Brühl / Innenstadtcampus

  • Im Moment finden dort nur Bohrungen zur Feststellung der Standfestigkeit des Gebäudes statt. Zumindest laut Freier Presse. Aber los gehen soll es dieses Jahr noch. Harren wir einfach der Dinge, die da kommen. Je eher, desto besser.

  • Entschuldigt die Aufregung die ich wohl erzeugt habe.
    Mit dem Zeitungsbericht und dessen Bericht/Bohrungen
    habe ich mögliche Wahrnehmungen wargenommen.


    Los geht es ja auf jeden Fall...
    Und das richtige Werkeln lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten.

  • Nach endlosem Warten hat die Entwicklung des Brühls endlich Fahrt aufgenommen. Der Großteil der vorhandenen Bebauung wird saniert, es existiert ein städtebauliches Konzept für die Wiederherstellung der Quartiersstruktur und die zukünftig wünschenswerte Bebauung. Aber diese zukünftigen Pläne werden gerade von der Stadt ein für alle mal verhindert! Und zwar für ein Regenbwasserüberlaufbecken, welches alle diese Baufelder dauerhaft unbrauchbar macht und stattdessen diese innerstädtischen Filetstücke für gigantische Betonbauten verplant, die "aus technischen Gründen" sogar 60 cm aus dem Gelände herausragen sollen (Beschlussvorlage). Überall dort, wo in Anlage 7 Markierungen sind, wird für alle Zeiten eine Bebauung ausgeschlossen! Ich frage mich, wie es sein kann, das für ein Regenwasserüberlaufbecken (!) die halbe Innenstadt für alle Zeiten verödet wird, das gesamte Brühlkonzept über den Haufen geworfen wird und man weder von Politik noch Medien auch nur eine Silbe im Vorfeld dieser für die zuünftige Entwicklung der Stadt unvergleichlich wegweisenden Entscheidung hört. Wenn man die Chemnitzer Stadtentwicklungspolitik intensiv verfolgt, ist man zwar einiges gewohnt, aber das ist wirklich unfassbar.

  • Regenüberlaufbecken statt Stadt

    Äh, was jetzt, da soll ein Regenüberlaufbecken mit einer Grundflächenausdehnung von sowas wie 300 m × 20 m entstehen?!

  • Ja, denn: "Im Ergebnis der umfangreichen Versuche für Standortoptimierungen hat sich letztlich der ursprüngliche Standort „Georgbrücke“ (wie ABK) als Vorzugsvariante durchgesetzt, da die städtebaulich vertretbare Einordnung der technischen Anlage zu deutlich erhöhten Investitionskosten führen würde."


    Und unter dem Variantenvergleich 3.1. "Die Baukosten zur Umsetzung dieser Variante betragen ca. 12,2 Mio. EUR brutto. Es ist damit die kostengünstigste Variante, jedoch mit den städtebaulichen Zielstellungen nicht vereinbar."


    Oder andersrum: Es ist zwar mit den städtebaulichen Zielstellungen nicht vereinbar, aber die kostengünstigste Variante. Alles andere wäre etwas teurer. Und daher wird sie so umgesetzt. :nono:


    Gut sieht man das Vorhaben auch in der Anlage 5 - Auszug aus städtebaulichem Entwicklungskonzept mit Darstellung des RÜB (123 KB).


    Letztlich dürfte das auch den weiteren Fortbestand der Plattenbauten an der Mühlenstraße 12-28 und Georgstr. 24/26 bedeuten.

  • :hammerlol was anderes fällt mir grad nicht dazu ein.


    *Ironie ein*
    Aber natürlich klingt dies sehr logisch. An seiner Stelle (an der Stelle vom :master: Herrn Runkel) hätte ich auch so entschieden. Fakt ist, es ist die günstigste Variante. Natürlich muss man heutzutage nicht auf längere Zeit vorrausschauen und sich auf eventuell eintretenden Gewerbeeinnahmen oder ähnlichen rechnen. So oder so. Da lieber sparen wir die 2 Millionen und reißen Carres nieder und machen das Viertel noch unattraktiver
    *Ironie aus*


    Ob die Leute, die dort wohnen, schon von Ihrem "Glück" wissen?


    Ich könnte vor lauter Schuldgefühle nicht mehr schlafen geschweige denn mich auf irgendeiner Art und Weise blicken lassen. Es ist ein Trauerspiel, dass eine Stadt Chemnitz nicht in der Lage ist 2 Millionen Euro aus Fördermitteln oder ähnlichen zu aquirieren.


    Es ist zwar alles leichter gesagt als getan, aber dies ist ein wiederholtes Handeln ohne jeglichen gesunden Menschenverstand.


    12 Millionen Euro sind Steuerverschwendung
    14 Millionen Euro degen gut investiert in ein zukunftprägendes Stadtbild..

  • So oder so. Da lieber sparen wir die 2 Millionen und reißen Carres nieder und machen das Viertel noch unattraktiver
    *Ironie aus*


    Ob die Leute, die dort wohnen, schon von Ihrem "Glück" wissen?


    So richtig kennst du dich aber in Chemnitz nicht aus, oder? Welche Carrés sollen das denn sein, die dort angeblich abgerissen werden? Dort ist nix. :confused:


    Diese Planung wird hier kritisiert, weil damit der geplanten Wiederherstellung einer geschlossenen Carrébebauung ein Riegel vorgeschoben wird.

  • Sorry, falsch ausgedrückt... Das dort nichts ist weiß ich. Aber da soll ja was hin, was ja dadurch nie entstehen wird. Es wird förmlich in der Planung weggerissen...

  • Ich nehme an, das wird ein geschlossenes Regenrückhaltebecken, auf dem Bäume gepflanzt und Parkplätze entstehen könnten?


    Trotzdem verstehe ich nicht, warum dieser Mist ausgerechnet DORT hin muss. Warum nicht beispielsweise auf der anderen Uferseite, wo sich der "Fernkältespeicher" befindet. Andererseits stimmt es, dass es ohnehin lange dauern würde bis so eine Bebauung - wie von Speer schnell zusammengekritzelt - entstehen würde, da der Standort direkt neben der stark befahrenen Mühlenstraße zumindest für Wohnungsneubauten eh relativ unattraktiv wäre. Auch könnte das Regenwasserrückhaltebecken bei Hochwasser eine Art Schutz bedeuten. Und sollte auf dem Rückhaltebecken ein Park entstehen, wäre die Idee durchaus akzeptabel.

  • Ich habe mich heute mal per Mail an die Stadratsfraktionen gewendet und darum gebeten, diesen Plänen einen Riegel vorzuschieben. Das bisherige Schweigen im Walde kann ich mir nur so erklären, dass die bei der wenig vielversprechenden Überschrift der Informationsvorlage auf deren Lesen verzichtet haben. Das ging mir fast genauso. Verwiesen habe ich dabei auch auf die nicht betrachteten Einnahmeeffekte aus einer Neubebauung (alleine die verplanten Flächen dürften alle der GGG gehören) und die nicht erwähnten Alternativstandorte nördlich der Aktienspinnerei und nördlich der Parteifalte. Hoffentlich bringt das etwas.

  • waldkauz: Nein, kein Park, keine Bäume, keine Parkplätze. Das kann man der Informationsvorlage eindeutig entnehmen. Die Variante am Brühl ist bezüglich der Hochwassersicherheit sogar die schlechteste der drei vorgestellten (siehe Anlage 11).

  • Wenn es hiefür noch nicht zu spät ist, ist das besagt geschriebene ein gutes zum seltsamen.
    Schade finde ich es das man hier nicht weiter denkt und die Städtische Entwicklung, wie sie an der Schlossstraße bereits verwirklicht wird, einen Riegel in die Landschaft setzt.


    Manchmal ist es eben doch besser ein paar € mehr für etwas auszugeben.

  • Wenn man sich diese Beschlussvorlage mal durchliest muss dieses Becken aus gesetzlichen Gründen sein, obwohl es seit Jahr und Tag auch ohne diese Anlage funktioniert hat. Seit 1996 weiß man von dieser Vorschrift..


    Ärgerlich find ich vor allem so plumpe Aussagen wie:


    Im Ergebnis der umfangreichen Versuche für Standortoptimierungen hat sich letztlich der ursprüngliche Standort „Georgbrücke“ (wie ABK) als Vorzugsvariante durchgesetzt, da die städtebaulich vertretbare Einordnung der technischen Anlage zu deutlich erhöhten Investitionskosten führen würde.


    Hier sieht man mal wieder was manchen verantwortlichen Leuten die Chemnitzer Innenstadt interessiert: Gar nichts. "Draufgeschissen" ohne jegliche Gespür, stupider Dienst nach Vorschrift ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten und evtl. Interessen der Bürger.


    Um ehrlich zu sein - wenn man dieses (unterirdische) Becken noch einigermaßen human in der Innenstadt unterkriegen will, bietet sich meiner Meinung nach von allen vorgeschlagenen Varianten der kaum genutzte Brückenstraßen-Stummel an der Chemnitz an, womit dieser Teil der Brückenstraße in diesem Zuge dann endlich auch eine (evtl. grünere) Neugestaltung erfahren würde. Dieser Bereich spielt zukünftig städtebaulich betrachtet wohl ohnehin keine so wichtige Rolle und sollte keine größeren Veränderungen erfahren. 2 Millionen Mehrausgaben die es zur Rettung des Bereichs Georgbrücke/Mühlenstraße und der ganzen City wert sein sollten.

    13 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Unglaublich erschütternd!


    Das kann und will man gar nicht Glauben wollen.


    Was sind denn das bitteschön für Stadtplaner?


    Dagegen sollte man etwas Unternehmen!


    Wie kann man denn so ... sein, erst ein Konzept zu starten, mit Planungen und und und.,
    dann dieses wieder verwerfen weil es keine andere Alternative gebe.


    Es ist alles möglich, wenn man es will!
    In Berlin/Luisenstadt hat man ähnlich aufwändiges gebaut und dann über der Erde Neu gebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von (dwt). ()

  • Nächste Woche am Dienstag, den 16.09., ist bereits der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss. Aktuell scheint wohl nur die Fraktion aus Volkssolidarität und Piratenpartei das Thema auf der Agenda zu haben und einen Protest in Form einer Pressemitteilung vorzubereiten.

  • So etwas dreistes habe ich selten erlebt, für wie dumm hält man in der Stadt eigentlich seine Bürger? Will mir irgendeiner weiß machen, bei dem ganzen Bohei der um die Brühl-Planung die letzten Jahre gemacht wurde, wusste man noch nichts von dem Becken? Hier wurde offensichtlich getäuscht, getrickst und verheimlicht, bis es nun zu spät ist. Damit kann man das ganze "Projekt Brühl" auch in die Tonne kloppen. Und die Freie Presse eigentlich gleich mit. Die schreibt offenbar auch nur was an Pressemitteilungen rausgeht und hält es nicht für nötig, mal zu recherchieren.
    Die Häuser werden saniert, hier und da erstehen vereinzelt Neubauten und alles bleibt Zusammenhangslos und zerfleddert. Also praktisch wie fast überall in Chemnitz. Womit wieder mal demonstriert wird, warum Chemnitz so einen schlechten Ruf hat.

  • Ein paar Imagekampagnen von Frau Ludwig werden diese "ursächlichen Probleme" schon wieder richten..


    Aber genau dies hier ist so ein Beispiel, warum Chemnitz unter anderem so einen Ruf hat. Verursacht durch so eine dümmliche "Stadtplanung". Nur verstehe ich immer noch nicht, warum diese Stadtplanung ausgerechnet hier so undurchdacht und lieblos funktioniert, zumindest mir so erscheint? Warum ist das ausgerechnet in Chemnitz so? WILL diese Stadt ewig die graue Mause bleiben? In anderen Städten scheint man doch auch wesentlich behutsamer und leidenschaftlicher, teils auch kreativer vorzugehen.