Flughafen München

  • Aber wenn die Menschen dagegen sind, dann muss man mit Gegebenheiten leben, die nicht das Optimum des technisch Machbaren darstellen. Am Flughafen München herrschen über die Anzahl der Startbahnen hinaus sowieso vergleichsweise ideale Bedingungen.
    Insofern ist der Volksentscheid wohl die vernünftigste Option, an den sich die Politiker dann hoffentlich auch gebunden fühlen.


    So lange sich auch die Startbahngegner bei einen für Sie möglichen negativen Ausgang des Volksentscheids auch an ihn gebunden fühlen, spricht ja nichts gegen ihn.


    Leider ist das in unserem demokratischen Land nicht mehr selbstverständlich.

  • So lange sich auch die Startbahngegner bei einen für Sie möglichen negativen Ausgang des Volksentscheids auch an ihn gebunden fühlen, spricht ja nichts gegen ihn.


    Leider ist das in unserem demokratischen Land nicht mehr selbstverständlich.


    Ausnahmen bestätigen immer die Regel.
    Wenn du S21 meinst, dort hätten jedenfalls entschiedene Proteste keinen Rückhalt mehr in der Bevölkerung.
    Insofern ist so ein Volksentscheid schon eine gute Sache.
    Leider dürfte beim Thema dritte Startbahn kaum ein Münchner Bürger die Argumente beider Seiten gut genug kennen, weil das Thema einfach noch net so hochgekocht ist.
    Am Stadtrand jammert man auch dann erst, wenn die Einflugschneise plötzlich unweit des eigenen Hauses entlang geführt wird.
    Solange sollen es die Freisinger mal schön alleine richten, ist auch bequemer und wenn die Politiker sagen das bringt was, dann wird es schon so sein.


    Leider ist das Informieren und Mitgestalten in unserem demokratischen Land nicht mehr selbstverständlich.

  • Als Augenzeuge kann ich berichten, dass der Hochbau der Verlängerung der GSH bereits begonnen hat: Etliche Stelen sind bereits in den Boden gerammt; erste Mauerarbeiten sollten nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das Areal ist relativ weiträumig abgezäunt, wodurch etliche Parkpositionen auf dem T2-Vorfeld weggefallen sind. Dies führt dazu, dass vermehrt LH Cityline/ Augsburg Airways und Air Dolomiti auf dem Vorfeld vor T1 zu sichten sind.


  • Die Umfrage vom Umweltbundesamt zeigt ein völlig anderes Bild:
    klick


    *lol* das Umweltbundesamt - auweia...ein Verein der ernsthaft fordert, dass sich Deutschland luftverkehrstechnisch von 22 - 6 Uhr vom Rest der Welt abzunabeln hat, kann ich einfach nicht ernst nehmen.


    Aber ich glaub mittlerweile, dass sich solche Stastiken wie Fähnchen im Wind schwenken. Denn den einen stört Lärm mehr, den anderen weniger, dazu passt auch die folgende Einschätzung:


    „Lärm hängt ganz stark von der Bewertung ab“

    --> Gelassenheit zahlt sich aus bzw. Angst ist ein sehr schlechter Ratgeber


    Diese ständige Panikmacherei, Hysterie, ewige Rumgejammere und sogesehen natürlich auch eine gewisse Wohlstands-Verweichlichung (im Angesicht der paradisischen Lebensverhältnise hierzulande) scheint wohl (auch) der lange, lange Schatten Hitlers zu sein:
    2.WK-Traumata werden genetisch vererbt
    Die deutsche Krankheit - German Angst


    Absolute Tiefenpyschologie also...insofern würd ich sogar sagen, dass Lärmempfinden locker in gut 80% aller Fälle von der persönlichen Einstellung zu der Geräuschquelle abhängt.


    Ich arbeite bspw. in der Einflugsschneise in Tegel (auch bei offenem Fenster man glaubt es kaum), nach einer Woche habe ich die Flugzeuge akkustisch nicht mehr wahrgenommen. Liegt vllt. einfach daran, dass ich eine extrem positive Einstellung mit Flugzeugen verbinde: Sehnsucht des Reisens und der Sound der Mobilität/Fortschritts.

  • ?? Bei den Flugbewegungen ist der Flughafen Heathrow seit sicherlich 15 Jahren total am Anschlag und fährt während seiner Öffnungszeiten einen Dauerpeak. Und ein Slot bei Heathrow ist soviel wert, dass hier viele Slots nur homogen mit Großraumjets wie 747 oder A380 bedient werden. Bei einem Flughafen, der eine Weltmetropole bedient, geht das. Alles andere wird auf einen der anderen Flughäfen der Stadt verschoben.

    Differenzierung nach Slots, Flugzeuggröße u.ä. dürfte den neuerdings überall aus dem Mistboden schießenden Ökoinfrastrukturplanungslaien zu kompliziert sein. :lach:


    Und siehe oben, bei Verfahrenszeiten von 10 Jahren für eine neue Landebahn muss man langfristig planen. Da kann man nicht von einem Jahr aufs nächste sagen, oh, nun wäre eine neue Bahn aber nötig. Und wenn man den Kopf in den Sand steckt und bis zum Status "Es geht rein gar nichts mehr" wartet, kann es dann sein, dass man diesen Status 10 Jahre hat, bis die neue Bahn da ist.

    Ist denen wohl auch zu hoch bzw. zu langfristig oder zu logisch. Insbesondere denen, die lange Verfahrenszeiten mit verursachen ;)

  • Ich weiss nicht warum hier immer wieder der Vergleich zwischen FJS und Heathrow bemüht wird. Auch habe ich öfters gelesen, dass Heathrow mit zwei Landebahnen mehr Passagiere abfertigt als Muc aber die schlechten Ratings für Heathrow stehen auch für sich. Ob das als erstrebenswert anzusehen ist wage ich zu bezweifeln. ;)


    Allerdings hat man in London erkannt, was es bedeutet einen funktionierenden Flughafen vor der Tür zu haben. Allen Zweiflern des Ausbaus bitte ich mal den folgenden Artikel zum Thema zu lesen, war vor ein paar Tagen im Berliner Tagesspiegel. Besonders interessant sind die Absätze über die Auswirkung des Flughafens auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region.



    http://www.tagesspiegel.de/wel…fen-der-welt/6295014.html

  • Es ist wirklich zum Heulen, was teilweise für Argumente von den Antiinfrastruktur-Krawallmachern heranegzogen werden. Erst hieß es immer "Ja, durch die Finanzkrise fliegt ja eh keiner mehr, da reichen auch zwei Start-/Landebahnen." Jetzt boomt die deutsche und vor allem die bayerische Wirtschaft, die Flugzahlen stabilisieren sich, aber statt einen Fehler einzugestehen, zieht man jetzt eben andere Gründe an den Haaren herbei.

  • ...
    Allerdings hat man in London erkannt, was es bedeutet einen funktionierenden Flughafen vor der Tür zu haben. Allen Zweiflern des Ausbaus bitte ich mal den folgenden Artikel zum Thema zu lesen, war vor ein paar Tagen im Berliner Tagesspiegel. Besonders interessant sind die Absätze über die Auswirkung des Flughafens auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region. ...[/url]


    Tja, auf dieses Thames Hub Projekt bin ich auch schon einige Jahre mächtig neidisch. Hier noch der Link zum Projekt auf der Foster-Website: http://www.fosterandpartners.com/Projects/2033/Default.aspx


    Und hier, weils glaub ich noch gar nicht gepostet wurde, der Link zur Pro-Dritte-Startbahn Website: http://www.ja-zur-3.de/

  • Mehr Passagiere - weniger Flugbewegungen:


    Vollständige PM: http://www.munich-airport.de/de/company/index.jsp

  • Es schaut immer schlechter aus für das geplante Milliardengrab am Flughafen München, der dritten Startbahn:
    "Air Berlin hat im ersten Quartal fünf Prozent weniger Passagiere gezählt, Air France-KLM flog im ersten Quartal einen hohen Verlust ein - ebenso die Lufthansa, die nun ein Sparprogramm samt Stellenabbau aufgelegt hat und erklärt hat, die Flotte in den nächsten drei Jahren nicht weiter auszubauen."


    Quelle


    Auch sehr witzig, dass den Befürwortern der dritten Startbahn angesichts der stetig abnehmenden Flugbewegungen offenbar keine sinnvollen Argumente mehr übrig bleiben und nur noch mit den Ängsten des uninformierten Teils der Bevölkerung gespielt wird:


    - "Die Frage ist, ob München seinen Anteil (vom Kuchen) abbekommt"
    - "Für ein starkes München" :rcain:
    - "Ja zu sozialer Sicherheit"
    - "Ja zu krisenfesten Arbeitsplätzen" :lach:

  • ^


    Dann sollte man doch erst mal genau hinschauen, wer weniger Flüge in München durchführt. Das ist zum allergrößten Teil nicht Lufthansa und Partner! Also ändert sich an den fehlenden Slots in den Spitzenstunden rein garnichts. Dort herrschen immer noch gravierende Engpässe

  • Es schaut immer schlechter aus für das geplante Milliardengrab am Flughafen München, der dritten Startbahn:
    :


    Ich finde es immer wieder witzig (egal ob zu diesem Thema oder auch gerne zu Bahnthemen) wie absolute Laien glauben, dass das Aufschnappen einige Schlagworte sie zu besseren Planern als Vollprofis macht.
    Glaubst Du im Ernst bei der Münchner Flughafen Gesellschaft sitzen nur Vollpfosten die weniger als Du vom Luftfahrtgeschäft verstehen und obwohl es total abwegig ist, die dritte Startbahn bauen wollen?
    Irgendwie krankt die deutsche Gesellschaft daran, dass sich jeder nach maximal zwei Stunden Wikipedia zu einem Experten auf nahezu jedem Fachgebiet aufschwingen will.

  • Ich finde es immer wieder witzig (egal ob zu diesem Thema oder auch gerne zu Bahnthemen) wie absolute Laien glauben, dass das Aufschnappen einige Schlagworte sie zu besseren Planern als Vollprofis macht.
    Glaubst Du im Ernst bei der Münchner Flughafen Gesellschaft sitzen nur Vollpfosten die weniger als Du vom Luftfahrtgeschäft verstehen und obwohl es total abwegig ist, die dritte Startbahn bauen wollen?
    Irgendwie krankt die deutsche Gesellschaft daran, dass sich jeder nach maximal zwei Stunden Wikipedia zu einem Experten auf nahezu jedem Fachgebiet aufschwingen will.




    auf den Punkt gebracht!
    leider ein weitverbreitetes Phänomen..

  • Es gibt doch wohl keine Zweifel, dass die Planung und Genehmigung der dritten Startbahn eine richtige Entscheidung ist, gerade in Zeiten wo so ein Verfahren durch Unwägbarkeiten stark verzögert werden kann.


    Aber momentan und was die aktuellen Prognosen angeht, da gibt es nicht den Hauch einer Notwendigkeit so ein Milliardenprojekt, ohne Rücksicht auf Verluste, auch umzusetzen.
    Wenn ich als Begründung schon lese "gravierende Engpässe zu Spitzenzeiten", da kann ich echt nur lachen.


    Sollte sich der Flughafen trotz aller Bedenken tatsächlich in die von den Optimisten herbeigewünschte Richtung entwickeln, dann hat man bei Vorliegen der Genehmigung auch die Möglichkeit recht zügig zu bauen, wie der Flughafen schon bei anderen Bauvorhaben bewiesen hat.


    Aktuell sind die Milliarden jedenfalls an vielen Stellen besser angelegt und wenn die dritte Startbahn dann eines Tages tatsächlich unabdingbar ist, könnte die FMG durch eine strenge zeitliche Einschränkung lauter Flugzeuge, durch vermehrte Nutzung von CDA (kontinuierlicher Sinkflug ohne Triebwerkeinsatz) oder durch finanzielle Belohnung sehr leiser Flugzeuge entsprechende Signale setzen. Man kann schon auch mit den betroffenen Gemeinden wie Hallbergmoos und der Stadt Freising verhandeln, man muss nur gewillt sein es zu tun!


    Momentan wirkt die "dritte Startbahn" leider eher wie ein von skrupellosen Turbokapitalisten auf Kosten des Steuerzahlers und auf Kosten der sterbenden Dörfer Pulling und Attaching - unter fadenscheinigen Totschlagargumenten - rücksichtslos und kompromisslos geplantes Projekt.
    So wird man nie im Leben eine Mehrheit beim Bürgerentscheid bekommen, das steht schonmal fest.


  • Aber momentan und was die aktuellen Prognosen angeht, da gibt es nicht den Hauch einer Notwendigkeit so ein Milliardenprojekt, ohne Rücksicht auf Verluste, auch umzusetzen.


    Letztes Jahr gab es 5,1% Wachstum bei den Flugbewegungen. Selbst wenn das aktuelle Minus von etwa 3 Prozent auf das Jahr gesehen rauskommen sollte, können es schon 2013 wieder mehr als 2011 sein. Die Wirtschaftskrise wird in Europa auch nicht ewig anhalten. Und welche Prognosen meinst du? Die vom BUND oder den Grünen?
    Wenn sich an der aktuellen Sachlage etwas ändert, also zB die Lufthansa pleite geht oder diese ein komplett anderes Konzept mit starken Abbau in MUC beschliesst, dann wird der Flughafen sicherlich nicht so blöd sein und trotzdem eine 3. Bahn bauen wollen.



    Wenn ich als Begründung schon lese "gravierende Engpässe zu Spitzenzeiten", da kann ich echt nur lachen.


    Da muss ich Iarn recht geben. Kennst du die Slotanfragen und Slotangebote bei der DFS? Ich finde den Link nicht mehr, aber irgendwo kann man sich diese anschauen und zu vielen Zeiten sind keine Slotangebote mehr verfügbar.

  • Etwa 20% des Flugverkehrs am Münchner Flughafen entfallen wohl auf innerdeutsche Flüge. In den kommenden Jahren, werden ja einige ICE Neubaustrecken fertig, mit denen München eine deutlich verbesserte Bahnanbindung bekommt. 2017 voraussichtlich die Strecke Bamberg-Erfurt, womit sich die Fahrzeit nach Berlin auf 4,5 Stunden verringern wird. Dazu kommt dann irgendwann noch die Strecke Ulm-Stuttgart. Gibt es Prognosen, wie sich das auf das Passagieraufkommen im Flugverkehr auswirken wird?
    Ich werde mir die quälende S-Bahn-Fahrt, das Sicherheits-Gegrapsche und das ewige Warten am Flughafen dann jedenfalls deutlich seltener antun...