C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • Freie Presse, 10.10.2014
    Neue Studentenrekorde in Chemnitz und Mittweida
    http://www.freiepresse.de/SACH…tweida-artikel9003824.php


    An der TU Chemnitz haben sich mehr als 2500 neue Student_innen eingeschrieben, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Rektor Arnold van Zyl verwies auf den zum Vorjahr um mehr als 60 Prozent gestiegenen Anteil ausländischer Studierender: "Das zeigt, dass unsere Universität auch außerhalb von Sachsen ein hohes Ansehen hat." . 578 der neuen Studierenden in Chemnitz sind Ausländer (über 20 Prozent). Die meisten kommen aus China, Indien und Brasilien. Die am stärksten gefragten Studiengänge sind Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Pädagogik.


    Fraglich ist, wieviele der neuen Studierenden auch in Chemnitz wohnen und wieviele einpendeln.

  • Für Chinesen, Inder und Brasilianer stell ich mir das schwierig vor. (höhö)
    Meiner Erfahrung nach ziehen fast alle, die in Chemnitz studieren auch in die Stadt. Das Stadtgebiet ist schließlich weit gefasst.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia () aus folgendem Grund: R

  • Das Gute an den steigenden Studentenzahlen ist, dass momentan alle Wohnheimplätze belegt sind. Somit generiert das automatisch eine steigende Nachfrage für den privaten Wohnungsmarkt. Vielleicht entsteht also demnächst irgendwo im Stadtgebiet eine Chinatown :-).

  • Die Grundlage für den Freie-Presse-Artikel zu den Bevölkerungszahlen der einzelnen Stadtteile ist übrigens die Ratsanfrage RA-298/2014 von Thomas Lehmann (Link). Dort sind für alle Stadtteile die Zahlen für 2003, 2007, 2010, 2012, 2013 zum 31.12. zu finden. Das lässt einige interessante kurzfristige Betrachtungen zu. So hat das Yorckgebiet innerhalb des letzten betrachteten Jahreszeitraums 2,5 % seiner Bewohner verloren. Auch kein anderer vorwiegend durch Plattenbauten geprägter Staddteil konnte in dieser Zeit Einwohner dazugewinnen. Einzige Ausnahme ist Morgenleite, dort wurden aber auf den Abrissflächen mittlerweile Bauflächen für Eigenheime ausgewiesen, was wohl die Erklärung fü die minimale Bevölkerungszunahme sein dürfte.

  • Innenstadtmodell 1969

    Ich bin im Netz auf das Innenstadtmodell gestoßen, welches vielen schon bekannt sein dürfte..




    (Quelle: zentralhaltestelle.de)


    Ich finde zumindest einige interessante Sachen. In diesem Modell ist man schon soweit, dass neben dem Schocken ein Gebäude existiert. ;) Der ganze Bereich um den zentralen Johannisplatz wäre vollständig bebaut.


    Wenigstens eines der Wohnhochhäuser unten rechts an der Augustusburger Straße wären reizvoll gewesen, da diese sich zumindest von den letztlich realisierten fast immergleichen Punkthochhäusern positiv unterscheiden und "großstädtischere Akzente" im Stadtbild hätten gesetzt werden können.


    Positiv finde ich auch den sauberen Abschluss des Tietz-KAufhaus durch einen Anbau, welches ja Richtung Sparkasse bis heute etwas "halbfertig" wirkt.


    Die Stadtautobahn wäre wahrscheinlich zu viel des "Guten" dieser Planungen gewesen, ebenso die Blocks an der Moritzstraße. Auch ist die Markthalle bei diesem Modell durch einen Plattenblock ersetzt.


    Es gibt es zumindest interessante Ideen in diesem Modell. Das trotzdem aber auch durch die riesigen Freiflächen auffällt..



    Hättet Ihr dieses Modell dem der tatsächlich gebauten Innenstadt vorgezogen?

  • Ich glaube ein Vergleich mit der während der DDR-Zeiten "tatsächlich gebauten Innenstadt" macht wenig Sinn, weil das offensichtlich größtenteils an diesem Modell orientiert war, aber eben nur Teile davon umgesetzt werden konnten. Einige singuläre, damit aber auch teure Gebäude wurden zugunsten von Standardplattenbauten aufgegeben (Augustusburger Straße, Johannisplatz), sonst wurde aber vieles aus den Planungen eins zu eins umgesetzt (Rosenhof, Straße der Nationen, Brückenstraße). Dass die ganze Planung absurd war und gescheitert ist, zeigt die Entwicklung der Innenstadt bis heute. Ich frage mich vor allem, welchem verkehrlichen Zweck die Stadtautobahn eigentlich dienen sollte. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Autobahnen außerhalb der Stadt bereits vorhanden, auf denen der übergeordnete Verkehr abgewickelt wurde.

  • Ich denke mit der "tatsächlich gebauten Innenstadt" ist die nachwendliche Entwicklung gemeint. Alldieweil das Zentrum ja größtenteils unbebaut blieb. Um ehrlich zu sein, hätte ich bei dem Modell ohne einige Fixpunkte wie bspw. die Rathäuser, Roter Turm, Schocken oder Interhotel ernsthafte Probleme mich überhaupt zu orientieren. Die Planung ist also völlig trivial. Eine Funktion als Stadtzentrum ist für mich kaum mehr erkennbar.

  • Lieber waldkauz,


    für o.g. Fragestellungen gibt es einen "Stadtgespräch"-Strang. Ich bitte Dich, künftige Anliegen darunter an alle Forumsmitglieder zu stellen. Dies dient der Übersichtlichkeit im Forum. Es ist ergebnislos, für eine übersichtliche Frage einen eigenen Strang zu gründen. Danke!

  • Unter der Überschrift:



    Installation von Informationsstellen zur Geschichte der Chemnitzer Innenstadt,
    Befasst man sich mit dem Thema "Geschichte der Stadt"
    Heute und Gestern.


    Dazu gibt es den Vorschlag, unter anderen von Sandro Schmalfuss an verschiedenen Stellen,
    wie zum Beispiel den Falkeplatz oder Rosenhof mit Schau und Informationstafeln auszustatten.


    Wie ich finde, eine sehr gute Idee, die es ja schon bereits in anderen Städten wie Berlin als Beispiel gibt.
    Außer Bürokratie dürfte dem Vorhaben im eigentlichen Sinne nichts im Wege stehen.



    Die Standortvorschläge werden auf der Seite auch Präsentiert, sowie Beispiele anderer Städte im Vergleich.

  • Innenstadtplanung Karl-Marx-Stadt

    Ich frage mich vor allem, welchem verkehrlichen Zweck die Stadtautobahn eigentlich dienen sollte. Auch zu diesem Zeitpunkt waren die Autobahnen außerhalb der Stadt bereits vorhanden, auf denen der übergeordnete Verkehr abgewickelt wurde.


    Vereinzelt gibt es Autobahnen mitten durch Städte, die dem überregionalen Verkehr dienen sollen, aber der Begriff Stadtautobahn meint typischerweise eine Straße, die dem Verkehr in die, aus der oder innerhalb der Stadt dienen soll. So war das auch in Karl-Marx-Stadt gedacht – die beiden in der Nähe des Fritz-Heckert-Platzes kreuzenden Stadtautobahnen als Straßen für die Stadt selbst.


    Die mehrspurigen innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen mit niveaugleichen Kreuzungen, oft parallel zu den geplanten Stadtautobahnen, sollte es ‚natürlich‘ trotzdem (weiterhin) geben. So ist in den Plänen dieser Zeit die bekannte existiert habende sechsspurige Otto-Grotewohl-Straße (Bahnhofstraße) zu erkennen, mit Fußgängerunterführungen und, von den damals dümmeren Ampeln mal abgesehen, noch mehr Auto-Kapazität als heute, und nur einen Block weiter sollte in Hochlage eben eine parallele kreuzungsfreie Straße mit Anschlussstellen alle paar hundert Meter entstehen. Ja, das war die eine der Stadtautobahnen – vom Dresdner Platz an der Johanniskirche vorbei auf der Linie der Moritzstraße weiter südlich am Bankgebäude am Falkeplatz/Fritz-Heckert-Platz vorbei zur Neefestraße. (Die Zwickauer Straße ist erst später ins heutige Format ausgebaut worden.)


    Mit der Wirtschaftsordnung der DDR war zwar keine Massenmotorisierung, wie wir sie kennen, drin, aber das hat die Planer in dieser Zeit nicht davon abgehalten, voll und ganz dem Ideal der autogerechten Stadt zu folgen – je mehr Kapazität für den motorisierten Individualverkehr, umso besser.

  • Johanniskirche

    Ich bin im Netz auf das Innenstadtmodell gestoßen, welches vielen schon bekannt sein dürfte.



    (Quelle: zentralhaltestelle.de)


    Ich finde zumindest einige interessante Sachen.


    Man beachte den hier dokumentierten Jugendstil-Zustand der Johanniskirche!

  • Stimmt. Man beachte aber auch die geplanten Abrisse der Markthalle, der Alten Post sowie der Altbauten entlang der Hartmannstraße (linke Seite) "zu Gunsten" von Plattenbauten, die glücklichweise nicht (mehr) umgesetzt worden sind. Zudem wurde damals scheinbar an der Ecke Theaterstraße und An der Markthalle ein Hochhaus geplant. Den Kassberg wollte man in diesem Modell entweder ausklammern oder gänzlich abreissen? Immer wenn ich dieses Bild sehe, denke ich: Es hätte auch noch sehr viel schlimmer kommen können als es gekommen ist.


    Wenn ich das richtig sehe, wurden nach der Wende auch nur zwei Platten im Zentrum abgerissen, um Platz für die Mittelstandsmeile und die Schmidtbankpassage zu schaffen. Leider wird das Stadtbild deshalb auch heute noch erheblich von Plattenbauten dominiert.


    Was das Tietz anbelangt: Im alten Rahmenplan aus den 90ern/2000 war ein Anbau ebenfalls vorgesehen. Ich denke, dass er in Zukunft relativ einfach ergänzt werden könnte, wenn Bedarf besteht. Dieser würde die von waldkauz beschriebene "halbfertige" Anmutung des Gebäudes aufheben.

  • IAV-Neubau in Stollberg, aktueller Stand.




    Nur mal nebenbei was Chemnitz sich mit dem IAV-Entwicklungszentrum (Motoren/Getriebe) entgehen lassen hat. Die Bilder zeigen nur einen ersten Ausbauschritt für etwa 150 Mitarbeiter und 30 Mio. Investitionskosten. Bis 2020 ist ein weiterer, schrittweiser Ausbau bis zu dann etwa 350 Arbeitsplätzen geplant. Die Firma beschäftigt derzeit ca. 600 Leute in der Region, die NL an der Kaufahrtei soll trotz Neubau in Stollberg wohl bestehen bleiben.


    Die Firma wollte ja erst im Chemnitzer Gewerbegebiet Jagdschänkenstraße (ebenfalls direkt neben der A72 und "grüne Wiese") bauen, die Zusage für das Grundstück hatte aber schon eine "mittelständische Metallbaufirma" erhalten.


    Bild vom fertigen Gesamtprojekt und weitere Infos:
    http://www.ibs-chemnitz.com/?page_id=10

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Heute wurde eine weitere Schließung eines Chemnitzer- Clubs bekannt gegeben. Im Del Sol an der Beckertstraße, über dem Viva Mama Joes, gehen Ende Januar traurigerweise die Lichter aus. Das Resturant im Erdgeschoss bleibt glücklicherweise bestehen. Allerdings zweifelte man beim letzten Hochwasser über ein weiteres bestehen. Ich finde dies einen sehr großen Verlust im *sorry* trostlosen Nachtleben dieser Stadt.


    Die im Frühjahr angekündigte Neueröffnung einer Diskothek im Terminal 3 scheint auch im Sande verlaufen zu sein.

  • Schon kurios, dass du diese Schließung hier postest und auch noch dramatisch als "sehr großen Verlust für das trostlose Nachtleben der Stadt Chemnitz" bezeichnest. Dabei stehen dieser Schließung doch mit dem Club Satir und Nikola Tesla zwei Neueröffnungen der letzten Monate entgegen, die hier an dieser Stelle keine Erwähnung fanden? Vermutlich weil im Gegensatz zum Del Sol die persönliche Betroffenheit fehlte.


    Ich komme übrigens immer noch auf eine ordentliche Anzahl an Clubs, Diskotheken und Partylocations:


    Brauclub
    Club FX
    Club Atomino
    Weltecho
    N'Dorphin Club
    Club Sanitätsstelle
    Spinnerei (in den wärmeren Monaten)
    Club Satir
    Nikola Tesla
    Lokomov
    Luxor
    Diskothek Sax
    Subway to Peter
    Südbahnhof
    Flowerpower


    (Ich erhebe kein Anspruch auf Vollständigkeit)


    Klar, mehr ist immer wünschenswert, aber im Gegensatz zu dir, sehe ich in den letzten Monaten eher einen leichten Aufwärts- als einen Abwärtstrend. Es ist halt nicht einfach, mit Städten wie Leipzig und Dresden direkt um die Ecke.

  • @die Jugend


    Allerdings zweifelte man beim letzten Hochwasser über ein weiteres bestehen.


    ...diese haben doch auch vom Hochwasserschutz, entlang der Annaberger-Straße, Profitiert bzw. profitieren müssen.
    Diese Aussage als Begründung ist bestimmt nicht deren wahrer Grund.

  • Clubs sind generell eher nicht für die Ewigkeit, letztlich entscheidet die Nachfrage über ihre Anzahl. Schwierig finde ich nur Diskussionen wie aktuell wieder zum Weltecho (Link), wo der Betrieb durch Auseinandersetzungen mit den Anwohnern eingeschränkt wird.

  • Heute war zu erfahren das im jetzigen Del Sol Fünf Loft's entstehen werden.
    Das konnte man heute in der Chemnitzer Morgenpost lesen.


    Der jetzige Betreiber sieht die Sache scheinbar eher Locker, und spricht Wirtschaftliche Gründe für das Schließen an.


    "Es geht schon irgendwie weiter" sagte der Herr des Ambientes.
    Und so wird es sicher auch sein.


    Der Eigentümer des Gebäudes ist im Übrigen der gleiche, welchen der Kulturpalast gehört und es nun doch Sanieren möchte. Siehe: hier.


    Die Frage des Bestehend's Del Sol ...,


    neben dem Neu Sanierten Lofts stellte ich mir bereits..
    Ich dachte schon an die gleichen Probleme wie beim Weltecho an der Annaberger Straße.
    Damit hat sich wohl auch ein Problem für andere rechtzeitig mit aufgelöst.

  • Ahh... jetzt schließt sich der Kreis der unbeantworteten Fragen. Was, wenn man ernsthaft drüber nachdenkt, logischerweiße zu erwarten ist und war.


    piTTi: Natürlich gebe ich dir in der Hinsicht recht. Jetzt kommt das große ABER.. Die genannten Clubs haben alles Namen, allerdings sprechen diese meist nur ein Clientel an und nicht eine breitere Masse. Da ich "leider" zur breiten Masse gehöre grenzt sich die Auswahl dann extrem ein.


    Sei wie´s sei.. schade ist es trotzdem.. Die gute Nachricht an dem ist, dass die Räume weiterhin effektiv genutzt werden und nicht vor sich hin gammeln.