Goetheplatz 1 (geplant) und One Goetheplaza (realisiert 2013)

  • Dankeschön, lieber Adama...


    ACME hat aus meiner Sicht zu Recht gewonnen. Nicht nur wegen der Ansicht vom Goetheplatz aus.


    Henning Larsen Haus hätte auch funktioniert, wäre aber weniger attraktiv, als das des Gewinners.


    Entwurf von White ist etwas seltsam und sieht nach Wohnungsbau aus. Die Fensterformate und Paarungen erinnern mich fast schon Ostberlin Alexanderplatz Platte.


    Schmidt Plöker hat sehr schöne Arkaden. An sich ist das Haus nicht schlecht, jedoch sehr uniform. Die Ecküberhöhung und die Terrassierung sind ganz gut, aber hauen mich nicht vom Hocker.


    Axel Schoenerts Entwurf hat was. Aber das wäre nichts für den Goetheplatz, sondern eher für die Fressgass.


    Baumschläger Eberle hat es nett gemacht und der Entwurf ist in sich stimmig. Es passt auch sehr zum Rest der Zeile, aber ich finde ZU sehr.


    Fazit: Ausser den Entwürfen von Schoenert und White hätte man alles dort bauen können.

  • Ich bin auch etwas überrascht von der Vielzahl der schönen Entwürfe und auch ein Lob an Adama für die zur Verfügungstellung der vielen Bilder usw.


    Der Siegerentwurf von ACME gefällt mir auch am besten, wie RYAN-FRA zuvor schrieb könnte man sich aber auch andere Entwürfe dort vorstellen weil viele gute dabei sind. Da stellt sich dann schon die Frage, ob die vielen guten Entwürfe auch das Ergebnis eng gesteckter Anforderungen sind. Man kann nur hoffen den ein oder anderen Entwurf an anderer Stelle mal später realisiert zu finden.


    Und mit all den Entwürfen wird um so mehr deutlich, wie deplatziert der Altbestand wirkt, auch wenn es einem so im vorbei gehen nicht so bewusst auffiel.

  • Schmidt Plöcker hat hübsche Arkaden, was man vom Dachbereich dann aber überhaupt nicht mehr sagen kann. Die Obergeschosse an sich sind auch nicht schlecht, aber der Glasanteil ist mir da schon deutlich zu hoch. White wäre als Wohnungsbau zB im Ostend sehr willkommen. Baumschläger hat sich als einziger getraut zum Platz hin die nötige Dachandeutung vorzusehen, ansonsten ist sein Entwurf aber ziemlich gesichtslos. Schoenert dagegen sieht aus wie ein notdürftig umgebauter 60er-Jahre-Kasten.

    Der Eckturm ist leider bei allen Entwürfen vollkommen missraten. Derartiges Gestaltungsmerkmal scheint wohl für alle Büros ziemliches Neuland zu sein, was nicht gerade für die Qualität ihrer Ausbildung spricht. Den hat der Siegerentwurf tatsächlich noch am besten hinbekommen. Ich hoffe trotzdem weiterhin dass der noch massiv überarbeitet wird. Das Gestrüpp auf Dach wie an der Fassade sehe ich bei allen Entwürfen als vollkommen überflüssig.

  • "In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit" wäre es viel sinnvoller gewesen, das Bestandsgebäude zu renovieren. War einige Male im Vapiano und das Gebäude kam mir nie stark abrissbedürftig vor. Auch von außen ist das Bestandsgebäude schön, zurückhaltend sachlich. Dem Siegerentwurf mit dem Grünkram und dem unpassenden Dachaufbau kann ich nichts abgewinnen, mein Favorit wäre eindeutig Schmidt Plöcker.

  • Interessant finde ich, dass eine der AKME-Visualisierungen, die du auch noch einmal separat fotografiert hast, einen fünfeckigen Turm und fehlende Bögen über den Sockelgeschossen zeigt. Offenbar musste man sich beim Entwerfen erst einmal sammeln, um den Mut für die nun konsequent über die ganze Fassade verteilten Bögen aufzubringen.


    Hallo Ziegel!

    Wenn du dir die Schautafeln genau ansiehst, kannst du erkennen, dass der "Turm" immer fünfeckig ist. Die Bögen sind meiner Meinung nach nicht zu sehen aufgrund der gewählten stark vertikalen Perspektive.

  • Die Bögen werden ein großstädtischer Hingucker und lockern die Mäckler Häuserreihe auf. Generell finde ich es gut, dass bei einer exponierten Lage auf Blockrandebene mal ein Büro aus London und nicht immer eines der selben 7-8 bekannten Büros gewonnen hat (zu viel Einheitsbrei letzte Zeit).


    Eine solche mutige, aber auch umsichtige Architektur würde ich mir vor allem für das Projekt Opernplatz 2 wünschen, das aufgrund der Signa-Schieflage in ganz unsichere Gewässer geraten ist. Ein Monolith Quader mit versetzten Fenstern kann dann lieber am Stadtrand entstehen.

  • Insgesamt ein schöner Entwurf. Das meiste wurde ja bereits erwähnt: die einheitliche Trauf- und Geschosshöhen zu den Nachbargebäuden, die zweigeschossige Arkade, die Plastizität, Form und Farbgebung der Fassade sowie die Fassade an sich, wobei mir die unterschiedlich großen Bögen fast schon zu unruhig sind. Der Turmaufbau überzeugt mich hingegen auch nicht. Es sieht, aus der Perspektive des Renderings jedenfalls, so aus als hätte man angefangen das Dachgeschoss abzureißen und die Ecke stehen lassen – das geht sicherlich besser. Dem Zeitgeist geschuldet ist wohl die Fassadenbegrünung und dass in jedem zweiten Satz der Pressemitteilung etwas mit „nachhaltig“ steht. Wie von einem User bereits erwähnt, wäre es sinnvoller und dem Stadtklima sicherlich zuträglicher von städtischer Seite endlich mal die Goetheplatz-Splitt-Wüste anzugehen und nachhaltig zu gestalten. Schottergärten werden verboten und der größte liegt im Herzen der Stadt. Peinlich.

  • Gewonnen hat wie bereits bekannt acme Architects aus London. Die Platzierungen der anderen Büros war in der Ausstellung nicht ersichtlich.


    Zufällig gesehen: Schmidt Plöcker Architekten schreiben auf ihrer Seite, dass sie "ein(en) 3. Preis" bekommen haben.

    https://www.schmidtploecker.de/

  • Vielleicht auch nochmal interessant: Ich hab bei der allseits beliebten Seite Harald-Reportagen noch ein paar Bilder aus der Anfangszeit des jetzt abzureißenden Gebäudes gefunden. Auch mal wieder in Beispiel, dass der Ursprüngliche Entwurf durchaus seinen Charme hatte, finde ich.