Beiträge von Xysorphomonian

    ^ Danke für den Hinweis.

    Dabei handelt es sich um den Neubau eines fünfstöckigen Laborgebäudes auf dem Gelände (GMaps) des LAVES. Laut PM des LAVES habe es 120 Räume auf 6.500 m² Nutzfläche. Man rechne mit der Fertigstellung im Herbst 2025.


    Das Gebäude (Projektseite des Büros) wurde von springmeier architekten entworfen und wird eine hinterlüftete Fassade aus vorgegrautem Lärchenholz erhalten.
    Weiterhin gibt die PM preis, dass nach dem Umzug das vorher genutzte Gebäude abgerissen und durch eine parkähnliche Anlage ersetzt würde.

    Mit dieser Information und dem Lageplan auf den Projektseiten des Büro lässt sich vermuten, dass dieser Bau an der Straße (GStreetview) derjenige ist, dem es an den Kragen geht.

    Die Linien RE 60 und RE 70 sind jeweils auf einen Stundentakt verdichtet worden (BZ, €) und überlagern sich zu einem (leicht) hinkenden 2x/h-Takt in der HVZ: Immer :41 und :03 kommt ein Zug der Westfalenbahn aus Richtung Hannover an (s. aktueller Fahrplan, PDF). Die Informationen bei Wikipedia diesbezüglich sind etwas veraltet, sie bilden (heute) den Stand von 2015 ab.

    Gemeinsam mit dem RE 50, der nach wie vor stündlich verkehrt, ergäben sich da also nach aktuellem Stand zw. BS West und BS Hbf drei Verbindungen / h, die sogar halbwegs gleichmäßig über die Stunde verteilt führen, womit ein annähernder 20-Minuten-Tak gegeben wäre.
    Moment: Wäre...? Ja, wäre!

    Denn auch die RE70 erfährt eine Taktverdichtung auf 2 Züge / h. Diese soll zwar erst im Jahre 2029 in Kraft treten. Womit die Aussage

    [...] nicht nur der Bau eines Bahnhofs braucht Jahre, sondern auch solche Fahrplanänderungen.

    bewiesen wäre... :rolleyes:
    Die Züge sind bereits bestellt, und ich hoffe, dass bereits das Personal rekrutriert wird, von wem auch immer1)


    Da aber der Baubeginn (BZ) für 2027 angepeilt ist, brauchen wir mit der Eröffnung des Bahnhofes in diesem Jahrzehnt kaum zu rechnen. Deswegen gehe ich davon aus, dass man ab Tag eins von dort 4x /h in Richtung Hbf aufbrechen kann, sowohl mit der Eisen- als auch mit der Straßenbahn. Umgekehrt wäre es 2x /h Richtung Hannover und 2x/h Richtung Hildesheim.


    [...] Ich befürchte zwar, dass die Pläne in den Schubladen bleiben (Investoren??) aber falls man das anpackt, wäre das ziemlich genial. [...]

    Da der Bahnhof und die Verkehrsanlagen von der Deutsche Bahn AG InfraGO, dem Land und der Stadt und der BSVG 2)finanziert und gebaut werden wird, braucht es keine privaten3) Investoren für den Bahnhof. Aber wir haben ja bei der Weddeler Schleife (Wikipedia) erlebt, wie toll sowas funktioniert. Dennoch erlaube ich mir da verhaltenen Optimismus.
    Etwas weniger optimistisch bin ich bei dem Hoteltower. Die Lage ist zwar für ein Hotel in der unteren Preisklasse gut geeignet: Bezahlbarer Baugrund, gute ÖPNV-Anbindung an Innenstadt und Region, Nähe zur Autobahn, Industrie- und Logistikbetriebe in unmittelbarer Nachbarschaft. Aber die Kette, die solche Bedingungen suchtund explizit nicht auf Innenstadtlagen wert legt, ist bereits in BS vertreten. Die derzeitige Baukrise bremst meinen Optimismus weiterhin. Auf der anderen Seite ist der Hochpunkt ja als "Hotel- und Büroturm" vorgesehen, und diese Mischnutzung erhöht die Chancen. Hinzu kommt, dass wir einen weiten Zeithorizont haben. Nach 2008 hat es auch nicht so lange gedauert, bis die Obendreher wieder geschäftig über den Städten rotierten.




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    1) Derzeitiger Betreiber ist die metronom Eisenbahngesellschaft mbh (eigene Schreibweise), die die Marke "Enno" innehält, was eigentlich nur eine Abkürzung für das Ausschreibungslos ("Elektronetz Niedersachen Ost") ist und obwohl deren Vertrag bis 2025 läuft, tragen die Züge den Schriftzug. Die wiederum hat der Zweckverband Region Braunschweig im Namen des Landes Niedersachsen bestellt und im "Enno"-Farbschema lackieren lassen...
    Kurz: Es ist kompliziert.
    2) Viele Finanziers und potentielle Bauherren, die alle irgendwie der öffentlichen Hand gehören. Klingt nach 'Rechte Tasche-Linke Tasche', aber so einfach ist es nicht. Wer was baut und zahlt, wird noch verhandelt werden. Am liebsten, siehe Weddeler Schleife, bei schon laufenden Arbeiten und bereits fälligen Abschlagszahlungen.
    Kurz : Es ist kompliziert

    3) InfraGO soll zwar 'gemeinwohlorientiert' (was immer das konkret bedeuten mag) werden, gehört aber zur Deutsche Bahn AG, die wiederum privatrechtlich organisiert, gleichwohl aber zu 100 % in Staatsbesitz....
    Kurz: Es ist kompliziert.

    Das Projekt "Hohe Tor Quartier" (s. #1292) ist, wie ich vernutete, schon sehr weit fortgeschritten. Die Wohnungen sind fertig und einige bereits vermietet, im Hof sind die Pflasterarbeiten, sehr weit fortgeschritten.
    Die Ladenlokale im EG haben ihre neuen Fenster und Türen erhalten. Hier steht noch die thermische Sanierung der Wände an.
    Gestern war ich in der Gegend und habe die Gelegenheit genutzt, ein Foto zu machen.">


    In Google Street View zeigt sich der Zustand vor der Sanierung.

    Wo die Visus Wintergärten vorsahen, sind es nun Balkone geworden.
    Geblieben sind die Fensterrahmen im matten Goldton.

    Ein Detail, welches meiner Meinung nach die sonst zum Gähnen langweilige weiße und leider nicht besonders hochwertig wirkende WDVS-Putz-Fassade rausreißt.
    Wo wir bei Details sind: Wünschenswerte wären etwas detailreichere Balkonbrüstungen gewesen. Am allerliebsten in Material und Farbe den Fenstern gleich.
    Die Bleche, für die man sich entschied, wirken leider etwas zu großformatig und detailarm, die Farbe der Fenster scheint mir auch nicht ganz getroffen. Aber mit alledem lässt sich leben, denn ich bin ein großer Fan von großen Fenstern. Das Ensemble wird durch die französischen Fenster eine gewisse Eleganz verliehen, besonders zur Sonnenstraße hin. Und das aller Kritik zum Trotze.

    Es wäre eine schlimme Plattitüde, sowas zu schreiben wie "auf jeden Fall eine Aufwertung". Die ungepflegten Gebäude mit den plumpen Kunststofffenster, deren Klobigkeit dadurch betont wurde, dass sie fast fassadenbündig eingesetzt waren, machten es schwer, dieses Gebäude nicht aufzuwerten: Schon das Reinigen der Fassade mit einem Hochdruckreiniger wäre "auf jeden Falle eine Aufwertung" gewesen.

    Aber das, was da passiert ist, lässt, bei aller Kritik, diese Gebäude in einer ganz anderen Liga spielen. In dieser reicht es dann zwar nicht für die vorderen Plätze, aber Aufstieg ist Aufstieg: Für mich eine gelungene Sanierung, die gerne Schule machen darf!

    Ach ja, falls die Bauherrenschaft mitliest: Für ein Erdgeschoss mit gelbem Riemchen zur Sonnenstraße ist es keineswegs zu spät. Die Fassade besteht dort ohnehin fast nur aus Schaufenstern, da ist die Menge an benötigtem Riemchen und somit der Preis überschaubar. Mein' ja nur. ;)


    Oh, ein Bahnhof!
    Und noch einer! Und noch einer...

    [...]

    Den Löwenanteil davon wird auf den Bahnhof BS-West entfallen: Geplant an der Ecke Friedrich-Seele-Straße und Donaustraße (GoogleMaps, ff. GMps) wird soll er Haltepunkt für die RE50 (HI - BS - WOB) und RE70 (BS - H - [BI]) sein, und eine Verknüpfung zu verschiedenen (z.T. neuen) Buslinien wie auch zur Stadtbahn sein. Die Vorbereitungen (sprich Planungen und Umgestaltungen des Umfeldes) laufen dieses Jahr an, Baubeginn des eigentlichen Bahnhofes ist dann 2027.

    [...]

    Als Beifang meiner Recherche zum Schlosscarree habe ich auf den Seiten von GIESELER ARCHITEKTEN (eigene.. naja, ihr wisst schon..) eine Projektseite zu eben jenem Bahnhof / Haltepunkt gefunden: Im Dienste der Stadt Braunschweig hat das Büro eine städtebauliche Studie angestellt.

    War ein wenig überrascht, wieviel Baumasse auf dem zweiten Schwarzplan auftaucht. Dort ist zwischen Friederich-Seele-Straße und Bahnstrecke in Rot ein komplett neues Quartier eingezeichnet. Die Pläne hierzu begegnen mir das erste Mal, ist da mehr bekannt?

    Ab davon zeigt die Studie den Bahnhof selbst sehr aufwendig: Die ersten Pläne machen der Idee einer Mobilitätsdrehscheibe alle Ehre.
    Bisher war ich davon ausgegangen, dass der Bahnhof Minimalausstattung bekommt: Bahnsteig, Treppe, einen Fahrstuhl, der werkseitig nach Urin stinkt (so zum Beispiel), und fertig is'.
    Ganz im Kontrast diese Studie mit flankierender Hotelbebauung, Buswendeanlange, Kiss & Ride-Streifen und zusätzlicher, umhauster Fußgängerbrücke, von der umhauste Treppen auf zwei (!) überdachte Bahnsteige führen.
    Bin gespannt, ob die Umsetzung eher in Richtung meiner ersten Vermutung tendiert oder in Richtung dieser Studie.

    ^

    Interessant fand ich auch, dass dieses Gebäude (Google Streetview) im nächsten Schritt abgerissen und ersetzt wird.

    Die Visualisierungen des Nachfolgebaus sind zwar hier bereits bekannt, der Link zur Projektwebseite wurde bereits von HCKBS in #107 gepostet. Dennoch füge ich mal den Link auf die Webseite, die das Büro GIESELER ARCHITEKTEN (Eigene Schreibweise) dem Projekt gewidmet hat, hinzu.

    Die Eigentümerin und Bauherrin, die Volksbank BRAWO indes ist stolz auf dieses "größte Ärztezentrum der Region". Das geht soweit, dass ihr Vorstandsvorsitzender Jürgen Brinkmann anlässlich des Richtfestes bekannt gab, dass der neue Name "BRAWO Schlosscarree" lauten solle.

    Während sich also an der Funktion des Ärztezentrums wenig ändern solle (auch, wenn da einige Mietparteien mit der Kommunikation bezüglich der Baustelle unzufrieden sind (BZ, €)), gebe es im Bezug auf den Einzelhandel noch keine Festlegungen.


    Geplant ist die Gestaltung einer Patio im Inneren sowie, die Verlegung der Eingänge weiter in das Gebäudeinnere. Diese sollen auch gleich von außen ablesbarer gemacht werden.

    Letzteres tut meiner Meinung nach ziemlich Not. Ich habe lange gebraucht, um überhaupt zu realisieren, dass an der Straßenbahnhaltestelle Rathaus (die es souverän und unstrittig unter die Top drei der meist frequentierten Haltestellen der Stadt schafft) ein Eingang ist. Gemeinsam mit dem trotz Vollverglasung (die zur Disposition steht) kaum erkennbaren Eingang am Ritterbrunnen wirkt es so, als sei die Passage im Stealth Mode. So richtig für Laufkundschaft sorgt das nicht, trotz Lage.

    Brinkmann sagte anlässlich des Richtfestes über das Gebäude, dass es "modern und zeitlos" sein sollte (ja, watt denn nu?), und "großstädtisches Flair" erhalten solle. Und letzteres könnte, den Visus glauben schenkend, gelingen. Klar, hier und da könnte man nörgeln: So ein wenig Sorge habe ich z.B., dass ein so großer Block in fast ununterbrochenem Weiß etwas monoton wirken könnte. Auch bleibt zu hoffen, dass die Fassaden, wenn schon in reinem Weiß gehalten, würdevoll altern. Solche Bedenken aber mal beiseite schiebend, gefällt mir der Entwurf.
    Positiv hervorzuheben bleibt auch, dass die Bauherrin und das Architekturbüro recht geschickt mit dem etwas schwierigen Bestand umgehen. Gerade die Reihe zum Bohlweg hin ist weder gestalterisch noch baukonstruktiv ganz so einfach zu sanieren, und es hat sicher einigen Beteiligten in den Fingern gejuckt, den üblichen, einfacheren (und leider immer noch günstigeren) "weg-und-neu"-Weg zu beschreiten. So ganz ohne, s. o, haben sie es zwar nicht hinbekommen, aber alte Gewohnheiten sterben nunmal langsam. Dennoch findet dort ein Umdenken1) statt, wenn sogar eine Bank als Bauherrin sich darauf einlässt (vgl. aber im Gegenteil den Strang um die Holwedestraße, dort ibs. den Link aus Beitrag #6).

    Auch die Integration der Leuchtreklame (Google Streetview), die dereinst die Deutsche Bank (BZ, €) anbringen ließ, und die unter Denkmalschutz steht, gefällt mir. Die Volksbank hat natürlich trotz des Denkmalschutzes schon länger dafür gesorgt, dass der Schriftzug der Konkurrenz da nicht mehr steht.
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    1) Davon nehme ich mich selbst auch nicht aus.

    Der seit Jahren vor sich hingammelnde Wohnblock Echternstraße/Sonnenstraße wird nun scheinbar saniert:

    Zufällig fand ich dazu eine Projektseite, mit - natürlich- einigen Visualisierungen. Der Wohnblock wird unter "Hohe Tor Quartier" bereits vermarktet (Immoscout24.de) .

    Persönlich finde ich, dem Block hätte zumindest zur Sonnenstraße hin eine Aufstockung um eine Etage ganz gut getan. Und zumindest auf den Visualisierungen wirkt es so, als sei der Block ausschließlich mit cremeweißen Putz verkleidet, was ziemlich langweilig wirkt. Fan bin ich hingegen von den französischen Fenstern, die obendrein noch nicht aus weißem Kunststoff sind, sondern deutlich hochwertiger wirken,

    Leider bin ich selbst lange nicht in der Gegend gewesen und deswegen keinerlei Überblick, wie weit die Bauarbeiten vorangeschritten sind. Die Fotos auf dem o. verlinkten Vermarktungsportal sind zumindest zum Teil keine Visualisierungen, sonder tatsächliche Fotos, was die Vermutung nahelegt, dass einige Einheiten bereits vollendet sind.

    Da scheinen wir von unterschiedlichen Dingen zu reden. Aber der Reihe nach. Beginne möchte ich hier:

    Spannend daran war die Vorlage (PDF) des 1. Teil des Gestaltungshandbuches (PDF, pur) für das Bahnhofsquartier.

    [...]

    Besonders, dass den Richtlinien der Fassadengestaltung einige für das Braunschweig der Gründerzeit typische Elemente aufgenommen werden und in heutige Architektursprache übersetzt werden sollen (S 70 ff.), gibt von mir einen hoch gereckten Daumen.


    Ich verweise da nur auf das genannte Gestaltunghandbuch. Der Link dahin war in meinem Post defekt (siehe Edit). Um also ihre Frage zu beantworten, kommen Sie um die Lektüre des -zugegeben etwas umständlich auffindbaren- Handbuches (s.o.) nicht herum. Dort finden sie, wie geschrieben, ab

    (S 70 ff.)

    eine ziemlich genaue Beschreibung dessen, was man sich für die Entwürfe als 'typisch Braunschweigisch' vorstellt, welche Blöcke diesen Vorgaben unterliegen und welche nicht. Dort heißt es zum Beispiel: "Die unter anderem für Braunschweig typische Architektursprache der gründerzeitlichen Bebauung geht auf den durch den Architekten und langjährigen Stadtbaurat Braunschweigs Ludwig Winter geprägten Ortsbauplan von1882 zurück" (ebd, S 72), und zwei Sätze weiter: "Die gezeigten Elemente der Fassaden sind beispielhaft zu verstehen und sollen zu einem gewissen Detailreichtum anregen."
    Bedeutet: Hier wurden die Leitplanken gesetzt, innerhalb derer sich die Fassaden der Entwürfe bewegen sollen. Bedeutet dann auch: Es gibt noch keine konkreten Entwürfe für Fassaden.


    Von daher frage ich mich, worauf Sie sich beziehen. Und da kann ich nur mutmaßen: Es scheint mir so, als bezögen Sie sich auf die Visualisierungen, die das Büro Welp von Klitzing weiterhin auf ihren Seiten präsentieren. Und die haben sie mit der Veröffentlichung des Handbuchs nicht verändert. Und das werden sie auch nicht tun. Denn es handelt sich dabei um de Visualisierungen, mit denen sie damals städtebaulichen Entwurf für sich entscheiden konnten. Erst jetzt, mit der Veröffentlichung des Gestaltungshandbuches (nota bene:) Teil 1 geht das Büro (wohl im Auftrag der Stadt) mehr ins Detail.

    Denn zunächst sieht ein städtebaulicher Entwurf (i.d.R.) lediglich die Platzierungen, die Geschossigkeit und die Funktion der einzelnen Gebäudekörper vor, meist gemeinsam mit einem groben Entwurf der Freiraumgestaltung, weswegen die Wettbewerbsbeiträge gerne Kooperationen von je einem Büro mit Schwerpunkt in der Architektur, meist im Städtebau und einem weiteren Büro mit dem Schwerpunkt in der Landschaftsarchitektur eingereicht werden.

    Dabei geht es (i.d.R.) entschieden nicht um Grundrisse, Fassaden und Kubaturen von einzelnen Gebäuden. Denn am Ende bleibt es den Immobilienentwicklern, die die einzelnen Gebäude entwickeln, offen, welches Büro sie beauftragen, und was denen ins Lastenheft schreiben. Und auf Grundlage dessen dürfen diese Büros alles entwerfen, was sie wollen, solange sie sich innerhalb der von dem Städtebau und den Gestaltungsrichtlinien gesetzten Leitplanken bewegen (oder, für Mutige, verdammt gut begründen können, warum sie sie verlassen).

    Visualisierungen für städtebauliche Entwürfe sollen (i.d.R.) nur also einen Eindruck vermitteln, wie es wirkt, wenn an dieser Stelle ein Gebäude mit sounso vielen Geschossen steht. Mehr nicht. Sie können, sollen und -ja- dürfen (i.d.R.)also gar nicht vorweg nehmen, wie dieses Gebäude konkret aussieht. Deswegen sind die Gebäude in städtebaulichen Entwürfen entweder als Klötze dargestellt, oder aber, wie hier, so generisch wie möglich. Sie sollen den Büros, die dann die Gebäude entwerfen, nicht vorgreifen.

    Hier hat jetzt das Büro, dass den Städtebau entschieden hat, den Auftrag erhalten, auch noch die Leitplanken für die Gestaltung festzulegen. Das haben sie sehr konkret getan, aber immernoch kein einziges Gebäude entworfen. Die Bilder aus dem Handbuch sind folgerichtig auch nur Beispielbilder von anderen existierenden Referenzgebäuden, die illustrieren sollen, was die Idee ist.

    Damit ist aber auch klar, dass die Gebäude keineswegs so aussehen werden wie auf den Visus gezeigt.
    Um ihrer Vorstellung etwas auf die Sprünge zu helfen: Zeitgenössisch, mit vergleichbarer Höhe wie die Setzungen gegenüber des Hauptbahnhofes und in vielen (nicht allen!) Dingen innerhalb der Gestaltungsrichtlinien findet sich (beispielhaft) das Stiftsforum in Dortmund von PEP Architekten. Sie dürfen sich die Gebäude gegenüber des Hauptbahnhofes also eher so vorstellen als die aus o.g. Gründen bewusst generisch gehaltenen grauen Blöcke auf den ersten Visus von Welp von Klitzing.

    Am 08.09. hat der Ausschuss für Planung und Hochbau (TO) getagt:

    Spannend daran war die Vorlage (PDF) des 1. Teil des Gestaltungshandbuches (PDF, pur) für das Bahnhofsquartier.
    Erarbeitet wurde dieses vom Büro Welp von Klitzing und HochC Landschaftsarchitekten ( Links führen zu den Projektseiten der respektiven Büros, letztere mit hier noch nicht gezeigte Grafiken des Viertels!) die den ersten Platz beim städtebaulichen Entwurf erlangt haben. Die Stadt(verwaltung) tritt hier als Herausgeber auf.

    Das Handbuch markiert nicht nur einen nächsten Schritt, sondern es werden viele Fragen, die u.a. hier im Forum ( s. hier, #337 ff.) aufkamen, beantwortet.

    Details außen vor lassend, bin ich begeistert. Besonders, dass den Richtlinien der Fassadengestaltung einige für das Braunschweig der Gründerzeit typische Elemente aufgenommen werden und in heutige Architektursprache übersetzt werden sollen (S 70 ff.), gibt von mir einen hoch gereckten Daumen.

    Nachtrag: Ich erlaube mir, ganz heimlich einen Toast auszusprechen auf meinen 200. Beitrag in diesem Forum.

    Edit: Offensichtlich lassen sich PDF aus dem Ratssystem nicht direkt verlinken, was den wichtigsten Link dieses Beitrages, der zum Gestaltungshandbuch, witzlos macht. Das hat in der Vorschau noch ganz gut geklappt, nach dem Posten klappte es - aber nur in sich zusammen. Etwas ärgerlich. Ich bitte um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.

    Da ich das nirgendwo anders gefunden habe, bleibt nur der Umweg über die Vorlagenseite (Vorlage 23-21938), und dort der Klick auf die Anlage "Gestaltungshandbuch" . Und ich hoffe so dermaßen, dass jetzt wenigstens das funktioniert!

    EditEdit: Es scheint zu klappen. Nicht von der langen Ladezeit des Links zurückschrecken lassen. Die ist Teil der Ratsinfo-Experience. ;)

    Hagenmarkt

    Ein etwas umfassenderes Bild von den Plänen gibt es auf den Seiten des erstplatzierten Büros capattistaubach urbane landschaften (eigene Schreibweise).


    Ggf. noch auf die Bepflanzung achten, so dass es auch im Winter etwas grün bleibt (Büsche, Buchsbaum etc.)

    Leider wird auch dort nicht weiter auf die zu wählenden Pflanzen eingegangen, ausser vielleicht mit dem Verweis auf ein

    Vegetationskonzept, welches eine breite botanische Auswahl böte, "um den kritischen Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden und ist in der Lage plötzliche Temperaturschwankungen oder zeitweilige Dürre- und Überschwemmungsperioden mit geringem Pflegeaufwand zu begegnen."

    Auf einer Grafik, die die simulierten Mikroklimaauswirkungen zum Thema hat, wird auf die erhöhte Wärmespeicherung des Bodens in den Monaten nach dem Laubfall verwiesen (So ich das richtig verstanden habe, die Legende der entsprechenden Grafik lässt leider Interpretationsspielraum). Das zumindest legt die Vermutung nahe, dass mt immergrünen Gewächsen eher sparsam umgegangen wird.

    Zur (Teil-)Ehrenrettung der Architekturschaffenden muss ich anfügen, dass die Fassade das Bauteil ist, dass am meisten Sparpotential bietet. Und die Fassade auf den Visus war -nun- teuer. Dabei ist nicht nur das Material der Faktor, der Kosten treibt, sondern auch und sogar vorrangig der Aufwand, also die Arbeitsstunden. Versprünge wie auf den Visus gehen schlagen da doppelt zu. Denn man kann zumindest an den Rändern keine Klinkerriemchen nehmen, sondern braucht wahlweise Winkelriemchen, die um die Ecke gehen (teuer) oder Vollsteine (erst recht teuer). Zudem muss das WDVS um diese Versprünge herum gearbietet werden was sehr aufwendig (= teuer) ist, weil es sehr viele Stunden der Feinarbeit erfordert. Da kommt am Ende jemand aus dem Controlling der Bauherrin mit dem Taschenrechner und sagt so oft, dass ihm die Voranschläge der ausführenden Firmen zu hoch seien, bis die Ursprungsidee so verstümmelt endet wie hier. Der verständliche Spott und ebenfalls sehr verständliche Ärger ist, tippe ich, bei den Entwerfenden nicht ganz an der richtigen Adresse.

    Es bleibt ärgerlich: Man hat eine Leinenservietten präsentiert und dann Küchenrolle auf die Tafel gelegt. Hätte ich das mitzuentscheiden gehabt und aufgrund der Visus diesen Entwurf durchgewunken, ich käme mir, vorsichtig gesprochen, etwas geblendet vor.


    Natürlich wäre es, auch mit dem Budget, besser gegangen. Hätte man die Rücksprünge neben den Fenstern in der Fassade gemauert (meinetwegen auch geklinkert) und die vordere Ebene aus beige abbindendem Beton gegossen, wäre das gefälliger gewesen als dieses Copy-Paste einer POS-Klinkerausstellung. Aber diese Entscheidung hätte den konstruktiven Wandaufbau komplett auf den Kopf gestellt und hätte deswegen fallen müssen, bevor die erste Schaltafel auf der Baustelle angeliefert wurde. Als dann die Entscheidung fiel, die Fassade zu verbilligen, war es für solche Änderungen zu spät.



    Nun: Das jetzige Ergebnis sieht nun mal leider genau wie das aus, was es ist: Als hätte man versucht, die Optik der Visus mit den geringstmöglichen Mitteleinsatz nachzuahmen, wobei das zentrale Wort in diesem Satz "versucht" ist.

    Das ist mir bewusst, aber ich habe das vielleicht nicht glücklich formuliert.
    Also noch einmal, im Ausdruck etwas geschärft:

    Wenn man es nicht weiß, ist es schwer zu erkennen, so zumindest mein Eindruck anhand der Fotos.


    Oder noch anders:

    Die Aluminiumplatten sehen auf den Fotos täuschend nach echtem Sandstein aus.

    Auch, wenn ich mich mit den Grundrissen immer noch etwas schwer tue: Meine Kritik an der Fassade revidiere ich damit. Das ist deutlich näher an den Visus, und wirkt deutlich wertiger.

    In nächster Zeit komme ich leider nicht nach Essen. Auf den Fotos zumindest ist schwer zu erkennen, ob es sich um Stein oder lackiertes Blech handelt. Ich bin sehr gespannt, wie das live wirkt, und wie es in dem von Sandstein dominierten Umfeld bestehen kann.

    Oh, ein Bahnhof!
    Und noch einer! Und noch einer...

    Die BZ fasste gestern mal zusammen, was da an Bahnhöfen noch in der Warteschlange steht: Geplant sind die Bahnhöfe 1) Leiferde, BS-West und BIenrode.
    Dabei bezieht sie sich wohl auf eine Broschüre (PDF) des Regionalverbandes Braunschweig. In dieser Broschüre sind weitere geplante Stationen im Regionalverbandsgebiet erwähnt. Ich beschränke mich aber auf diejenigen im Stadtgebiet: Geschätzt wird, dass bis 2050 ingesamt 5.000 Menschen je Tag diese neuen Bahnhöfe nutzen werden.

    Den Löwenanteil davon wird auf den Bahnhof BS-West entfallen: Geplant an der Ecke Friedrich-Seele-Straße und Donaustraße (GoogleMaps, ff. GMps) wird soll er Haltepunkt für die RE50 (HI - BS - WOB) und RE70 (BS - H - [BI]) sein, und eine Verknüpfung zu verschiedenen (z.T. neuen) Buslinien wie auch zur Stadtbahn sein. Die Vorbereitungen (sprich Planungen und Umgestaltungen des Umfeldes) laufen dieses Jahr an, Baubeginn des eigentlichen Bahnhofes ist dann 2027.

    Zeitgleich soll südöstlich davon der Bau der etwas weniger verkehrlich eingebunden Station "BS-Leiferde" (GMps) beginnen. Dort halten sollen die RB'en 42 - 45 und 48, also alle Züge, die von BS in den LK WF und nach SZ fahren. Stadtverkehrsseitig soll die Station lt. Artikel von der Buslinie 413 (Fahrplan, PDF) angedient werden. Letzteres genösse ich mit Vorsicht, letzlich werden bis dahin noch ein paar Liter Wasser die Oker hinunter fliessen, und ob und wie sich Linienverläufe und -bezeichnungen bis dahin verschieben, wird sich zeigen. Ansonsten soll es P+R-Plätze geben, eine Fahrradstation und all den Trum, den so ein kleiner Bahnhof sonst so bereithält.

    Noch etwas in der Schwebe ist lt BZ der Bahnhof Bienrode (GMps). Dieser soll von der RB 47 bedient werden und auch zur Attraktivierung des Flughafenumfeldes dienen, an den er per Bus angebunden werden soll. Ein Kosten-Nutzen-Faktor über 1 und die weitere Machbarkeit vorrausgesetzt, soll hier 2025 begonnnen werden. Damit wäre man spätestens zum Start des Halbstundentaktes nach Gifhorn 2030 fertig.

    Allmählich entsteht um BS ein Zugverkehr, der schon an ein S-Bahn-System heranreicht. Ich glaube, dass das in Verbindung mit den neuen Stadtbahnstrecken den ÖPNV Stück für Stück attraktiver macht. Das kann ich nur begrüßen und gut heissen!

    1.)Manche davon sind bahnbetrieblich als Haltepunkte einzuordnen, aber das sei hier nur der Korrektheit halber erwähnt. Dieses Forum hat den Bahnbetrieb nicht zum Thema, somit erlaube ich mir, alles, wo ein Personenzug zwecks Ein- und Ausstieg hält, als 'Bahnhof' zu bezeichnen.

    Neuausschreibung des Polizeipräsidiums


    Das überrascht.

    Ich erinnere mich gut, wie ich aus meinen Fenstern mitansehen konnte, wie das Präsidium um einen Anbau erweitert wurde. Ist aber auch schon wieder 14 Jahre her, dass die Planungen öffentlich wurden und 12 Jahre, dass der Bau fertiggestellt wurde.


    Aber gut, die Gründe sind nachvollziehbar.


    Etwas besorgt bin ich dennoch besonders um den Altbau des bisherigen Ensembles. Er mag unter Denkmalschutz stehen, aber als Bürobau ist er kaum noch zeitgemäß. Und leider ist Denkmalschutz wirkungslos, wenn ein Gebäude nicht mehr genutzt werden kann und deswegen verfällt. Aber nun, ich will den Teufel mal nicht an die Wand malen.

    Zu einer Unzeit kommt dieser Entschluss wohl aus Sicht des Bergbaumuseum: Man hat sich für die Forschung und das Archiv gerade neue Flächen gesucht und gefunden.

    Genau der richtige Zeitpunkt für die Behörde die man als einzigen direkten Nachbarn hat, sich zu überlegen, dass man umziehen möchte.


    Ist eigentlich bekannt, wem die Gebäude gehören? Ich hatte den BLB NRW in Verdacht, aber auf dessen Seite habe ich keine Liste seiner Liegenschaften gefunden.

    Innen entsteht jedenfalls ein komplett technisch neues, helles, freundliches, offenes Gebäude dass für Jahrzehnte genutzt werden kann.

    Nunja. Ich sehe dei Mall selbst auf den Hochglanz-Visus eher verwinkelt und dunkel. Niedrige Decken und kein Tageslicht. Nach Studium der Grundrisse hängt die Vermietbarkeit von "Laden 3" m.M.n massiv davon ab, wie die "Markthalle" / der "Lebensmitteleinzelhändler" aufgeteilt wird. Denn dieser Bereich ist komplett vomn aussen zugänglich und muss sich zur "Mall" gar nicht öffnen. Ob 5 Meter Decke für eine echte Markthalle ausreichen? Und wenn nicht: welcher Lebensmittelhandel lässt isch nieder schräg gegenüber von einem Lebensmitteldiskonter, der im ganzen Ruhrgebiet bekannt ist, weil er sich an überhaupt gar keine Öffnungszeiten halten muss? Also ich habe auch abseits der Fassade meine Zweifel, ob dass so klappt.


    Ein Detail übrigens, dass mich auch stutzen lässt: Auf den drei Etagen der Pläne für dei Variante "Akademie" gibt es genau eine Toilette für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Und die findet sich, kein Witz, auf der obersten der dargestellten Etagen in dem Raum, der am weitesten von den Fahrstühlen entfernt ist. Das mag zwar technisch neu sein, aber barrierearm gedacht ist das nicht.

    Ein Gebäuderiegel der Limbecker Höfe, deren Bau in diesem Strang dokumentiert ist (zuletzt #324, aber spannend wird es aus u. genannten Grund ab #301 vorwärts), ist in der Nacht zum 21.02.2022 abgebrannt und ist nun einsturzgefährdet (WDR) . Der nicht einmal sieben Jahre alte Riegel ist komplett unbewohnbar (WAZ, frei verfübar) das Feuer zerstörte 39 Wohnungen in dem Komplex der Vivawest Wohnen GmbH.


    Zum Glück sind keine Toten zu beklagen. Etwa 100 Menschen haben ihre Wohnungen verloren und werden derzeit von der Vermieterin in Hotels untergebracht.

    Nun steht die Frage im Raum, wie sich der Brand so schnell ausbreiten konnte. Neben dem Wind deuten erste Theorien in Richtung des WDVS. Aber es bleibt abzuwarten, was die Untersuchungen ergeben. Sollten sich diese Theorien bewahrheiten, könnten diese Ergebnisse weitreichende Folgen für die zukünftiges Dämmen in Deutschland haben. In jedem Fall aber dürften die Erkenntnisse dazu führen, dass die übrigen Gebäude der Limbecker Höfe auf das mögliche Wiederholen eines solchen Szenarios hin überprüft und gegebenenfalls zur Verhinderung dessen entsprechend angepasst werden.

    vergleichfenster3jktk.jpg

    Nein. Einfach: Nein.


    Und hier könnte der Post eigentlich auch aufhören, aber das riefe wohl auf Seiten der Moderartion auf berechtigte Rügen hervor.
    Ausserdem empfinde ich ja auch manchmal eine gewisse Lust am Schimpfen. Zwei gute Gründe, dieses "Nein." etwas auszuführen:

    Links in der Visu: Eine horiozontal strukturierte Fassade aus Sandstein mit erkennbarer Maserung. Diese Strukturierung war sogar als Relief ausgearbeitet. Ansonsten war die Fassade unaufgeregt, an der Grenze zum Langweiligen (Japp, da wäre Potential nach oben, aber auf dem Niveau ist Jammern Luxus). In diese Fassade sind filigran wirkende Fenster eingelassen.
    Dass es statt anfänglicher Vermutung Sandstein nun Blech in Sandsteinoptik werden sollte, mag dann kurz schockiert haben. Schmittchen aber holte in #30 das Beispiel aus Frankfurt hervor, wo diese Nachahmung recht gut funktioniert hat. Alles in allem: Trotz kleinerer Kritikpunkte recht solide, es schürte Hoffnung.
    Rechts das Fassadenmuster: Unruhig angeordnete Blechtafeln in Uni-Lackierung, deren Farben jeweils grob von Sanstein inspiriert sein könnten, getrennt von sehr weiten Fugen. Sandsteinoptik? Nee. Wirklich nicht. In der Musterfassade ist glänzender Lack verwendet worden, dass sich die Fenster des Handelshofes im Paneel ober- und unterhalb des Fensters darin spiegeln. Das kann kein Sandstein sein, das ist verdammt offensichtlich Blech.
    Ach ja, die Fenster. Wie von Snops bereits angemerkt bei weitem nicht mehr so filigran, was der Möglichkeit der Öffnung der oberen Reihe geschuldet ist. Aber auch hier gäbe es Möglichkeiten, dass eleganter zu lösen. Denn diese unten schmalen und oben breiten Rahmen wirken irgendwie lustlos. Warum der Fensterrahmen ganz rechts eine andere Farbe hat als die anderen zwei, ist hoffentlich den Versuchen, wie von Hanbrohat vermutet, geschuldet. Denn der Rahmen ist wirklich (unbedeutend) schmaler. Aber da die Fenster ohnehin allesamt Sonderanfertigungen sind, hätte man sich auch ein homogeneres Bild ausdenken können, ohne größeren finanziellen Mehraufwand.


    Was mir obendrein Sorgen macht, ist, dass diese Fassade mit den vielen Fugen und dem glatten Blech sehr schnell ungepflegt wirken kann. Der Willy-Brandt-Platz mit dem Eickhaus, dem Handelshof und dem Postgebäude ist fast schon ein Anschaunngsbeispiel dafür, wie Sandstein altert: Er verfärbt sich entsprechend der Wasserlaufrichtung, der Luftverschmutzung, etc. All das ist ja nicht weg zu reden. Aber, wie man auf dem Platz sehen kann: Es dauert Jahrzehnte, bis das ungepflegt wirkt. Bis dahin ist es eine Patina, die nicht weiter störend ist, sehr schön sichtbar in #50.

    Bei einer so 'bunten', glatten, glänzend lackierten Blechfassade, wo sich an so vielen Stellen Wasser sammeln und Schmutzränder und Kalkflecken bildend nach unten fließen kann, habe ich die Befürchtung, dass das nach wenigen Jahren schon etwas ungepflegt wirkt. Auch ist es eine Frage, wie UV-beständig der Lack ist: Im schlimmsten Fall verkreidet er und wirkt ungewollt matt und fleckig. Vielleicht ist das mit regelmäßiger Reinigung und Wartung in den Griff zu kriegen. Das diese auch die nächsten Jahre regelmäßig stattfindet, ist dabei nicht so recht sicher vorherzusagen. Bleibt die Hoffnung, dass ich Probleme sehe, wo keine sind.

    Für mich bleibt das Hauptproblem, dass die Visualisierung viel versprochen hat, und die Realität in nahezu allen Punkten dahinter zurückfällt.
    Hätte diese Musterfassade die Visu geziert, hätte man sich für den Entwurf erwärmen können? Muss jeder für sich beantworten. Ich habe meine Antwort gefunden.
    (Danke, btw, für die Bilder, Snops)

    Damit sollte ich fertig sein mit Schimpfen. Obwohl...
    (schon wieder...):
    Nein.


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    Bild: Koerfer-Gruppe

    Abseits der Fassaden-Veränderung sind ja noch ein paar Dinge offensichtlich überarbeitet worden: Nach der Brandschutz-Visu im oberem Beitrag mal zum Auffrischen und dem direkten Vergleich die erste Visualisierung aus ähnlicher Perspelktive. Dass das Staffelgeschoss zum Nachteil verändert hat, hat _pulse ja schon angemerkt.

    Ich habe dem noch hinzuzufügen, dass die für den Platz wichtige Erdschosszone sich gegenüber der ersten Visu ganz schön verschlossen gibt. Statt eines konsequenten Rücksprunges und einer ebenso konsequent transparenten, teils komplett offenen Ladenfront zeigt sich jetzt ein Rücksprung von geschosshohen Fenstern, der unterbrochen wird von sich nach vorne schiebenden, in nicht geschosshohen Kästen eingebauten Türen. Das ist aus verschiedensten Gründen nicht optimal. Denn durch die nicht ganz hohen Türen sind die Eingänge ironischerweise immer da, wo es am dunkelsten ist. Ferner entstehen durch die Vorsprünge der Türen unvorteilhafte Innenecken. Zudem sind zwei so schmale Eingänge etwas wenig für dieses große Gebäude an dieser prominenten Stelle. Hier braucht es eine abwechslungsreiche, am besten noch auf ganzer Breite durchlässige Übergangszone zwischen öffentlich und privat. Das aber lese ich aus der Brandschutzvisualisierung nicht heraus. Das wiederum dämpft meine Hoffnung, da besonders Türen und öffenbare Fenster für den Brandschutz relevant sind und somit, trotz der Grobschlächtigkeit der Visu, sehr akkurat eingearbeitet sein müssten.

    Ich bin weit weg davon, überzeugt zu sein. Meine Vorfreude darauf, dass dieser Platz durch dieses Gebäude ein neues Highlight erhält, hat einen derben Dämpfer erhalten. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob sich meine Befürchtungen bestätigen. Wie immer (und oben bereits erwähnt) hoffe ich in solchen Situationen, dass ich baldzugeben muss, mich geirrt zu haben.

    Das mit der Bahn ist so eine Sache. Die in Rede stehende Variante war schon einmal im Gespräch, es war auch schon alles fertig. Damals hat die Bahn dann aber gesagt, dass sie die Flächen aus technischen Grüden benötigt, und somit der Stadt eine klare Absage erteilt, siehe hier (WAZ, €) Also alle Pläne auf den Müll, Reset gedrückt und die BürgerInnen gefragt. Das Ergebnis sehen wir jetzt.
    Aber während die BürgerInnen Ideen sammelten und sammelten, passierten auch noch andere Dinge:

    Bochum ist logischerweise nicht die einzige Kommune, die auf die Idee kommt, die brachliegenden Gleise entlang der Rheinischen Bahn für den RS 1 zu nutzen: Die Idee liegt ja nun auch sehr nahe. Die bereits oben von Kostik (#113) verlinkte Seite im Ratsinformationssystem enthält die Vorlage 20220116, in der es die Verwaltung neutral so ausdrückt: "Seit der Absage der Deutschen Bahn zur Verfügbarkeit der Flächen in der Bochumer Innenstadt 2018 haben sich positive Entwicklungen für den RS 1 auf Flächen der DB in den Nachbarstädten ergeben. " Ich meine auch, irgendwo gelesen zu haben, dass die Bahn mittlerweile Gesprächsbereitschaft signalisiert hätte. Das finde aber nicht wieder, vielleicht irre ich da auch. So oder so, es bleibt also bis auf Weiteres ein Gerücht.:toll1:
    Bei den zu führenden Gespächen geht es aber konkret um das Teilstück Bessemer Straße bis Hermannshöhe. Bedeutet: Die Kunstbauwerke rund um den Hauptbahnhof sind unabhängig von der Bahn, das meiste Areal für die geplanten Brücken und Rampen gehört der Stadt bereits.