^all pix ick

  • Neue Flachbauten Johannstadt


    1. Zum Johannstädter - fertig, aber locked down - der neue "Balkon Südelbiens" bzw der "Louisenhof des innerstädt. Flachlandes" ...na seis drum.

    Zuletzt im ^Vorpost, auch die Käthe-Kollwitz-Nr.19 dahinter ist ohne Gerüst.

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    Bild: https://abload.de/img/p13603530fkas.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1360356nsjt0.jpg


    Bild: https://abload.de/img/p13603571rkbn.jpg   Bild: https://abload.de/img/p13603589mj1k.jpg


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    neuer Supermarkt @ Pfoten-Zentrum - Pfotenhauer Strasse - fertig - nun mit Parkplätzen auf dem verkleideten Dach, weil man braucht Parkplätze ... und keine Wohnungen.

    Zuvor stand hier ein DDR-"Dienstleistungszentrum" - dazu bitte hier im Strang zurückblättern. Zum Verlust dieser ranzigen Inkunabel der sagenumwobenen "Ostmoderne" gabs allerdings keine Proteste, gewalttätige Auseinandersetzungen im Nobelviertel Joh-Nord liegen an anderen Dingen. ;)

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    neue Kita Hopfgartenstrasse 9 im Hof der Hopfe - längst fertig und mal ganz nett


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    links+mitte: nachbarlich rechts davon die zuletzt neue Krippe 'Sonnenblumenhaus' // rechts die Garten- und Tobe-Seite der Kita.

    Bild: https://abload.de/img/p1360366irjcj.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1360367vmjvp.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1360368xek55.jpg



    Ersatzneubau Einzelhandel (Flachbau) @ Holbeinstrasse 60 - Lage g.maps bzw streetview bzw TSP.

    zunächst grosser Abriss im Gange, auch hier werden keine Wohnungen in Kombi auf den Flachbau gesetzt werden.

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    ^ alle Fotos ich


    Auch das neue Stadtteilhaus Johanna für Johannstadt ist nun Thema - die Presse berichtete, mangels Bildern hier siehe Stadtseite.

    Leider ist man nach ca. 10 Jahren der Absichten doch erst beim nun konkreten Planungsstart angelangt, wobei zunächst eine Bürgerbeteiligung stattfindet.


    Summa: Die Johannstadt-Nord kräftigt also ihre herausragenden Standortqualitäten als ausufernde Flachbauzone, abseits jeglichem Anspruch zu städtebaulicher Heilung angesichts eines längst verdrängten honorigen Vormalszustandes. (nungut, genug gestänkert...)

  • Bemerkenswert konsequent wird hier der Charakter als Großwohnsiedlung festgeschrieben. Von Re-urbanisierung keine Spur. Die Johannstadt als zentrumsnahes Prohlis....

  • Ganz so verbissen würde ich das nicht sehen.


    Natürlich sind hier neue Flachbauten entstanden bzw. entstehen noch, die nicht gerade zur städtebaulichen Aufwertung der Johannstadt beitragen. Als besonders enttäuschend empfinde ich in dieser Hinsicht den Edeka-Neubau, der zwingend mehrgeschossig und als Wohn- und Geschäftsquartier hätte entstehen müssen. Nicht zuletzt befindet sich gleich nebenan der Fetscherplatz, dessen Hinterland in den nächsten Jahren ebenfalls reurbanisiert werden soll und somit eine direkte Verbindung zum Edeka-Areal hätte erhalten können.

    Dennoch gibt es auch positives zu berichten. Durch das Güntz-Quartier ist ein Wohn- und Geschäftsareal entstanden, das zwar architektonisch enttäuscht, aber aus städtebaulicher Sicht eine enorme Aufwertung darstellt. Daneben wird auch das Käthe-Kollwitz-Ufer durch den Bau der FLÜWO architektonisch hochwertig weiter gefasst. Gleiches entsteht durch den Bau der Immvest Wolf an der Hans-Grundig-Straße, für den die Müller-Reimann-Architekten verantwortlich zeichnen. Licht und Schatten liegen also nah beieinander bzw. das Glas in der Johannstadt ist halb voll.

  • Doch, so verbissen wird das gesehen, u.a. von der WGJ, die von einem Abweichen vom Status Quo innerhalb der nächsten 30 Jahre nichts wissen will, wie just ein Interview der Sächsischen Zeitung offenbart. Und auch die Stadt und die WiD orientieren sich lieber an der durch das Hochhausleitbild in Frage stehenden anti-urbanen Bestandsbebauung, anstatt echte Stadtreparatur möglich zu machen. Freilich, der große B-Plan für Teile der Johannstadt ist ein Lichtblick, aber letztlich sind die Plattenbauten das Grundübel, an dem nicht einmal theoretisch ansatzweise gewackelt wird.

  • Ja was erwartest du denn?

    Die Lektüre des SZ-Artikels liefert eindeutige Informationen in Bezug auf den Plattenbaubestand. Die Granden der WGJ äußern klar und verständlich, dass sich der Bestand in sehr gutem Zustand befindet, durch Renovierungsmaßnahmen fortlaufend gepflegt wird und quasi vollvermietet ist. Von den Herren etwaige Gedanken an einen Abriss zu erwarten, erscheint in diesem Zusammenhang eher weltfremd.

    Insofern halte auch ich den Zeithorizont von 20 bis 30 Jahren für durchaus realistisch. Erst dann steht wieder eine Generalsanierung an und es wird sich weisen, ob die Sanierungskosten noch sinnvoll kalkulierbar bzw. die Wohnungsgrundrisse noch nachgefragt sind. Die SWGD setzt in dieser Hinsicht aktuell Zeichen und bricht ihr Hochhaus am WTC ab - freilich um es durch ein neues, wenn auch niedrigeres, zu ersetzen.

    Mittelfristig ist es also wichtig, neu entstehende Bauten am Vorkriegsbestand zu orierentieren und demnach neue Blockränder zu schaffen. Das dürfte inbesondere auf größeren Brachflächen (Plattenwerk) oder anknüpfend an den noch vorhandenen Bestand passieren (Pfotenhauer Straße, Fetscherplatz, Käthe-Kollwitz-Ufer).

  • Genau so ist es, aber dennoch fügen sich weder das WiD-Projekt an der Florian-Geyer-Straße, noch das neue Stadtteilhaus Johannstadt oder die Neubauten der Supermärkte an der Pfotenhauerstraße in solch ein mittel- oder langfristiges Konzept ein, sondern orientieren sich ausdrücklich am Bestand, der langfristig in Frage steht. Ergo stehen diese neuen Gebäude nach 20-30 Jahren entweder auch in Frage, oder einer Blockstruktur im Weg. Ich hätte etwas mehr Weitsicht und Nachhaltigkeit bei aktuellen Neubauten erwartet.


    Dass sich die WGJ ausdrücklich überhaupt keine Veränderungen vorstellen kann, stimmt da nicht erwartungsfroh. Wenn eine Sanierung mal wieder dran sein sollte, wird an einem Ende angefangen und durch den Bestand durchgezogen. Dabei könnte auf den freien Flächen jetzt zusätzlicher stadtbildverträglicher Wohnraum entstehen, der nach und nach die Plattenbauten ersetzen könnte, z.B. durch Neubauten an der Blumen-/Arnoldstraße, die mittelfristig den Block Pfeifferhannsstraße 22/24 ersetzen würden, wodurch dort wiederum im Blockrand neu gebaut werden könnte, usw.


    Dass der B-Plan 079 diese Bereiche alle ausklammert, hat natürlich dazu beigetragen, dass die WGJ erstmal ihren Bestand saniert hat, weil es keine Planungsgrundlage gab und gibt.

  • Von Abrissen kann natürlich (leider) keine Rede sein. Das wäre nicht vermittelbar. Diesbezüglich war der Abriss an der Gerokstraße vorerst sicherlich die letzte Stadtreparatur. Problematisch finde ich hier im Speziellen auch gar nicht so sehr die Hochäuser, sondern die ewig langen Riegel, die rücksichtslos Straßen abschneiden. Die inkonsistenz ist doch extrem ärgerlich. Einmal richtig tolle Sachen wie der Neubau Thomae/Striesener Straße und dann solche Sachen wie Aldi und Edeka. Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen.