Infrastrukturprojekte

  • Haben wir hier eigentlich schonmal über den Hagenmarkt gesprochen?;)
    Der soll nämlich neu gestaltet werden.

    Das Büro Ackers & Partner hat die Vorschläge, Einwände und Anregungen der Bürgerbeteiligungs-Workshops aufgenommen und in ihre Planungen eingearbeitet. Heraus kamen vier Entwürfe: A1/A2 und B1/B2. Diese hat die Verwaltung nun aufbereitet, bewertet und als PDF als Teil einer PM veröffentlicht:
    Diese Pläne werden als Beschlussvorlage am 28.04. dem Fachausschuss zu Entscheidung vorgelegt.

    Die Verwaltung rät hierbei von den Vorlagen A2 und B2 ab.

    Mal naiv davon ausgehend, dass der Fachausschuss diesem Rat folgen wird, gehe ich auf diese Varianten nicht weiter ein, sonder fasse nur die verbleibenden A1 und B1 kurz zusammen.

    Die Zahlen betrachtet gibt es nur marginale Unterschiede. Es wird mal mehr (Var. A1: 59 %) mal weniger (Var. B1: 57%) Fläche versiegelt, mal mehr (B1: 26), mal weniger (A1: 23) Bäume gepflanzt.
    Die hier stehenden Robinien werden komplett entfernt. Es sollen hier großkronige Bäume hingesetzt werden.
    Gleich bleibt die (um die Eingangsfrage zu beantworten hier im Forum bereits kontrovers diskutierte) Reduktion der MIV-Spuren auf der Hagenbrücke.

    Was mich daran wundert: Auf den Plänen wirkt es auf mich, als seien hier weitere Stadtbahnsteige geplant.

  • ja, hatten wir schon ausführlich...besonders bzgl. des Verkehrs und der schmalen Spuren.


    Wurde eigentlich an E-Ladestationen gedacht?

  • Ich bin bisschen sprachlos bei den Plänen zum Hagenmarkt...

    Man redet ständig davon, dass man Fußgänger und Co.. fördern sollte.. Aber obwohl viele Leute von der Haltestelle Hagenmarkt kommen und von dort weiter zur Fußgängerüberquerung Hagenbrücke gehen (Zu den Schulen und zum Supermarkt), sieht man auf einigen Plänen einen Rückbau bzw. keine direkte Verbindung mehr zwischen diesen beiden Fußgängerüberquerungen. Das ist eher Steine in den Weg legen.. Wieso sollen alle bei ihrem täglichen Routen so einen Zickzack laufen?


    Was mir überhaupt nicht gefällt sind diese wassergebundenen Decken.. Ich finde erstens passen sie nicht zum Hagenmarkt, zweitens sind sie vom Material sehr billig (Dorfplatz-Optik) und nicht beständig (Löcher, Pfützen, Matsch), zweitens wachsen sie sehr schnell mit Unkraut zu, wie man sehr deutlich am Ägidienmarkt erkennen kann, was nicht gerade eine Visitenkarte für Braunschweig ist.


    Was mich auch stört, ist die fehlende Möglichkeit weiter links abzubiegen von der Casparistraße in die Hagenbrücke..?

  • Irgendwie stellt sich die Stadt damit ja selbst ein Armutszeugnis aus. Allerdings ziehe ich eine gelungene Lösung einer schnellen Lösung vor. Insofern birgt der Neustart gewiss auch Chancen. Die können jedoch schnell zunichte gemacht werden, wenn die Anforderungen und Erwartungen an die Umgestaltung schlichtweg überzogen ausfallen. Mir persönlich leuchtet z. B. nicht ein, warum der Hagenmarkt ein Ort für Veranstaltungen werden muss. Auf dem Schlossplatz, dem Platz der Deutschen Einheit, dem Burgplatz, dem Fritz-Bauer-Platz und dem Wollmarkt stehen dafür in der Umgebung m. E. bereits ausreichend Flächen zur Verfügung. Mit dem Großen Hof und dem Bereich Werder/Wendenstraße gibt es in der Nachbarschaft zudem Räume, die durch ihre Nutzung als Parkplätze gestaltungstechnisch weit unter ihren Möglichkeiten bleiben. Für mich spricht das daher eher für ein übergreifendes Konzept, das auch solche Orte mit einbezieht, anstatt sich allein auf den Hagenmarkt zu fokussieren. Denn die eierlegende Wollmilchsau wird sich dort vermutlich nicht finden lassen.

  • Was ich bei dem Thema (noch) nicht verstehe: Es gab doch Bürger-Workshops, oder? Niemand wird dort ausgeschlossen, sprich: wer sich beteiligen und einbringen möchte, wer Idee, Kritik, Warnungen hat, kann sie dort platzieren. Die Stadt hat transparent auf der Homepage die Pläne vorgestellt. Wurde so nicht ein Konsens mit maximaler Beteiligung gefunden? Es werden nie alle glücklich, keine Frage. Aber für mich ist es doch etwas komisch, dass nun alles wieder bei Null anfangen soll, nachdem die Pläne weit vorangeschritten waren.

  • Das Grundproblem liegt m.E. nicht darin einen guten Entwurf zu finden, oder Bürger einzubinden, sondern in dem Unwillen einzelner das Ergebnis der Beteiligung zu akzeptieren. Da ist zum einen die BI-Baumschutz, die alles verdreht um ihren eigenen Willen als den Bürgerwillen darzustellen und zum anderen die Politik, hier die CDU, die anfing ein Geschacher um den Anteil der Rasenfläche zu starten. Das wurde dann zum Basar wer mehr Rasen bietet. Mir tun alle Beteiligten die sich Jahrelang konstruktiv eingebracht haben, mich eingeschlossen, leid. Das einzige progressive Projekt zur Stadtgestaltung wurde gekillt.


    Beschlossen wurde das Verkehrskonzept. Allerdings ist unklar, wann dieses umgesetzt werden soll. Insbesondere die Gleise der Tram sollen erst angefasst werden, wenn die westliche Innenstadtstrecke kommt. Bis dahin leben wir mit einem im Betrieb schlechten Provisorium (gedenke der Verkehrswende). Die Teilfläche des Hagenmarktes im Südwesten soll dann in einem Wettbewerb überplant werden. Natürlich kein offener, das traut man sich nicht. Ich frage mich aber, wer Lust hat einen halben Platz zu gestalten? Wie soll da ein gestalterischer Zusammenhang zur Nordkante und zum Katharinenkirchhof entstehen? Wer hat nach den Diskussionen noch Lust sich hier zu verbrennen?

  • Vor allen Dingen sagt uns das, dass es sich am Ende gar nicht lohnt sich einzubringen, wenn der Bürgerwille so schnell wieder ad acta gelegt wird, dabei stehen große Themen an wie z.B. Bahnhofsumfeld, Bahnstadt, Campusbahn....

  • ^


    Das war der eigentliche Plan. Es geht nicht im Kern um die Menge an Rasen, sondern darum eines der wenigen Stadtgestaltungsprojekte mit Bürgerbeteiligung - eine Forderung die ja eher aus dem linken Spektrum kommt - zu diskreditieren. Bürgerbeteiligung bringt nichts, also entscheiden wir doch lieber wieder als Rat. Dabei waren die Beteiligungsformate in meinen Augen sehr konstruktiv. Die Rahmenbedingungen sind durch äußere Zwänge geprägt, aber auch da hat man vieles bewegt, sie das Verkehrsgutachten.

  • ^ Das ist in der Tat eine bedenkliche Entwicklung. Ähnliches ist ja aktuell auch bei der Stadtbahnplanung, konkret: der Campusbahn, zu beobachten. Dort ist die Bürgerbeteiligung noch in vollem Gange, die CDU hat sich jedoch (der Kommunalwahlkampf wirft seine Schatten voraus) in Sachen Trassenplanung bereits festgelegt und torpediert damit einen langjährigen Entwicklungs- und Beteiligungsprozess, den sie einst ja selbst mit in die Wege geleitet hat: https://regionalheute.de/campu…-braunschweig-1614838224/. Der in dem verlinkten Artikel genannte Antrag wurde m. W. zwar zurückgezogen, doch aufgeschoben heißt, auch in diesem Fall, nicht aufgehoben...

  • was sie dauernd mit der CDU haben? Sind die jetzt an allem Schuld oder wie? - Campusbahn, Hagenmarktumbau etc.


    Ist diese Denkweise nicht zu einfach...

  • ^Was soll ich denn "dauernd mit der CDU haben"? Wann habe ich die Partei denn vor meinem Post vom 6. Mai kritisiert oder auch nur erwähnt? Sie können sich gern durch meine Beiträge der - sagen wir - vergangenen fünf oder sechs Jahre arbeiten und mir dann Ihre Antwort mitteilen. Kurzum: Wir können hier sehr gern sachlich diskutieren, doch ich verbitte mir Unterstellungen.

  • nein, nicht nur Sie!


    'hier die CDU, die anfing ein Geschacher um den Anteil der Rasenfläche zu starten.'

    '(CDU) torpediert damit einen langjährigen Entwicklungs- und Beteiligungsprozess'



    Die Ratsmehrheit haben doch SPD / Grüne mit BIBS oder nicht?

    Herr Markurth ist unser SPD-OB.

    Die CDU ist die Opposition mit 26 %.

  • Weddeler Schleife


    Deutsche Bahn, Regionalverband Großraum Braunschweig und Land Niedersachsen haben den Realisierungs- und Finanzierungsvertrag zum zweigleisigen Ausbau der Eisenbahnstrecke Braunschweig-Wolfsburg zwischen Weddel und Fallersleben unterzeichnet. Damit können die Arbeiten für die rund 20 Kilometer lange Schienenverbindung wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2021 beginnen.


    Quelle: https://www.regionalverband-br…olfsburg-unterzeichnet-1/

  • Stadtbahn: Campusbahn / Strecke nach Querum


    Die Zeichen stehen auf Verlängerung - der Planungszeit. Die Verwaltung der Stadt hat dem Rat nun vorgeschlagen, Untersuchungen und Bürgerbeteiligung "ins Jahr 2023 hinein" fortzuführen. Grund hierfür dürften insbesondere die Konflikte um die Waabe-Querung sein. So sei die Option einer verkürzten Campus-Bahn hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Förderfähigkeit noch nicht ausreichend geprüft worden. Bezüglich der Anbindung Querums soll die bislang nicht als förderfähig eingestufte Strecke über die Querumer und Bevenroder Straße in die Untersuchungen wieder mit einbezogen werden. Mehr dazu: https://www.stadt-bahn-plus.de…te/campusbahnquerum#c1081






  • Breitere Stadtbahnen vorgesehen


    Um mehr Fahrgäste aufnehmen zu können, sollen in Braunschweig künftig 2,65 Meter breite, taillierte Stadtbahnen zum Einsatz kommen. Die Breite der aktuellen Fahrzeuge beträgt 2,30 Meter. Die Herausforderung: Bislang sind lediglich rund 15 von insgesamt 40 Streckenkilometern für den Einsatz der größeren Fahrzeuge ausgelegt. Es besteht demnach vielerorts noch Anpassungsbedarf. So z. B. in der Gliesmaroder Straße.


    Im Rahmen eines Fahrzeug- und Infrastrukturkonzepts soll geprüft werden, an welchen Stellen idealerweise mit den notwendigen Umbauten zu beginnen wäre. Der erstmalige Einsatz der neuen Bahnen ist für 2027 vorgesehen. Dieser könnte dann insbesondere auf den Nord-Süd-Linien 1 und 10 sowie den von den ersten Neubauabschnitten des aktuellen Erweiterungsprogramms betroffenen Linien 2 (Campusbahn) und 4 (Radeklint - Rautheim) stattfinden.


    Mehr dazu unter:

    http://www.braunschweig.de/pol…sollen_breiter_werden.php


    Grundsätzlich ist das eine sinnvolle Maßnahme, auch wenn der notwendige Umbau bestimmter Streckenabschnitte ein sehr langfristiges Projekt darstellen dürfte. Der Einsatz breiterer Bahnen allein kann jedoch nicht eine m. E. gleichfalls notwendige Taktverdichtung ersetzen. Hier geht es nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als auch.

    Dies hat "MoVeBS" in einer entsprechenden Stellungnahme gut auf den Punkt gebracht: https://movebs.de/wp-content/u…lierte_Strassenbahnen.pdf

  • Dazu sei eine Sache gesagt:

    Die Verdichtung des Taktes ist nur bedingt geeignet, Kapazitätsengpässe zu beseitigen. Im Gegenteil vermute ich sogar, das die Schwelle des 15-Minuten-Taktes als Ausgangspunkt genau die ist, an der man mit der Verdichtung des Taktes am Wenigsten etwas gegen die Überfüllung der Bahnen tun kann.

    Denn hier spielt wieder das in Verkehrsplanungen oft übersehene Phänomen der induzierten Nachfrage 'rein. Je öfter die Bahnen fahren, desto mehr Menschen nutzen sie, und desto häufiger nutzen diese Menschen sie.

    Seit jeher ist das z.B. das Argument, mit dem Autos vermarktet werden, die Unabhängigkeit. Man müsse seine Fahrten nicht planen, einfach einsteigen, und los gehe es.
    Dagegen kann eine Bahn, die viermal die Stunde fährt, einfach nicht anstinken. Schon bei einer Bahn, die sechsmal die Stunde fährt, sieht das anders aus. Der Zehn-Minuten-Takt ist so eine Schwelle, bei der man das Gefühl bekommen kann, man müsse nicht auf Pläne schauen, und es lohne sich auch nicht, hinter einer Bahn herzulaufen, denn es komme ohnehin gleich die Nächste. Das ist besonders dann nochmal intensiver, wenn man umsteigen muss, denn die Sorge, den Anschluss zu verpassen, macht man sich so auch nicht mehr. Das lässt viele Menschen die Entscheidung, welche Wege sie wie zurücklegen, neu bewerten.
    Im Klartext: Das meistgebrauchte Argument, für einen Trip das Auto zu nehmen, fällt weg.
    Zugegeben, es werden auch viele Fusswege durch Bahnfahrten ersetzt, denn hier macht die Gelegenheit die Diebe, vulgo Fahrgäste.
    Das sind nur zwei Gründe für die induzierte Nachfrage durch die Taktverdichtung.
    Deswegen ist die nächste Taktstufe eine kritische: Ich gehe davon aus, dass die Umstellung von 4 auf 6 Fahrten je Linie und Stunde eher für mehr Kapazitätsengpässe sorgen wird, als sie lösen wird.

    Das Einsetzen von Fahrzeugen mit höherer Kapazität ist also ein Ansatz, den es in jedem Fall zu verfolgen gilt, um die bereits jetzt bestehenden Kapazitätsengpässe zu beseitigen.
    Eine Taktverdichtung hingegen ist eine Antwort auf eine vollkommen andere Frage: Wie mache ich den ÖPNV attraktiver?

    MoVeBS sind in ihrer Stellungnahme auf diesen Umstand eingegangen, wennauch nicht explizit. In den Veröffentlichung der Verwaltung und dieser Präsentation (pdf) der BSVG (!) fehlt dieser Faktor hingegen völlig. Im Gegenteil: Auf Seite 3 wird die Taktverdichtung als mit ausschließlich negativen Folgen dargestellt.

    Da aber auch die Attraktivierung des ÖPNV ein Ziel ist, dass es zu verfolgen gilt, bin ich voll auf der Seite von Ted Mosby: Das eine tun und das andere nicht lassen!

  • Update vom Gliesmaroder Bahnhof


    Der geschotterte Weg vom Bahnübergang Grünewaldstraße zum Bahnhofshäuschen östlich der Gleise existiert mittlerweile nicht mehr. Aktuell einziger Zugang ist von der Berliner Straße aus.


    20210920_1230527pkm6.jpg


    Vorhin beim Fotografieren ist mir das noch nicht bewusst gewesen, aber es sieht so aus, als ob der neue Bahnsteig breiter wird. Das ehemalige Gleis 1 scheint hier aktuell wieder hergerichtet zu werden, dafür wird dann wohl Gleis 2 verschwinden und Platz für den verbreiterten Bahnsteig machen. Das ergibt mit dem künftigen Zugang über die Rampe in der Mitte des Bahnsteigs durchaus Sinn, weil dafür entsprechend Platz benötigt wird.


    20210920_1232016gki4.jpg


    Blick von der Querverbindung zum verbliebenen Gleis in Richtung Brücke (Norden):


    20210920_1232254jkww.jpg


    Zwischen den Spundwänden entsteht die Rampe:


    20210920_1232344ljys.jpg


    Das verbliebene Gleis hat schon seine neue Bahnsteigkante, die höhengleiches Ein- und Aussteigen ermöglicht:


    20210920_123254tnku9.jpg


    Baufortschritt des neuen Zugangs westlich der Gleise:


    20210920_122912oijge.jpg


    Irgendwer konnte es sich nicht nehmen lassen und hat die Technik gleich mal im Eintracht-Design angepasst:


    20210920_122840xajn7.jpg


    Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier schon mal den fertigen Fahrrad-Unterstand und die ziemlich breite Ringgleisquerung über die Hans-Sommer-Straße dokumentiert hatten. Für den Fall der Fälle - hier sind Bilder:


    20210920_122750p7jil.jpg


    20210920_122758uekrd.jpg


    Ich bin außerdem erfreut, dass der Gleisabschnitt der Straßenbahn bis Querumer Straße jetzt ein Rasengleis bekommen hat, was den nicht allzu trockenen Sommer auch gut überstanden hat. Insgesamt wirkt die Ecke abgesehen vom Bahnhof selbst mittlerweile relativ fertig und durch den höheren Anteil an Rasenfläche und Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Fahrradfahrerinnen auch irgendwie ein bisschen ansprechender. So ansprechend, wie ein Verkehrsraum ohne Aufenthaltsfunktion halt sein kann.


    20210920_123002p6jve.jpg

    Alle Bilder von mir.

  • Vielen Dank für die super Fotos und die jeweiligen Beschreibungen. Was mir irgendwie entgagen ist (wenn es sie überhaupt gab) sind Visualisierungen vom "neuen" bahnhof Gliesmaroder Straße.