Beiträge von KMS1983

    Morgen 17 Uhr findet die Bürgerdiskussionsrunde zur Entwicklung der Innenstadt im Pentagon3 statt. Dort hat jeder die Möglichkeit seine Vorschläge an die richtigen Stellen zu adressieren.

    Die FP berichtet, dass wohl auch für den hässlichen Flachbau am Getreidemarkt die Zeit abgelaufen ist. Ende 2024 Anfang 2025 steht der Abriss an. Terminlich natürlich total unglücklich gewählt, hätte das ganze Quartier eigentlich Anfang 2025 fertig sein müssen. Die Mieter wissen davon natürlich noch nichts. Ist mir persönlich aber auch egal. Das Ding muss endlich weg. Was dort dafür neu entstehen soll gefällt leider wenig. Wohnungen für Bundesbedienstete und im Erdgeschoss Büros für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Also wieder genau das, was in dem Quartier leider so gar keinen Sinn ergibt. Die Wohnungen sind am Wochenende leer weil die Angestellten Heim fahren und die Büros zu. Läuft!


    Neubau am Chemnitzer Getreidemarkt im Frühjahr fertig: Was wird aus dem Nachbarhaus?

    https://www.freiepresse.de/che…el13134061?ref=share_link

    https://www.tag24.de/chemnitz/…brunnen-enthuellt-3001182


    Am Wochenende hat der Getreidemarkt mit dem Bärenbrunnen wieder einen wunderschönen Baustein erhalten, der das ganze Areal und dessen Aufenthaltsqualität deutlich aufwerten wird. Dazu auch hier mein dank an Sandro Schmalfuß für sein jahrelanges Engagement um dieses Kleinod.


    Leider ist nicht geplant im Zuge des Neubaus und der nahenden Fertigstellung des Gebäudes dahinter auch die Börnichgasse mit einem neuen Fahrbahnbelag auszustatten oder in dem Zuge mal eine Planung für die Zukunft dieses Flachbaus daneben abzugeben. So bleibt zu hoffen, dass sich dort trotz des unfertigen Umfeldes genügend Geschäfte für die Erdgeschosszone finden und vor allem der Rewe nicht die Klientel vom Wall mit rüber zieht.

    Wo das her kommt wissen wir alle. Und kaum einer von denen ist freiwillig hier. Ziel muss es sein diese Menschen in die Stadtgesellschaft zu integrieren. Damit diese Zuwächse auch nachhaltig sind. Derzeit sehe ich die Entwicklung eher mit Sorge.

    Des Weiteren auch zum Brühl nochmal mein Senf als jemand, der hier seit 10 Jahren lebt und die Entwicklung aktiv mitverfolgt hat. Deine aufgezählten Punkte sind alle korrekt. Das Problem wird deutlich erkannt. Wieso hat man dann das Quartier nicht so entwickelt, wie es das Konzept von Speer und Partner vorsah? Mit dem Wiederaufbau neuer Blockränder, neuen Fakultäten an der UniBibo, der Erhöhung der Mieten in hochwertigem Wohnraum, um mehr zahlungskräftige Einwohner anzuziehen etc.? Die Bedingungen für eine erfolgreiche Belebung des Brühlquartiers wurden auf den Tisch gelegt. Stadtplaner, Architekten, Politiker und Verwaltungsangestellte haben sie nicht konsequent umgesetzt. Dann braucht sich jetzt auch keiner wundern, warum der Laden nicht läuft.

    arnold also mir Besserwisserei zu unterstellen ist schon harter Tobak und ist hier deutlich fehl am Platz. Du darfst meine Meinung gern mit Fakten widerlegen. Ansonsten spiegelt meine Meinung nur mein täglich erlebtes wider, wie bei dir auch. Das ist keine Besserwisserei sondern das konsequente Aufzeigen dessen, was falsch läuft in diesem Land und weshalb viele links an uns vorbei ziehen. Die Argumente, die auch du hier vorbringst sind gegebene Fakten. Die kenne ich selbst aber genau die sind auch das Problem. Wenn keiner anfängt den Kreis aus Vorschriften, Mitbestimmung, Fristen, der Fördermittelpolitik etc. endlich zu sprengen wird uns das weiter zurück werfen. Das hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Das ist Fakt. Aber auch hier lasse ich mich gern mit einem lösungsorientierten Ansatz eines Besseren Belehren. Ich brauche in der Diskussion nämlich niemanden der mir die Welt erklärt, wie sie ist, sondern wie wir es schaffen sie zu was Besserem zu machen.

    Ich muss immer schmunzeln, wenn von der Verwaltung die Bedenkenträger aus den Ecken kommen, weil jemand aus der Bürgerschaft Vorschläge macht, wie man ein Areal besser gestalten könnte um Probleme anzugehen. Die Probleme sind in der Verwaltung seit Jahren bekannt und es wird nichts dagegen getan. Mischen sich die Bürger über die gewählten Stadträte ein, sind die Vorschläge nicht umsetzbar, gehen nicht weit genug etc. Und sogar läpische 25k Euro werden schon zur unstemmbaren Katastrophe. Da fragt man sich wer hier eigenlich für seinen Job bezahlt wird, die Verwaltungsangestellten oder die Bürger.

    Außerdem gibt es in der Freien Presse noch einen Artikel, der sich mit der "Problemzone" am Wall beschäftigt. Die Überschrift wirft die Frage auf, ob eine bauliche Aufwertung die Situation dort verbessern kann.


    Ebenfalls als FP+Artikel verfügbar, geht einBeitrag der Frage nach, wie die Stadt attraktiver werden kann. Ein Architekt nennt dazu offenbar mehrere Ideen...

    Hat eventuell jemand Zugang zu FP+ und kann die beiden Artikel zusammenfassen?

    Der Artikel mit dem Wall basiert auf einem Vorschlag hier ausm Forum. Vor einiger Zeit hatte hier jemand bauliche Änderungen vorgeschlagen. Das habe ich den Stadträten geschrieben und wir hatten einen Vor Ort Termin. Daraus ist eine Vorlage für die Stadtrat entstanden, der jetzt zur Abstimmung steht. Darin soll die Verwaltung prüfen, was man baulich tun kann, damit der Wall sich wieder zum positiven entwickeln kann.

    Ich finde die Lückenbebauung super. Die geschlossenen Blockränder machen einden deutlich besseren Eindruck als zB dieser Einfamilienhausschmarn in der Eckstraße. Leider hat man ja auch hier vor 10 Jahren noch den staatliche subventionierten Abriss an vielen Stellen einer Sicherung vorgezogen. Das rächte sich bitter als noch dazu die GGG ihr restliches Tafelsilber billig verscherbelt hat. Da haben sich viele Investoren ne goldene Nase verdient.

    Danke für ein paar unterstützende Worte zu meinen Ideen. Ich finde bedenklich, wie Arwed versucht uns mitzuteilen sich quasi, mit dem zufrieden zu geben, was wir doch haben. Das Alte kommt nicht wieder und man sollte anscheinend auch keine Bemühungen hineinstecken, dieses wenigstens in Teilen, als Anlehnung oder gestalterisch einzufordern. Damit raubt man den Städten immer weiter ihre Identität und Einzigartigkeit. Wenn du tatsächlich an der Stadtgestaltung mitwirken konntest, erkenne ich, weshalb es ein Kampf gegen Windmühlen ist die Entscheider zu mehr Mut aufzufordern. Wird ihnen doch durch Leute wie dich anscheinend immer wieder das Gegenteil schmackhaft gemacht. Die Stadtgesellschaft selbst wird ja idR nicht mehr gefragt. Und danke, dass hier auch mal auf Erfurt gezeigt wird. Die Stadt ist kleiner als Chemnitz und versteht es doch deutlich besser mit seinem architektonischen Erbe umzugehen. Die Ausführungen zum Nischel oder dem Seeberplatz unterschreibe ich ich sofort. Und das gegenseitige Warten von Land und Kommune, wer denn als erstes mit dem Areal um den Nischel anfängt, damit man entweder sanieren kann oder dahinter bauen kann, ist an Peinlichkeit nach den Lippenbekenntnissen von 2019 unserer BabaLu und Kretsche kaum zu überbieten. Und so ziehen die Jahrzehnte ins Land und Chemnitz fällt weiter zurück. Es entstehen Belanglosigkeit und Konformität. Bald werden uns Halle und Magedeburg auch noch in der Größe überholen, später Erfurt. Da kannste hier erst Recht zusperren.

    Das Gebiet wurde vor einigen Jahren von der Stadt ja ziemlich groß beworben. Getan hat sich leider gar nichts. Die ganze Altchemnitzer Staße entlang liegen viele Gebäude immer noch im Dornröschenschlaf. Der Spinnereimaschinenbau ist ja nun auch nur in Teilen revitalisiert, weil die Chemnitzer Theater eingezogen sind. Es bleibt mir ein Rätsel, weshalb in der Ecke nichts und niemand investiert. Selbst Bahnanschluss ist in Laufweite vorhanden. Was dort auch schon ewig auf sich warten lässt ist eine Unterführung oder eine Brücke zum Uni Campus. Sowas könnte man doch auch angehen und vlt. vergrößert er sich dann in die Richtung westlich der Bahnschienen.

    und mehr soll es für mich auch nicht sein. es ist einfach meine Meinung, die ich aber gern immer wieder auf entsprechenden Diskussionen anbringe. Beim smac haben wir uns missverstanden. Ich meine nicht den Bau per se sondern die Raumgestaltung davor sowie das Super8 Hotel, das auf der ersten Viso auch einen deutlich gefälligeren Eindruck gemacht hat als das, was am Ende bei raus kam. Beim Simmelbau und dem was daneben enstehen soll, erfährt die Bevölkerung gleich gar nicht offiziell, wie es mal aussehen soll. Die Bilder, die in Unlauf sind werden durch 3. gesteut oder sind bereits veraltet. In deinem letzten Punkt muss ich dir erneut widersprechen. Hätte es eben wie in Frankfurt oder Dresden nicht den großen Druck aus der Bevölkerung gegeben, für Chemnitz gilt das beim Viadukt über die Annaberger Straße, hätte es keine so schöne Rekonstruktion von Vorkriegsgebäuden gegeben. Oder wäre das Viadukt einfach abgerissen worden. Und in beiden Städten kannste jetzt jemanden auf die Fläche stellen und fragen wo sind Sie? Beide werden die Stadt erraten können. Das galt vorher für viele sicher nicht. Insofern müssen wir Bürger hier deutlich sagen, dass das, was hier geschieht nicht richtig ist. Damit abfinden werde ich mich niemals. Im kleinen haben wir es durch unseren Einsatz aufm Brühl sogar geschafft, dass die charakteristischen Kugelleuchten in Form und Größe ähnlich nachgebildet werden. Sonst wären die nämlich auch still und heimlich abgebaut worden, so wie es heute mit den Gaslaternen passiert, obwohl ein Nachbau möglich wäre. SO beraubt man den Städten ihre Individualität. Alles sieht gleich aus, die Vielfalt geht flöten. Das gilt es zu verhindern und den Entscheidern begreiflich zu machen.

    Nächstes Jahr werden in dieser Stadt Kräfte an die Macht kommen, die neue Radwege vermutlich nahezu unmöglich machen. Und ja, der Vergleich mag hinken, aber er ist nicht unsachlich, denn ich bin Laie und das ist nur meine Meinung. Er soll veranschaulichen, worin Ressourcen fließen, die an andere Stelle einen deutlich höheren Ertrag bringen würden. Denn wenn du schon sagst, dass das mit der Annaberger gar nicht so einfach ist, wie der Laie meint, dann sollte ich aufgrund des deutlich höheren Nutzens doch aber auch dort Ressourcen reinstecken. Es wären auf einen Schlag mind. 5km neuer Radweg. Ein guter Deal zu 150 Metern Radstraße auf einem Nebenstraßenabschnitt, den sich auch früher schon Radfahrer und Autos konfliktfrei geteilt haben. Was man von der Annaberger nicht behaupten kann. Ich fahr dort jedenfalls ne mitm Rad lang. Das eine ist also für mich Pflicht und das andere die Kür.

    Arwed Du zählst die klassische Moderne auf, die die meisten hier sehr schätzen und dann noch als Ensamble konzipierte Großprojekte unter SED Führung. Die Einkaufstempel, die noch der deutlichste Versuch waren nach der DDR in ähnlichem Maßstab gestalterische Akzente zu setzen fallen bei dir durch. Ich persönlich finde den Kontrast auf dem Neumarkt gar nicht schlimm. Und würde der Kaufhof sein gläsernes Kaufhaus auch mal gläsern machen und nicht jede Wand mit Regalen zustellen oder Plakate vor die Fenster hängen, wäre das Erscheinungsbild dort auch ein völlig anderes. Am gelungensten für mich ist aber das Areal der Mittelstandsmeile. Kleinteilig, abwechslungsreich, Mischnutzung, Balkone, unterschiedliche Farben, Formen. Wem gefällt das nicht? Die Gassen sind voll, die Leute flanieren, sehen sich um, machen Fotos. Das ist ist Aufenthaltsqualität und Identitätsstiftend wie ich es meine. Aber das ist nur eine einzige Gasse, am Wall isses schon wieder vorbei mit Qualität, am Düsseldorfer Platz isses vorbei mit Qualität. Und am Getreidemarkt wird genau das fortgeführt! Wir bekommen nicht mal 2 Straßenzüge hin, die das Konzept des alten Vorkriegsstadtkernes aufgreifen und wenigstens in Ansätzen erlebbar machen. Aber dann gucken sich alle an und wundern sich warum sich dort nur zwielichtige Gestalten, Trinker, Randalierer etc. aufhalten. Und in der Johannisvorstadt passiert exakt das gleiche. Anstatt an das Erfolgsmodell der Mittelstandsmeile anzuknüpfen werden riesige gesichtslose Renditeobjekte ausm Boden gestampft, an denen alle schnell vorbei huschen werden. Die nichts fürs Auge bieten und jegliche Aufenthaltsqualität vermissen. Zur Bahnhofstraße hin kann ich das ja noch verstehen aber selbst die alten Straßenzüge, die dahinter wieder neu entstehen werden Hinterhöfe ohne gestalterischen Anspruch. Erst gestern lese ich, dass die einzigartige Mikwe wohl nie wieder einen Platz in der Mitte des Raumes finden wird. Am liebsten will man ein Modell ins Schlossbergmuseum stellen. *facepalm* Und wenn ich mit dieser Meinung alleine dastehe, frage ich mich, wo sind die Menschen, die an der Eins Zentrale verweilen, vorm smac sitzen und Kaffee trinken, das technische Rathaus fotografieren? Warum sollte ich solche Baufehler wertschätzen? Es sind Fehler!

    Ich behaupte, es gibt Kräfte in den Amtstuben, die bewusst gegen den Willen und das Offensichtliche großer Teile der Einwohnerschaft entscheiden. Die so weit weg sind von der Realität, mit ihrem Häuschen in Rabenstein oder Adelsberg, dass die gar nicht wissen können oder wollen, was die Chemnitzer im Herzen bewegt.


    Bestes Beispiel für deine Ausführungwn oben, die Annaberger Straße, die wurde nun über Jahre über viele Kilometer aufgerissen und wieder zugemacht, eigentlich eine Dauerbaustelle und dennoch rollt der Verkehr trotz ewiger Einschränkungen, ja sogar Vollsperrung. Trotzdem hat man es nicht geschafft sie nach der Sanierung abschnittsweise weiter einspurig zu machen und einen Radweg anzulegen, der endet oder beginnt noch immer an der Treffurthstraße. Dabei ist seit Corona deutlich zu sehen, dass es dort keine zwei Spuren mehr braucht. Wird einfach ne gemacht, dafür baut man eine 150 Meter lange Fahrradstraße an den Schlossteich. Nur um sagen zu können, wir haben eine Fahrradstraße gebaut. So blind sind die Leute mittlerweile in ihrere Bubble, dass die selbst anscheinend gar nicht merken, wie sinnlos diese Entscheidung ist.

    Zustimmung chemnitz_er. Hier scheinen einige zu denken, wir sind gegen Verdichtung, Großbauten, neue alte Plätze oder Urbanität. Das ist mit nichten so. Chemnitz muss die Kernstadt weiter verdichten und dass diese, vor allem aus der Luft, heute einen deutlich besseren Eindruck macht als 1989 ist doch nicht von der Hand zu weisen. Es ist trotdzem ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Der Staat war Pleite, es fehlte an allem. Offiziell war keiner Arbeitslos und trotzdem hatten zehntausende nichts zu tun auf Arbeit. Wir haben heute 12 Jahre Wirtschaftsaufschwung hinter uns und sind noch dazu Kulturhauptstadt. Können mit heutigen Methoden deutlich effizienter bauen. Haben eine deutlich bessere Kaufkraft. Und trotzdem entsteht nicht ein einziges außergewöhnliches Projekt. Alle Flächen werden mit den Plattenbauten der Neuzeit verdichtet, Schießschartenarchtiektur aus denen jeder cent Rendite gequetscht wird. Representatives ist nicht mehr erwünscht. Was fotografieren, denn die Menschen, wenn sie sich in Chemnitz aufhalten? Das Technische Rathaus, die Einszentrale, das Super8 Hotel? Nein, es sind die Vorkriegsgebäude und Paläste des alten Chemnitz.

    Sie halten sich nicht am Nischel auf, vorm Moritzhof, an der Zenti. Außergewöhnliche Gebäude und Plätze machen eine Stadt attraktiv. Und da darf es doch erlaubt sein wenigstens ein einziges Projekt, in der immer wieder angepriesenen Stadt der Möglichkeiten ungesetzt zu sehen.