Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Wenn Firmen wie Microsoft oder BrainLab vom Rand in die Stadt ziehen, ist das für die Wohnsituation in München nicht unbedingt eine Entspannung. Ich arbeite auch am Münchner Stadtrand und hab zu mir genauso weit wie in die Stadtmitte, zahl aber nur 1/3 der Miete, die ich in München zahlen würde.


    Ich übertrage das auf die Verhältnisse in Rhein-Ruhr - Dem Münchner Stadtrand entsprechen dort Ratingen und Neuss, wo es auffallend viele ähnlich wie Microsoft bekannte Firmen gibt (Microsoft hatte sogar Büros in Neuss bis die in die Kölner Innenstadt gezogen sind). Ich pendle jedoch viel lieber in die Düsseldorfer City als nach Ratingen - im westlichen Ruhrgebiet wohnend, wo es nur einen Bruchteil der Düsseldorfer Mieten kostet. Selbst wenn die Firma in Ratingen oder ähnlichem Umland sitzt, wohnt kaum jemand in der Nähe - die Leute pendeln genauso, nur ohne Auto umständlicher bis kaum möglich.

  • Gegen ein paar Grad mehr Wärme in der Stadt hab ich an 95% aller Tage im Jahr nichts.


    Diese Diskussion bei unseren Klima habe ich auch noch nie verstanden. Wieviele Hitzetage gibt es in München im Schnitt? 4, 5, 6? Dabei ist München im Gegensatz zu jeder mediterranen Mittelstadt extrem locker bebaut. Diese Städte müssten im Sommer die reinste Hölle sein. Trotzdem fährt der Deutsche dorthin gerne in den Urlaub und genießt das in unseren Breiten nicht vorhandene Straßenleben bis tief in die Nacht.

  • ^^


    Wie heißt es so schön: Für den Urlaub ganz nett, aber wohnen, ne ne lieber nicht...


    Dies trifft wohl auf die meisten Urlauber zu.


    Ich persönlich habe auch nichts gegen ein paar Grad mehr in der Stadt. Was ich aber überhaupt nicht haben kann ist hohe Luftfeuchtigkeit. 2013 hatten wir in München ca. 3 Wochen über 30 Grad.

  • Ist wohl wirklich ein Unterschied, ob man im Urlaub in kurzen Hosen rumlatscht, oder im Anzug zur Arbeit geht.:nono:
    Was meinst du, wie ich unter meinem Hermelinmantel schwitzen muss.

  • Wieviele Hitzetage gibt es in München im Schnitt? 4, 5, 6?


    Es sind schon um einige mehr, wenn man zu den Leuten gehört die auch unter der Woche mal Nachmittags aus dem Büro raus können. Eher 4-6 Wochen als Tage...
    Dieses Jahr war ich jedenfalls so oft im Eisbach, dass es von der Anzahl der Tram-Fahrten locker wert gewesen wäre sich eine Monatskarte zu besorgen :rcain:


    Mir würde bereits die Abschaffung von November sowie Januar und Februar ausreichen oder die Flucht nach Süden in dieser Zeit, denn der Rest des Jahres ist hier ganz gut auszuhalten.
    Eine Sommerhitze wie in Spanien oder gar Thailand, die brauchen wir hier nicht, dann würde ja niemand mehr arbeiten gehen wollen ;)

  • Lächerlich, wie hier gleich übertrieben wird. 2 Grad mehr in Durchschnitt machen aus München kein Barcelona. Da braucht es schon 8-10 Grad. Sogar Wien wäre bei 2 Grad im Durchschnitt mehr immer noch wärmer.

  • In den Finanznachrichten.de wird auf einen Bericht der Bild-Zeitung-Montagsausgabe verwiesen:
    Forscher prognostizieren starkes Bevölkerungswachstum in den deutschen Metropolen.
    Stärkster Zuwachs von 24% bis zum Jahr 2030 im Raum München von 2,6 auf 3.2 Mio EW.


    Die anderen Grossräume sind dort auch aufgeführt.


    Leider kann ich den Artikel nicht verlinken.

  • Wie kommen die auf 2,6 Millionen? Die Region München hatte 2009 schon 2,7 Millionen und sollte heute schon bei etwas über 2,8 Millionen liegen. 24 % Wachstum ist natürlich enorm.

  • Wie kommen die auf 2,6 Millionen? Die Region München hatte 2009 schon 2,7 Millionen und sollte heute schon bei etwas über 2,8 Millionen liegen. 24 % Wachstum ist natürlich enorm.


    das klingt erst mal nach sehr viel, aber der Zuzug von 40.000 Leuten pro Jahr in die Region ist doch keine überraschende Neuigkeit.


    Der Trend ist meiner Meinung nach sehr zu begrüßen und hält hoffentlich auch wie prognostiziert die nächsten fünfzehn Jahre an. Das gibt der Region eine anhaltende Dynamik und lässt auf spannende Projekte hoffen. Gleichzeitig spielt sich alles in einer Größenordnung ab, die München ohne Weiteres umsetzen kann ohne den negativen Aspekten eines unkontrolliert wuchernden Ballungsraums wie in einigen Schwellenländern momentan der Fall, ausgesetzt zu sein - vernünftige Stadtplanung mal vorausgesetzt.

  • Die große Frage wird sein, wie viel von den 40.000 in oder sehr nah um München angesiedelt werden. Natürlich sollten von den 40.000 möglichst viele in München an bestehenden Achsen der Infrastruktur wohnen können. Europaweit gesehen sind ein Wachstum von 40.000 pro Jahr nicht wirklich besonders. In ähnlicher Größenordnung werden (bedeutungslosere) Städte wie Dublin, Toulouse oder Lyon liegen. Dublin, Wien, Brüssel oder Amsterdam zeigen heute schon höhere Wachstumszahlen. Madrid, Paris und London spielen in einer ganz anderen Liga. Hatte nicht Madrid schon Zeiten mit 150.000 pro Jahr Wachstum?


    Ganz nett, wenn auch nicht ganz auf der selben Basis ist ein Vergleicht zwischen Lyon und München. Fragt sich nur, ob in Lyon auch so viel gejammert wird. Meiner Erfahrung nach ist dort die Infrastruktur und auch das Erscheinungsbild der Stadt auf einem ganz anderem Niveau.


  • http://www.sueddeutsche.de/mue…uer-fussgaenger-1.1878237



    Bis 2030 rechnen Experten mit einer Zunahme der Bevölkerung um mehr als 200 000 Menschen. Angesichts der dramatischen Zahlen fordert nun ein Bündnis aus Stadtplanern, Politikern, Kulturschaffenden und Münchner Vereinen, die Nutzung des öffentlichen Raums in München radikal neu zu definieren.




    Ein sehr guter Ansatz wie ich finde, die Schaffung neuer und Optimierung bestehender innerstädtischer Plätze kann man nur befürworten. Vor allem macht es Sinn bewusst einen Plan bzw Leitfaden zu erstellen um so ein Gesamtkonzept zu schaffen. Plätze wie Isartor uva müssen wirklich überarbeitet werden, die haben einiges mehr an Potential, die Isarparallele mit Wohnungen zu bebauen ist allerdings ziemlicher Unsinn..

  • Was ich nicht verstehe ist, dass sich keiner traut eine Gebietsreform in betracht zu ziehen. München platzt aus allen Nähten, dennoch graben sich nach wie vor Gemeinden wie Gräfelfing übergangslos "in die Stadt hinein".


  • Bis 2030 rechnen Experten mit einer Zunahme der Bevölkerung um mehr als 200 000 Menschen.


    Vollkommen logisch: In den letzten 3 Jahren wuchs die Bevölkerung um 90 000 - also nehmen wir einfach an, dass sie in den nächsten 16 Jahren nur noch um 200 000 wachsen wird! :einlichtgehtauf:


    Warum wird immer noch von einem derart geringen Wachstum ausgegangen? Die Stadtplanung sollte eigentlich mit einer gewissen Sicherheit - also einem Aufschlag nach oben - planen. Demnach ist mit einem Zuwachs von 200.000 Menschen innerhalb höchstens 10 Jahren auszugehen. Der Horizont 2030 scheint mir vollkommend willkürlich und entbindet wieder einmal Politk und Verwaltung von jeder Verantwortung. :nono:

  • was ist die Isarparallele. wo genau soll das sien?


    Die Hauptverkehrsader entlang der Isar zwischen Isarring (Ifflandstraße) im Norden und der Isartalstraße im Süden. Was dort bebaut werden soll ist allerdings fraglich.

  • Dieses von Seiten der Stadtverwaltung ewige Aufkochen bereits uralter Projekte, die sich immer wieder verzögern oder bewusst verschleppt werden, hatte ich schon vor 2 Jahren angeprangert. Was fehlen sind wirklich neue größere städtebauliche Visionen, die sich der gegenüber den vor noch 15 bis 20 Jahren komplett geänderten Randbedingungen im Großraum München anpassen. Das Denken vieler Entscheidungsträger in München und damit die meisten der Vorhaben sind noch stark von der Stagnation der 80er und 90er Jahre mit all ihren Zweifeln am urbanen Leben geprägt.