Kritik an der Kreuzfahrt gibt es in vielen Städten wie Barcelona und Venedig ja nicht nur wegen Umwelt- und Klimagesichtspunkten, sondern auch wegen der Flut von Tagestouristen, die kaum Geld in den Städten lassen, da sie weder übernachten noch viel konsumieren (Frühstück & Abendessen gibt es oft auf dem Schiff; Sightseeing-Touren werden direkt vom Veranstalter organisiert, etc.).
Zumindest dieser Kritikpunkt trifft für Hamburg weniger zu. Da aus Hamburg ja viele Kreuzfahrtschiffe starten, übernachten viele Touristen vor und/oder nach der Kreuzfahrt noch in Hamburg.
Umwelt- und Klimagesichtspunkten von Kreuzschiffen will ich allerdings nicht klein reden, da jede Branche ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten muss und Whataboutism oft nur vom Problem ablenkt. Auch sind Vergleiche mit anderen Mobilitätsformen nicht trival, weswegen sie oft vereinfacht mittels ungeeigneter Metriken durchgeführt werden. Erst kürzlich habe ich z.B. gelesen, dass Business Aviation nur wenige % aller Luftfahrtemissionen ausmachen, was den Eindruck erweckt, dass alle Umweltkritik ungerechtfertigt wäre. Vergleicht man allerdings die Emissionen pro Passagier oder noch besser pro zurückgelegtem Passagierkilometer sieht es wiederum ganz anders aus. Vergleiche zwischen Luft- und Schifffahrt sind noch schwieriger, da hier in unterschiedliche Höhen unterschiedliche nicht-CO2 Emissionen freigesetzt werden, die eine andere Klimawirkung entfachen. Für einen fairen Vergleich müsste man zudem alle Emissionen der gesamten Urlaubsreise (An- und Abreise zum Flughafen, Flug, Unterkunft, etc) bilanzieren, was gar nicht so einfach ist.