Beiträge von 19 century boy

    Interessante Parallelen. Schade nur, dass ausgerechnet das gerade entstehende, äh, Bauwerk von den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs verschont bleiben wird. Ein Bombentrichter an dieser Stelle könnte dem Stadtbild jedenfalls kaum größere ästhetische Schäden zufügen.

    Ähm, interessant. Nur was willst Du uns damit sagen? Dass sich die LVB in Sachen Streckenführung besser mit den Sanierungsfirmen absprechen sollte? Oder dass Porsche und BMW in die Buntgarnwerke hätten einziehen sollen. Oder stört Dich einfach nur der Fakt, dass es scheinbar für relativ viele Menschen reizvoller ist in einem hundertjährigen Industriegbäude zu wohnen, als in einem Neuen Haus. Keine Angst, das wird sich geben. In unsere Industriebutzen wird in hundert Jahren jedenfalls niemand einziehen.

    Das Salzgässchen war am Handelshof auch schon vorm 2. WK etwas breiter als im Bereich des Marktes. Vorm Bau des Handelshofes (1907), schloss der Block allerdings in einer Linie mit Rathaus und Börse ab. Wie auch bei anderen Neubauten der Kaiserzeit (Thomasgässchen, kl. Fleischergasse) hat man im Zuge des Neubaus die Gelegenheit gleich genutzt um die engen Stadtstrukturen aufzuweiten.

    Zur Einwohnerentwicklung


    Leipzigs höhere Sterberate resultiert vor allen daraus, dass es in den Neunziger Jahren bedeutend mehr Abwanderung als in Dresden gab. So verlor Dresden im Zeitraum von 1988-98 ca 65.000 Einwohner, Leipzig im selben Zeitraum fast 110.000. Da vor allem junge Menschen gegangen sind, ist der Anteil älterer Menschen in Leipzig hierdurch etwas höher als in Dresden, was letztlich zu einer höheren Sterberate führt, aber auch zu weniger potentiellen Müttern, wobei dies natürlich auch schon über die letzten Jahre so war. Prekäre Lebensverhältnisse und ein leicht höherer Studentenanteil in Dresden könnten ebenfalls kleinere Effekte mit sich bringen.


    Dass es in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein höheres Defizit in Sachen natürliches Bevölkerungswachstum gab, als im gesamten letzten Jahr ist nichts Ungewöhnliches, da ganz allgemein, im Winter die Sterberate, im Sommer hingegen die Geburtenrate leicht erhöht ist. So lag das natürliche Bevölkerungswachstum im ersten Halbjahr 2009 laut statistischen Quartalsbericht bei -530, im zweiten Halbjahr bei +60. Also kein Grund zur Beunruhigung. Ich wage sogar mal die Prognose, dass Leipzig dieses Jahr sehr nah an ein natürliches Bevölkerungswachstum heranreichen wird.


    Wenn man sich die Zahlen anschaut machen den Großteil des Bevölkerungsverlustes aber ohnehin Wanderungen aus. Da wuchs Leipzig im letzten Jahr im Grunde in jedem Quartal, wenngleich ganz klar das dritte, durch Studentenzuzüge, wie jedes Jahr mit Abstand dominierte. Somit wäre es schon recht ungewöhlich, wenn Leipzig in diesem Jahr in den ersten Monaten gleich so viele Einwohner verliert. Ich persönlich glaube auch nicht, dass dies tatsächlich so passiert ist, sondern dass man gerade dabei ist die Statistiken um die Karteileichen zu bereinigen, damit nächstes Jahr zur Volkszählung die Überraschung nicht allzu groß ist. Kann mich natürlich auch täuschen.

    Ein paar, ich sag mal großartige Neuigkeiten von der Sanierungsfront. Ich hab gestern mal bei der TLG angerufen, um mich zu informieren und wider erwarten wurde ich informiert und das aufs positivste.


    Erstens. Der Aurelienbogen ist verkauft. Hab auch mal ein bisschen gegoogelt und hier ein Link zum Entwickler:


    http://www.koenig-grundinvest.…jchmm2mcdmnbviaf41l7hkqd4


    Hab auch da grad mal angerufen. Laut der netten jungen Frau dort soll alles denkmalgerecht saniert werden. So wie es sich anhörte, werden auch beide Baudenkmäler gerettet . Bisschen Geduld muss man aber noch haben meint sie, die Arbeiten/Planungen gestalten sich etwas umfangreicher.



    Auch an der Prager Straße gibt es Neuigkeiten. Das Haus (inlusive großer Brache drumherum) in dem früher der Kommisionsbuchhandel drin war ist von der TLG verkauft worden. Steht auch nicht mehr auf der deren Homepage. Es geht an der Prager (nach der Postamtsanierung) scheinbar weiter bergauf. Vielleicht fällt ja demnächst auch noch das schwarze Plattenbauungetüm ein paar Meter weiter südlich.


    Der Denkmalschutz für das Haus in dem die Löwenapotheke drin ist, ist laut TLG wieder aufgehoben worden bzw doch nicht in Kraft getreten. Wie auch immer, gute Nachrichten, denke ich, wenngleich die TLG hier zur Zeit nicht ans Bauen denkt, auf Grund bestehender Mietverträge. So hieß es zumindest.


    Bauen will man aber in der Grimmaischen an anderer Stelle, nämlich an Stelle der hellgrünen Platte, die zur Theaterpassage gehört (Schuhladen). Wird allerdings nicht vor 2011 werden. Laut TLG ist dieses Projekt die momentan einzige akute Planung für Leipzig. Falls das tatsächlich stimmt, dürfte das Stadtteilcenter in Connewitz Geschichte sein. Fürs Robotronareal gibt es momentan definitiv keine Pläne.


    Leider hab ich vor lauter Perplexität (falls es das Wort gibt) ganz vergessen nach dem Jahrtausendfeld zu fragen. Mit dem Aurelienbogen wurde es nicht verkauft, kann allerdings sein, dass es jemand anderes erworben hat, da es ebenfalls nicht mehr auf der TLG Seite zu finden ist.


    Jutt bis denne

    Ich glaub, hier nehmen sich Ost und West insgesamt wirklich nicht viel, wenngleich in Westdeutschland im Nachhinein noch ne Menge mehr zerstört wurde, wie in der Mangelwirtschaft. Was die DDR aber wirklich ganz schlecht konnte (evt. auch nicht wollte) war um die Ecke zu bauen. Von den Bauten der späten 80er mal abgesehen (Kolonnadenviertel z.B.) wurden nahezu keine Eckgebäude errichtet.

    Abriss in der Klostergasse. Stand aber wohl nicht unter Denkmalschutz. Gemeint ist dieses tolle Energielieferhäuschen:



    Vorher nachher Vergleich:



    Gegenüber zwar schon gezeigt aber nun gänzlich fertig und gar nicht mal schlecht aussehend das ehemalige Hotel de Saxe:



    Portal:



    Dann noch ein paar Bilder von der wunderbaren Sanierung am Dittrichring, die inzischen zumindest äußerlich vollständig abgeschlossen ist:



    Und das nenn ich mal eine wunderbar integrierte Tiefgarageneinfahrt:


    Wie bereits erwähnt, wenn Touristen nur die altbackene Architektur lieben; warum ist z.B. Berlin dann auf Platz 1 was die meisten Touristen betrifft?


    Berlin ist ein wenig größer, Hauptstadt, Mythos, sexy und was weiß ich nicht alles, gilt aber garantiert nicht als Magnet auf Grund seiner qualitätsvoller, moderner Architektur.



    Qualitätsvolle Architektur muss nicht historisch sein!


    Seh ich ganz genauso. Ich glaub auch das Leipzig da gar nicht so schlecht da steht, Fakt ist aber und das sag ich aus meiner Erfahrung als Stadtführer, dass die Leute weit mehr das Alte bejubeln.

    Da ich die Gelegenheit habe tagtäglich Touristen und auch Leipziger bei der Stadtentdeckung zu beobachten, weil ich sie ihnen zeige, kann ich sagen, dass es dieses allgemeine Architekturempfinden durchaus gibt. Dabei liegt der Fokus der Bewunderung, ganz klar nicht auf den Nachkriegsbauten. Zumindest seh ich das für Leipzig so. Ausnahmen gibt es freilich auch, bestes Beispiel hierfür ist die moderne Gestaltung des mittleren Hofes von Specks Hof über den wirklich gestaunt wird oder die Stadthäuser auf dem ehemaligen Kohleplatz der Buntgarnwerke. Uniriese, Marktgalerie und Neubauten am Deutschen Platz stehen in der Gunst der Betrachter sicherlich ebenfalls nicht schlecht da, aber im Vergleich mit Waldstraßenviertel, Albertina oder Ferdinand Lassalle Straße ist die Wertschätzung bedeutend geringer. Natürlich gibt es auch immer Leute die andere Prioritäten setzen, m.M. nach aber gilt dies nicht für mehr als zehn Prozent der Leute die ich bisher erlebt habe.

    5263 Geburten ist schon sehr beachtenswert und sicher auch ein guter Indikator für die Gesamtentwicklung der Stadt.


    Zum Vergleich mal die Zahl aus dem Jahr 1995: Da standen gerade mal 2611 Geburten zu Buche, also nicht einmal die Hälfte. 1990 waren es allerdings noch 5613 - bei etwas höherer Bevölkerungszahl.


    Das noch kein natürliches Bevölkerungswachstum zu verzeichnen ist, liegt vorwiegend an der momentan relativ hohen Sterberate in LE. In Dresden lag diese im letzten Jahr gerade mal bei knapp 4800. Selbst in Stuttgart (immerhin 80.000 Einw mehr) starben im letzten Jahr nur knapp 5000 Menschen.

    Also ich finde die Entwürfe insgesamt gut. Kontraste entstehen immer, wenn man neu neben alt baut. Hier, besonders am Simsonplatz sieht man aber, dass über diese tatsächlich auch mal nachgedacht wurde und das ein Kontrast auch bewusst gestaltet werden kann, was schon mal vorraussetzt dass man auf die vorhandene Architektur eingeht. Meiner Meinung nach ein großer Unterschied zu den meisten Bauvorhaben der Nachkriegsmoderne. Dass das letzte verbliebene Gebäude an der Fr Ebert fallen soll, gefällt mir allerdings gar nicht.

    Die Türme stehen ja im Nordosten, wo eh keine Sonne herkommt. Beim Rest hab ich mich am Naundörfchen orientiert. Die Gebäude lagen damals allerdings meist direkt am Wasser, so dass der Raum zwischen den Gebäuden ein klein wenig schmaler gewesen sein dürfte, dafür waren sie nicht ganz so hoch. Am Ende könnte sich das in etwa ausgleichen - zumindest auf der nördlichen Flußseite dürfte die Sonne ab und zu mal scheinen. Dort hab ich ja auch ne große Terrasse hingepflanzt. So, jetzt muss ich nur noch einen von den AldiBrüdern heiraten bevor die tot sind, dann kanns losgehen :D.

    Die Antwort auf die Plattenbauplane am Brühl findet sich übrigens direkt darunter:




    Da hier ja träumen erlaubt ist, will ich auch mal öffentlich träumen. Traumobjekt ist die Hochhausbebaung am Gördelering. Ich hab mal die Karte von Dave LE's Idee genutzt. Ich finde Daves Idee auch gut. Den Pleißemühlgraben vorm IHK Gebäude langzuführen hat sicher seine Vorteile, da er so präsenter ist. Außerdem gibts keine Problem mit blockierten Flächen. Da das hier aber der Traumstrang ist fließt er bei mir trotzdem hinten rum.



    Kurze Erklärung: die beiden grauen Fünfecke sollen zwei Hochhäuser sein. Das rechte etwa 70m hoch, das linke 90, oder so. Der Fluß (im idealisierten Blau) fließt dazwischen lang. Teilweise überragen die Gebäude die Wasseroberfläche. Hinter den Hochhäusern ergibt sich eine Art Hof, dessen Randbebbauung der gängigen 4-5 geschossigen Bebauung entspricht. So'n bisschen Naundörfchen in neu. In den Hof gelangt man nur durch die Passage oder aber übers Wasser, wodurch es darin recht ruhig sein dürfte. Denke mal das wäre ein recht netter Kontrast zum Ringtumult, wenn man im Schatten der Hochhäuser das Wasser plätschern hört.


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