Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Viellecht sehe ich das pessimistisch, Aufstockungen sind natürlich ein von viele Lösungen, aber dann sollten auch Neubauten Größer und Höher gebaut werden.


    Schwierig mehr Wohnraum zu schaffen in die bereits schon dicht besiedeleten Gegenden. Aber dann bloß kein Wohnraum am Wohlhabender Stadtrand, wo Hundi vor der Haustür im Freiluft Acker gassi gehen kann.

  • Stehen eigentlich Eingemeindungen auch irgendwie auf dem Plan? Klar löst sowas keine Probleme, aber macht die Erstellung neuer Projekte über Gemeindegrenzen hinweg einfacher. Siehe z.B. was für ein Geschis die Erweiterung der U6 nach Martinsried ist.

  • Söder hat mal München + Landkreis als neuen eigenen Regierungsbezirk angekündigt. Davon hat man seit geraumer Zeit nichts mehr gehört.

    Solche "noch-eins-draufsetzen"-Initiativen hat es auch schon vor einem Jahrzehnt gegeben. Unter anderem von CSU-Bürgermeisterkandidatin Kristina Frank 2020.


    Solche "Initiativen" von Kommunalpolitikern haben selten Substanz und verdienen mithin ihren Namen nicht.


    Das ist ähnlich haltlos wie die Vorstöße zur besseren Anbindung des Flughafens mit Express-S-Bahnen, Express-Drahtseilbahnen oder Express-U-Booten.

  • Stehen eigentlich Eingemeindungen auch irgendwie auf dem Plan? Klar löst sowas keine Probleme, aber macht die Erstellung neuer Projekte über Gemeindegrenzen hinweg einfacher. Siehe z.B. was für ein Geschis die Erweiterung der U6 nach Martinsried ist.

    Rechtlich ohne die zweifellos nie kommende Zustimmung der Nachbargemeinden nach heutigen Recht nicht mehr möglich.

    Aber ja, klar würden Eingemeindungen vieles einfacher machen.

  • Die Frage bei den Aufstockungen erledigt sich doch schon bei den jetzigen Rahmenbedingungen.

    Die Bauaktivität bei privaten Bauvorhaben ist merklich gesunken und selbst kommunale/staatliche Projekte sind nicht gerade in Hülle und Fülle vorhanden.


    Man sieht es auch sehr gut hier im Forum, dass nicht mehr viele Neueinträge vorkommen. Ich bezweifle auch, dass das Neubauprojekt von Büschel bei der Paketposthalle realisiert wird. Wie man bei der Großmarkthalle sieht, ziehen sich die Investoren auf breiter Front aus dem Markt zurück, da Rahmenbedingungen sich extrem verschlechtert haben (Zins, verschärfte Sobon, verschärfte Auflagen, Rohstoffpreise etc.)

    Wie seht Ihr das? Ich denke der Zuzug wird weiter stattfinden, was den Druck auf den Mietmarkt extrem erhöhen wird.

    Bei den kommunalen Anbietern wird sich denke ich der Bestand qualitativ verschlechtern bzw. werden Container Anlagen nicht mehr nur auf vorübergehenden Wohnraum ausgelegt.

  • Sehe ich genauso. Weiterhin denke ich dass der Büromarkt langfristig einen Knacks hat. Viele Mietverträge laufen langfristig, aber wenn sie auslaufen werden viele sich verkleinern, da einfach viel mehr Homeoffice üblich ist.

  • Es braucht nur einen Blick in Städte wie Barcelona, San Francisco, oder Hong Kong, um zu sehen wo die Reise hingeht.

    Der Trugschluss, man könne Zuzug über mangelnde Bautätigkeit regulieren wird sich in Form von bitterer Wohnungslosigkeit, Verarmung und Verelendung rächen.


    Die Stadt müsste jetzt pragmatisch an die Sache herangehen und im Gegenzug gegen garantierten Baufortschritt massive Abstriche bei SOBON-Vorgaben machen - alles andere wird auf nähere Zukunft den privaten Wohnungsbau komplett killen.

    Hier rächen sich auch bspw Formate wie KMB (konzeptioneller Mietwohnungsbau), denn in der heutigen Form und bei der heutigen Kombination aus Baukosten und Zinsen ist das sonst ein Netto-Negativgeschäft - das Brachliegenlassen lohnt sich auf einmal mehr. Kommunaler Sozialwohnungsbau in städtischer Hand ist hier noch einfacher zu verwirklichen.

    Wo möglich braucht es großzügige Deregulierungen - etwa bei energetischen Vorgaben mit zweifelhafter Wirksamkeit. Ein signifikanter Anteil an Bautätigkeit (gemessen an der Verfügbarkeit von Handwerkern und Rohstoffen) wird in absehbarer Zukunft auch durch die Sanierung und Instandhaltung von Bestandsgebäuden gebunden sein, allein schon wegen der Perspektive nachhaltig erhöhter Energiekosten.


    Wo Investoren im Rahmen von Bebauungsplanverfahren Zusagen zum Baufortschritt gemacht haben (Beispiel Werksviertel) sollte die Stadt keine weiteren Konzessionen machen - man darf Investoren durchaus zwingen, in den sauren Apfel zu beißen, auch wenn dies unter dem Strich ein Verlustgeschäft bedeutet.


    Realistisch erscheinen zum jetzigen Zeitpunkt leider keine dieser Maßnahmen - ich befürchte, dass die allgemeine Wohnungssituation sich noch massiv verschlechtern wird und muss, bevor ein Umdenken stattfindet.

  • Dazu passend der neue Bericht in der Immobilien Zeitung IZ:


    München ist die teuerste Stadt zum Bauen in der EU


    Ausgabe 30. Juni 2023 von Kristina Pezzei

  • Nach meiner Kenntnis wird von den Medien nun erstmals München mit zukünftig 2 Millionen Einwohnern an zentraler Stelle genannt. Besser wäre ein Selbstverständnis für den Stadtraum zu entwickeln. Das gilt für ganz Deutschland. In anderen Ländern ist das etabliert (Frankreich, Türkei, Spanien, UK, USA...).


    SZ hinter paywall:

    https://www.sueddeutsche.de/pr…fie-e977956/?reduced=true

  • BVO lässt Obergrenze für 24 000 Einwohner in Ottobrunn prüfen.


    Es soll keine Hochhäuser geben.


    Hinweis: Es gibt jetzt schon fast doppelt so viel Arbeitsplätze als Einwohner.


    Quelle: Merkur online vom 5.7.2023

  • Das ist m.E. kein Zukunftfähiges denken - eine Stadt muss wachsen, Infrastruktur verbesseren, Wohnraum schaffen. Ein künstlicher Deckel verschiebt nur das Problem zu den Gemeinden die sich nicht so gut Organisieren können.

    Einmal editiert, zuletzt von Isaria ()

  • Info: Ich hab etwas mehr nachrecherchiert zu den Beweggründen vom geplanten Zuzugsstopp der BVO in Ottobrunn:


    Wenn immer mehr in die Höhe gebaut wird, bleibt die Luft neben den versiegelten Flächen stehen.


    Seltsamer Weise gibt die BVO als eines ihrer Ziele die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum an.

  • Die neuen Zahlen aus dem SZ-Artikel dürften dem heute im Stadtrat vorgesetelltem neuen Demografiebericht entspringen - einzusehen unter:

    https://risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/7748786 (1. Teil)

    https://risi.muenchen.de/risi/sitzungsvorlage/detail/7748793 (2. Teil)


    Ich hatte selbst noch keine Zeit, mir Details dazu durchzulesen - ich vermute allerdings, dass sich die nächsten Wochen Artikel zu diesem Thema in der Lokalpresse häufen werden - gerade auch zu den Entwicklungen in den einzelnen Stadtvierteln (2. Teil).

  • Novellierung der Baumschutzverordnung


    Aufgrund der schrumpfenden Anzahl an Großbäumen (Bauaktivitäten, Klimawandel, nicht nachgekommene Ersatzpflanzungen) strebt der Stadtrat eine Anpassung des Baumschutzes an. Vorgesehen sind:

    • Baumschutzverordnung anwendbar auf Bäume mit einem Stammumfang ab 60 cm statt wie bislang 80 cm, gemessen in einer Höhe von einem Meter über dem Erdboden
    • Einbeziehung von Obstbäumen und größerer Klettergehölze
    • Spezifischere Festlegung von Ersatzpflanzungen und Ausgleichszahlungen in Abhängigkeit von Größe, Alter, Lebenserwartung etc. des beantragten Baumes

    Die abschließende Entscheidung über die Novelle erfolgt im Rahmen einer gesonderten Beschlussfassung nach Abschluss eines formellen Verfahrens, welches Anfang 2024 startet und von einer Informationsveranstaltung eingeleitet wird.


    M.E. ein ziemlicher Hammer, der da auf Grundstücksbesitzer zukommt. Aber auch ein notwendiger. Es ist schon erschreckend wie wenig neue Bäume bei Neubauvorhaben gepflanzt oder wie viele Ersatzpflanzungen einfach nicht vorgenommen werden.


    Um Anreize für die Pflanzung eines Baumes zu geben, der nicht als Ersatzpflanzung ausgewiesen ist, sondern der freiwillig angeschafft wird, tritt ab sofort die sogenannte "Extrabauminitiative" in Kraft. Diese ist als Erweiterung der bestehenden "Grenzbauminitiative" gedacht, bei der die Stadt die Pflanz- und ggf. Entsiegelungskosten zu 90 % (max. aber 750 Euro) übernimmt, sofern sich zwei Nachbarn darauf einigen, einen Baum auf der Grundstücksgrenze (bzw. max. 2m davon entfernt) zu pflanzen und > 20 Jahre zu pflegen. Mit der Extrabauminitiative gilt dies nun für alle freiwillig angeschafften Bäume, unabhängig davon wo auf einem Grundstück sie stehen.


    https://ru.muenchen.de/2023/19…rdnung-beschlossen-109516


    Auf Seite 2 des folgenden PDFs sind in grün diejenigen Baumarten gelistet, die mit dem Klimawandel gut zurechtkommen:

    https://stadt.muenchen.de/dam/…/ersatzbaum_info_2023.pdf

  • Vom Münchener Infostand an der diesjährigen ExpoReal. Die meisten Projekte sind uns alle bekannt, interessant das hier das Hochhaus "Am Knie" in Passing noch erwähnt wird.





  • Eigenartig:


    Parallel zum abnehmenden Baugeschehen in der Stadt ist es für mich auffällig ruhig hier im Forum, insbesondere wenn man im Vergleich dazu die Foren der anderen Städte anschaut.

  • Egal auf welcher Plattform ist die Forentätigkeit im Bereich "München" sehr gering. Zum quasi gleich großen Wien ist addiert man SSC und DAF zusammen vermutlich in der Aktivität ein Unterschied von 1:30 oder 1:50: 1 Beitrag München = 50 Beiträge Wien

    Drück sehr prägnant die in München vorherrschende Lethargie aus.