Leipzig: Freiheits- und Einheitsdenkmal

  • Guter Beitrag, der wie ich meine die diffuse Gefühlslage vieler Leipziger gut widerspiegelt. Zwar war es richtig, einen Wettbewerb für ein Einheitsdenkmal in Leipzig auszuschreiben.
    Leider hat es wenig Transparenz bei der Ausarbeitung der Anforderungen an das Denkmal gegeben. So ist es dazu gekommen, das verquere Anforderungen zu verkopften Entwürfen geführt haben, die den Stadtraum zustellen oder mit zeitgeistigen Mitmachentwürfen behelligen. Das einzige was bei den gegenwärtigen Entwürfen herauskommt, wird ein vermüllter Platz bzw. werden hohe Folgekosten durch Pflege und Erhaltung sein.


    Demzufolge wäre aus meiner Sicht der Wettbewerb abzusagen. So sollte das Denkmal nicht gebaut werden. Schon gar nicht kann es sein, dass für ein angebliches Volksdenkmal Expertenkommissionen zu Rate sitzen, die keiner kennt und die niemand gewählt hat.


    Da lobe ich mir die weisse, klassisch-zeitlose Säule auf dem Nikolaikirchhof. Sie ist als Denkmal vollkommen ausreichend. Sie spricht die Leipziger an, weil nur Einheimische bzw. Menschen, die die Kirche vielleicht noch von 1989 von innen kennen, gleich etwas damit anfangen können. Ortsfremde und Touristen regt sie aber zum Nachfragen an. Und das nicht in penetrant-provozierender Weise, sondern einfach weil sie schön und elegant den Stadtraum ziert. Besser kann sich ein Denkmal nicht einfügen.


    Ich finde, es ist dagegen von Übel, wie heutige Denkmäler immer einen angeblichen Mitmach- und Erlebnischarakter vermitteln wollen. Vollkommen übertrieben, da meistens besser gedacht als umgesetzt. Solche Machwerke schreien geradezu "Voll in die Fresse, mein Herzblatt!!", anstatt in Ruhe unaufdringlich zu erinnern, zu mahnen und im wahrsten Sinne des Wortes zum "Mal Denken" anregen. Spätestens wenn sich das erste Kind seinen Finger unter der Munter hin und her wippenden Schale des Berliner Denkmals gequetscht hat, ist es vorbei mit dem schönen Schein. Und in Leipzig werden wohl bald sämtliche WGs, Grünanlagen und Stadtgewässer mit den bunten Sitzgelegenheiten oder deren Überreste geziert sein, sollte dieser Entwurfsunfug umgesetzt werden.
    Nein, da kann man nur wünschen, dass das ganze Projekt sich einmal einem Realitätscheck aussetzt und sich die Macher und "Kreativen" aus ihren Studierstuben herausbewegen.

  • ..Da lobe ich mir die weisse, klassisch-zeitlose Säule auf dem Nikolaikirchhof. Sie ist als Denkmal vollkommen ausreichend. Sie spricht die Leipziger an, weil nur Einheimische bzw. Menschen, die die Kirche vielleicht noch von 1989 von innen kennen, gleich etwas damit anfangen können. Ortsfremde und Touristen regt sie aber zum Nachfragen an. Und das nicht in penetrant-provozierender Weise, sondern einfach weil sie schön und elegant den Stadtraum ziert. Besser kann sich ein Denkmal nicht einfügen....
    Meine absolute Zustimmung, wenn es denn wirklich noch ein Denkmal sein soll..dann wählt das günstigste, mit der größten Aussagekraft und viel, viel Park drum herum.:)

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  • Information zum Sachstand und zum weiteren Verfahren

    Das Ergebnis des von der Kommune in Auftrag gegebenen Rechtsgutachtens ist nun öffentlich gemacht worden: Eine weitere Einflussnahme der Bürger_innen auf den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Leipzig sei im weiteren Vergabeprozess juristisch unzulässig. In einer Mitteilung des Kulturdezernats an die Stadträte heißt es, dass eine weitere Bürgerbeteiligung mit Blick auf EU-Recht ausgeschlossen werden muss, "da die Auftragssumme über dem Schwellenwert von 200.000 Euro für ein solches Verfahren liegt“. Bislang im Stadtrat diskutierte Einflussmöglichkeiten wie erneuter Online-Dialog, Bürgerforum oder repräsentative Umfragen wären damit ausgeschlossen. Auf der städtischen Internetseite solle zumindest weiter über die modifizierten Bauvorschläge informiert werden. Und man könne sich eine erneute Ausstellung mit den Entwürfen vorstellen.


    In der letzten Zeit hätten alle Preisträger der Jurywertung aus dem Juli 2012 neue Versionen ihrer Bauideen eingereicht. Nach der Begutachtung durch die Jury ab 1. Juli 2013 sollen die überarbeiteten drei Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Nach den derzeitigen Planungen soll das Auswahlverfahren im Januar oder Februar 2014 abgeschlossen sein und anschließend der Auftrag zum Bau des Denkmals erteilt und mit dem Bau auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz begonnen werden.


    Außerdem wurde "auf Anraten der sächsischen Architektenkammer" die Gewichtung der Juryentscheidung innerhalb des Verfahrens geändert. Die Entscheidung, welcher Entwurf realisiert wird, ist zu 60 % von der Juryentscheidungen und zu 40 % von Ablauf, Umsetzung und Honorar abhängig. Nun wurde die Gewichtung innerhalb der 60 % hat sich nun geändert. Ursprünglich sollten die Preisgerichtsentscheidung vom Juli 2012 30 % zählen und ebenfalls 30 % dessen Überarbeitung und Weiterentwicklung bis Juni 2013, die ab 1. Juli durch ein Expertengremium erfolgt. Nun zählt die Platzierung vom Juli 2012 40 % und die Überarbeitung nur noch 20 %. Dadurch wird immer wahrscheinlicher, dass sich die Münchner Architekten Martin De Mattia und Marc Weis mit ihrem bunten Würfelfeld „Siebzigtausend“ durchsetzen werden. Im Oktober soll im Stadtrat entschieden werden, ob die finalen Verhandlungen zum Bau des Denkmals aufgenommen werden.


    Für den Fall, dass dieses Votum negativ ausfällt, warnt das Kulturdezernat gleich vor. Die Stadt müsse dann 600.000 Euro Verfahrenskosten selbst tragen. Darüber hinaus seien Schadensersatzforderungen der Wettbewerbsteilnehmer zu erwarten.


    Die Kosten für eine einfache Umgestaltung der Brachfläche schätzt die Stadtverwaltung auf 2,9 Millionen Euro. Im Falle des Baus des Freiheits- und Einheitsdenkmals tragen Bund und Land insgesamt 6,5 Millionen Euro.



    Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal - Information zum Sachstand und zum weiteren Verfahren
    http://notes.leipzig.de/appl/l…AE841177C1257B94002598FF/


    LVZ-Online, 28.06.2013
    Keine weitere Bürger-Mitsprache beim Leipziger Einheitsdenkmal – Jurysieger bleibt Favorit
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-195129.html


    L-IZ, 28.06.2013
    Leipziger Einheits- und Freiheitsdenkmal: Neue Entwürfe im Juli - Kostennote ist beigefügt
    http://www.l-iz.de/Politik/Lei…Neue-Entwuerfe-49420.html


    BILD, 28.06.2013
    Einheitsdenkmal
    Jetzt amtlich! Leipziger dürfen nicht mitreden
    http://www.bild.de/regional/le…treden-31018892.bild.html

  • So langsam aber sicher wird es zur Farce. Dass den Bürgern Leipzigs jetzt per Rechtsgutachten jedwedes Mitspracherecht an "ihrem" Einheits- und Freiheitsdenkmal versagt wird, setzt dem ganzen Zirkus die Krone auf. Dilettantischer kann man so ein Vorhaben kaum umsetzen und da spreche ich nicht mal von den aus meiner Sicht lausigen Wettbewerbsergebnissen. Die mag der ein oder andere sicher interessant finden.


    Das Beste wäre jetzt das ganze Vorhaben abzublasen aber dazu wird es sicherlich nicht mehr kommen. Schade drum.

  • ^ es gibt bürger der stadt, die die bisherigen ergebnisse durchaus durchdacht und interessant finden und sich auf eine entsprechende umsetzung freuen. andere eben nicht. so läuft eine demokratie.

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    Die Bürger wurden doch in diesem Verfahren außergewöhnlich stark einbezogen. Es gab eine Online-Plattform nach den ersten Wettbewerbsentwürfen. Jeder konnte seine Meinung äußern. Davon wurde rege Gebrauch gemacht. Danach hatten die Platzierten nocheinmal einige Zeit für Veränderungen gehabt. Ich erwarte, dass bei der Überarbeitung der Entwürfe auf diverse Einwände seites der "Bürger" (btw.: Ich mag es übrigens nicht, wenn x-Beliebige in meinem Namen sprechen wollen...) eingegangen wurde. Es ist schon etwas befremdlich über die Endergebnisse zu nörgeln, bevor diese überhaupt vorliegen.
    Schlussendlich muss aber auch festgehalten werden: Das Ergebnis kann nicht jedem gefallen. Fragt man 500000 Leipziger, bekommt man 500000 unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie ein Einheitsdenkmal auszusehen habe. Die Jury war fachgerecht besetzt, der Stadtrat entscheidet als repräsentatives Organ der Bürger mit. Daran etwas anrüchiges zu finden, bedarf schon eines bösen Willens. Es ist sogar faktisch falsch, wenn man davon spricht, dass "jedwedes Mitspracherecht" entzogen würde.
    Bei allem Verständnis für den - durch subjektives Empfinden - begründeten Unmut über das Wettbewerbsergebnis: hier sollten wir uns sachlich unterhalten und nicht auf das Leserbriefniveau von Boulevardzeitschriften herabsinken.

  • Natürlich ist jedwedes Mitspracherecht entzogen worden. Dieses Bürgerforum war doch eine lächerliche Alibiveranstaltung, der mit dem Rechtsgutachten ja im Grunde sogar im Nachhinein noch die Legitimität abgesprochen wird. Außerdem erwarte ich bei einem Denkmal, dass an die friedliche Revolution erinnern soll, ganz einfach andere Maßstäbe, als wenn man irgendwo in Plagwitz die Straße neu asphaltiert.


    Und ich glaube darüber, dass die öffentliche Ablehnung aller prämierten Entwürfe eindeutig war, braucht man sich ebenfalls nicht streiten. Zu hoffen, dass sich an denen jetzt quantensprungartig etwas ändert, halte ich für ziemlich blauäugig.

  • Fragt man 500000 Leipziger, bekommt man 500000 unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie ein Einheitsdenkmal auszusehen habe.

    Der siegreiche Entwurf wurde in allen Medien von einer klaren Mehrheit der sich äußernden Bürger abgelehnt.

  • Der siegreiche Entwurf wurde in allen Medien von einer klaren Mehrheit der sich äußernden Bürger abgelehnt.


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    Die "sich äußerden Bürger" haben ihn also abgelehnt. Schön und gut. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht automatisch, dass andere Entwürfe sich plötzlich einer übergroßen Zustimmung erfreuen könnten. Exakt das habe ich mit dem von Dir zitierten Satz gemeint. Jeder hat andere Ansprüche und Vorstellungen in ein derartiges Denkmal. Ich kann mich an Beiträge von Leipzigern erinnern, die ihre eigenen Vorstellungen graphisch skizziert hatten. Ein Vorschlag sah ganz anders aus als der nächste. Keiner war besonders gut. Wenn man die Entscheidung über ein derartiges Denkmal basisdemokratisch verwirklichen wollen würde, bliebe der Platz auf Dauer unbebaut, weil man sich nie einigen würde. Das liegt ganz besonders auch an dem ungewohnten und in unserer Denkmaltradition absolut neuartigen Thema. Wir haben keine verwertbaren nationalen Vorbilder für ein solches Denkmal, sodass es quasi neu erfunden werden muss. Das ist ein schwieriger Prozess, welcher diverse Ablehnung schon in sich trägt.
    Insofern bringt der Verweis auf unrepräsentative Leserbriefbeiträge nicht besonders viel. Jedenfalls nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Es ist arg unredlich die Kritik an einer ersten Entwurfsphase auf das ungesehene Endergebnis zu projezieren - besonders dann, wenn der Einbezug dieser Kritik gerade Teil der finalen Entwurfsfindung sein soll. Hilfreich wäre deshalb nun vorgefasste Meinungen abzulegen und die letzte Bewertung der Fachjurie abzuwarten. Diese ist schon von berufswegen angehalten diverse Faktoren in ihre Urteilsfindung einzubeziehen - ganz anders als in so manchem Populismus diverser Leserbriefschreiber. Das letzte Wort hat schließlich sowieso der Stadtrat als repräsentative Vertretung aller Bürger. Wenn dieser dann entgegen Deiner Vorlieben votiert darfst Du es ihm dann gern in Form deiner nächsten Stimmabgabe quittieren.


    Kurz und knapp zusammengefasst: Es steht diesem Forum nicht schön an, wenn schon genörgelt und kritisiert wird, bevor es einen Entwurf gibt, an dem man diese Kritik sachlich festmachen könnte. Die Kritik an den vor einem Jahr veröffentlichten Entwürfen wieder aufzuwärmen ist genauso sinnlos.

  • Wenn man die Entscheidung über ein derartiges Denkmal basisdemokratisch verwirklichen wollen würde, bliebe der Platz auf Dauer unbebaut, weil man sich nie einigen würde.


    Doch, ich gehe davon aus, dass eine Mehrheit kein Denkmal will.

  • Mit den "sich äußernden Bürgern" ist das immer so eine Sache. Das sind nämlich immer die, die etwas sehr stark ablehnen. Denn nur die nehmen den Aufwand auf sich und äußern sich. Wer einer Sache stillschweigend zustimmt, äußert sich in der Regel nicht. Schon von daher sind schäumende Meinungsabgaben à la "Kommentarfunktion bei der LVZ" weder repräsentativ, noch sollten diese überbewertet werden. Ich glaube, bei manch einem ist nörgeln und kritisieren mittlerweile auch schon sowas wie Lebenseinstellung geworden...


    Aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis hier in Leipzig ist NIEMAND gefragt worden, bzw es hat sich auch niemand irgendwo in den Medien geäußert. Und auch diese Menschen sind alle Bürger dieser Stadt. Somit ist es immer etwas daneben, zu behaupten, "die Bürger" wöllten das Denkmal nicht. Sind dann im Umkehrschluss die Menschen, die das Denkmal wollen, keine Bürger mehr sondern irgendwas minderwertiges? Wer sind denn immer "die Bürger"? Sind das die, von denen man meint, dass sie die eigene Meinung teilen? Ich bin auch Bürger dieser Stadt und kann sehr gut mein Hirn selber nutzen. Dazu muss ich nicht irgendwo lesen, was "die Bürger" wollen oder was "die Bürger" nicht wollen...


    Von daher finde ich - auch als Bürger dieser Stadt (!!) - es gut, dass man die Einflussnahme von außen etwas zurückfährt! :D

  • Ja man könnte natürlich auch ein Gehirnscreening machen um zu sehen was jeder Einzelne wirklich will oder nicht...
    Wer bei Wahlen der Meinung ist, seine Stimme nicht nutzen zu müssen, entscheidet für sich in der Situation nicht Bürger sondern lediglich Einwohner zu sein. Eine Vielzahl von Menschen, die sich für dieses Denkmalprojekt interessiert, hat seine Meinung in unterschiedlichen Medien kund getan und das recht eindeutig. Es gibt keinerlei Indiz dafür, dass das Gesamtstimmungsbild anders aussieht.

  • diogenes: Steile These - ohne Grundlage. Ich empfehle zur Lektüre Umfrage-Anhang #1.


    Zur weiteren Versachlichung möchte ich die Ergtebnisse von drei Umfragen im Zusammenhang mit der ersten Wettbewerbsrunde bzw. der Denkmalfrage anfügen. In den kommenden Tagen wird sich klären, wie die 3 platzierten Büros mit der gesammelten Kritik umgegangen sind. Besonders dahingehend, dass sich die öffentliche Meinung von der des Preisgerichtes ja signifikant unterschieden hat. Darauf sollten wir gespannt warten.


    #1: Bürgerbefragung 2011 zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal
    #2: AUSWERTUNG „DIALOG ZUM DENKMAL“ AUF WWW.DENKMALDIALOG-LEIPZIG.DE
    #3: Auswertung - Ausstellung zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal 2012

  • aedificator, da das Auswahlverfahren und der Standort Leuschner-Platz bei vielen Leipzigern für Verärgerung gesorgt hat, könnte dies mehrheitlich zu gänzlicher Ablehnung eines Denkmals geführt haben. Aber Du hast recht - es bleibt eine These.

  • Die überarbeiteten Entwürfe werden ausgestellt


    Die weiterentwickelten Entwürfe werden vom 4. Juli bis 17. Juli 2013 in der Unteren Wandelhalle im Neuen Rathaus ausgestellt. Auch auf der Website der Stadt Leipzig können die drei Preisträger-Entwürfe ab 4. Juli unter http://www.leipzig.de/denkmal eingesehen werden. Quelle: PM Stadt Leipzig vom 2. Juli 2013.


    Dazu auch ein Bericht der L-IZ. Wenn ich es richtig aufgefasst habe, ist der 3. Platz nun der 1. Platz, der 2. der 2. geblieben und der 1. nun der 3. Platz.

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE ()

  • ^ Offiziell ist die Ausstellung zwar erst morgen geöffnet, aber sie ist bereits aufgebaut und kann im Neuen Rathaus besichtigt werden.


    Präsentation der Entwürfe


    Dazu fand heute ein Pressetermin statt, in dem die drei überarbeiteten Entwürfe vorgestellt wurden. Ich muss sagen, sie sehen wirklich um Welten besser aus als vorher. Bis auf den Herbstgarten, der sieht genauso langweilig aus wie vorher.



    Kulturbürgermeister, Michael Faber, bei der Präsentation der Entwürfe.


    Alle Entwürfe liegen von den Punktzahlen sehr dicht zusammen. Jetzt muss der Stadtrat entscheiden, ob das Verfahren weitergeführt oder beendet wird.


    1001 - 70.000





    Das Modell.



    1002 - Eine Stiftung an die Zukunft








    Das Modell.



    Im Kontekt mit dem Markthallenviertel und der Umgebung.


    1003 - Keine Gewalt - Herbstgarten






    Die Grundstücksfragen sind mittlerweile durch die Stadt Leipzig geklärt. Lediglich zwei Flächen müssen noch gekauft oder eine Nutzungsvereinbarung geschlossen werden.


    Meine Meinung:
    1001: Den Spielkasten finde ich nach wie vor unpassend. Die Umfeldgestaltung dagegen sieht sehr gelungen aus.


    1002: Damals mein Favorit gewesen und ist es jetzt heute immer noch. Dieser Entwurf sieht einfach total cool aus und müsste, wenn es nach mir geht, umgesetzt werden. Auch die Umfeld- bzw. Platzgestaltung finde ich wie bei 1001 sehr gelungen. Auch wenn ich für die Wiederaufnahme der historischen Flurstücke und somit auch für die Königsplatzform bin.


    1003: Dieser Entwurf überzeugt mich nun gar nicht. Als Park passt es, aber als Denkmal wiederum nicht.

  • @DAVE: Besten Dank für die Fotos.


    Meine Meinung:
    1001: Die Grünfläche sieht wirklich toll aus, das bunte 'Teppich' an sich auch nicht schlecht. Aber die liegen jetzt ganz weit auseinander und passen nicht so zueinander. Bewertung::nono:


    1002: War nicht mein Favorit aber diesmal absolute Nr.1! Nur eine kleine Unzufriedenheit: Der 'Bowlingtreff' scheint sich wenig in die Neugestaltung zu integrieren. Bewertung: :daumen:


    1003: viel schlechter geworden. Diese 'Buchstaben-Pavillons' werden in 10, 20 Jahren genau so aussehen wie solche in irgendeiner Parkanlage in irgendeinem sozialen Brennpunkt: dreckig, geschmiert und stinkt nach Urin. Bewertung: :Nieder:

  • Danke für die tollen Abbildungen. Jene aus der heutigen Printausgabe der LVZ waren leider nicht zu gebrauchen.


    @1: Ich fand die Idee schon im letzten Jahr gut. Allerdings verdeutlichen die Modelle erneut, dass die Ausmaße der Quader-Fläche überdimensioniert sind. Ich bin inzwischen überzeugt worden, dass die Aufenthaltsqualität eines solchen Platzes zu schlecht wäre. Das Umfeld ist ganz nett aber unspektakulär gestaltet.
    @2: Die Idee ist auch sehr inspirierend. Allerdings bleibt die Frage der Finanzierung offen. Eine Stiftung kann aus den Bundesmitteln ja nicht gegründet werden. @ Dave: Stand hierzu etwas in der Ausstellung? Ohne dauerhafte Pflege (d.h. Auftrag der aktuellen Demo-Themen) wäre dieser Entwurf sinnlos.
    @3: Ich habe bei diesem Entwurf weiterhin den Eindruck, dass hier krampfhaft versucht wird zu verschleiern, dass es sich um ein Denkmal handeln soll. Ein Park kann durchaus Umfeld oder Träger einer Denkmalabsicht sein. Fußläufig wird dies aber wohl kaum erkennbar werden. Tafeln nach dem Motto: "Dieser Park ist ein denkmal, weil..:" wären unvermeintlich aber verfehlen das Ziel doch deutlich. Für mich hat dieser Entwurf auch den geringsten Bezug zur den zu ehrenden Ereignissen. Während 1 & 2 versuchen Demokratie und Freiheit irgendeine plastische Form zur weiteren Partizipierung der Bevölkerung zu geben, stehen im Entwurf #3 Obstbäume und Stadtmöbel.


    -> Allen Entwürfen ist überdies gemein, dass im Prinzip eine Vogelperspektive zum völligen Verständnis notwendig wäre. Für mich ist das der größte Kritikpunkt an allen Preisträgern zugleich.


    Ich tendiere inzwischen zu Entwurf #2. Die Platzgestaltung ist gelungen. Besonders sagt mir die Verbindung der heutigen demokratischen Erungenschaften mit den Forderungen aus der Wendezeit zu. Ich persönlich würde mich aber u.U. um eine Stele oder dergleichen im Zentrum des Kreises freuen - etwa mit den Losungen der Demos 89. Das würde vielleicht die Erkennbarkeit aus Passantensicht etwas erleichtern.


  • @2: Die Idee ist auch sehr inspirierend. Allerdings bleibt die Frage der Finanzierung offen. Eine Stiftung kann aus den Bundesmitteln ja nicht gegründet werden. @ Dave: Stand hierzu etwas in der Ausstellung? Ohne dauerhafte Pflege (d.h. Auftrag der aktuellen Demo-Themen) wäre dieser Entwurf sinnlos.


    In LVZ-Online steht, das das übrige Geld für eine Stiftung rechtlich nicht umgewandelt werden kann. Aber das wusste man ja schon vorher.


    Im 19-seitigen Beschreibungstext, der in einer kurzen Version auch in der Ausstellung zulesen ist, steht nichts über die Finanzierung einer neuen Stiftung. Nur, wie bereits oben geschrieben und das eventuell auch andere Stiftungen/Institutionen damit beauftragt werden könnten. Gespräche wurde bereits geführt und zwei haben auch schon Absichtserklärungen abgegeben. Die Entwurfsverfasser favorisieren die Stiftung "Friedliche Revolution 89 in Leipzig".

  • Ich finde auch, das die Entwürfe im Bezug auf ihre "Denkmalaussage" aus der Bodenperspektive nicht gelungen sind. Am ehesten vielleicht noch der bunte Flickenteppich.


    Ich finde die Überarbeitungen auch eher unspektakulär. Es wird ja vor allem mit der (grünen) Platzgestaltung versucht Überzeugung zu leisten. Aber auch wenn die Platzgestaltung nicht unwesentlich ist, so soll es doch eigentlich um das Denkmal an sich gehen.


    Nun ja, sollte das Tortendiagramm umgesetzt werden, dann kann man immerhin auf kreative Street-Art hoffen. Das Konzept zieht Bodengraffiti ja geradezu an (und wäre eine schöne, wenn auch bestimmt ungewollte, demokratische Komponente).


    Auf lange Sicht schade ist natürlich die vollkommene Überdimensionalität die den Ring an der Stelle auf Jahre hinaus "ausfranzen" lässt.