Umgestaltung Rathausforum / Marx-Engels-Forum

  • @rainhardt...was hast du gegen fridrichswerder?? ich finde die townhäuser einfach nur klasse und das beste neubauprojekt seit jahrzehnten...Das nikolaiviertel würde total rekonstruieren zumindest in kleinem umfang.


    achso...da habe noch was vergessen. Natürlich den Mehringplatz gleich mit. :lach::lach::lach::lach:Wie das vor dem Krieg aussah und jetzt, nicht zu fassen was die leute danach gebaut haben und was für architekten im kopf hatten

  • Oh, Dionicar, da hast du mich mißverstanden: ich finde die Townhouses wunderbar.
    Mehr davon!
    Und das Nicolaiviertel ist der richtige Ansatz, nur leider mit seinen vielen Platten-pseudo-Gibelhäusern nur "knapp daneben". Hony´s Disneyland krankte an zu wenig Barem, nicht an Ideen.

  • also ich oute mich hier gern als Befüworter der Schlossreko, auch die Bebauung des Klosterviertels findet meine Unterstützung und Friedrichswerder ist nicht schlecht geworden.


    Als einen großen Fehler hielte ich aber die Bebauung dieser zentralen Grünflache auf der das Marienviertel einst stand.



    Wenn das Schloss, das Klosterviertel, der fertige Alex erst steht wird Berlin diese Fläche ähnlich gut gebrauchen können wie einst den Lustgarten oder Kollwitz-, Helmholtz, Viktoria-Luise- oder Arkonaplatz.
    Wie gesagt, setzt man Dichte und Raum in ein angemessenes Verhältnis, ist das MEF und der Platz vorm Rathaus gerade groß genug.


    Außerdem ist es nicht nur die Mischung aus Alt und Neu, auch die Abwechslung von freien und bebauten Räumen macht eine Stadt!




    d.

  • Erstens bezieht sich "Blut und Boden" nicht ausschließlich auf die "Nazis" und zweitens hab ich von dir keinerlei Argumentation erkennen können. Ausschließlich eine Schelte den "Zugezogenen" gegenüber. d.


    Erstens schau' bitte mal hier, Dexter und zweitens habe ich doch durchaus argumentiert: Berlin will auch mitunter eine normale Stadt sein. Das ist meine Kritik an Scheffler.

  • ich kenn den Artikel bei Wikipedia. Und wenn man da nachliest stößt man auf den namen Oscar Spengler. Dieser habe den Ausdruck zuerst geprägt. Nazi war er nicht. Aber sein Buch "Der Untergang des Abendlandes" beschwor den vermeintlichen Niedergang der westlichen Welt. Argumentationsketten von "Reko-Fundis" stellen interessanterweise auf sehr ähnlichen "Beobachtungen" ab.


    Spenglers "Kulturtod" trägt folgende Züge:


    • Geschichtslosigkeit,
    • Künstlichkeit und Erstarrung aller Lebensbereiche,
    • Herrschaft der anorganischen Weltstadt anstelle des lebensvollen bäuerlich geprägten Landes,
    • kühler Tatsachensinn anstelle der Ehrfurcht vor dem Überlieferten,
    • Materialismus und Irreligiosität,
    • anarchische Sinnlichkeit, panem et circenses, Unterhaltungsindustrien,
    • Zusammenbruch der Moral und Tod der Kunst,

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergang_des_Abendlandes



    untermalt mit "ReinhardR"s Kommentaren ergibt sich durchaus ein spezifisches, "Spenglerisches" Bild.


    Ich persönlich kann dem nicht viel abgewinnen.


    Grundsätzlich:
    Ich halte Rekos nicht für Teufelszeug. Es stellt sich eben immer die Frage nach dem Nutzen, der Ästhetik usw.
    Und im Falle des MEF/Rathausforums komme ich eben zu anderen Ergebnissen als du "konstantin".



    Und außerdem: Was heißt Berlin will eine "normale" Stadt sein? Was heißt den Bitte normal?



    d.

  • ich finde eine mischung aus alt und neu immer sehr gut...das ist mein persönlicher geschmack. Ich finde es super dass das stadtschloss rekonstruiert wird und bitte mehr davon. Es muss nicht 1 :1 sein, aber tolle bezirke, viertel enstehen doch gerade in den orten, wo historisch und neu aufeinander trifft, abgesehen von den hässlichen nachkriegsbauten, die zähle ich nicht dazu.


    Wenn historisches so langweilig ist, warum sind dann städte wie rom,wien,paris,prag begeehrt, weil sie nur aus großen grünflächen bestehen und glatten fassaden?? guckt euch die bezirke an, wie spandau,marzahn,rudow,staaken usw usw....alles bezirke die langfristig zu keine gute wohnqualität führen und nie etwas zur einer Weltmetropole beitragen können. Eine qualitative stadt kann nur mit urbanisierung stattfinden und eine mischung aus historischem und neuem....


    Auch neue Gebäude können in einem modernen Stil sich in die Umgebung anpassen. Die Rückseite des neuen Stadtschlosses bietet aber immerhin die Möglichkeit alles nochmal anzupassen ohne das jemand etwas vermisst.


    Beispiel für moderne Gebäude, die sich in die Umgebung einpassen:


    (Bild selbst fotografiert in Berlin)

  • was möchtest du mit bild sagen?? meine ansicht ist die, dass ich historische altbauten mit daneben tollen neubebauten Häuser sehr toll finde. Eine mischung aus alt und dann mach neu daraus, wie viele altbauten in den 60 und 70.80er jahren wo kunstoffenster eingebaut und der stuck abgeschlagen wurde, eine schande.
    es gibt auch in den letzten jahren häuser, die elemente aus der gründerzeit haben sehr gut, siehe felini oder seydelstr...auch lofts, die neu sind aber sich super integrieren und man könnte denken, es sind altbauten...das finde ich klasse und die tendenz geht in diese richtung.

  • Die Rückseite des neuen Stadtschlosses bietet aber immerhin die Möglichkeit alles nochmal anzupassen ohne das jemand etwas vermisst.


    Das ist auch son Argument von Jurys, das ich nicht nachvollziehen kann. "Der Entwurf bietet späteren Generationen die Möglichkeit..." usw. Wieso immer auf folgende Generationen verschieben, statt es selber jetzt zu machen? Man scheint ja davon auszugehen, dass man es eh nicht so belassen wird, es nicht erhaltenswert ist...


    Wieso kommt man hier immer wieder mit dem Alex? Der liegt östl. der Bahntrasse...

  • ... untermalt mit "ReinhardR"s Kommentaren ergibt sich durchaus ein spezifisches, "Spenglerisches" Bild.


    Das hast du richtig erkannt.
    Ich sehe diese unsere Republik und denke, dass Spengler recht hat!
    Leider! :eek:


    Du hast recht, Ben. Warum immer auf die Zukunft verschieben?
    Das ist nicht nur teurer als gleich "richtig" zu bauen, es ist letztendlich Feigheit vor der Auseinandersetzung mit den Modernisten.

  • ^^
    Ob das bei Stellas Entwurf so begründet wurde weiß ich nicht. Wenn ich sowas schreibe ist das eher eine Methode ein mir im Grunde nicht zusagendes Gebäude schön zu reden da ich weiß, dass die Planungen abgeschlossen sind.

  • Rathausforum

    Zur Anreicherung der Diskussion mal einige aktuelle Bilder:


    Das hier geht eigentlich von dieser Seite. Der Sockel ist jedoch m. E. ziemlich unschön.

    Shot at 2012-04-14


    Die Marienirche steht da, wie fehl am Platze. Eine Integration fehlt und ein wenig altes Pflaster mit Niveausprüngen um die Kirche ist denke ich ästhetisch mangelhaft:

    Shot at 2012-04-14


    Die Platte neben dem Roten Rathaus, ist wegen ihrer Höhe und in der ganzen Gestalt m. E. ein Schandfleck:

    Shot at 2012-04-14


    Spandauer Straße und Neptunbrunnen; es wirkt m. E. behelfsmäßig und desintegriert:

    Shot at 2012-04-14


    Dabei beachte man das gute Wetter an diesem Tag.


    Ich denke ein neues Gestaltungskonzept ist zumindest mittelfristig angesagt. Aber bitte erst, wenn auch Geld dafür da ist. Die unschönen Betonplatten, die gerade am Fuß des Alex verlegt werden, finde ich in jeder Beziehung unbefriedigend (Material, Ausführung und fehlendes übergeordnetes Konzept)

  • ^
    Ich sehe es genauso, daß die derzeitige Situaion nicht optimal ist. Frifläche schön und gut, aber ich sähe viel lieber eine Bebauung (Vorschläge machte ich bereits), die die Menschen an diesen Orten auch dauerhaft hält, ja sogar mit Läden und Geschäften.


    Meine Vorstellung wäre eine Fußgängerzone (unterbrochen von der Spandauer) vom Alex bis zum Schloss.


    Die Integration der Marienkriche ist dabei wirklich etwas problematisch. Am besten wäre wohl eine Drehung der Kirche um 90 Grad Richtung Rathaus, aber natürlich nicht umzusetzen.


    Ein eigenes Karree, wie ich es beschrieb würde der Kriche ein eigenes "Zentrum" geben. Leider natürlich dann etwas abgeschottet zu Fernsehturm, aber das wäre meiner Meinung nach nicht so schlimm.


    Ich hoffe es kommt wieder Bewegung in diese Thematik, wenn der U-Bahnbau abgeschlossen ist.


    Kurz: Ja für eine Bebauung auf dem Marx-Engels-Platz und ja zu einer Bebauung vor dem Rathaus mit Bezug zum Fernsehturm.


    Mal sehen wie das in 20 Jahren aussieht. :)

  • In seinem derzeitigen Zustand weckt das Rathausforum unfreiwillig Assoziationen an Pjöngjang. Dabei ist die großzügige Freifläche unter dem Fernsehturm meiner Meinung nach nicht das zentrale Problem, sondern die wuchtigen und abweisenden Betonblöcke entlang der Karl-Liebknecht-Straße bzw. neben dem Rathaus.


    Hier könnte eine durchlässigere, arkadenartige Neubebauung in Kubatur des Rathauses sowie mit modernen Klinker- und Natursteinfassaden Abhilfe schaffen. Weiterhin wäre eine grundlegende Neugestaltung der Grünanlagen zwischen Bahnhof Alexanderplatz und Spandauer Straße erforderlich.


    Als schwierig gestaltet sich jedoch die Einbindung der Marienkirche in das städtische Gefüge, da sie vollkommen isoliert im Raum steht und dazu noch 1,5 Meter unter dem Straßenniveau liegt. Obwohl eine Drehung bzw. Versetzung manchen als utopisch erscheint, sollte man ernsthaft darüber nachdenken. Derartige Maßnahmen würden übrigens schon mehrfach erfolgreich durchgeführt:


    http://de.wikipedia.org/wiki/T…piele_von_Translokationen

  • Eine Meinung ist eine Meinung ist eine Meinung ist...


    Meine Meinung: Finger weg von diesem Freiraum! Bitte lieber die umliegenden Viertel nachverdichten und diesen zwar Platz renovieren aber in seiner Raumwirkung belassen.

  • @ necrokatz: Das Rathausforum sollte als Freiraum unbedingt erhalten bleiben, allerdings in einer attraktiveren Gestaltungsweise und einer besseren Vernetzung mit den angrenzenden Quartieren. Bei diesem Punkt stimme ich dir absolut zu. Jedoch halte ich eine Bebauung des Marx-Engels-Forums für zwingend notwendig, um das Areal zum zukünftigen Schloss hin abzuschirmen und ihm somit mehr Geschlossenheit zu verleihen.

  • Als schwierig gestaltet sich jedoch die Einbindung der Marienkirche in das städtische Gefüge, da sie vollkommen isoliert im Raum steht und dazu noch 1,5 Meter unter dem Straßenniveau liegt. Obwohl eine Drehung bzw. Versetzung manchen als utopisch erscheint, sollte man ernsthaft darüber nachdenken. Derartige Maßnahmen würden übrigens schon mehrfach erfolgreich durchgeführt:


    http://de.wikipedia.org/wiki/T…piele_von_Translokationen


    Wohin - hast Du dir denn gedacht - sollte man die störende Geschichte entsorgen? Auf das Temelhofer Flugfeld? Nach Tegel? Und ein Drehen kommt doch aus religiösen Gründen nicht in Frage, Kirchen stehen doch aus nachvollziehbaren Gründen in Ostwest-Richtung.


    Die Diskussion nimmt doch immer skurrilere Züge an. Solange es um Relikte der Moderne geht sind diese sakrosant in situ zu erhalten (und alles andere darauf reagierend drumrum zu bauen), sobald es aber um vormoderne Archietktur geht ist alles disponibel, bis hin zur Versetzung von 800 Jahre alten Kirchen. Das ist doch Kulturvadalismus erster Güteklasse, würdig eines Speer oder Ulbricht.


    Wann werden endlich auch die Modernisten begreifen, dass man mit allen Schichten der Geschichte leben muss?

  • Wieso immer auf folgende Generationen verschieben, statt es selber jetzt zu machen?


    Weil derzeit das Geld dafür fehlt und eine Rekonstruktion der Spreeseite sehr teuer wird. Abgesehen davon geht es auch darum, erstmal den Fuß in der Tür zu haben. Wenn das Schloss erstmal steht (Bedenke, wie viele Einwände, etc... es gegen das Schloss gegeben hat, auch wegen den Kosten) wird man am "lebenden Objekt" eher die Möglichkeit haben, Gelder für eine Rekonstruktion der Spreeseite zu bekommen.
    Ähnlich wie in Dresden, wo der Wiederaufbau der Frauenkirche das Ensemble drum herum überhaupt erst sinnvoll erscheinen lässt.
    Auch ist es so, dass man mit der derzeitigen Gestaltung der Spreeseite doch erstmal leben kann, denn so schlimm sieht es nicht aus.

  • Man sollte die Spreeseite des Stadtschlosses erst einmal überhaupt nicht bauen. Eine offene Hofstruktur wäre auch sehr interessant und würde deutlich mehr Impulse liefern. Dann kann man ja weiter wie etwa beim Dresdner Residenzschloss verfahren, Stück für Stück wiederaufbauen. Das würde deutlich Kosten sparen und erstmal die beste Lösung abgeben.


    Auch auf dem Marx-Engels-Forum könnte man dann bereits auf diese Situation reagieren.
    Würde dort der Stella-Bau entstehen, bliebe die Riegelwirkung zur anderen Spreeseite. Das hätte keinen guten Einfluss auf eine mögliche Bebauung. Man würde sich daran orientieren und womöglich völlig verquere Riesenblöcke ohne urbanen Mehrwert errichten.


    Davor habe ich Angst. Darum: ERSTMAL KEINE SPREEFASSADE!

  • Na, das bezog sich auch nicht unbedingt/ausschließlich aufs Schloss sondern bekommt man immer mal wieder zu hören. Bei solchen Projekten sollten man nicht nach dem Preisgünstigen, sondern nach dem Besten gehen. Preis/Leistungs-Verhältnis und so...Die jetzige Lösung ist akzeptabel...Aber alles andere als das Beste. Wieso mit dem Minimum zufrieden geben? Und es ist sicher auch nicht günstiger, wenn man jetzt baut und dann eines Tages vielleicht wieder umbaut/abreißt. Es geht ja nicht um neue/andere Fenstergriffe. Sehe es wie Aequit. Aber hier gehts ja nicht ums Schloss, sondern ums Rathausforum.

  • So streng sollte man Schloss und Rathausforum gar nicht trennen. Das eine bedingt das andere. So wie die Frauenkirche den Neumarkt in Dresden bedingt hat.


    Und letztlich hängt fast alles, was auf dem Rathausforum/MEF geschehen wird, am seidenen Faden der Gestaltung der Spreefassade des Schlosses. Daran wird man sich orientieren, da geb ich euch Brief und Siegel. (Danke, Frau Lüscher!)