Ist die Begrifflichkeit denn wichtig? Dom ist für mich immer Bischofssitz, Konfession egal. Wenn man "Dom" nun noch als Synonym für "Kuppelkirche" verwendet, dann hat jede zweite Kleinstadt auf einmal nen "Dom".
Sowohl Kölner- als auch Berliner Dom wurden wohl kaum als Zeichen "religiöser Macht" erricht, sondern als nationale Symbole.
Als Zeichen "religiöser Macht" war das vielleicht im 10. Jahrhundert in Speyer noch so gewesen. Deshalb muss man auch bei Monumentalkirchen differenzieren.
Ich denke auch, dass der Berliner Dom keine Kampfansage zu Rom ist. Man hätte Ende des 19. Jahrhunderts sicherlich die Dimensionen des Petersdoms mit Leichtigkeit übertreffen können.
Deshalb ist der Berliner Dom vielleicht auch so interessant. Wegen den Stilistischen Unklarheiten, aber auch der unklaren Größenordnung. Die Kirche ist einerseits groß, wollte aber nie die Größte sein. - Eine faszinierende Einstellung. Rührt vielleicht daher, dass sich der neuen Staat nicht allzu religiös repräsentieren wollte? Damals war Atheismus ja noch in Mode.
Auf jeden Fall historisch richtig interessant